www.wikidata.de-de.nina.az
Der neue judische Friedhof auch Judischer Friedhof Worms Hochheim ist ein judischer Friedhof in der kreisfreien Stadt Worms in Rheinland Pfalz Der 1911 am Rande des Hauptfriedhofs Hochheimer Hohe angelegte Friedhof wird heute auf drei Seiten von diesem umschlossen Die Anlage gehort heute der Judischen Gemeinde Mainz und steht unter Denkmalschutz 1 Auf dem 53 92 Ar grossen Friedhof sind mehr als 300 Grabstellen ausgewiesen 2 Trauerhalle des neuen judischen Friedhofs in Worms Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDa der alte judische Friedhof Heiliger Sand zwischen ehemaligem Stadtgraben und Bahnlinie gelegen nicht mehr erweitert werden konnte bemuhte sich die judische Gemeinde in Worms ab 1888 um die Anlage eines neuen Friedhofs 1910 konnte sie mit der Stadt Worms vertraglich vereinbaren dass diese dafur ein Grundstuck am ostlichen Rand des 1889 angelegten Hauptfriedhofs Hochheimer Hohe bereitstellte im Tausch gegen ein von der judischen Gemeinde fur den Friedhofsbau erworbenes Grundstuck an der Mainzer Strasse Der judische Friedhof wurde von Stadtbaumeister Georg Metzler gestalterisch in den Hauptfriedhof integriert da Metzler hoffte dass die Abgrenzung zwischen beiden Friedhofsteilen zukunftig entfallen konnte Metzler entwarf eine grosse machtige Grabstatte der Burger der Stadt Worms und zwar aller Konfessionen in einheitlicher Anlage 3 Von Metzler stammten auch der Entwurf der Trauerhalle und des Pfortnerhauses die beide 1911 fertiggestellt wurden Am 20 November 1911 ubergab die Stadt Worms den Friedhof feierlich der judischen Gemeinde Die Weihe erfolgte bereits einen Tag zuvor als am 19 November dort ein judisches Kind beigesetzt wurde Sowohl die Wormser Zeitung als auch die judische Zeitschrift Der Israelit widmeten einen Tag spater diesem Ereignis jeweils einen Bericht 4 In den 1920er Jahren wurde der Friedhof nach Westen erweitert Zwischen 1987 und 2005 wurden die Trauerhalle und das Pfortnerhaus restauriert 3 Der Friedhof wird bis in die Gegenwart belegt und gehort heute der Judischen Gemeinde Mainz Beschreibung Bearbeiten nbsp Kriegerdenkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs geht auf eine Initiative von Carl Fried zuruck Der Friedhof liegt auf einem langgestreckten Grundstuck dessen Sudseite zur Eckenbertstrasse hin von einer Mauer abgeschlossen wird In der Mittelachse des ursprunglichen Grundstucks befindet sich ein Portal durch das man uber einen Vorplatz zur Trauerhalle gelangt Rechts neben dem Portal befindet sich das Pfortnerhaus Hinter der Trauerhalle steht ein Kriegerdenkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs an das die nach Osten ausgerichteten Graber anschliessen Trauerhalle Portal Wachterhaus und Kriegerdenkmal sind in den Formen des Darmstadter Jugendstils gehalten 5 Die Schaufassade der 1911 erbauten heute als Kulturdenkmal geltenden Trauerhalle zum Vorplatz hin ist in mehreren Stufen gegliedert Ein dreiachsiger Risalit wird von einem grossformatigen Giebelfeld mit einem Rundfenster gekront Der Mittelteil uber dem Trauersaal ist um ein Geschoss uberhoht und wird von einem Glockendach bedeckt Nach oben abgeschlossen wird das Gebaude durch einen Davidstern Uber dem saulengestutzten Hauptportal befindet sich die deutsche und hebraischen Inschrift Gedenke der Vorzeit Betrachtet die Jahre der vorigen Geschlechter Dtn 32 7 LUT Es wurde von 1987 bis 2005 restauriert Durch das Portal gelangt man in die quadratische Trauerhalle einen 9 50 m hohen Zentralraum dessen Seitenschiffe und Vorraum durch Saulen aus Muschelkalk abgetrennt werden Die Wande sind mit aufwandigem Ornamentputz gestaltet der mit dem Boden aus rotem Sandstein und der holzernen Kassettendecke eine feierliche Stimmung hervorrufen sollte In der Ruckwand der Trauerhalle befindet sich eine Konche zur Aufstellung des Sarges die mit byzantinisch anmutenden Rankenornamenten ausgemalt ist Durch eine Doppeltur innerhalb der Konche gelangt man in einen Flur der auf den Friedhof fuhrt Zu beiden Seiten der Vorhalle und des Flures sind Nebenraume fur die Friedhofswarter und die Aufbewahrung der Toten und die Leichenwaschung angeordnet An der Ruckwand der Trauerhalle ist aussen ein Brunnen fur die rituelle Waschung der Hande angebracht Auf dem Friedhof befinden sich ein Kriegerdenkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ein Ehrenfeld fur wahrend des Ersten Weltkriegs in Worms verstorbene judische Kriegsgefangene aus Russland und ein Feld fur vierzehn nichtjudische Kriegsgefangene aus der Sowjetunion die wahrend des Zweiten Weltkriegs in Worms starben Literatur BearbeitenGerold Bonnen Das Ehrenmal fur die Gefallenen des 1 Weltkriegs auf dem neuen judischen Friedhof in Worms und seine Bedeutung im regionalen Vergleich In Jahrbuch fur westdeutsche Landesgeschichte 32 2006 S 367 396 Ralf Quirin Heinz Gerold Bonnen 100 Jahre Hauptfriedhof Hochheimer Hohe Worms 1902 2002 Festschrift zum 100jahrigen Jubilaum des Wormser Hauptfriedhofs Hochheimer Hohe Stadtarchiv Worms Worms 2003 ISBN 3 9809002 0 7 Stella Junker Mielke Verborgene Garten in Rheinland Pfalz Kunstverlag Josef Fink Leutkirch im Allgau 2006 ISBN 978 3 89870 311 6 S 240f Ulrich Knufinke Bauwerke judischer Friedhofe in Deutschland Michael Imhof Petersberg 2007 ISBN 978 3 86568 206 2 S 250 252 Max Levy Zur Geschichte der Wormser judischen Gemeinde ihrer Friedhofe und ihres Begrabniswesens Gedenkschrift zur Eroffnung des neuen Friedhofs Worms 1911 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neuer judischer Friedhof Worms Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der neue judische Friedhof Worms bei Alemannia Judaica Worms Hochheim auf zentralarchiv juden deEinzelnachweise Bearbeiten Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Worms Memento vom 30 April 2022 im Internet Archive Mainz 2022 Version 2022 liegt vor S 25 PDF 5 0 MB Adresse Eckenbertstrasse 112 Judischer Friedhof Hochheim Ubersichtsplan Friedhofsverwaltung Worms abgerufen am 21 August 2023 a b Carola Nathan und Christiane Rossner Ein Friedhof fur alle blieb Vision Die judische Trauerhalle in Worms Hochheim Deutsche Stiftung Denkmalschutz abgerufen am 10 Oktober 2012 Jorg Koch Worms vor 100 Jahren Sutton Erfurt 2012 ISBN 978 3 95400 020 3 S 19 Knufinke S 252 Judische Friedhofe in Worms Heiliger Sand Heppenheim Herrnsheim Pfeddersheim Worms neu 49 644332 8 337899 Koordinaten 49 38 39 6 N 8 20 16 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neuer judischer Friedhof Worms amp oldid 236603028