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Der Heilige Sand in Worms war der Friedhof der judischen Gemeinde Worms Er gilt als altester in situ erhaltener judischer Friedhof in Europa Die altesten der etwa 2500 Grabsteine stammen aus dem 11 Jahrhundert Gemeinsam mit weiteren Statten des aschkenasischen Judentums aus den beiden Stadten Speyer und Mainz SchUM Stadte gehort er zum UNESCO Weltkulturerbe 1 Heiliger SandRabbinentalGrabstein des Jakob ha Bachur einer der altesten Grabsteine 1076 77 des Friedhofs Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Entwicklungsgeschichte 2 2 Forschungsgeschichte 3 Anlage 3 1 Grabstatten 3 2 Infrastruktur 3 3 Martin Buber Blick 3 4 Steinigungsplatz 4 Gegenwart 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Heilige Sand erstreckt sich auf einer etwa dreieckigen Flache uber circa 1 6 ha 2 Er lag ursprunglich sudwestlich ausserhalb des hochmittelalterlichen Mauerrings der Stadt Worms Als im 14 Jahrhundert ein zweiter die Stadt weiter umfassender Wall um Worms gezogen wurde lag er zwischen den beiden Befestigungsanlagen Die Anzahl der Grabsteine wird mit etwa 2500 angegeben 3 Durch das Wachstum der Stadt in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts liegt der Friedhof heute am Rand des Stadtzentrums westlich begrenzt durch die Bahnstrecke Mannheim Mainz ostlich durch den Willy Brandt Ring und nordlich durch die Andreasstrasse Geschichte BearbeitenEntwicklungsgeschichte Bearbeiten Die altesten erhaltenen Grabsteine stammen aus dem 11 Jahrhundert Ob sie den Beginn der Belegung des Friedhofs dokumentieren oder ob er noch alter ist ist nicht bekannt auch wenn daruber immer wieder Vermutungen angestellt wurden 4 Auf dem altesten erhaltenen Grabstein kann der Name des Bestatteten es handelt sich auf jeden Fall um eine mannliche Person aufgrund einer Beschadigung nicht mehr gelesen werden Er stammt nach heutiger Erkenntnis aus dem Jahr 1058 59 5 Lange Zeit galt der Grabstein des Jakob haBachur aus dem Jahr 1076 77 als der alteste 6 7 Um 1260 erhielt der Friedhof eine feste Mauer als Umfriedung Im 15 oder 16 Jahrhundert wurde als Teil der neuen ausseren Befestigung ein unterirdischer Gang durch den Friedhof gegraben der das innere und aussere Andreastor miteinander verband und bei dessen Bau auch zahlreiche Grabsteine des Friedhofs vermauert wurden Der Gang war 36 Meter lang 1 50 Meter hoch und 80 Zentimeter breit Er wurde 1930 ausgegraben dabei wurden die Grabsteine geborgen 8 Auch bei anderen Gelegenheiten kam es immer wieder vor dass Grabsteine entwendet wurden 9 Der Weg der Leichenprozessionen fuhrte um die halbe Stadt von der Nordostecke wo das judische Viertel lag um die innere Mauer in den Sudwesten der Stadt zum Friedhof Seit dem Spatmittelalter bestand das Recht und die Pflicht der adeligen Familie Dalberg die Leichenprozessionen auf dem Weg vom Judenviertel zum judischen Friedhof zu schutzen Die judische Gemeinde zahlte fur den Judenschutz eine Abgabe die Ende des 15 Jahrhunderts 80 Malter Korn betrug 10 Zur Entstehung dieses Geleitschutzes gibt es eine sagenhafte Geschichte die von Juspa Schammes uberliefert wurde Danach gingen zumindest im 17 Jahrhundert immer zwei Beamte der Dalbergs mit dem Leichenzug 11 nbsp Der Friedhof kurz nach der Zerstorung der Stadt 1689 rechts im Bild der beschadigte Turm Luginsland der inneren StadtmauerAuch bei dem Pogrom von 1615 war der Friedhof Ziel von Vandalismus Grabsteine wurden umgeworfen und beschadigt 12 Die Gemeinde war durch das Pogrom geschwacht und 1618 brach der Dreissigjahrige Krieg aus 1620 wurde die Sudwestecke der Stadtbefestigung verstarkt wodurch 2 3 der Friedhofsflache durch