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Juspa Schammes Anm 1 14 Februar 1604 in Fulda 1 5 Februar 1678 2 in Worms war Chronist der Judischen Gemeinde Worms und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Personliches 1 2 Ausbildung und Werk 2 Literatur 2 1 Werke 2 2 Literatur zu Juspa Schammes 3 Anmerkungen 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPersonliches Bearbeiten Er wurde als Sohn von Rabbi Juda in Fulda geboren 1625 heiratete er die Wormser Judin Breunge 3 oder Faierchen 4 vor 1610 8 August 1688 Tochter von Michel und Guttle die im Haus Zur hinteren Sichel in der Judengasse in Worms wohnten Juspa und seine Frau hatten funf Kinder 5 Elieser Liebermann nach 1696 Jakob 1667 Israel Moses Sanwil 1699 Tamar 1666 Mindele 1723 Juspa Schammes war mit David Oppenheimer befreundet Juspa Schammes starb 1678 und wurde auf dem Heiligen Sand bestattet 6 Sein Grabstein ist nicht erhalten und wurde wohl im Zweiten Weltkrieg zerstort 7 Ausbildung und Werk Bearbeiten Am 14 August 1617 beging er seine Bar Mitzwa 1620 studierte er in der Jeschiwa in Fulda bei Rabbi Pinchas Levi Hurwitz aus Prag 8 1623 kam er in der Folge des ebenfalls aus Fulda stammenden Elia ben Mosche Loanz 1555 oder um 1564 bis 1636 genannt Baal Schem nach Worms um bei dem bekannten Kabbalisten an der dortigen Jeschiwa weiter zu studieren 9 In der Judischen Gemeinde Worms nahm er zahlreiche Aufgaben wahr Er war Schammes Anm 2 und Schreiber In letzterer Funktion stellte er offizielle Schriftstucke aus so etwa Scheidebriefe und war amtlicher Zeuge bei geschaftlichen Transaktionen Er fertigte Transkriptionen fur Rabbi Moses Simson Bacharach 1607 1670 der seit 1650 Rabbi in Worms war Daruber hinaus war Juspa wohl auch als Toraschreiber tatig und konnte wenn erforderlich schachten und Beschneidungen vornehmen 10 Bekannt wurde er durch seine schriftstellerische Tatigkeit von der allerdings zu seinen Lebzeiten im Druck noch nichts erschien Er sammelte Brauche Gewohnheiten Musik Geschichten zu und uber die Wormser Gemeinde und schrieb sie auf Diese Aufzeichnungen sind heute eine hoch wertvolle Primarquelle zum Wormser Judentum in der Fruhen Neuzeit 11 Seine Hauptwerke sind Das Sefer Ma aseh Nisim eine Sammlung ortlicher Sagen und Legenden die sein Sohn Elieser Liebermann nach dem Tod des Vaters als er nach der Zerstorung von Worms im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1689 im Exil in Amsterdam lebte herausgegeben hat 12 Das Buch erschien im 17 und 18 Jahrhundert in zahlreichen Auflagen 13 Das Originalmanuskript ist nicht mehr vorhanden sodass unklar ist ob Juspa den Text in Hebraisch oder Jiddisch verfasst hat 14 Die gedruckte Version enthalt 25 Geschichten von denen zwei Zugaben von Elieser Liebermann sind Das Minhagbuch eine Sammlung von Gebrauchen der judischen Gemeinde in Worms Es enthalt die ortlich gebrauchlichen liturgischen Vorschriften die Gebrauche der jahrlich sich wiederholenden Feste und der Ubergangsriten im Laufe des menschlichen Lebens Daruber hinaus hielt Juspa Schammes aktuelle Ereignisse fest 15 Von dem Minhagbuch sind drei voneinander abweichende Manuskripte bekannt Ein Exemplar besass ursprunglich David Oppenheimer Es befindet