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Wasserschall ist Schall der im Wasser ubertragen wird Das zugehorige Fachgebiet der Akustik ist die Hydroakustik Gelegentlich wird der Begriff Wasserschall auch als Synonym fur die technische Anwendung der Hydroakustik gebraucht Da sich elektromagnetische Wellen wie Radiowellen und Licht wegen ihrer starkeren Absorption in Wasser viel schlechter ausbreiten konnen als Wasserschall und Reichweiten von wenigen Metern bis maximal 100 m erzielen hat Wasserschall viele technische Anwendungen Dies umfasst Kommunikation Navigation und Ortung sowie die Messung von physikalischen chemischen und biologischen Grossen Der hierbei verwendete Frequenzbereich umfasst etwa 10 Hz bis 1 MHz Wasserschallwellen hinreichender Sendeleistung konnen im tieffrequenten Bereich uber jede nicht durch Land unterbrochene Wasserstrecke auf der Erde wahrgenommen werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grundlegende Wasserschallphanomene 2 1 Wasserschallpegel 2 2 Schallabsorption 2 3 Mehrwegeausbreitung 2 4 Flachwasser Tiefwasser Schallausbreitung 2 5 Lloyd Mirror Effekt 2 6 Schattenzone 2 7 Afternoon Effekt 2 8 SOFAR Kanal 2 9 Konvergenzzonen Ausbreitung 2 10 Akustische Wirkung von Blasen 3 Umgebungsgerausch im Meer 4 Nachhall 5 Technische Anwendungen 5 1 Echolote 5 2 Militarische Sonare 5 3 Fishfinder Sonar 5 4 Abbildende Sonare 5 5 Unterwasserkommunikation 5 6 Akustische Unterwassernavigation Releaser 5 7 Akustische Stromungsmessung 5 8 Akustische Meerestomographie Ocean Acoustic Tomography OAT 6 Wasserschall und Wale 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine fruhe Aussage zu Wasserschall findet sich bei Leonardo da Vinci der 1490 schrieb Wenn Du ein Rohr in das Wasser tauchst und das andere Ende an Dein Ohr haltst kannst Du Schiffe auf sehr grosse Entfernungen horen 1 Im Jahr 1827 beschrieben Colladon und Sturm eine Messung der Schallgeschwindigkeit im Wasser im Genfersee Ihnen ging es dabei um die Bestimmung der Kompressibilitat des Wassers 2 Etwa um 1900 wurde damit begonnen Wasserschall als Hilfsmittel fur die Navigation zu nutzen 3 Vermutlich als Erster hat der amerikanische Ozeanograph Maury 1855 auf die Nutzung von Schall zur Echolotung der Wassertiefe hingewiesen Seine eigenen Versuche blieben jedoch erfolglos 3 Als Erfinder des Echolotes in den Jahren 1912 bis 1914 gelten daher Behm 3 Fessenden und Richardson 1 vollig unabhangig voneinander aber offenbar alle drei unter dem Eindruck des Untergangs der Titanic Damals hielt man die Echos von Eisbergen fur leichter zu bekommen als vom Meeresgrund Zum Ende des Ersten Weltkrieges standen auch die Kenntnisse zur Verfugung die eine Echo Ortung von U Booten mit Schall ermoglichten zur technischen Nutzung kam es jedoch nicht mehr Dagegen kam die Passivortung von U Booten schon im Ersten Weltkrieg zum Einsatz Diese Technik die zunachst in Grossbritannien unter der Bezeichnung ASDIC lief wurde spater in Anlehnung zum Radar als Sonar bezeichnet Die U Boot Ortung nahm im Zweiten Weltkrieg einen erheblichen Aufschwung Trotzdem war fur die nachlassende Wirksamkeit der U Boote im Zweiten Weltkrieg weniger die Nutzung des Wasserschalls als vielmehr das neu erfundene Radar und die Bekampfung von U Booten aus der Luft massgeblich Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich die bis dahin eher als Tauchboote zu bezeichnenden U Boote die nur kurzfristig vorm Angriff oder bei akuter Bedrohung tauchten zu echten Unterwasserfahrzeugen die als konventionelle U Boote zum Laden der Batterien nur noch kurz auftauchen oder schnorcheln Nuklear angetriebene U Boote oder konventionelle AIP U Boote sind fast nur noch mit Wasserschall bzw Sonar zu orten Deswegen hat die Entwicklung und Erforschung des Wasserschalls und von militarischen Sonargeraten einen erheblichen Aufschwung genommen Hierzu hat beigetragen dass man inzwischen auch Seeminen uberwiegend mit Hilfe von Sonar detektiert Grundlegende Wasserschallphanomene Bearbeiten nbsp Beispiel typischer Profile von Temperatur Schallgeschwindigkeit und Druck bei 9 N 30 W gemessenSchallwellen sind Druckwellen die sich longitudinal ausbreiten d h die Molekule schwingen in die Richtung der Schallausbreitung Sie brauchen also ein Medium in dem sie sich ausbreiten konnen Wie auch bei anderen Wellen gilt l c S f lambda frac c text S f nbsp Hierbei ist c S c text S nbsp die Schallgeschwindigkeit im Wasser f f nbsp die Frequenz des Schalls und l lambda nbsp die Wellenlange des Schalls im Wasser Im Ozean ist der Schall mit etwa 1480 m s wesentlich schneller als in der Luft wo er sich unter normalen Bedingungen mit ungefahr 340 m s ausbreitet Die Schallgeschwindigkeit nimmt mit der Temperatur dem Druck und dem Salzgehalt zu Da der Druck nahezu linear zur Tiefe verlauft nimmt man oft diese um die Schallgeschwindigkeit zu berechnen Es gibt einige empirisch ermittelte Formeln mit denen sich die Schallgeschwindigkeit relativ gut berechnen lasst Diese Formeln sind alle recht ahnlich eine einfache davon lautet 4 c S 1449 4 6 T 0 05 T 2 1 4 S 35 0 017 D m s c text S 1449 4 6 T 0 05 T 2 1 4 S 35 0 017 D mathrm frac m s nbsp wobei T T nbsp die Temperatur in C S S nbsp der Salzgehalt in psu und D D nbsp die Tiefe in Metern ist Fur die Abhangigkeit der Schallgeschwindigkeit kann man sagen In der oberen Schicht ist die Temperatur bestimmend da sich diese Grosse am starksten andert Unterhalb der Temperatursprungschicht ist die Anderung der Temperatur sehr gering hier ist die Tiefe der bestimmende Parameter Der Salzgehalt hat kaum einen Einfluss auf die Schallgeschwindigkeit da er an den meisten Stellen im Ozean einen fast konstanten Wert von etwa 3 5 hat und damit der dazugehorige Term sehr klein ist Man kann ihn oft vernachlassigen Weil Salzgehalt und Temperatur auch zu Dichteanderungen fuhren und in Flussigkeiten horizontale Dichteanderungen statisch keinen Bestand haben ist das Wasser mit nur schwachen horizontalen Gradienten geschichtet Entsprechend ist der Gradient der Schallgeschwindigkeit und damit des Brechungsindex ebenfalls horizontal schwach Dies hat zur Folge dass Schallstrahlen die senkrecht verlaufen kaum gebrochen sind Der Schall breitet sich in senkrechte Richtung sehr regular aus wie im freien unbegrenzten Medium ohne Schallgeschwindigkeitsanderungen Wasserschallpegel Bearbeiten Als wichtigste Messgrosse fur den Wasserschall wird wie beim Luftschall der Schalldruckpegel verwendet Obwohl formal die gleichen Methoden verwendet werden sind Wasserschall und Luftschallpegel nur schwer vergleichbar und