Schanzen uberdeckt worden sein sollen 13 Nach diesem Eingriff erfolgte 1625 eine umfassende Sanierung der Friedhofsanlage die David Oppenheim spendete was er auch beim Wiederaufbau der 1615 schwer beschadigten Synagoge tat Der Eingangsbereich des Friedhofs bekam damals das heute noch erhaltene Eingangstor sowie das Taharahaus Ausserdem wurde die Umfassungsmauer saniert Aber bereits 1661 wurde sie erneut beschadigt 14 Im 18 und 19 Jahrhundert wurde vor allem der hoher gelegene neue Friedhofsteil belegt Dieser Teil ist ein Rest der ausseren Stadtbefestigung die 1689 im Pfalzischen Erbfolgekrieg durch Truppen Konig Ludwigs XIV zerstort wurde 9 Im 19 Jahrhundert glichen sich die Grabsteine stilistisch denen christlicher Friedhofe an Inschriften wurden jetzt oft zweisprachig verfasst Hebraisch und Deutsch 1902 eroffnete die Stadt Worms den neuen Hauptfriedhof Hochheimer Hohe 1911 wurde unmittelbar daran anschliessend ein neuer judischer Friedhof angelegt da der Heilige Sand keinen Platz mehr bot und wegen der inzwischen vollstandigen Umbauung auch nicht erweitert werden konnte Letzte Bestattungen wurden aber noch in den 1930er Jahren durchgefuhrt Es soll sich um Erbbegrabnisse gehandelt haben 9 Beim Novemberpogrom 1938 wurde auf dem Friedhof der Dachstuhl des Taharahauses in Brand gesteckt sonst aber nichts beschadigt 9 1941 42 entwickelte der Wormser Stadtbaurat Walter Kohler Plane die auch vorsahen das Friedhofsgelande einzuebnen und hier Gebaude fur die NSDAP Kreisleitung zu errichten 15 Der damalige Stadtarchivar Friedrich Maria Illert soll das Gerucht gestreut haben dass der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler Interesse an der Erhaltung des Friedhofs habe den er bei einem Aufenthalt in Worms besucht hatte Auch bei 1941 erneut aufgekommenen Planen zur Uberbauung des Friedhofs habe diese Behauptung den Friedhof geschutzt 16 Der Friedhof erlitt allerdings wahrend der Luftangriffe auf Worms erhebliche Schaden Unter anderem wurde der Grabstein des Rabbi Baruch gest 1281 zerstort Andere Steine konnten spater aus Bruchstucken wieder restauriert werden 9 Allerdings gab es auch Falle in denen in Bombentrichtern verschuttete bisher unbekannte Steine zu Tage traten 17 1956 wurde das Taharahaus wieder in Stand gesetzt und die Eingangssituation saniert Seit dem Zweiten Weltkrieg wurden Grabsteine auf dem Friedhof wiederholt bei zumeist antisemitisch motivierten Ubergriffen beschadigt so 1952 1980 1993 18 und 2020 19 Forschungsgeschichte Bearbeiten Beim Entstehen einer modernen burgerlich stadtischen Kultur in Worms war auch die Entdeckung der eigenen Geschichte ein wichtiges Element auch in der judischen Gemeinde Ab Mitte des 19 Jahrhunderts gab es mehrmals Ansatze den Bestand der Anlage und die Inschriften zu dokumentieren verbessert sichtbar zu machen und zu erhalten 20 1854 erfasste Ludwig Lewysohn eine Auswahl von Inschriften auf den Grabsteinen veroffentlichte sie und nummerierte sie ein erstes Mal 21 Angeregt durch David Kaufmann der die beiden dabei unterstutzte schrieben ab etwa 1893 der Kantor Julius Rosenthal 1863 1934 und der Lehrer und Archivar Samson Rothschild 1848 1939 die Inschriften auf Grabsteinen ab 22 Sie nummerierten die Grabsteine erneut allerdings abweichend erfassten sie auch nicht vollstandig und hinterliessen keinen Plan Diese Dokumentation ist heute gleichwohl sehr wertvoll weil damals noch Text gelesen werden konnte der heute beschadigt oder zerstort ist 23 Die Dokumentation liegt im Stadtarchiv Worms 24 Anlasslich dieser Arbeit wurden auch Restaurierungen vorgenommen Umgefallene Steine wurden aufgerichtet eingesunkene gehoben 25 Eine weitere Dokumentation