sich heute in der Bodleian Library in Oxford Codex Oxford 909 16 Dieses ist als Faksimile bei Eidelberg wiedergegeben 17 Ein weiteres Exemplar befand sich im Besitz der Amsterdamer Familie Lehren und wurde nach einer Versteigerung 18 1899 an A Epstein verkauft 19 befand sich in den 1980er Jahren im Besitz einer Familie in Jerusalem 20 und soll inzwischen ebenfalls in die Bodleian Library in Oxford gelangt sein 21 Ein drittes Exemplar befindet sich im Eigentum der Judischen Gemeinde Mainz und als Leihgabe im Museum Raschi Haus in Worms 22 Es wurde gerettet weil der letzte Rabbiner von Worms Helmut Frank Jakob bar Israel es bei seiner Emigration in die USA 1938 mitnehmen konnte 23 1972 hat er es an die Judische Gemeinde Mainz Rechtsnachfolgerin der Judischen Gemeinde Worms zuruckgegeben 24 Das Pinkas HaKehila ist ein Verzeichnis beurkundeter Geschaftsvertrage Die Zuweisung der Autorenschaft zu Juspa Schammes ist wohl strittig 25 Eidelberg gibt Eintrage aus den Jahren 1656 bis 1659 wider 26 Literatur BearbeitenWerke Bearbeiten Ma aseh Nis Elieser Li e berman Hrsg Sefer Ma aseh Nisim 27 das s efer heist darum maʿase nissim den es weren darinen farzelt grosse nissim u niflaʾot as geschehen seinen Ascher Ansch el Ben Elieser Amsterdam 1696 dsgl Amsterdam 1723 dsgl Homburg 1725 dsgl Furth 1767 dsgl Sulzbach 1767 dsgl zwei Ausgaben Frankfurt an der Oder 1702 dsgl Offenbach am Main 1777 Samson Rothschild Aus Vergangenheit und Gegenwart der Israelitischen Gemeinde in Worms 7 Auflage J Kaufmann Frankfurt 1929 28 Auch in Eidelberg R Juspa S 53 93 Fritz Reuter Ulrike Schafer Wundergeschichten aus Warmeisa Juspa Schammes seine Ma asseh nissim und das judische Worms im 17 Jahrhundert Warmeisa Worms 2007 ISBN 978 3 00 017077 5 die Wiedergabe basiert auf der Ubersetzung von Samson Rothschild 29 Minhagbuch Auch in Eidelberg R Juspa S 17 45 englisch Isaak Holzer Aus dem Leben der alten Judengemeinde zu Worms In Ernst Roth Festschrift zur Wiedereinweihung der Alten Synagoge zu Worms Ner Tamid Verlag Frankfurt am Main 1961 S 202 213 Yair Hayim ben Moshe Shimshon Bacharach Hrsg Wormser Minhagbuch des R Jousep Juspa Schammes Nach Handschriften des Verfassers zum ersten Male vollstandig Mifal Torahth Chachmey Aschkenaz Machon Jerusalem 1988 1 Band 1988 2 Band 1992 Hebraisch Pinkas HaKehila Buch der Geschaftsvertrage Auszugsweise in Eidelberg R Juspa S 97 108 Literatur zu Juspa Schammes Bearbeiten Shlomoh Eidelberg Das Minhagbuch von Juspa Schammes In Der Wormsgau 14 1982 86 S 20 30 Shlomoh Eidelberg R Juspa shammash of Warmaisa Worms Jewish Life in 17th Century Worms The Magnes Press Jerusalem 1991 ISBN 965 223 762 0 Lucia Raspe Jerusalem am Rhein Juden Christen und die Anfange judischen Lebens in Worms In Der Wormsgau 38 2022 2023 S 83 94 Lucia Raspe Yuzpa Shammes and the Narrative Tradition of Medieval Worms In Karl E Grozinger Hg Judische Kultur in den SchUM Stadten Literatur Musik Theater Harrassowitz Wiesbaden 2014 S 99 118 Fritz Reuter Warmaisa 1000 Jahre Juden in Worms 3 Auflage Eigenverlag Worms 2009 ISBN 978 3 8391 0201 5 Fritz Reuter Ulrike Schafer Wundergeschichten aus Warmeisa Juspa Schammes seine Ma asseh nissim und das judische Worms im 17 Jahrhundert