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Die Judengasse in Worms war vom Spatmittelalter bis zum Ende des 18 Jahrhunderts das judische Ghetto von Worms Die Wormser Judengasse auf Hohe des Hauses Judengasse 20 Blickrichtung WestRuckfront der Nordzeile der Judengasse Die Hauser nutzten die Stadtmauer als Ruckwand Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Gebaude 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDie Judengasse lag am nordlichen Rand der mittelalterlichen Kernstadt Die Hauser der Nordseite nutzten die innere Stadtmauer als Ruckwand Die Judengasse bestand im weiteren Sinn aus zwei Strassen Der Judengasse die zwischen Martinspforte und Barengasse parallel zum nord ostliche Abschnitt der Stadtmauer verlief Sie war an beiden Enden durch Tore von der ubrigen Stadt getrennt Das sudostliche war die Judenpforte Sie fuhrte durch die Mauer direkt zum Rhein und wurde beim Wiederaufbau nach der Stadtzerstorung 1689 vermauert Nach der Offnung des Ghettos wurde sie wieder geoffnet und fuhrte im 19 Jahrhundert zeitweise die Bezeichnung Hamburger Tor Auf der anderen Seite war die Judengasse im Westen mit einem Tor zur heutigen Friedrichstrasse abgegrenzt Das Raschitor ein Durchbruch durch die Stadtmauer nach Norden zum heutigen Berliner Ring und die Karolingerstrasse die die Judengasse heute kreuzt entstand erst 1907 08 1 Der Hinteren Judengasse die im rechten Winkel auf dem Platz vor der Synagoge auf die Judengasse stosst Vor Anlage der Karolingerstrasse mundete sie mit ihrem anderen Ende wieder in den ostlichen Bereich der Judengasse 2 Geschichte BearbeitenWahrend im Hochmittelalter Juden im ganzen Stadtgebiet Grundstucke erwerben und dort wohnen konnten 3 setzte nach dem Pestpogrom von 1349 die Ghettoisierung ein Juden wohnten von da an bis 1792 ausschliesslich in der Judengasse und der Hinteren Judengasse 1801 wurden die Ghettotore abgerissen Nach den Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg wurden einige Hauser nicht mehr aufgebaut andere im Stil der 1950er Jahre Erst ab den 1970er Jahren wurde verstarkt darauf geachtet das Erscheinungsbild der Strasse zu wahren 4 Gebaude Bearbeiten nbsp Die Wormser Synagoge im Zentrum der JudengasseDie Hauser in der Judengasse waren meist giebelstandig die Obergeschosse oft aus Fachwerk und verputzt Da der Platz sehr beengt war wurden die Hauser schmal und hoch gebaut und hatten in der Regel drei Geschosse Ursprunglich hielt die nordliche Hauserzeile einen schmalen Abstand zur Stadtmauer Erst beim Wiederaufbau am Anfang des 18 Jahrhunderts wurde die Stadtmauer als Ruckwand der Gebaude einbezogen und an manchen Stellen auch mit Fenstern durchbrochen Nach den massiven Zerstorungen im Zuge der Judenvertreibung 1615 der Zerstorung der gesamten Stadt und auch der Judengasse im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1689 und nochmals im Zweiten Weltkrieg ist oberirdisch nur wenig historische Bausubstanz erhalten Eine Anzahl historischer Keller die altesten aus dem 14 Jahrhundert liegen aber noch unter den Gebauden 5 Da die Neubebauung sich oft nach den uberkommenen Grundstuckgrenzen ausrichten musste sind auch die historischen Baufluchten weitgehend erhalten 6 Die Hauser trugen mindestens seit der Fruhen Neuzeit Hauszeichen Hausnummern waren noch nicht bekannt Einige sind erhalten Sie ubertrugen sich als Familiennamen auch auf die Bewohner der Hauser und finden sich auf einigen Grabsteinen des judischen Friedhofs Heiliger Sand wieder 7 Am zentralen Platz der Judengasse steht die mittelalterliche Synagoge Weiter stand hier das Gemeindehaus Haus zur Sonne und die zweite orthodoxe Levy sche Synagoge die 1875 geweiht wurde und das Novemberpogrom 1938 den Zweiten Weltkrieg und die anschliessende Abrissbirne nicht uberstand 8 Sudlich der alten Synagoge lag der Synagogengarten Hier befindet sich heute der Eingang zur Mikwe hier wurde die Laubhutte der Gemeinde zum Laubhuttenfest aufgestellt und hier fanden auch Hochzeiten nach dem judischen Ritual unter einem Baldachin statt Sudlich des Gartens steht das Raschi Haus Es steht an der Stelle eines Gebaudes das in seiner etwa 800 jahrigen Geschichte auf verschiedene Weise genutzt wurde als Talmudschule Spital Tanz und Hochzeitshaus Rabbinerwohnung und Altersheim Heute beherbergt der Neubau aus den 1980er Jahren das Stadtarchiv Worms und ein judisches Museum Literatur BearbeitenGeneraldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Die SchUM Stadte am Rhein Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2661 3 Irene Spille Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz 10 Stadt Worms Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1992 ISBN 978 3 88462 084 7 Mathilde Grunewald Unter dem Pflaster von Worms Archaologie in der Stadt Lindenberg im Allgau 2012 ISBN 978 3 89870 754 1 S 100 221 Mathilde Grunewald Judenviertel in Die Judengasse in Worms archaologisch Heimatjahrbuch fur die Stadt Worms 2022 145 151 ISBN 978 3 947884 20 9 Download als PDF Datei Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judengasse Worms Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Spille S 102 Spille S 98 Guido Kisch Die Rechtsstellung der Wormser Juden im Mittelalter In Ernst Roth Festschrift zur Wiedereinweihung der Alten Synagoge zu Worms Ner Tamid Verlag Frankfurt am Main 1961 S 173 181 177ff Spille S 102 Spille S 102 Generaldirektion S 23 Generaldirektion S 23 Fritz Reuter Warmaisa das judische Worms Von den Anfangen bis zum judischen Museum des Isidor Kiefer 1924 In Geschichte der Stadt Worms Hrsg i A der Stadt Worms von Gerold Bonnen Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1679 7 S 689 49 633956 8 366723 Koordinaten 49 38 2 2 N 8 22 0 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judengasse Worms amp oldid 233667108