uber 880 Grabsteine nahm 1938 der Wiener Rabbiner und Volkskundler Max Grunwald vor publizierte sie in Form alphabetisch und nach Jahreszahlen sortierter Namenslisten konnte sie aber nur noch in Frankreich veroffentlichen 26 Anm 1 Erstmals 1984 wurden die Grabsteine insgesamt 1244 systematisch durch das Deutsche Dokumentationszentrum fur Kunstgeschichte Bildarchiv Foto Marburg fotografisch erfasst Auch dabei wurde wieder eine neue Nummerierung eingefuhrt die hebraisch sprachigen Inschriften dokumentiert und ins Deutsche ubersetzt 27 Inzwischen ist in der Fachliteratur auch schon einmal von dem Durcheinander von Nummerierungen aller Art die Rede 28 Derzeit kummert sich das Salomon Ludwig Steinheim Institut um eine Erfassung der Inschriften komplett allerdings nur bis in den Anfang des 16 Jahrhunderts daruber hinaus fehlt die Finanzierung 29 Es hat eine Konkordanz aller bisher vorliegenden Informationen zu diesen Steinen erarbeitet und dabei eine weitere wiederum abweichende Nummerierung vergeben 30 Auch werden erstmals moderne naturwissenschaftliche Methoden eingesetzt um bisher nicht mehr lesbare Texte vielleicht doch noch entziffern zu konnen Mit Unterstutzung des Zentrums fur Wissenschaftliches Rechnen der Universitat Heidelberg wurde ein Streifenlichtscanner eingesetzt aus dessen Aufzeichnungen ein dreidimensionales Bild der Oberflache eines Steins errechnet werden kann bei dem auch kleinste Oberflachenunterschiede sichtbar gemacht werden konnen 31 Archaologische Grabungen verbieten sich da dem religiose Vorschriften entgegenstehen und dies als Storung der Totenruhe gewertet wurde Anlage BearbeitenGrabstatten Bearbeiten nbsp Grabsteine des Rabbi Meir ben Baruch genannt von Rothenburg links und des Alexander ben Salomon Wimpfen rechts nbsp Grabstein des Rabbi Jakob ben Moses haLevi Molin genannt MaHaRil 1427 im Rabbinental Es ist auf seinen Wunsch hin freistehend und das einzige nach Osten ausgerichtete Grab des Friedhofs nbsp Grabstein des Rabbi Naphtali Hirsch Spitz RabbinentalInsgesamt umfasst der Friedhof circa 2500 Graber Sie sind fast alle entgegen der ublichen Praxis nicht nach Osten sondern ungefahr nach Norden ausgerichtet Der Stein des Grabes von Eleasar ben Juda ben Kalonymos 1238 ist nicht erhalten Nahe dem Eingang liegen die Graber von Rabbi Meir ben Baruch genannt von Rothenburg 1293 der hier am 8 September 1307 bestattet wurde 32 und Alexander ben Salomon Wimpfen 1307 33 Beide Graber gehoren zu den herausragenden Grabdenkmalern des Friedhofs und sind Ziel vieler frommer Besucher aus der ganzen Welt die hier Furbittzettel Kwitlech ablegen Weitere viel beachtete Grabsteine liegen im so genannten Rabbinental und seiner Umgebung Hier finden sich unter anderem die Graber von Rabbi Nathan ben Isaak 1333 Er war Rabbiner in Worms Sonst ist uber ihn nichts bekannt Die Inschrift auf dem Grabstein ist eine Besonderheit weil sie in Reimen verfasst ist Bei einem Luftangriff 1945 wurde der Stein schwer beschadigt Der Grabstein tragt nach der alten Inventarisation von Rosenthal und Rothschild die Nummer 343 34 nach der Nummerierung des Salomon Ludwig Steinheim Instituts die Nummer 190 35 Rabbi Jakob ben Moses haLevi Molin genannt MaHaRil 1427 Als einziges Grab des Friedhofs ist dieses entsprechend dem ublichen Brauch nach Osten ausgerichtet Der obere Teil des Grabsteins ist beschadigt so dass die ersten Zeilen der Inschrift heute fehlen Der Grabstein tragt nach der alten I Inventarisation von Rosenthal und Rothschild die Nummer 374 36 nach der Nummerierung des Salomon Ludwig Steinheim Instituts die Nummer 1253 37 Rabbi Meir ben Isaak 1511 Auch er war Rabbiner in Worms Der Grabstein wurde 