fuhren bei Laien immer wieder zu Missverstandnissen Pegel sind logarithmische Grossen und nur sinnvoll zu interpretieren wenn die jeweils verwendeten Bezugswerte beachtet werden Als Bezugswert fur den Schalldruckpegel wird beim Luftschall 20 µPa gewahlt beim Wasserschall dagegen 1 µPa Der Bezugswert beim Luftschall wurde in Anlehnung an die menschliche Horschwelle gewahlt und entspricht bei Ausbreitung einer ebenen Welle im Ausbreitungsmedium Luft einem Schalldruck von etwa 2 10 5 Pascal 20 µPa Dieser Referenzschalldruck entspricht einer Intensitat von etwa 10 12 W m Bekanntlich ist Wasser wesentlich harter als Luft so dass bei gleicher Intensitat die akustisch relevante Partikelgeschwindigkeit wesentlich kleiner dafur aber der Schalldruck grosser ist Aus diesem Grund ist ein Vergleich der Schalldrucke ohnehin wenig aussagekraftig Wenn man schon vergleichen will sollte man eher die Energieflussdichte Intensitat heranziehen Weil messtechnisch der Schalldruck besser zuganglich ist zieht man ihn trotzdem vor Die Bezugsintensitat des Wasserschalls ist etwa 0 65 10 18 W m entsprechend dem dabei verwendeten Referenzdruck von 1 µPa Die Beziehungen zwischen Schalldruck und Schallintensitat sind einerseits vom statischen Druck andererseits von Temperatur und Salzgehalt des Wassers abhangig Naherungsweise unterscheiden sich gleiche Pegelangaben fur Luft und Wasser bei ihrem jeweiligen Bezugsdruck in ihrer Intensitat um etwa 26 dB Fur eine ohnehin fragliche Vergleichbarkeit sind also vom Wasserschall etwa 26 dB abzuziehen Weiterhin werden beim Luftschall oft frequenzbewertete Schalldruckpegel angegeben um den Frequenzgang des menschlichen Gehors zu berucksichtigen Dies ergibt unter Wasser keinen Sinn und wird daher dort nicht angewendet wodurch der Unterschied scheinbar gleicher Pegelwerte noch vergrossert wird Die schwere Vergleichbarkeit von Schallpegelangaben fur Luftschall und Wasserschall sorgt z B bei der Diskussion uber die Schadlichkeit von Sonaren und Echoloten fur Meerestiere haufig fur Verwirrung Moderne Hochleistungs Sonare und Echolote erzeugen in einer Entfernung von 1 Meter einen Schalldruckpegel von etwa 220 bis 240 dB bezogen auf 1 µPa Schallabsorption Bearbeiten nbsp Absorption fur Seewasser von 35 ppT 2 C und 10 atmDie Schallabsorption wandelt Schallenergie in thermische Energie um Nach der klassischen akustischen Theorie erfolgt dies einmal durch die adiabatische Temperaturanderung als Folge des Schallwechseldrucks Durch Warmeleitung bzw Warmestrahlung wird dem Schallfeld dabei Energie entzogen Dieser Effekt ist im Wasser vernachlassigbar Die andere klassische Absorptionsursache ist innere Reibung bei der Kompression und Dekompression Sie spielt bei hohen Frequenzen uber 100 kHz und in Susswasser eine Rolle Diese beiden sogenannten klassischen Ursachen sind aber im Seewasser unter 100 kHz gegenuber der Relaxationsdampfung d h der durch die verzogerte Einstellung des Gleichgewichtsvolumens bei Druckanderung bewirkten Dampfung vernachlassigbar Einige Komponenten des Seewassers liegen in verschiedenen chemischen Zustanden vor deren Verhaltnis zueinander druckabhangig ist und sich verzogert einstellt wodurch dem Schallfeld akustische Energie entzogen wird die in Warme umgesetzt wird Diese Relaxationsdampfung wird bei tiefen Frequenzen unter 10 kHz durch Borsaure und hoheren Frequenzen durch Magnesiumsulfat verursacht Die Absorptionsdampfung kann mit Technical Guides Calculation of absorption of sound in seawater berechnet werden 5 Trotz dieser Effekte ist die Absorptionsdampfung im Seewasser wesentlich geringer als in Luft und nimmt zu tieferen Frequenzen ab Absorption tritt auch bei Reflexion am Meeresboden und z B an Eis sowie an Blasen im Wasser auf Der Schall nimmt mit dem Abstand von der Schallquelle nicht nur durch Absorption sondern auch durch Divergenz ab Dies fuhrt in einem unendlichen Raum konstanter Schallgeschwindigkeit zu einer Abnahme der Schallintensitat mit dem Quadrat der Entfernung 1 r bzw des Schalldrucks mit der linearen Entfernung 1 r Obwohl diese Divergenz Dampfung weitgehend frequenzunabhangig ist stellt sie wegen der Schallgeschwindigkeitsschichtung im Meer und den Randreflexionen das Hauptproblem bei der Schallfeldberechnung dar Mehrwegeausbreitung Bearbeiten nbsp Mehrwegeausbreitung bei der Schallubertragung im FlachwasserWeil die Schallstrahlen infolge der Temperaturschichtung aber auch wegen der Druckzunahme mit der Tiefe und bei Salzgehaltschichtung gekrummt sind werden sie bei grosseren Ubertragungsdistanzen normalerweise an der Meeresoberflache oder am Boden oder beiden reflektiert Daher gibt es mehrere Ubertragungswege aber haufig keinen direkten Weg ohne Randreflexion Diese verschiedenen Wege zwischen Schallquelle und Empfanger haben insbesondere im Flachwasser nahezu die gleiche Laufzeit und werden deswegen am Empfanger haufig gar nicht als verschiedene Ubertragungswege wahrgenommen Sie haben aber unterschiedliche Phasen was zu Interferenzen fuhrt Geringe Anderungen der Ubertragungswege durch Reflexion an den rauen Berandungen durch Brechungsindexvariationen infolge beispielsweise internen Wellen verandern diese Interferenzen wodurch die Schallubertragung fluktuiert Insbesondere bei grosseren Entfernungen im Tiefwasser treten aber auch zeitlich deutlich voneinander abgesetzte Laufzeitgruppen auf Die Mehrwegeausbreitung ist kennzeichnend fur die Schallubertragung im Flachwasser spielt aber auch im Tiefwasser uber grosseren Entfernungen eine Rolle In dem Bild handelt es sich um eine typische Situation wie sie in der Nordsee im Sommer auftritt wobei allerdings entgegen der Realitat die Schallgeschwindigkeitsschichtung horizontal unveranderlich angenommen ist und die Berandungen ausser der erkennbaren leichten Welligkeit des Bodens glatt sind Die Realitat ist also unvergleichlich komplizierter als hier dargestellt Die Strahlen sehen wegen der Stauchung der Horizontalachse um etwa den Faktor 36 sehr steil aus verlaufen aber in Wirklichkeit recht flach Insbesondere gibt es bei diesem Schallgeschwindigkeitsprofil keine flacheren Strahlen Flachwasser Tiefwasser Schallausbreitung Bearbeiten Im Flachwasser tritt schon bei relativ geringen horizontalen Abstanden Mehrwegeausbreitung auf Bei tieferen Frequenzen bilden ausserdem die schallweiche Berandung an der Meeresoberflache und die schallharte Berandung am Meeresboden einen Wellenleiter der allerdings insbesondere durch unvollstandige Reflexion am Meeresboden gedampft ist Bei sehr tiefen Frequenzen wird schliesslich die Grenzfrequenz des Wellenleiters