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Heinrich III von Nassau Siegen um 1270 1 zwischen 13 Juli und 14 August 1343 2 war Graf von Nassau Siegen ein Teil der Grafschaft Nassau und Begrunder des Hauses Nassau Siegen Er stammt aus der ottonischen Linie des Hauses Nassau Entwurfszeichnung von Bernard van Orley fur den Wandteppich mit Heinrich I von Nassau Siegen und Adelheid von Heinsberg und Blankenburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Graf von Nassau 1 2 Graf von Nassau Siegen 2 Ehe und Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Das Wappen der Grafen von Nassau aus der ottonischen LinieHeinrich war der alteste Sohn Ottos I des Begrunders der ottonischen Linie des Hauses Nassau und dessen Gattin Agnes von Leiningen 3 4 5 6 Tochter des Grafen Emich IV von Leiningen und der Elisabeth 3 4 Er wurde wahrscheinlich in den 1260er Jahren geboren weil er bereits um 1281 als Erwachsener auftritt 6 Heinrich kampfte auf Seiten seines Lehnsherrn Erzbischof Siegfried von Koln in die Schlacht von Worringen 1288 und fiel dabei in die Hande der Kolner Burger denen er im Januar 1289 Urfehde schworen musste Uber seine Ersatzanspruche verglich er sich mit dem Erzbischof auf dem Hoftag zu Frankfurt am Main im Marz 1295 7 Graf von Nassau Bearbeiten Heinrich trat 1290 zusammen mit seinen Brudern Emich und Johann die Nachfolge seines Vaters an 5 6 7 8 9 Heinrich spielte eine nicht unbedeutende Rolle in der Reichspolitik als Vetter des Konigs Adolf von Nassau dessen Erhebung zum romisch deutschen Konig 1292 er unterstutzte indem er der Verpfandung nassauischen Besitzes an den Erzbischof von Koln zustimmte 7 Er blieb ein Verbundeter seines Vetters und war 1294 1295 und 1297 Befehlshaber des koniglichen Heeres gegen den thuringischen Landgrafen Albrecht II den Entarteten 10 1297 1298 war Heinrich Vertreter des Konigs und Statthalter in der Markgrafschaft Meissen und im Lande Pleissen Wahrend der Regierungsperiode Adolfs nahm Heinrich teil an dem Feldzuge des Grafen Guido von Flandern gegen Philipp den Schonen von Frankreich 6 10 Am 26 Februar 1298 verpfandete Adolf seinen Vetter Heinrich und Emich fur 1000 Mark kolnischer Groschen die Berge Ratzenscheid bei Wilnsdorf im Siegerland und andere Berge in ihrer Herrschaft in denen Silber zu finden ist 11 Dies legte den Grundstein fur das Bergregal der Grafen von Nassau Am 2 Juli 1298 kampften Heinrich und Emich an der Seite des Konigs in die Schlacht bei Gollheim in der Adolf fiel Heinrich wurde inhaftiert Obwohl Heinrich seinem Vetter Adolf im Kampf gegen Albrecht von Habsburg gewesen war ging er nach dessen Tod bald auf des Habsburgers Seite uber Bereits 1301 nahm Albrecht ihn und seine Bruder zu seinen und des Reiches Helfern gegen eine Belohnung von 1000 Mark auf an welcher Summe ein Teil den Grafen auf Kraft von Greifenstein angewiesen wurde worauf spaterhin erhobene Anspruche der Nassauer auf die Herrschaft Greifenstein wurzelten Heinrich blieb dem Hause Habsburg treu 6 was den langwierigen Gegensatz zur anti habsburgischen walramischen Linie der Nassauer begrundete Graf von Nassau Siegen Bearbeiten nbsp Schloss Siegen nbsp Der GinsburgNach einem langen Bruderkampf wurde die Grafschaft Nassau im Jahr 1303 unter den drei Brudern aufgeteilt Heinrich erhielt Siegen die Ginsburg Haiger 12 und die Herrschaft zum Westerwald 3 5 6 8 Emich erhielt die Grafschaft Nassau Hadamar und der ursprunglich zum geistlichen Stand bestimmte Johann begrundete die erste und nur aus ihm selber bestehende Linie Nassau Dillenburg Heinrich