1945 schwer beschadigt die Inschrift nahezu vollstandig zerstort Der Grabstein tragt nach der alten Inventarisation von Rosenthal und Rothschild die Nummer 27 38 In der Aufstellung des Salomon Ludwig Steinheim Instituts wird er nicht mehr aufgefuhrt 39 Elijahu ben Mosche Loanz genannt Baal Schem 1636 Er war Rabbi Kabbalist und hinterliess eine Reihe schriftstellerischer Werke Sein Grabstein ist schon lange beschadigt und wird von Eisenklammern zusammengehalten Der Grabstein tragt nach der alten Inventarisation von Rosenthal und Rothschild die Nummer 1027 40 nach der Nummerierung des Salomon Ludwig Steinheim Instituts die Nummer 1228 41 Juspa Schammes 1678 war Schammasch und Schreiber der judischen Gemeinde und wurde durch seine nachgelassenen Schriften bekannt die eine wichtige Quelle fur das Leben der Gemeinde im 17 Jahrhundert sind Sein Grabstein ist nicht erhalten und wurde wohl im Zweiten Weltkrieg zerstort 42 Naphtali Hirsch Spitz 1712 war von 1704 bis zu seinem Tod 1712 Rabbiner der Gemeinde in Worms Seinen Grabstein ziert ein redendes Wappen ein springender Hirsch Der Grabstein tragt nach der alten Inventarisation von Rosenthal und Rothschild die Nummer 721 43 nach der Nummerierung des Salomon Ludwig Steinheim Instituts die Nummer 1238 44 Menachem Mendel Rothschild 1732 war seit 1712 Rabbiner der Gemeinde in Worms Zuvor hatte er das Amt in Prag und Bamberg ausgeubt und war Landesrabbiner in Hessen gewesen 45 Der Grabstein tragt nach der alten Inventarisation von Rosenthal und Rothschild n die Nummer 358 46 In der Aufstellung des Salomon Ludwig Steinheim Instituts wird er nicht aufgefuhrt 47 Die Inschriften der Steine erscheinen bis ins 19 Jahrhundert ausschliesslich in Hebraisch 48 Die Gestaltung der Grabsteine unterscheidet sich stilistisch nach Epochen 49 Die altesten aus der Zeit der Romanik tragen ausschliesslich Schrift Einziger Zusatz sind waagrechte Linien oberhalb der Schriftzeichen Im fruhen 13 Jahrhundert etwa mit Beginn der Gotik entfallen diese Fuhrungslinien Dafur wird nun ein Spiegel in den Stein eingetieft dessen Flache den Schriftzug tragt Die Gestaltung wird immer weiter ausgebaut Masswerk wie Kirchenfenster der Gotik erscheint im 13 und 14 Jahrhundert 50 Ab dem 16 Jahrhundert in der Renaissance kommen erstmals figurliche Darstellungen auf Die altesten bekunden einen geistlichen Stand des Verstorbenen segnende Hande bei Aaroniten und Priestern oder eine Kanne bei Leviten Ab dem 17 Jahrhundert im Barock wurde es dann ublich die Symbole fur die Bezeichnung des Hauses aus dem der Verstorbene kam auf dem Grabstein darzustellen 51 In einer weiteren Entwicklungsstufe kam es in den Fallen in denen sich ein Name in ein Bild umsetzen liess dazu dass ein redendes Wappen dargestellt wurde 52 Bei Naphtali Hirsch Spitz 1712 etwa ein springender Hirsch Ab dem 19 Jahrhundert gleicht sich die Gestaltung der Grabsteine zunehmend den burgerlichen Vorstellungen an Ein Teil der Steine wird kunstlerisch aufwandig in allen denkbaren Stilarten des Historismus gestaltet die Inschriften werden zunehmend zweisprachig erscheinen nun auch auf deutsch 53 Infrastruktur Bearbeiten nbsp Wachterhaus und Haupteingang nbsp Taharahaus und Handwaschbecken nbsp Totengebet an der FriedhofsmauerDa Grabpflege nach judischem Brauch nicht stattfindet weist der Friedhof ein traditionelles Erscheinungsbild auf Baume und Gras umstehen die Grabsteine Ausserdem wird ein uberlieferter Fussweg unterhalten Nur zwei bauliche Anlagen bestehen daruber hinaus der Eingangsbereich des Friedhofs und seine Einfriedung Im Eingangsbereich befindet sich ein zweistockiges Wachterhaus Es wurde von den Wormser Architekten Georg