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Walter Heinrich Munk 19 Oktober 1917 in Wien Osterreich 8 Februar 2019 in La Jolla Kalifornien 1 war ein US amerikanischer Ozeanograph und Geophysiker osterreichischer Herkunft Er war Professor des Scripps Institution of Oceanography in La Jolla Kalifornien das zur University of California San Diego UCSD gehort Walter Munk 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Forschung 3 Auszeichnungen und Mitgliedschaften Auswahl 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenNach seiner Jugend in Osterreich wurde Munk 1932 von seiner Familie zum Schulbesuch nach New York geschickt Er sollte eine Finanzkarriere in einer Bank mit geschaftlichen Verbindungen zu seiner Familie ergreifen Seine Eltern Hans Munk und Rega Brunner wurden schon in seiner Kindheit geschieden Sein Grossvater mutterlicherseits Lucian Brunner 1850 1914 war ein Wiener Bankier Sein Stiefvater Rudolf Engelsberg 1889 1954 war vor 1938 Generaldirektor der osterreichischen Salinen und Sektionsrat im Finanzministerium Munk arbeitete drei Jahre lang in der Bank und studierte an der Columbia University Er hasste die Banktatigkeit und verliess die Firma um das California Institute of Technology zu besuchen wo er 1939 den B S erreichte Er bewarb sich bei Scripps Der neue Direktor von Scripps der bekannte norwegische Ozeanograph Harald Ulrik Sverdrup nahm ihn als Doktoranden an wies ihn aber darauf hin dass ihm fur die nachsten zehn Jahre keine freie Stelle als Ozeanograph bekannt sei Am 20 Juni 1953 heiratete Munk Judith Horton Sie war jahrzehntelang aktive Mitarbeiterin von Scripps wo sie wesentliche Beitrage zur Architektur der Planung des Campus und der Renovierung und Wiederverwendung von Gebauden leistete Judith Munk litt an Poliomyelitis und starb am 19 Juni 2006 Knapp funf Jahre spater im Juni 2011 heiratete er Mary Coakley Munk erwarb 1939 nach dem Anschluss Osterreichs ans Deutsche Reich die amerikanische Staatsburgerschaft Er meldete sich bei den Gebirgstruppen der U S Army Dies war ungewohnlich die anderen jungen Manner von Scripps gingen als Reservisten zur Navy Munk wurde schliesslich vom Militardienst befreit um verteidigungsorientierte Arbeiten bei Scripps zu ubernehmen Er schloss sich einigen seiner Kollegen von Scripps zum U S Navy Radio and Sound Laboratory an wo sie Methoden fur die amphibische Kriegsfuhrung entwickelten Ihre Methoden wurden erfolgreich bei der Brandungsvorhersage fur die alliierten Anlandungen in Nordafrika im Pazifik und beim D Day in der Normandie genutzt Forschung BearbeitenMunk schloss seinen M S Diplom 1940 ab und promovierte Ph D 1947 uber Ozeanographie an der University of California Los Angeles Nach dem Abschluss stellte ihn Scripps als Assistant Professor fur Geophysik ein Er wurde 1954 ordentlicher Professor Nach dem Zweiten Weltkrieg half Munk Stromung Vermischung und Wasseraustausch beim Bikini Atoll im Sudpazifik zu analysieren wo die USA Atomwaffen testeten Er trieb die Forschung uber die Beziehung zwischen Wind und ozeanischer Zirkulation voran wofur er den jetzt gebrauchlichen Begriff wind driven gyres pragte In den 1950er Jahren befasste sich Munk mit den Schwankungen der Erdrotation Er beobachtete Unregelmassigkeiten durch geophysikalische Prozesse wie den Impulsaustausch zwischen ozeanischen Stromungen und der festen Erde sowie den zwischen den polaren Eiskappen und den Ozeanen Munk war Mitinitiator des Mohole Projektes 1957 1966 eines Tiefbohrung Projektes in die Erdkruste 1963 leitete Munk eine Studie die zeigte dass sich Wellen von den Wintersturmen der sudlichen Hemisphare uber Tausende von Meilen fortpflanzen und uber alle Ozeane ausbreiten Um den Weg und die Abnahme der Wellenpakete bei der Wanderung nordwarts zu verfolgen richtete er Messstationen auf einem Grosskreis von Neuseeland bis Alaska ein und mass die Druckschwankungen auf dem Meeresboden Diese Arbeiten fuhrten auch zur Entwicklung des Garrett Munk Spektrums einer Formulierung einer kanonischen Form des