kampfte mit dem Erzbischof Wigbold von Koln gegen Eberhard I von der Mark 6 10 Als Entschadigung fur seine Hilfe erhielt er 600 siegenische Mark ein Beweis dass Siegen noch immer Munzstatte war und eine eigene gangige Wahrung herausgab Als 1303 der kolnische Mitherrscher von Siegen der Stadt das Soester Recht verlieh beeilte sich Heinrich den Burgern eine entsprechende Urkunde auszustellen denn im Wettbewerb um die Gunst dieser Stadt wollte er nicht zuruckstehen Er konnte nie geahnt haben dass er damit den Burgern ein Mittel in die Hand gab das sie spater gegen allzu souverane Machtgeluste ihrer Herren oft und mit Erfolg anzuwenden wussten 10 In einer Urkunde vom 28 Februar 1305 erreichten Henricus comes de Nassauwe und fratri nostro Emichoni comiti ibidem eius conjugi Anne eine Vereinbarung uber die Verteilung der Erbschaft von auum nostrum Emichonem comitem de Liningen et ex morte Emichonis filii sui comitis ibidem nostri avunculi 3 Heinrichs jungsten Bruder Johann trug im Jahre 1306 mit Zustimmung des Landgrafen Heinrich I von Hessen seinen Besitz Dillenburg Herborn und die Kalenberger Zent Heinrich zu Lehen auf mit der Bestimmung das seine Teilgrafschaft bei seinem Tode dem Bruder heimfallen sollte 6 Zu den Verdiensten Heinrichs gehort zweifellos ein Zuruckdrangen des kolnischen Einflusses im Siegerland Er erwarb die Vogtei Krombach und die Anwartschaft auf das Gericht Selbach im Freien Grund Die Adelsgeschlechter von Wilnsdorf und vom Hain wurden seit 1309 aufgekauft und zu nassauischen Lehnsmanner gemacht Nicht so erfolgreich war er im Streit mit den Herren von Bicken 10 1311 erwarb er die Halfte und zwei Jahre spater ganz Molsberg 5 1314 die Propstei Eibelshausen und schliesslich das Amt Ebersbach 8 Heinrich und sein Bruder Johann gerieten in schwere Auseinandersetzungen mit den Landgrafen von Hessen die als Lehnsherren den Ortsadel gegen die Ambitionen der Nassauer unterstutzten In der schon seit etwa 1230 laufende Dernbacher Fehde um die Vorherrschaft in der Herborner Mark hatten die Landgrafen die Herren von Dernbach im Jahre 1309 ihre Burg Dernbach verkauft In dem am 26 Juni 1312 geschlossenen Vergleich zwischen Landgraf Otto I einerseits und den Grafen Heinrich Emich und Johann von Nassau andererseits verpflichteten beide Seiten sich keine Burgen mehr gegeneinander zu bauen und die Nassauer konzedierten dass sie die Herren von Dernbach und Wilnsdorf in ihren Rechten die sie zur Zeit des Grafen Otto von Nassau besessen hatten nicht einschranken durften 13 In dem Konflikt zwischen Friedrich dem Schonen von Osterreich und Ludwig dem Bayer stand er mit seinen Brudern auf Seite des ersteren 6 10 14 wofur ihm und diesen mehrfache Zuwendungen erwuchsen wobei es sich u a wiederum um Greifenstein handelte wohingegen Konig Ludwig den Grafen Gottfried von Sayn eine Gegenmine mit dieser Herrschaft belehnte 6 Sie wohnten im November 1314 in Bonn der Kronung Konig Friedrichs des Schonen durch den Erzbischof von Koln bei 7 Als Heinrichs Bruder Johann als mainzisch nassauischer Feldhauptmann am 10 August 1328 bei Wetzlar gefallen war verzichtete Emich auf seinen Anteil an dessen Erbschaft zu Gunsten des alteren Bruders Heinrich 6 9 14 Im Jahr 1336 schlossen Heinrichs Sohne Otto und Heinrich einen Teilungsvertrag uber die Grafschaft Nassau Siegen Im Jahr 1339 aber vermahlte sich der jungste Sohn Heinrich gegen den Willen seines Vaters und Bruders mit Imagina von Westerburg Aufgrund der Ehe kam es zum Streit zwischen den Brudern Otto schloss ein Bundnis mit Landgraf Hermann I von Hessen