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Die Kalenberger Zent war eine Gerichtszent im sudostlichen Westerwald Nach mehreren Besitzwechseln entwickelte sie sich zum Kerngebiet der Grafschaft Nassau Beilstein und hieraus zum Amt Beilstein Herrschaftszentrum war die Burg Beilstein Burg BeilsteinGeschichte BearbeitenDie Kalenberger Zent umfasste die rechts nordlich der Lahn im Westerwald gelegenen Teile der Grafschaft an der mittleren Lahn des Oberlahngaus Zu ihr gehorten die Untergerichte Beilstein Mengerskirchen Eigenberg und wahrscheinlich zunachst auch Lohnberg Gericht Heimau Sitz des Gerichts war vermutlich der Kalenbergskopf sudlich von Nenderoth Die Fruhgeschichte der Zent ist weitgehend unbekannt Bereits beim Tod von Graf Werner im Oberlahngau war die Kalenberger Zent gemeinsam mit der Haigergau und der Herborner Mark aus der Grafschaft an der mittleren Lahn gelost Vermutlich hatte das Reich die Landeshoheit nach dem Sturz des Herzogs Eberhard an sich gezogen Die Grundherrschaft lag beim Bistum Worms das an der Lahn aus dem konradinischen Besitz reich begutert war Ab dem 12 Jahrhundert besassen die Landgrafen von Thuringen das Gebiet als Reichslehen Vermutlich war es ihnen aus dem Erbe der Gisonen 1137 zugefallen Die Thuringer Grafen gaben das Lehen an der Herborner Mark der Kalenberger Zent und dem Gericht Heimau an die Grafen von Nassau als Afterlehen weiter Das nassauische Lehensverhaltnis ist erst fur 1231 bezeugt es bestand aber vermutlich bereits um 1159 79 Die grundherrlichen Rechte befanden sich im Besitz der Herren von Merenberg die sie vermutlich als Vogte des Bistums Worms erworben hatten Als regionale Lehnsnehmer der Merenberger dienten die Herren von Beilstein Ab 1227 verdrangten die Grafen von Nassau die Herren von Beilstein nach Lichtenstein Die Beilsteiner konnten jedoch erhebliche grundherrliche Rechte behalten Diese verausserten sie erst 1395 an Nassau widerriefen den Verkauf jedoch 1400 und verausserten die Rechte endgultig 1406 an das Haus Runkel Aus diesem Verkauf entwickelten sich wiederholt Streitigkeiten zwischen dem Haus Nassau Beilstein und dem aus dem Haus Runkel hervorgegangenen Haus Westerburg Zur Sicherung ihrer Stellung bauten die Nassauer ihre Stellung in der Kalenberger Zent aus Unter Johann von Nassau Dillenburg wurden die Burgen Mengerskirchen und Eigenberg errichtet und fur die Orte Beilstein Mengerskirchen und Lohnberg Stadtrechte erwirkt 1310 konnte Johann die grundherrlichen Rechte aus der Wormser Vogtei der Merenberger erwerben Bereits 1325 ubertrug Heinrich von Nassau die Herrschaft an Kurtrier und empfing sie als Lehen zuruck Bei der Erbteilung unter seinen Sohnen 1343 fielen die Kalenberger Zent und die Herrschaft zum Westerwald an seinen jungeren Sohn Heinrich I von Nassau Beilstein und bildeten fortan die Grafschaft Nassau Beilstein Graf Johann von Nassau Beilstein verpfandete die Kalenberger Zent 1413 an Nassau Saarbrucken Weilburg Die Einlosung gelang jedoch bereits vor 1425 Sein Sohn Heinrich IV von Nassau Beilstein erliess 1492 die erste schriftliche Gerichtsordnung fur die Kalenberger Zent Hierdurch erfolgte der Ubergang zum romischen Recht das die Grundlage bildete auf der sich aus der Zent das Amt Beilstein entwickelte Orte in der Kalenberger Zent BearbeitenGericht Beilstein zugleich Kirchspiel Beilstein Beilstein Rodenroth Haiern heute zu Beilstein Wallendorf heute zu Beilstein Hof Helmsdorf heute Wustung Friesendorf heute Wustung Gericht Nenderoth mit Kirchspielen in Nenderroth und Niedershausen Nenderoth Arborn Odersberg Kodingen heute Wustung Munchhausen Obershausen Niedershausen Gericht Mengerskirchen zugleich Kirchspiel Mengerskirchen Mengerskirchen Hof Maienberg Winkels Probbach DillhausenLiteratur BearbeitenHellmuth Gensicke Landesgeschichte des Westerwaldes 3 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1999 ISBN 3 922244 80 7 Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kalenberger Zent amp oldid 232055299