Rohr und Ludwig Bruckmann unter Verwendung von Formen des Jugendstils und des Expressionismus 1913 oder kurz zuvor erbaut Auffallend waren insbesondere die runden Ecken und die Lage der Fenster im Obergeschoss namlich genau in diesen runden Ecken 54 Das Gebaude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in vereinfachten Formen wieder hergerichtet Weiter stand im Eingangsbereich das Taharahaus zum Waschen der Toten ein Becken zum Waschen der Hande nach Verlassen des Friedhofs das innere Tor zum Graberfeld und die Inschrift mit dem grossen Totengebet Eine Umfassungsmauer bestand seit dem Mittelalter Sie wurde seitdem mehrfach beschadigt und wieder saniert Martin Buber Blick Bearbeiten nbsp Heiliger Sand Martin Buber Blick zum Wormser DomAls Martin Buber Blick wird die Blickachse uber den alteren Teil des Friedhofs zum Wormser Dom bezeichnet Martin Buber der in Heppenheim lebte und verwandtschaftliche Beziehungen nach Worms hatte beschrieb in seinem Gesprach mit dem protestantischen Theologen Karl Ludwig Schmidt am 14 Januar 1933 einen Spaziergang uber den Wormser Judenfriedhof um die fortdauernde Erwahlung des Volkes Israel darzustellen Dem romanischen Dom sichtbar gewordene Harmonie der Glieder und Symbol der Ecclesia stellte Buber den etwa gleichzeitigen judischen Friedhof aus schiefen zerspellten formlosen richtungslosen Steinen gegenuber durch den er sich mit den Urvatern verbunden und in die Gotteszeit Israels eingebunden fuhlte Buber schloss seine Reflexion mit den Worten aber der Bund ist nicht aufgekundigt worden eine Formulierung die unter anderem von Papst Johannes Paul II wiederholt aufgegriffen wurde 55 Die Blickachse die in die Bewerbung der SchUM Stadte fur die Welterbeliste aufgenommen werden soll wurde 2018 durch eine Informationsstele markiert 56 Steinigungsplatz Bearbeiten Juspa Schammes berichtet dass ihm 1623 als er nach Worms kam am Sudende des Friedhofs ein Platz gezeigt wurde an dem fruher Steinigungen vorgenommen worden seien Ob das tatsachlich der Fall war wird aber heute bezweifelt 57 Gegenwart BearbeitenDer Friedhof ist ein Kulturdenkmal aufgrund des Denkmalschutzgesetzes des Landes Rheinland Pfalz 58 Er gehort der Judischen Gemeinde Mainz 59 und wird gartnerisch von der Stadt Worms betreut 60 Kommunalpolitiker und das Land Rheinland Pfalz bereiteten seit 2004 eine Bewerbung der SchUM Stadte Speyer Worms und Mainz als UNESCO Weltkulturerbe vor 61 Der Heilige Sand war Teil dieses Antrags Am 27 Juli 2021 gab die UNESCO dem Antrag statt seitdem gehort der Heilige Sand zusammen mit der Synagoge Worms dem Judischen Friedhof in Mainz und dem Judenhof in Speyer zum Weltkulturerbe Literatur Bearbeitennach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Altertumsverein Worms Hg Claus Reisinger Fotos Heiliger Sand Fotokalender fur 2016 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2015 ISBN 978 3 88462 359 6 Otto Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms Rheinische Kunststatten Band 148 7 Auflage Neusser Verlag und Druckerei Neuss 1992 ISBN 3 88094 711 2 Michael Brocke Gedenken zu Wort kommen lassen Zur Erforschung des mittelalterlichen Friedhofs Worms In Kalonymos Band 13 2010 Nr 4 S 10 14 ISSN 1436 1213 PDF Michael Brocke Der judische Friedhof in Worms im Mittelalter 1059 bis 1519 Beobachtungen an einem singularen Ort In Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Die SchUM Gemeinden Speyer Worms Mainz Auf dem Weg zum Welterbe Schnell Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2594 4 S 111 154 Michael Brocke Der mittelalterliche Friedhof Worms In Raschi und sein Erbe Internationale Tagung der Hochschule fur judische Studien