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Der Hauptfriedhof Hochheimer Hohe ist der zentrale Friedhof fur die Stadt Worms und die Stadtteile Hochheim und Neuhausen Der zwischen 1899 und 1902 angelegte Parkfriedhof ist als Denkmalzone ausgewiesen Nach mehreren Erweiterungen umfasste er 2012 etwa 25 ha Innerhalb des Hauptfriedhofs liegen der neue judische Friedhof der Stadt Worms und der Worms Hochheim Hill Cemetery eine Kriegsgraberstatte der Commonwealth War Graves Commission Friedhofsgebaude und Haupteingang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Trauerhalle auf dem neuen judischen FriedhofEnde des 19 Jahrhunderts war die Kapazitat der bisherigen stadtischen Friedhofe erschopft Der erst 1840 angelegte Friedhof am Bahnhof heute Albert Schulte Park war bereits 1878 geschlossen worden da eine Erweiterung wegen der inzwischen fast vollstandigen Umbauung nicht moglich war und der 1878 eroffnete Rheingewannfriedhof war hochwassergefahrdet Deshalb beschloss die Wormser Stadtverordnetenversammlung 1898 unmittelbar nach der Eingemeindung von Hochheim die Neuanlage eines zentralen Friedhofs oberhalb des neuen Stadtteils Fur die Anlage des Friedhofs erwarb die Stadt zunachst 30 Morgen 7 5 ha Ackerland gegenuber dem bisherigen Hochheimer Friedhof Die Planung der Friedhofsanlage wurde zunachst dem Stadtbaumeister Karl Hofmann und dann seinem Nachfolger Georg Metzler ubertragen Bereits 1899 wurde mit dem Bau der ersten Gebaude begonnen Metzlers Gesamtkonzeption des Parkfriedhofs stimmten die Stadtverordneten am 4 September 1900 zu Obwohl die Friedhofsgebaude erst teilweise fertiggestellt waren wurde der Friedhof am 22 Marz 1902 eroffnet gleichzeitig wurde der Rheingewannfriedhof geschlossen Die Gebaude wurden am 20 Januar 1905 an die Stadt ubergeben Die erste Erweiterung des ursprunglich nur 2 ha grossen Friedhofs war bereits 1907 notwendig sie folgte wie alle Erweiterungen bis 1917 dem Plan Metzlers Da der alte judische Friedhof Heiliger Sand ebenfalls keinen Raum fur Bestattung mehr aufwies wurde 1911 ostlich des Friedhofs ein neuer judischer Friedhof angelegt 1925 war die Kapazitat des Friedhofs erneut erschopft unter Gartenbaudirektor Thierolf wurde eine Erweiterung um 5 ha geplant die mit drei Achsen an den Parkfriedhof anschloss Die Erweiterungen bis 1963 griffen zum Teil verandert Thierolfs grosszugiges axiales Konzept auf Erst danach flossen wirtschaftliche Aspekte starker in die Planung ein da bisher der Anteil an Bestattungsflachen durch die parkahnliche Gestaltung verhaltnismassig gering war Die bislang letzte Friedhofserweiterung von 2009 wurde zur Anlage eines muslimischen Friedhofsteils genutzt Die 2007 vom Wormser Stadtrat beschlossene Ansiedlung eines privatwirtschaftlichen Krematoriums auf dem Friedhof wurde bislang nicht umgesetzt Beschreibung Bearbeiten nbsp Spatgotisches Friedhofskreuz nbsp Ehrenfeld fur die Veteranen des Deutsch Franzosischen Kriegs 1870 71Der Friedhof ist eine Nord Sud orientierte langrechteckige bewaldete Parkanlage der Hauptzugang mit der Aussegnungshalle in Form einer Kapelle der Leichenhalle und den Verwaltungsgebauden befindet sich an der Sudwestecke der Anlage Fur die Friedhofsgartnerei wurde im Rahmen der Erweiterungen in den 1970er Jahren ein zentral innerhalb des Friedhofs gelegenes