unterschritten was zu einer sehr grossen Dampfung fuhrt Im Tiefwasser spielt ausser einer zusatzlichen Reflexion an der Meeresoberflache beim flachen Sender die Mehrwegeausbreitung dagegen erst bei sehr grossen Entfernungen eine Rolle Sonst sind zumindest die Laufzeitunterschiede sehr gross Durch den Anstieg der Schallgeschwindigkeit durch die Druckzunahme mit der Tiefe wird schliesslich eine Schallubertragung uber beliebige Distanzen ohne Bodenreflexion moglich Von polarnahen Gewassern und Randmeeren abgesehen ist die Wassertemperatur an der Meeresoberflache immer hoher als im tiefen Wasser wo sie auch am Aquator im Tiefenwasser nur wenig uber 0 C liegt Dort gibt es also eine Schallubertragung ohne Randreflexionen s SOFAR Kanal Die Wassertiefe in der die Schallgeschwindigkeit infolge des Druckanstieges so gross ist wie an der Oberflache durch die Wirkung der Temperatur nennt man kritische Tiefe Sonarexperten reden erst dann von Tiefwasser wenn die Wassertiefe grosser als die kritische Tiefe ist Fur die Abgrenzung zwischen Flachwasser und Tiefwasser gibt es also aus akustischer Sicht mehrere Kriterien die zum Teil frequenzabhangig aber kaum entfernungsabhangig und zum Teil entfernungsabhangig aber frequenzunabhangig sind Flachwasser liegt vor wenn die Ubertragung den Charakter eines Wellenleiters mit wenigen akustischen Moden hat Dies ist der Fall wenn die Wassertiefe nur wenige Wellenlangen betragt Als Faustformel kann man ansetzen dass Flachwasserausbreitung vorliegt wenn das Produkt von Wassertiefe in m und Frequenz in kHz kleiner als 100 ist Tiefwasser liegt vor wenn die Wassertiefe grosser als die kritische Tiefe ist Bei hohen Frequenzen spricht man auch dann von einer Tiefwasserubertragung wenn die horizontale Entfernung zwischen Sender und Empfanger die Grossenordnung der Wassertiefe nicht ubersteigt Dann stellen die Mehrwege kein Problem dar Diese Definitionen sind naturlich unbefriedigend weil nach ihnen das gleiche Gebiet mal Tiefwasser mal Flachwasser ist Sie werden deswegen nur im Zusammenhang der Kennzeichnung der Ubertragungsverhaltnisse zum Beispiel Tiefwasserbedingungen verwendet Haufiger benutzen auch Sonarfachleute die Begriffstrennungen Blaues Wasser fur unstrittiges Tiefwasser grosser als die kritische Tiefe die meistens bei 1000 bis 2000 m liegt Dies ist die Hohe See insbesondere in den Tiefseebecken Grunes Wasser ist der Ubergangsbereich auch gekennzeichnet durch die ausschliessliche Wirtschaftszone mit Wassertiefen geringer als die kritische Tiefe aber tiefer als der typische Schelfrand bis 200 m Wassertiefe und schliesslich braunes Wasser als Kustengewasser auf dem Schelfsockel zudem mit zusatzlichen Problemen fur die Schallausbreitung etwa durch Flussmundungen starken Tidenstromungen usw Dieses braune Flachwasser wird in der NATO zusammen mit sonstigen Gewassern besonderer Schwierigkeiten im Sonarbereich wie zum Beispiel Fjorden als Confined Water bezeichnet Lloyd Mirror Effekt Bearbeiten Der Lloyd Mirror Effekt ist auch bei der elektromagnetischen Wellenausbreitung bekannt Beim Wasserschall hat er deswegen Bedeutung weil die Wasseroberflache eine sehr schallweiche Begrenzung ist das heisst der Schalldruck ist im Verhaltnis zur Schallschnelle an der Meeresoberflache fur Wasserschallverhaltnisse nur verschwindend gering Dies bedeutet dass eine Schallwelle bei der Reflexion an der Meeresoberflache die Phase um 180 dreht Dadurch wird der Schalldruck an der Oberflache durch Interferenz ausgeloscht Mit zunehmendem Abstand von der Oberflache nimmt dieser Phasenwinkel weiter zu so dass keine Ausloschung mehr auftritt Die Formel hierfur lautet bei grossem Abstand r r nbsp P P 0 2 1 cos 4 p z 1 z 2 r l P over P 0 2 left 1 cos 4 pi z 1 z 2 over r lambda right nbsp mit dem aktuellen Schalldruck P P nbsp im Vergleich zu Schalldruck P 0 P 0 nbsp im Freifeld ohne Berandung den Abstanden von Sender und Empfanger zur Oberflache z 1 z 1 nbsp und z 2 displaystyle z 2 nbsp sowie der akustischen Wellenlange l lambda nbsp Bei tiefen Frequenzen im Flachwasser ist dieser Effekt modifiziert weil man die Reflexionen am Meeresboden nicht vernachlassigen kann Eine entsprechende Wirkung geht hier davon aus dass alle Moden einen Schalldruckknoten an der Meeresoberflache haben wodurch eine ahnliche Schalldruckabnahme schliesslich als Folge der gleichen physikalischen Ursache auftritt Der Lloyd Mirror Effekt wird ferner durch das Schallgeschwindigkeitsprofil beeinflusst und ist dann haufig von der Schallgeschwindigkeitsprofilwirkung der Schattenzone Zone des Schweigens kaum zu trennen Die Bedeutung dieser Effekte liegt darin dass Schallsender und empfanger haufig am Schiffsrumpf also sehr dicht an der Wasseroberflache befestigt sind Schattenzone Bearbeiten Meistens ist die Temperatur in der Nahe der Oberflache am hochsten so dass dort auch die Schallgeschwindigkeit grosser ist Der Schall wird daher nach unten gebrochen so dass oberhalb des obersten moglichen Strahls Grenzstrahl keine Strahlen mehr hingelangen konnen Dies gilt im Tiefwasser Im Flachwasser kann dieses Gebiet durch die bodenreflektierten Strahlen aufgehellt werden Oberhalb des Grenzstrahls beginnt die Schattenzone oder die Zone des Schweigens Bei tieferen Frequenzen setzt als Folge von Beugung dieser akustische Schatten weich ein Diese Schattenzone tritt auch auf wenn an der Oberflache das Wasser vom Seegang vollig durchmischt wird durchmischte Schicht mixed Layer In diesem Fall setzt die Schattenzone in der sogenannten Sprungschicht unter der durchmischten Schicht ein bei der die daruber konstante Temperatur nach unten sinkt wahrend bei hoheren Frequenzen in der durchmischten Schicht der Schall sich durchaus ausbreiten kann weil hier wegen des Anstiegs des Wasserdrucks die Schallstrahlen leicht nach oben gekrummt werden Die Schallausbreitung in der durchmischten Schicht ist wegen der Reflexionen an der Meeresoberflache stark seegangsabhangig Die Streuung an der rauen Oberflache kann die Schattenzone ein wenig aufhellen Hier gibt es also viele gegenlaufige Effekte Die durchmischte Schicht wird meistens durch Seegang erzeugt der die Schallausbreitung in der durchmischten Schicht dampft die Schattenzone aber aufhellt Die Schallausbreitung in der durchmischten Schicht ist nur bei hoheren Frequenzen wegen des Lloyd Mirror Effektes moglich Die hoheren Frequenzen werden aber wiederum von Seegang starker beeinflusst Welcher der Effekte jeweils gewinnt ist nur mit viel Erfahrung oder mit Hilfe numerischer Modelle vorherzusagen Afternoon Effekt Bearbeiten Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die