mit der Stadt Worms Schriften der Hochschule fur judische Studien Heidelberg Band 10 Winter Heidelberg 2017 ISBN 978 3 8253 5396 4 S 199 226 Reinhard Dietrich und Walter Rothschild Heiliger Sand Historischer Friedhof der Judischen Gemeinde in Worms Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2019 ISBN 978 3 88462 392 3 Max Grunwald Le cimetiere de Worms In Societe des Etudes Juives Hrsg Revue des etudes juives Band 104 1938 S 71 111 Fritz Reuter Warmaisa 1000 Jahre Juden in Worms Judischer Verlag bei Athenaum Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 610 00405 3 Fritz Reuter Deutschsprachige Inschriften auf dem Alten Judenfriedhof in Worms Beobachtungen zur verwendeten Sprache und zu inhaltlichen Aussagen In Gudrun Marci Boehncke Jorg Riecke Hrsg Von Mythen und Maren Mittelalterliche Kulturgeschichte im Spiegel einer Wissenschaftler Biographie Festschrift fur Otfrid Ehrismann zum 65 Geburtstag Georg Olms Hildesheim 2006 ISBN 3 487 13179 X S 451 476 Fritz Reuter Ulrike Schafer Wundergeschichten aus Warmaisa Juspa Schammes seine Ma asseh nissim und das judische Worms im 17 Jahrhundert Warmaisa Worms o J 2005 Fritz Reuter Christa Wiesner Der Judenfriedhof zu Worms In Ein edler Stein sei sein Baldachin Judische Friedhofe in Rheinland Pfalz Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Mainz 1996 Irene Spille Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Stadt Worms Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 10 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1992 ISBN 3 88462 084 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heiliger Sand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judischer Friedhof auf der Homepage der Stadt Worms Judischer Friedhof Heiliger Sand bei Alemannia Judaica International Jewish Cemetery Project Worms Alter Friedhof Heiliger Sand auf zentralarchiv juden deAnmerkungen Bearbeiten Dabei unterliefen Max Grunwald aber einige Fehler oder sie entstanden beim Transfer des Materials ins Franzosische So sind z B alle Nachweise des Frauennamens Sara unter dem zahlreich auftretenden Mannernamen Samuel verschwunden Brocke Der mittelalterliche Friedhof S 207 Anm 11 Einzelnachweise Bearbeiten SchUM Statten Speyer Worms und Mainz sind Welterbe Pressemitteilung der UNESCO vom 27 Juli 2021 abgerufen am 27 Juli 2021 I Spille Stadt Worms 1992 S 176 Epidat Judischer Friedhof Worms Epidat O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 3 Epidat Judischer Friedhof Worms Inv Nr wrm 9008 Epidat Judischer Friedhof Worms Inv Nr wrm 9009 O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 3 6 O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 4 a b c d e O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 5 Friedrich Battenberg Die reichsritterschaftliche Herrschaft Dalberg und die Juden In Kurt Andermann Hrsg Ritteradel im Alten Reich Die Kammerer von Worms genannt von Dalberg Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Band 31 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2009 ISBN 978 3 88443 054 5 S 155 184 169 Juspa Schammes Die Geschichte von der Familie Dalberg In F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2005 S 5 Juspa Schammes Die Zerstorung der Synagoge 1615 In F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2005 S 21 24 24 Juspa Schammes Die Schanzen des Friedhofs In F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2005 S 32 Juspa Schammes Der Friedhof In F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2005 S 30 Stephanie Zibell Worms von 1945 bis zur Gegenwart In Gerold Bonnen Hg Geschichte der Stadt Worms Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1679 7 