Betriebsgebaude geschaffen Die ursprungliche Anlage Metzlers wird hufeisenformig von einem umlaufenden Hauptweg eingefasst an sie schliessen sich nach Norden die drei von Thierolf entworfenen Achsen an Ostlich davon liegen die jungeren weniger grosszugigen Erweiterung nach 1963 sie umschliessen den neuen judischen Friedhof auf drei Seiten Im Nordosten liegt das muslimische Graberfeld Die Friedhofskapelle und die Verwaltungsgebaude sind neoromanische Sandsteingebaude die Gestaltungselemente des Wormser Doms und der nahegelegenen Bergkirche in Hochheim aufnehmen Die Aussegnungshalle ist ein kreuzformiger Zentralbau mit Vierungsturm Der Entwurf dieser Gebaude stammt von Stadtbaumeister Hofmann wahrend sein Nachfolger Metzler die judische Trauerhalle auf dem neuen judischen Friedhof entworfen hat 1909 wurde das 1493 von Meister Thomas geschaffene spatgotische Friedhofskreuz des Bahnhoffriedhofs auf den neuen Hauptfriedhof versetzt Ursprunglich stand es auf dem Amandus Friedhof nahe der Liebfrauenkirche Der geschwungene Korper Christi mit wallendem Haar und flatterndem Lendenschurz zeigt den Einfluss von Niclas Gerhaert van Leyden zudem wird eine Verbindung Thomas zu dem Kreis um Hans Seyfer angenommen Der hugelartige Sockel des Kreuzes erinnert an die Schadelstatte 1 Innerhalb des Friedhofs befinden sich zahlreiche Grabfelder mit Ehrengrabern Ehrenfeld mit eisernen Grabkreuzen fur die Veteranen des Deutsch Franzosischen Kriegs 1870 71 Ehrenfelder fur die Opfer des Ersten Weltkriegs 1917 18 angelegt mit einer Skulptur fur die Gefallenen von Ernst Muller Braunschweig Charlottenburg von 1919 Feld fur franzosische Kriegsopfer des Ersten Weltkriegs und franzosische Zivilisten mit Denkmal Patrie Alliierter Friedhof darin Feld mit Einzelgrabern russischer Kriegsopfer des Ersten Weltkriegs Ehrenmal von 1918 Worms Hochheim Hill Cemetery mit einem Ehrenmal fur 113 britische Kriegsopfer des Ersten Weltkriegs 1922 angelegt Ehrenfelder fur die Opfer des Zweiten Weltkriegs Ehrenmal fur die Toten der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg Graberfelder fur polnische und russische Zwangsarbeiter wahrend des Zweiten Weltkriegs Graberfeld fur die Opfer des Busunfalls vom 24 Juli 1954 bei Worms Abenheim 2 Daruber hinaus gibt es zahlreiche private Grabstatten von Denkmalwert Die 1901 an der westlich des Friedhofs verlaufenden Hohenstrasse gepflanzte Lindenallee ist als Naturdenkmal geschutzt Literatur BearbeitenRalf Quirin Heinz Gerold Bonnen 100 Jahre Hauptfriedhof Hochheimer Hohe Worms 1902 2002 Festschrift zum 100jahrigen Jubilaum des Wormser Hauptfriedhofs Hochheimer Hohe Stadtarchiv Worms Worms 2003 ISBN 3 9809002 0 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hauptfriedhof Hochheimer Hohe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedhofsbetrieb der Stadt WormsEinzelnachweise Bearbeiten Gerold Bonnen Geschichte der Stadt Worms Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1679 7 S 765 Irene Spille Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 10 Stadt Worms Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1992 ISBN 978 3 88462 084 7 S 230 49 646736 8 336263 Koordinaten 49 38 48 2 N 8 20 10 5 O Normdaten Geografikum GND 4742146 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauptfriedhof Hochheimer Hohe amp oldid 233334413