Wellenzahlsspektrums der internen Wellen zur Beschreibung der internen Dynamik des Meeres im freien Ozean 1968 wurde er Mitglied der JASON Gruppe eines Ausschusses von Wissenschaftlern der die US Regierung berat Seit 1975 trieben Munk und Carl Wunsch vom Massachusetts Institute of Technology die Entwicklung der akustischen Meerestomographie Ocean Acoustic Tomography voran Diese Arbeiten fuhrten schliesslich zum ATOC Experiment Acoustic Thermography of the Ocean Climate im Pazifik mit dem grossraumig integrierend die Temperaturanderungen durch die globale Erwarmung bestimmt werden sollten Nach dem ursprunglichen Konzept sollten dabei von einer Schallquelle bei Heard Island im Indischen Ozean akustische Signale ausgesandt werden die im Atlantik bis zu den Bahamas und im Pazifik bis zur kalifornischen Kuste empfangen werden sollten 2 Wegen Bedenken hinsichtlich der Gefahrdung von Meeressaugern wurde das Experiment auf den Nord Pazifik verkleinert Auszeichnungen und Mitgliedschaften Auswahl Bearbeiten nbsp Schwedens Konig Carl XVI Gustaf uberreicht Munk den Crafoord Preis 2010 1948 1953 1962 Guggenheim Stipendium 1956 Mitglied der National Academy of Sciences 1957 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1965 Mitglied der American Philosophical Society 1968 Goldmedaille der Royal Astronomical Society 1970 Gibbs Lecture 1970 Mitglied der Leopoldina 3 1976 Alexander Agassiz Medal 1983 National Medal of Science 1989 William Bowie Medal 1993 Vetlesen Prize 1994 Auswartiges Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 1999 Kyoto Preis 2010 Crafoord Preis fur Geowissenschaften fur seine bahnbrechende Forschung und grundlegenden Beitrage zum Verstandnis der Meeresstromungen Gezeiten und Wellen sowie deren Rolle in der Erddynamik Im Jahr 2021 wurde ein aus 5200 m Tiefe 3803 m aufragender Tiefseeberg im mittleren Pazifik nach ihm Walter Munk Guyot genannt 4 Veroffentlichungen BearbeitenW H Munk Gordon J F MacDonald The Rotation of Earth Cambridge Univ Press 1960 W H Munk P Worcester C Wunsch Ocean Acoustic Tomography Cambridge Univ Press 1963 ISBN 0 521 47095 1 W Munk The circulation of the oceans In Scientific American 193 September 1955 S 96 104 Literatur BearbeitenCarl Wunsch Walter Munk 1917 2019 In Nature Band 567 Nr 7747 28 Februar 2019 ISSN 0028 0836 S 176 176 doi 10 1038 d41586 019 00750 5 nature com abgerufen am 15 Marz 2019 Nachruf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Munk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Scripps Institution of Oceanography UCSD Institute of Geophysics and Planetary Physics IGPP Walter Heinrich Munk Biography Nicht mehr online verfugbar University of California San Diego archiviert vom Original am 25 November 2007 abgerufen am 10 Februar 2019 englisch Biography Columbia U Walter Munk Sustainable humanity Sustainable Nature Our Responsibility An Oceanographic Perspective Vortrag bei der Papstlichen Akademie der Wissenschaften 3 Mai 2014 abgerufen am 10 Februar 2019 englisch 35 30 Minuten Video auf YouTube ab Minute 45 00 www britannica com derstandard at waltermunkfoundation orgEinzelnachweise Bearbeiten Obituary Notice Walter Munk World Renowned Oceanographer Revered Scientist In ucsd edu 8 Februar 2019 abgerufen am 9 Februar 2019 englisch Schallmessung verrat Wassertemperatur Mitgliedseintrag von Prof Dr Walter H Munk bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 18 Juli 2016 Seabed features named after eminent American and Russian scientists International Hydrographic Organization 8 November 2021 abgerufen am 6 Februar 2022 Normdaten Person GND 143228633 lobid OGND AKS LCCN n84030679 VIAF 5080918 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munk WalterALTERNATIVNAMEN Munk Walter Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Ozeanograph und GeophysikerGEBURTSDATUM 19 Oktober 1917GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 8 Februar 2019STERBEORT La Jolla Kalifornien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Munk amp oldid 235266440