amerikanische Marine festgestellt dass man morgens ganz gute Sonarbedingungen erhielt die nachmittags schlechter wurden so dass haufig eine Ortung gar nicht mehr moglich war Die Ursache besteht darin dass morgens haufig durch die nachtliche Abkuhlung eine bei den damals ublichen Aktivsonar Frequenzen von 20 bis 30 kHz wirksame durchmischte Schicht aufgetreten war Im Laufe des Tages steigt die Oberflachentemperatur durch Sonneneinstrahlung wieder an so dass die durchmischte Schicht ihre Schallfuhrungsfahigkeit verliert und die Schattenzone schon an der Oberflache beginnt Dieser Effekt ist am deutlichsten bei windarmen und sonnigem Wetter im Tiefwasser SOFAR Kanal Bearbeiten Hauptartikel SOFAR Kanal Das bereits erwahnte Zusammenspiel der Schallgeschwindigkeitserhohung an der Meeresoberflache durch die Temperatur und in grossen Tiefen durch den Druckanstieg fuhrt dazu dass eine Schallausbreitung und zwar eine Mehrwegeausbreitung ohne Reflexion an den Berandungen moglich ist Die Achse dieses Kanals d h die niedrigste Schallgeschwindigkeit tritt ungefahr in 1000 m Tiefe auf Dabei breitet sich Schall ahnlich wie Licht in einem Lichtwellenleiter aus Dies trifft wegen der betrachtlichen Abmessungen im Tiefwasser durchaus auch fur recht tiefe Frequenzen zu die im freien Wasser wenig absorbiert werden Dadurch werden sehr grosse Ubertragungsreichweiten moglich die schliesslich nur noch durch die Rander der Weltmeere begrenzt sind Diesen Schallkanal im Tiefwasser nennt man SOFAR Kanal Sound Fixing And Ranging Er spielt eine grosse Rolle bei der weitraumigen Uberwachung des Meeres mit stationaren Passivsonaranlagen SOSUS und bei der akustischen Meerestomografie Den SOFAR Kanal gibt es nur im Tiefwasser In der Ostsee gibt es im Sommer in den Becken auch einen ahnlichen Schallkanal wobei der Schallgeschwindigkeitsanstieg unten nicht durch den Druck sondern durch das Zusammenspiel von hoherem Salzgehalt und hoherer Temperatur verursacht wird Baltic Duct Weil dieser Kanal wesentlich geringere Abmessungen hat wirkt er nur bei deutlich hoheren Frequenzen und wird auch dort durch die starke Variabilitat der Schichtung haufig gestort Konvergenzzonen Ausbreitung Bearbeiten Bei grosseren Wassertiefen als der kritischen Tiefe wenn also die temperaturbedingte hohere Schallgeschwindigkeit durch den Druckanstieg in der Tiefe uberschritten wird tritt ein Phanomen ein dass der Schall von der Quelle an der Oberflache zunachst in die Tiefe abtaucht mit Schattenbildung schon in recht kurzen Abstanden von wenigen km und in grosserer Entfernung typisch irgendwo zwischen 50 und 70 km stark gebundelt wieder auftaucht Diese sogenannte Konvergenzzone wirkt wie eine erneute Schallquelle so dass sich die Konvergenzzonen in Vielfachen dieses Abstandes als Ringe um die ursprungliche Schallquelle wiederholen Dies war zunachst ein wichtiger Effekt fur die Passiv Sonarortung Die tieffrequenten Schleppantennen Towed arrays sind besonders wirkungsvoll fur die Konvergenzzonen Die Konvergenzzonen sind erst neuerdings mit der Einfuhrung des LFAS Low Frequency Active Sonar auch fur Aktiv Sonar nutzbar weil bei hoheren Frequenzen die Absorptionsdampfung im Wasser fur eine Echo Ortung zu gross ist Die Konvergenzzonen Ortung geht nur bei Wassertiefen grosser als die kritische Tiefe weswegen der kritischen Tiefe eine besondere Bedeutung fur die Sonarortung zukommt Akustische Wirkung von Blasen Bearbeiten Blasen bilden mit der Masse des umgebenden Wassers und der Kompressibilitat des eingeschlossenen Gases ein Schwingungssystem hoher Gute Bei der Resonanzfrequenz ist der Ruckstreuquerschnitt sehr gross im Vergleich zum geometrischen Querschnitt der Blase Blasen sind daher akustisch ausserst wirksam als Ursache fur die Streuung von Schall aber auch fur die Dampfung und fur die Gerauscherzeugung Die Resonanzfrequenz einer Blase von a mm Durchmesser in z m Tiefe Wasserdruck betragt 1 f r 3260 a 1 0 098 2 z H z f r 3260 over a sqrt 1 0 0982 cdot z mathrm Hz nbsp also hat eine Blase von 1 mm Durchmesser nahe der Wasseroberflache eine Resonanzfrequenz von 3 26 kHz Unterhalb der Resonanzfrequenz nimmt der Streuquerschnitt mit der vierten Potenz der Frequenz ab Oberhalb geht er schliesslich auf den geometrischen Querschnitt zuruck In der Praxis haben folgende Blasen besondere Bedeutung die durch brechende See eingespulten Blasen wobei auch schon kleinste Schaumkopfe wirksam sind die Schwimmblasen von Fischen die Blasen im Kielwasser von Schiffen aufsteigende Blasen von Methangas LagerstattenDie brechende See stellt im mittleren Frequenzbereich die Hauptursache des naturlichen Umgebungsgerauschs im Wasser dar und kann eine sehr starke Dampfung des Schalls vor allem im Flachwasser bewirken Das Fishfinder Sonar nutzt die Ruckstreuwirkung der Schwimmblasen Spezielle Forschungslote z B das Simrad EK60 verwenden mehrere Frequenzen wodurch es moglich wird die Anzahl von Fischen nach Grossenklassen zu bestimmen weil die verschiedenen Grossenklassen Resonanz bei unterschiedlichen Frequenzen zeigen Kielwassersuchende Torpedos nutzen nach oben gerichtete Echolote bei zwei Frequenzen eine mit starker Resonanz Streuwirkung und eine zweite bei sehr hoher Frequenz entsprechend einem Blasendurchmesser von wenigen µm bei denen die Zahl und Wirksamkeit der Blasen relativ gering ist Dadurch kann der Torpedo erkennen wann er das Kielwasser kreuzt Umgebungsgerausch im Meer BearbeitenAls Gerausch bezeichnet man alle nicht erwunschten beobachteten Schallereignisse im Gegensatz zu den erwarteten Signalen Dabei ist zwischen dem Eigengerausch self noise zu unterscheiden dem Gerausch das durch den Schallempfanger oder seine Plattform selbst erzeugt wird und dem Umgebungsgerausch das auch ohne den Schallempfanger vorhanden ist Das Eigengerausch kann echter Wasserschall sein der am Empfanger Hydrophon oder der Tragerplattform Schiff entsteht oder Korperschall der auf den Schallempfanger uber seine Befestigung ubertragen wird oder auch durch elektrische Storungen unmittelbar am Empfanger verursacht sein Das Umgebungsgerausch kann einmal aufgeteilt werden in naturliche Schallquellen oder solche die auf die Tatigkeit oder Einrichtungen des Menschen zuruckzufuhren man made noise sind zum anderen ist zwischen dauerndem im Pegel nur langsam schwankendem Schall und kurzen Schallereignissen Transienten zu unterschieden die ebenfalls naturlichen Ursprungs oder vom Menschen verursacht sein konnen Im Frequenzbereich werden nach Urick 1 funf Bereiche unterschieden Unterhalb 1 Hz Hier empfangt man im