Warmaisa Worms 2007 ISBN 978 3 00 017077 5 Nathanael Riemer Juden und Christen in Juspa Schammes Mayse Nissim und das Selbstverstandnis der Wormser judischen Gemeinde als aschkenasisches Jerusalem in einer diesseitigen fragilen Heimat In Karl E Grozinger Hg Judische Kultur in den SchUM Stadten Literatur Musik Theater Harrassowitz Wiesbaden 2014 S 119 136 Anmerkungen Bearbeiten Mit vollem Namen Jiftach Joseph Juspa ben Naftali Herz Hirz Segal aus der Familie Manzpach so in der langsten Form bei Rasp Yuzpa Shammes S 100 in moderner Fassung Jiftach Joseph Juspa Sohn des Naftali Herz vom Stamme Levi aus der Familie Manzpach Eidelberg Das Minhagbuch S 21 Auch werden kurzere Formen unter Weglassung einzelner Namensbestandteile verwendet sowie eine Reihe unterschiedlicher Schreibweisen die sich teils mehr an der englischsprachigen Wiedergabe hebraischer Schriftzeichen orientieren Das Amt muss er zwischen 1642 und 1647 ubernommen haben Reuter Schafer Wundergeschichten S 80 Einzelnachweise Bearbeiten F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2007 S 77 F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2007 S 80 F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2007 S 78 So Eidelberg R Juspa S 10 F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2007 S 78 F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2007 S 80 F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2007 S 80 eine Fotografie ist erhalten Eidelberg R Juspa S 113 Eidelberg R Juspa S 9 Reuter Warmaisa S 55 F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2007 S 79 Riemer Juden und Christen S 121ff Eidelberg R Juspa S 12 F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2007 S 86 Vgl Raspe Yuzpa Shammes S 100 Anm 9 und den hiesigen Abschnitt Literatur Raspe Yuzpa Shammes S 102f Reuter Schafer Wundergeschichten S 85 Raspe Yuzpa Shammes S 100 Eidelberg Das Minhagbuch S 24 Eidelberg R Juspa S א1 א115 So Eidelberg Das Minhagbuch S 24 S alomon Rothschild Das Archiv der judischen Gemeinde von Worms In Vom Rhein Beilage zur Wormser Zeitung 1 1902 S 21 Eidelberg Das Minhagbuch S 24 F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2007 S 86 F Reuter U Schafer Wundergeschichten 2007 S 86 Eidelberg Das Minhagbuch S 24 Eidelberg Das Minhagbuch S 24 Eidelberg Das Minhagbuch S 25 Vgl Reuter Schafer Wundergeschichten S 79 wird von anderen aber als sicher angenommen Eidelberg R Juspa S 97f Eidelberg R Juspa S 100 108 Nachweis der folgenden Ausgaben bei Riemer Juden und Christen S 120 Anm 6 1 Aufl 1910 die nachfolgenden Auflagen stetig erweitert letzte Auflage 7 Auflage 1929 Riemer Juden und Christen S 120 Raspe Yuzpa Shammes S 100 Anm 9 Normdaten Person GND 124305644 lobid OGND AKS LCCN n88234908 VIAF 29764877 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schammes JuspaALTERNATIVNAMEN Jiftach Joseph Juspa ben Naftali Herz Segal aus der Familie Manzpach Jiftach Joseph Juspa ben Naftali Hirz Segal aus der Familie ManzpachKURZBESCHREIBUNG Schriftsteller und Chronist der judischen Gemeinde WormsGEBURTSDATUM 14 Februar 1604GEBURTSORT FuldaSTERBEDATUM 5 Februar 1678STERBEORT Worms Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juspa Schammes amp oldid 238227685