gegen Heinrich Auf Vermittlung von Gerlach I von Nassau und Dietrich III von Loon konnte eine Einigung erzielt werden Ein neuer Teilungsvertrag folgte 1341 Am Ende seines Lebens geriet Heinrich noch in einen Zwist mit Reinhard von Westerburg uber die Gerechtsame auf dem Westerwald aus welchem er siegreich hervorging Dann uberliess er die Herrschaft teilweise seinem alteren Sohn Otto Zuletzt erscheint er im Sommer 1343 tatig bei einem Vergleich mit Erzbischof Walram von Koln uber die Gemeinschaft an Siegen 6 Nachfolger von Heinrich wurden seine Sohne Otto und Heinrich gemass dem Teilungsvertrag von 1341 3 4 5 6 8 9 Ehe und Nachkommen BearbeitenHeinrich heiratete vor 1302 3 4 7 mit Adelheid von Heinsberg und Blankenburg nach 21 Mai 1343 3 4 7 die Tochter von Dietrich II von Heinsberg und Blankenburg und Johanna von Lowen 3 4 Mit ihr hatte er drei Kinder Agnes 29 Oktober 1316 18 um 1314 Gerlach II von Limburg 2 April 1355 3 Otto II um 1305 Dezember 1350 Januar 1351 3 4 5 Nachfolger seines Vaters als Graf von Nassau Siegen Heinrich I um 1307 24 Februar 1378 1380 4 Nachfolger seines Vaters als Graf von Nassau Beilstein Literatur BearbeitenE Becker Schloss und Stadt Dillenburg Ein Gang durch ihre Geschichte in Mittelalter und Neuzeit Zur Gedenkfeier aus Anlass der Verleihung der Stadtrechte am 20 September 1344 herausgegeben 2 Auflage Der Magistrat der Stadt Dillenburg Dillenburg 1983 A W E Dek Genealogie van het Vorstenhuis Nassau Europese Bibliotheek Zaltbommel 1970 niederlandisch Ludwig Gotze Emich I In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 80 Michel Huberty Alain Giraud F amp B Magdelaine l Allemagne Dynastique Tome III Brunswick Nassau Schwarzbourg Alain Giraud Le Perreux 1981 franzosisch Ernst Joachim Heinrich Graf von Nassau Siegen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 548 f Alfred Luck Siegerland und Nederland 2 Auflage Siegerlander Heimatverein e V Siegen 1981 Fritz Trautz Heinrich I Graf von Nassau Dillenburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 374 Digitalisat A A Vorsterman van Oyen Het vorstenhuis Oranje Nassau Van de vroegste tijden tot heden A W Sijthoff amp J L Beijers Leiden amp Utrecht 1882 niederlandisch P Wagner Die Erwerbung der Herborner Mark durch die Grafen von Nassau In Annalen des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 32 Band 1901 Rud Bechtold amp Co Wiesbaden 1902 S 26 44 Weblinks Bearbeitengenealogie mittelalter de Nassau Auf Medieval Lands A prosopography of medieval European noble and royal families compiled by Charles Cawley Einzelnachweise Bearbeiten Dek 1970 Trautz 1969 um 1265 Trautz 1969 Dek 1970 August 1343 Vorsterman van Oyen 1882 Juli August 1343 a b c d e f g h i j Cawley a b c d e f g h Dek 1970 a b c d e f Vorsterman van Oyen 1882 a b c d e f g h i j k l m Joachim 1880 a b c d e f Trautz 1969 a b c d Huberty et al 1981 a b c Becker 1983 S 12 a b c d e f Luck 1981 S 21 Luck 1981 S 20 Huberty et al 1981 Erst wahrend seiner Regierungszeit 1323 gelang es Heinrich schliesslich seine Herrschaft uber Haiger durchzusetzen Wagner 1902 a b Gotze 1877 VorgangerAmtNachfolgerOtto I Graf von Nassau 1289 90 1343Otto II Heinrich I Normdaten Person GND 142356948 lobid OGND AKS VIAF 159048313 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich III ALTERNATIVNAMEN Heinrich III von Nassau SiegenKURZBESCHREIBUNG Graf von Nassau SiegenGEBURTSDATUM um 1270STERBEDATUM zwischen 13 Juli 1343 und 14 August 1343 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich III Nassau Siegen amp oldid 235364144