Wesentlichen Pseudoschall d h Druckschwankungen die nicht auf wellenartige Ausbreitung zuruckzufuhren sind sondern auf den hydrostatischen Druck durch den veranderlichen Wasserstand oder stromungsinduzierte Druckschwankungen durch den Bernoulli Effekt Als Transienten fallen in diesen Frequenzbereich auch die Auswirkungen von Erdbeben die echter Schall mit sich ausbreitenden Wellen sein konnen Ein systematischer Frequenzgang ist nicht angebbar Zwischen 1 Hz und etwa 20 Hz 10 bis 30 Hz fallt das Umgebungsgerauschspektrum mit etwa 8 bis 10 dB Oktave ab Bei 1 Hz betragt es etwa 120 dB rel 1 µPa und 1 Hz Bandbreite Als Ursache werden auch hier im Wesentlichen Bernoullische Druckschwankungen durch Turbulenz vermutet In flacherem Wasser bewirkt aber auch der Seegang unmittelbar derartige Druckschwankungen Je nach Dichte des Seeverkehrs erhalt man zwischen 10 Hz und 200 Hz bei starkem Schiffsverkehr und geringem Seegang auch bis 1 kHz ein relatives Maximum in erster Linie durch die Gerausche entfernter Schiffe Aber auch an den wenigen Orten wo das weittragende Gerausch von Schiffen nicht wahrnehmbar ist einige Gegenden des Sudpazifik fallt in diesem Bereich das Gerausch mit zunehmender Frequenz weniger ab weil dann ferne Gerausche von Wellenschlag an der Kuste und von der Packeisgrenze wahrnehmbar sind Das relative Maximum bei etwa 80 Hz betragt bei schwachem Schiffsverkehr etwa 70 dB rel 1 µPa und 1 Hz und bei starkem Schiffsverkehr ohne ein einzelnes Schiff in der Nahe des Empfangers etwa 90 dB rel 1 µPa und 1 Hz Oberhalb von etwa 200 Hz bis etwa 20 kHz bei starkem Seegang bis etwa 100 kHz wird das Umgebungsgerausch durch die brechende See Klingeln von Blasen in der brechenden See oder bei starkerem Regen durch die vom Regeneinschlag erzeugten Blasen verursacht Aber auch in diesem Frequenzbereich uberwiegen die Gerausche von nahen Schiffen vorwiegend Kavitationsgerausch vom Schiffspropeller oder zum Beispiel das Gerausch vom Schleppgeschirr von Fischern wenn sie in der Nahe sind Oberhalb von 20 kHz gewinnt schliesslich das thermische Rauschen durch Brownsche Molekularbewegung Es betragt bei 100 kHz etwa 25 dB rel 1 µPa und 1 Hz steigt mit der Frequenz an und ist entsprechend dem geringen Variationsbereich der Wassertemperatur im Meer wenig variabel Das Gerausch unmittelbar unter der Wasseroberflache es sind einzelne Blasen in der brechenden See horbar Bei grossem Abstand zur Meeresoberflache verschwimmt das Gerausch der Blasen und wegen der starkeren Dampfung hoherer Frequenzen klingt das Gerausch etwas tiefer Gerausch eines Frachters uberwiegend Kavitationsgerausch des vierblattrigen Propellers Sonarsignale mit zwei Hydrophonen stereo aufgenommen Gezwitscher einer Grindwalherde Das knisternde Nebengerausch stammt von den Clicks zur Echolokation Nachhall BearbeitenAls Nachhall bezeichnet man kontinuierliche Reflexionen von Schallwellen Schallreflexionen in einem geschlossenen Raum oder in einem naturlich begrenzten Bereich Echos sind dagegen Reflexionen von einzelnen Objekten Beim Luftschall wird der Nachhall durch die Nachhallzeit charakterisiert Beim Wasserschall bei dem der Nachhall nur bei der Aktivortung und multistatischen Ortung von Bedeutung ist interessiert man sich dagegen fur den Entfernungsverlauf des Nachhalls im Vergleich zum Zielecho Unter Sonaroperateuren hort man oft die Faustregel dass die erzielbare Ortungsweite so gross sei wie die Nachhallweite Dies klingt plausibel weil sowohl fur das Echo als auch fur den Nachhall die Ausbreitungsdampfung des Schalls massgeblich ist Andererseits kann gerade starker Nachhall der deswegen weit reicht das Zielecho maskieren Dadurch entsteht eine inverse Beziehung zwischen Nachhallweite d h der Entfernung oder Zeit in der der Nachhall im Gerausch verschwindet und der maximalen Ortungsentfernung Je nachdem ob die Nachhallentfernung oder die maximale Ortungsentfernung grosser ist spricht man von nachhallbegrenzter oder gerauschbegrenzter Reichweite Wenn die Reichweite nachhallbegrenzt ist fuhrt eine Erhohung des Sendepegels zu keiner grosseren Reichweite Im Flachwasser erhalt man meistens nachhallbegrenzte und im Tiefwasser eher gerauschbegrenzte Reichweiten Aus dem Grund verfugen Sonaranlagen die fur Flachwasser optimiert sind ublicherweise uber eine geringere Sendeleistung als typische Tiefwasser Sonaranlagen Zur Verringerung des Nachhalleinflusses gibt es im Wesentlichen zwei Moglichkeiten Die eine besteht darin dass die Echos von Ortungszielen durch die Fahrtgeschwindigkeit des Ziels eine Dopplerverschiebung erfahren die zumindest bei sich schnell nahernden Objekten grosser als der Dopplerfrequenzbereich des Nachhalls ist Dadurch wird das Ziel durch Dopplerselektion vom Nachhall unterschieden Die andere Moglichkeit besteht darin die Zeit und Winkelauflosung der Anlage zu erhohen weil damit die gleichzeitig illuminierte Flache verringert und damit der Nachhall relativ zum Ziel gesenkt wird Neben den erhohten Anforderungen an die Technik der Sonaranlage stosst diese Massnahme aber an zwei Grenzen Zum einen verfugen Signale hoher Zeitauflosung grundsatzlich uber eine geringe Frequenzauflosung konnen daher den Dopplereffekt schlechter nutzen Zum anderen verliert bei hoher Auflosung der Nachhall unter Umstanden seinen diffusen Charakter Im Nachhall treten einzelne lokale Spitzen als Falschziele hervor die vom gesuchten Ziel schwer zu unterscheiden sind Man unterscheidet drei Arten von Nachhall nach dem Ort ihrer Entstehung den Oberflachennachhall den Volumennachhall und den Bodennachhall Im Flachwasser spielt normalerweise der Bodennachhall die grosste Rolle Der Boden ist die Berandung die durch das Schallgeschwindigkeitsprofil mehr und unter steilerem Winkel getroffen wird siehe Bild von der Mehrwegeausbreitung im Flachwasser Je nach Art des Bodens ist der Nachhall sehr unterschiedlich Je rauer der Boden ist desto mehr Nachhall verursacht er Das raumliche Wellenzahlspektrum bestimmt uber die Bragg Gleichung dabei die Frequenzabhangigkeit des Nachhalls Bei Sand nimmt der Nachhall daher z B zwischen einigen 100 Hertz und einigen Kilohertz zu Zerklufteter felsiger Grund fuhrt zu kraftigem aber wenig diffusen Nachhall mit starkem Falschzielcharakter Schlickboden hat ublicherweise eine sehr glatte Oberflache kann aber starken Nachhall erzeugen Dies beruht darauf dass Schall in den Schlick gut eindringt und der Nachhall dann von Gasblasen im Schlick oder der Rauigkeit der Strukturen unter dem Schlick bestimmt ist Weil die Dampfung des Schalls im Schlick stark frequenzabhangig ist tritt hierdurch