S 637 Georg Illert Worms so wie es war Droste Dusseldorf 1976 ISBN 3 7700 0432 9 M Brocke Gedenken 2010 S 11 Ronen Steinke Terror gegen Juden Berlin Verlag Munchen 2020 ISBN 978 3 8270 1425 2 Historische Grabsteine beschmiert Judische Allgemeine 10 Juli 2020 Abgerufen am 13 Juli 2020 M Brocke Der mittelalterliche Friedhof 2017 S 205ff Ludwig Lewysohn Nafshot tsadiḳim Sechzig Epitaphien von Grabsteinen des israelitischen Friedhofes zu Worms regressiv bis zum Jahre 905 ubl icher Zeitr echnung nebst biographischen Skizzen und einem Anhang Baer Frankfurt am Main 1855 Online Abgerufen am 11 Januar 2018 M Brocke Der mittelalterliche Friedhof 2017 S 205 M Brocke Gedenken 2010 S 10 M Brocke Der mittelalterliche Friedhof 2017 S 206 Reuter Wiesner Der Judenfriedhof S 163 Siehe Literaturverzeichnis Reuter Wiesner Der Judenfriedhof S 164 M Brocke Der mittelalterliche Friedhof 2017 S 213 Epidat Judischer Friedhof Worms M Brocke Gedenken 2010 S 11 M Brocke Gedenken 2010 S 14 Epidat Judischer Friedhof Worms Inv Nr wrm 794 Epidat Judischer Friedhof Worms Inv Nr wrm 793 O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 8 siehe Abschnitt Forschungsgeschichte Epidat Judischer Friedhof Worms Inv Nr wrm 190 O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 8 siehe Abschnitt Forschungsgeschichte Epidat Judischer Friedhof Worms Inv Nr wrm 1253 O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 8 siehe Abschnitt Forschungsgeschichte Epidat Judischer Friedhof Worms O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 8 siehe Abschnitt Forschungsgeschichte Epidat Judischer Friedhof Worms Inv Nr wrm 1228 F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2005 S 80 eine Fotografie ist erhalten Shlomoh Eidelberg R Juspa shammash of Warmaisa Worms Jewish Life in 17th Century Worms The Magnes Press Jerusalem 1991 ISBN 965 223 762 0 S 113 O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 8 siehe Abschnitt Forschungsgeschichte Epidat Judischer Friedhof Worms Inv Nr wrm 1238 Reuter Warmaisa 1000 Jahre S 139 O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 8 siehe Abschnitt Forschungsgeschichte Epidat Judischer Friedhof Worms I Spille Stadt Worms 1992 S 178 M Brocke Gedenken 2010 S 12 M Brocke Gedenken 2010 S 12 O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 9 I Spille Stadt Worms 1992 S 176 O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 10 I Spille Stadt Worms 1992 S 178 Waldner Neubauten in Worms In Deutsche Bauhutte 17 1913 S 610 Fotografie ohne Text Heinz Gunther Schottler Auf der Ebene ihrer je eigenen Identitat verbunden Johannes Paul II Theologische Uberlegungen zu einem neuen Verhaltnis von Kirche und Israel und zum judisch christlichen Dialog In Max Peter Baumann Tim Becker Raphael Woebs Hrsg Musik und Kultur im judischen Leben der Gegenwart Frank amp Timme Berlin 2006 ISBN 978 3 86596 024 5 S 51 f Infostele Buber Blick In SchUM Stadte am Rhein Judisches Erbe fur die Welt Nr 1 November 2017 S 7 schumstaedte de PDF F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2005 S 28 30 I Spille Stadt Worms 1992 S 176 179 Homepage der Judischen Gemeinde Mainz O Bocher Der alte Judenfriedhof zu Worms 1992 S 6 Eintrag der SchUM Stadte in der Tentativliste der UNESCO SchUM Statten von Speyer Worms und Mainz Speyer JudenhofWorms Synagoge Mikwe Raschi Haus Heiliger SandMainz Judensand Judische Friedhofe in Worms Heiliger Sand Heppenheim Herrnsheim Pfeddersheim Worms neu 49 629722222222 8 3555555555556 Koordinaten 49 37 47 N 8 21 20 O Normdaten Geografikum GND 4716135 8 lobid OGND AKS VIAF 245851243 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heiliger Sand amp oldid 235759223