bevorzugt tieffrequenter Nachhall auf Der Nachhall von der Meeresoberflache spielt insbesondere im Winter keine Temperaturerhohung des Wassers zur Meeresoberflache hin eine Rolle Er wird starker durch Reflexionen an vom Seegang eingespulten Blasen als durch die Seegangsrauigkeit verursacht Weil er nur vom Wind und dem mit dem Wind zusammenhangenden Seegang abhangig ist aber kaum vom Ort haben Chapman und Harris bereits 1962 eine sehr brauchbare empirische Beschreibung des Oberflachennachhalls vorgestellt 6 Volumennachhall wird durch Streukorper in der Wassersaule verursacht Er ist normalerweise wesentlich schwacher als der Nachhall von den Berandungen und wird in erster Linie im Tiefwasser und in Echoloten beobachtet Seine wichtigste Ursache ist bei hohen Frequenzen Plankton und bei mittleren bis tiefen Frequenzen Fisch oder genauer gesagt die luftgefullten Schwimmblasen von Fischen Die Verteilung der Nachhallquellen im Wasser ist nicht gleichmassig entsprechend dem bevorzugten Aufenthaltsort von Plankton dem auch die Fische folgen Unter bestimmten Bedingungen etwa im Ostseeschallkanal oder bei Anwesenheit grosser Fischschwarme wird der Volumennachhall auch im Flachwasser wirksam Technische Anwendungen BearbeitenMan unterscheidet im Wesentlichen zwischen Anwendungszielen Tiefenmessung Echolot Ortung von Ubooten Ujagd Minen Minenjagd mit Aktiv und Passivsonar Fishfinder fur die Suche nach Fischen und Fischschwarmen Unterwasserbildgewinnung Seitensichtsonar Unterwasserkommunikation Unterwassertelefon Unterwassernavigation z B Posidonia Bestimmung der Stromungsgeschwindigkeit Ocean Acoustic TomographyEcholote Bearbeiten Das traditionelle Echolot wird zur Unterscheidung von den Sonderformen als Navigationslot bezeichnet weil es als Standardausrustung eines Schiffes zur sicheren Navigation dient Es hat meistens einen begrenzten Tiefenbereich weil bei grossen Tiefen die Wassertiefe fur die Navigation unerheblich ist und ist ublicherweise nicht gegen die Schiffsbewegungen stabilisiert und wenig gebundelt Forschungslote oder Vermessungslote sind wesentlich aufwandiger gebaut Fur eine prazise Orts und Tiefenbestimmung sind sie eng gebundelt Narrow Beam Sounder Schelfrandlot damit die Tiefe nicht als Schragentfernung bei geneigten Meeresboden gemessen wird Sie mussen daher auch hinsichtlich der Schiffsbewegungen stabilisiert sein Heute werden fur Forschung und Vermessung vorwiegend Facherlote verwendet Bei ihnen wird die Richtungsauflosung zwischen Sender hohe Auflosung in Vorausrichtung breit in Querrichtung und Empfanger mehrere Empfangskeulen durch elektronisches Schwenken der Richtkeulen simultan fur viele Richtungen daher Facher geteilt Sie erlauben flachige Erfassung des Meeresbodens statt Profillinien unter dem Schiff Fur Vermessungszwecke ist das aktuelle Schallgeschwindigkeitsprofil vor Ort und der momentane Wasserstand zu berucksichtigen Sedimentpenetrierende Lote erlauben je nach Leistung und Frequenz die Durchschallung der oberen Sedimentschichten Sie sind relativ tieffrequent und stellen einen gleitenden Ubergang im technischen Bau und in der Anwendung zu seeseismischen Systemen Seismik dar Sedimentpenetrierende Lote sind deswegen tieffrequent weil die Dampfung im Boden sehr gross und naherungsweise linear frequenzproportional ist Fur Sportschiffer und Taucher gibt es auch kleine Handlote in der Form einer Taschenlampe Militarische Sonare Bearbeiten Ujagdsonar Ubootsonar Minenjagdsonar Minenmeidesonar WaffensonarBeim Ujagdsonar unterscheidet man zwischen Aktivsonar Echo Ortung und Passivsonar Neuerdings werden auch Mischformen eingesetzt Bistatisches Sonar d h Sender und Empfanger sind auf ortlich getrennten Plattformen angeordnet Nach dem Zweiten Weltkrieg spielten zunachst Aktivsonare am Bug des Schiffes eine grosse Rolle Bugsonar Hull mounted Sonar Sie wurden dann Anfang der 1970er Jahre erganzt durch Schleppsonare Towed Array Sonar TA Die weitere Gerauschminderung auch bei nuklear betriebenen U Booten machte die Ruckkehr zu Aktivsonar Echoortung notwendig heute vorwiegend durch tieffrequente Schleppsonare bei denen dem Towed Array eine tieffrequentes nachgeschlepptes Sendeaggregat zugefugt ist Active Adjunct Heute werden aber fur diesen Zweck kaum noch die alten Towed Arrays mit ihrer Ausrustung fur sehr grosse Bandbreiten z T 10 Hz bis 1 kHz verwendet die in der Richtung zwischen rechts und links nicht unterscheiden konnten Stattdessen verwendet man Kardioid Triplet oder Twin Arrays die diese Unterscheidung erlauben aber im Frequenzbereich auf die Sendefrequenz beschrankt sind Diese Anlagen arbeiten anders als die herkommlichen Aktivsonaranlagen die im Mittelfrequenzbereich 3 kHz bis 20 kHz betrieben wurden im Tieffrequenzbereich 100 Hz bis 3 kHz Wahrend des Kalten Krieges hatte die amerikanische Marine weltweit an verschiedenen Orten stationare Passiv Sonaranlagen auf dem Meeresgrund installiert zur grossraumigen Uberwachung gegnerischer Uboote Diese damals streng geheim gehaltenen Anlagen werden SOSUS Sound Surveillance System genannt Erst nach Ende des Kalten Krieges wurde dieses System bekannt gegeben und wird heute fur zivile Zwecke verwendet soweit es nicht inzwischen abgeschaltet ist An Minenjagdsonaranlagen werden wesentlich geringere Anforderungen hinsichtlich der Reichweite lt 1 km gestellt dafur umso hohere an die Auflosung damit die vergleichsweise kleinen Ziele sicher erkannt und moglichst auch klassifiziert werden konnen Entsprechend arbeiten sie bei sehr hohen Frequenzen zwischen 100 kHz und 1 MHz Etwas geringer sind die Anforderungen an Minenmeidesonaranlagen die nur den Trager z B Fregatte oder U Boot vor Minen vor allem Ankertauminen rechtzeitig warnen sollen um ein Ausweichmanover zu ermoglichen Minenmeidesonare verwenden ahnliche Frequenzen wie Minenjagdsonare sind im Allgemeinen aber bescheidener insbesondere hinsichtlich der Klassifizierungsmoglichkeiten gebaut Als Waffensonar bezeichnet man die Aktiv oder Passivsonaranlage uber die viele Torpedos verfugen Streng genommen mussten auch die akustischen Sensoren von Minen als passive Waffensonare bezeichnet werden Dort werden sie jedoch als akustische Sensoren erfasst Aus Raummangel und wegen des geringeren Reichweitenbedarfs sind die Frequenzen des Waffensonars deutlich hoher als beim Ujagdsonar aber ublicherweise tiefer als die des Minenjagdsonars Es gibt Aktiv und Passivsonare als Torpedosonare wobei gegenuber Ubooten ublicherweise Aktivsonare und gegenuber Oberflachenschiffen Passivsonare eingesetzt werden Bekannte Forschungseinrichtungen fur Wasserschall sind in Deutschland die Wehrtechnische Dienststelle fur Schiffe und Marinewaffen der Bundeswehr Maritime Technologie und Forschung in Europa das Centre for Maritime Research and Experimentation der NATO und in den USA das Naval Research Laboratory NRL sowie das Naval Undersea Warfare Center NUWC In anderen Landern sind meist zentralisierte militarische Forschungseinrichtungen mit der Wasserschallforschung befasst Fishfinder Sonar Bearbeiten Es handelt sich um hochfrequente Aktivsonare die Echos der Schwimmblasen orten Die meisten Fishfinder nutzen nicht akustische Resonanzwirkung der Schwimmblasen sondern arbeiten bei hoheren Frequenzen Es gibt aber insbesondere fur Forschungszwecke z B Simrad EK 60 Mehrfrequenz Sonare die mit Hilfe der Resonanzfrequenz eine Unterscheidung der Grosse der Fische ermoglichen Abbildende Sonare Bearbeiten Hierunter wurde zunachst nur das Seitensichtsonar Side Scan Sonar SSS verstanden Einige moderne hochauflosende Facherlote stellen hinsichtlich der erzielbaren Abbildungsqualitat eine echte Konkurrenz zum SSS dar Zudem geht der Trend zu Mischformen zwischen diesen beiden ursprunglich recht unterschiedlichen Verfahren nbsp Prinzipskizze SeitensichtsonarDas Facherlot arbeitet wie ein traditionelles Echolot mit Lotlinien von denen es aber simultan mehrere parallel aufnimmt wodurch ein zweidimensionales Tiefenprofil entsteht also im Grunde mit der Tiefe eine dreidimensionale Abbildung Das SSS erfasst seitlich je gesendetem Ping eine Linie auf dem Meeresboden die durch die lokale Ruckstreustarke des Meeresbodens langs dieses seitlichen Streifens moduliert ist Mit der Abfolge der Pings entsteht so ein Bild des Meeresbodens in dem sich z B Sand und Schlick deutlich unterschieden Ebenso sind einzelne Objekte auf dem Grund durch eine starke Ruckstreuung mit anschliessender Unterbrechung der Ruckstreuung durch die Schattenbildung gekennzeichnet Dadurch ergeben sich in der Abfolge der Pings mit den Zeilen je Pings Bilder mit dem intuitiven Eindruck von Schwarz Weiss Fotos Sie enthalten aber keine unmittelbare Tiefeninformationen Die Hohe von Objekten lasst sich aus der Schattenlange abschatzen Moderne Entwicklungen bei SSS etwa durch Nutzung des interferometrischen Effekts erlauben aber auch die Auswertung von Tiefeninformationen Da andererseits auch Facherlote durch geschickte Nutzung der Echosignale uber die reine Abstandsbestimmung weiterentwickelt werden nahern sich beide Verfahren immer mehr an Reichweite und Auflosung sind austauschbare komplementare Anforderungen an ein SSS Ubliche hochauflosende SSS mit Frequenzen von 200 kHz bis 1 MHz sind sehr beschrankt in der Reichweite bei hohen Frequenzen auf einige 10 m In der Meeresforschung werden aber auch SSS im unteren kHz Bereich eingesetzt die im Tiefwasser Reichweiten von nahezu 100 km erreichen konnen Ein wesentlicher Parameter beim SSS ist auch die Hohe des Systems uber Grund Grundsatzlich wird die Abbildung umso fotoahnlicher je dichter das Gerat uber Grund gefahren wird Weil aber horizontale Strahlen durch das Schallgeschwindigkeitsprofil gekrummt sind wird die Reichweite umso geringer je dichter das Gerat uber dem Boden betrieben wird Unterwasserkommunikation Bearbeiten Obwohl Wasserschall den heutigen Kommunikationsanforderungen nur sehr unzureichend genugt sind bei Ubertragungsstrecken uber je nach Trubung des Wassers von 10 bis 300 m hinaus elektromagnetische Wellen praktisch ungeeignet der Wasserschall also ohne Alternative Bereits im Zweiten Weltkrieg wurde das Unterwassertelefon UT oder Gertrude eingesetzt Es handelte sich um eine analoge Sprachubertragung in SSB Technik im oberen Seitenband mit 9 kHz als Trager und dem aus der damaligen Telefonie gebrauchlichen Frequenzbereich 300 Hz bis 3 kHz Insbesondere im Flachwasser war der Empfang wegen der Mehrwegeubertragung schlecht Es stand auch nur dieser eine Frequenz Kanal zur Verfugung Inzwischen werden Ubertragungsverfahren aus der modernen Mobilfunktechnik eingesetzt die wegen der schlechten Ausbreitungsverhaltnisse und der geringen verfugbaren Bandbreite vorwiegend Frequenzen zwischen 5 kHz und 40 kHz aber auch nur geringe Informationsmengen und Reichweiten zulassen Akustische Unterwassernavigation Releaser Bearbeiten Obwohl die Anwendung des Wasserschalls mit der Navigationshilfe angefangen hat gibt es heute praktisch kein absolutes die Koordinaten bestimmendes Navigationsverfahren mehr Hier haben sich die elektromagnetischen Uberwassernavigationsverfahren durchgesetzt Es werden nur noch lokale relative Systeme verwendet insbesondere um die Ortsbestimmung eines getauchten Systems relativ zu einer Uberwasserplattform zu bestimmen Dazu werden eine oder mehrere Schallquellen verwendet mit deren Empfang mit mehreren Empfangern gebrauchlicher als mit mehreren Sendern die Position zentimetergenau bestimmt werden kann Dies erlaubt die genaue Ortsbestimmung von Geraten die von einem Schiff aus abgesetzt z B ROVs sind oder geschleppt werden Aber auch AUVs und Unterwasser Lander werden mit ahnlich arbeitenden Systemen relativ zur Mutterplattform oder zu unterseeischen Bezugsstationen positioniert Derartige Systeme wurden lange Zeit auch zur dynamischen Positionierung verwendet d h um schwimmende Plattformen durch geregelten Antrieb ortsfest zu halten genauer als es durch Verankerung moglich ware Sie besassen grosse Bedeutung fur schwimmende Bohrplattformen und Bohrschiffe Sie sind aber inzwischen weitgehend durch GPS Systeme abgelost fur die keine Bodensensoren genau positioniert werden mussen Grosse Bedeutung haben in der Meeresforschung so genannte Releaser bei denen die Ortsbestimmung nur Nebenfunktion ist 7 Sie werden bei verankerten getauchten Messsystemen eingesetzt insbesondere wenn sie nicht durch eine Oberflachenboje markiert sind Bei ihnen wird je nach gesendetem Signal ein Antwortsignal geliefert das einmal zur Funktionskontrolle zum anderen aber auch zur Ortsbestimmung des Systems verwendet wird oder es wird die Verbindung zu einem Grundgewicht gelost so dass das System aufschwimmen kann Akustische Stromungsmessung Bearbeiten Das heute wichtigste Messgerat zur Stromungsmessung ist der Acoustic Doppler Current Profiler ADCP ein Aktivsonar das die Doppler Frequenzverschiebung des Nachhalls von Streukorpern im Wasser vorwiegend Plankton zur Bestimmung der lokalen Stromungsgeschwindigkeit nutzt Grundsatzlich ist die Auflosung durch die Nachhallunscharfe Relation D v n D z c 2 2 f 0 displaystyle Delta v n Delta z c 2 2f 0 nbsp begrenzt wobei D v n displaystyle Delta v n nbsp die Auflosung der Stromungsgeschwindigkeit D z displaystyle Delta z nbsp die Abstandsauflosung c 1480 m s displaystyle c approx 1480 mathrm m s nbsp die Schallgeschwindigkeit und f 0 displaystyle f 0 nbsp die Mittenfrequenz des Sendesignals sind Je hoher die Frequenz desto besser ist also die erzielbare Auflosung desto kurzer ist wegen der frequenzabhangigen Dampfung auch die Lange des Stromungsprofils Die Auflosung lasst sich mit Hilfe grosser Sendesignalbandbreite gegenuber der Nachhallunscharferelation erhohen Breitband ADCP BB ADCP Akustische Meerestomographie Ocean Acoustic Tomography OAT Bearbeiten Bei tomographischen Methoden handelt es sich durchweg um physikalisch mathematische Methoden fur die Gewinnung dreidimensionaler Felder bzw fur die Abbildung von Schnitten mit Hilfe inverser Verfahren Diesen grundlegenden Ansatz hat die akustische Meerestomographie mit anderen tomographischen Verfahren gemeinsam Durch eine Vielzahl von Schallsendern und Empfangern soll die Laufzeit der Empfangssignale ausgewertet werden um daraus die dreidimensionale Schallgeschwindigkeit bzw die Temperaturverteilung innerhalb des eingeschlossenen Feldes zu erfassen Allerdings weckt der Begriff Tomographie Erwartungen die von der akustischen Tomographie nicht erfullt werden konnen Die Schallwellen breiten sich nicht geradlinig aus wodurch die Beziehung zwischen der Laufzeit und der Temperaturschichtung nicht linear ist Das erschwert die Invertierung Man ist daher auf ein funktionales Modell der Wasserschichtung angewiesen das uber eine begrenzte Zahl freier Parameter verfugt die mit Hilfe der Messung bestimmt werden Da die Ergebnisse nur dann genau sein konnen wenn das zugrunde liegende Modell genau ist man kann nur etwas genau bestimmen was man vorher schon kennt eignet sich die OAT nur fur grossraumige Phanomene und fur Untersuchungen von zeitlichen Anderungen Gerade fur die Untersuchung der Variabilitat hat sich diese anspruchsvolle aufwendige Methode durchaus bewahrt Als Wegbereiter der OAT gelten Walter Munk und Carl Wunsch Relativ bekannt wurde das grosse Experiment ATOC Acoustic Thermography of the Ocean Climate im Pazifik mit dem die notigen grossraumigen Mittelungen zur Bestimmung der globalen Erwarmung erreicht werden sollten 8 Es nutzt sehr grossraumig die Methoden der OAT Wasserschall und Wale BearbeitenAngesichts der Uberlegenheit des Wasserschalls als Kommunikationsmittel unter Wasser verwundert es nicht dass auch Tiere den Wasserschall nutzen Bekanntes Beispiel sind Walgesange zur Kommunikation oder die Echoortung von Walen oder Delfinen Aufgrund der technischen Nutzung kommt es somit zu Nutzungskonflikten Nach heutiger Kenntnis betrifft dies insbesondere Meeressauger Sie sind ganz entschieden auf das Gehor als wichtigstem Sinn angewiesen Das Gerausch unter Wasser wird auf der nordlichen Halbkugel inzwischen dauerhaft durch ein diffuses Gerausch von den Schiffen im Frequenzbereich zwischen 100 und 300 Hz gepragt sofern es nicht durch sehr kraftiges naturliches Gerausch von der Meeresoberflache bei Sturmen ubertont wird Zu den lautesten Gerauschen im Meer gehoren neben Seebeben unterseeischen Vulkanen und kalbenden Eisbergen seismische Hochenergie Sonare sogenannte Air Guns auch Schallbomben genannt die zur Suche von Erdol und Erdgas im Meeresboden verwendet werden Sie sind extrem laut bis uber 220 dB 9 und werden rund um die Uhr im Abstand von wenigen Sekunden erzeugt Zunehmend geraten aber auch technische Einrichtungen unter Kritik Zwar sind die festgestellten Schaden durch technischen Schall relativ gering allerdings ist unbekannt wie gross die Dunkelziffer ist Inzwischen kann als gesichert angesehen werden dass mittelfrequente militarische Sonaranlagen im Frequenzbereich von 2 bis 5 kHz zu Strandungen von Schnabelwalen fuhren konnen 10 11 Bei mehreren Einzelereignissen sind seit 1996 etwa 50 Schnabelwale gestrandet und dadurch zu Tode gekommen Bei den einzelnen Ereignissen waren jeweils etwa 10 Wale betroffen Die Ursache ist eine panische Auftauch Reaktion der tieftauchenden Schnabelwale die zu der Taucherkrankheit fuhren einer Embolie durch Ausperlen von Stickstoff 12 Die Gefahrdung der Wale durch Schall ist signifikant aber immer noch gering im Vergleich zur Gefahrdung durch Walfang auch Beifang und durch Kollisionen mit Schiffen 13 Literatur BearbeitenX Lurton An Introduction to Underwater Acoustics Principles and Applications 2 Auflage Springer Springer Praxis Books 2010 ISBN 3 540 78480 2 R J Urick Principles of Underwater Sound 2 Auflage McGraw Hill New York 1975 ISBN 0 07 066086 7 H G Urban Handbuch der Wasserschalltechnik STN Atlas Elektronik Bremen 2000 P C Wille Sound Images of the Ocean Springer Verlag 2005 ISBN 3 540 24122 1 J R Apel Principles of Ocean Physics Academic Press London 1987 ISBN 0 12 058866 8 Robert J Urick Principles of Underwater Sound McGraw Hill New York 1967 1975 1983 ISBN 0 07 066087 5 P C Wille Sound Images of the Ocean Springer Verlag 2005 ISBN 3 540 24122 1 zu den abbildenden Sonaren Einzelnachweise Bearbeiten a b c d R J Urick Principles of Underwater Sound Mc Graw Hill New York e a 1975 J D Colladon J K Sturm Uber die Zusammendruckbarkeit der Flussigkeiten In Annalen der Physik und Chemie Band 12 1928 S 161 197 a b c G H Ziehm Kiel Ein fruhes Zentrum des Wasserschalls In Deutsche Hydrogr Z Erganzungsheft Reihe B Nr 20 1988 William A Kuperman Philippe Roux Underwater Acoustics In Springer Handbook of Acoustics Springer Verlag New York 2007 ISBN 978 0 387 30446 5 S 149 doi 10 1007 978 0 387 30425 0 5 R E Francois G R Garrison Sound absorption based on ocean measurements Part II Boric acid contribution and equation for total absorption In J Acoust Soc Am 72 1982 S 1879 1890 R P Chapman J H Harris Surface Backscattering Strengths Measured with Explosive Sound Sources In J Acoust Soc Am 34 1962 S 547 Accoustic Release Transponders Memento vom 19 Marz 2014 im Internet Archive PDF Boating Brochures NPAL Acoustic Thermometry Memento des Originals vom 8 Oktober 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot aog ucsd edu Unterwasserlarm Wale im Dauerstress auf greenpeace de D Amico A Ed 1998 Summary Record SACLANTCEN Bioacoustics Panel La Spezia Italy 15 17 June 1998 Saclant Undersea Research Centre M 133 Schall Bomben toten Meeressauger P L Tyack et al Extreme Diving of Beaked Whales In Journ Experim Biology 206 1960 S 4238 4253 R Thiele Sonar Gefahr fur Wale In Marineforum 3 2007 S 33 36Normdaten Sachbegriff GND 4064769 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserschall amp oldid 239087554