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Die Kreuzkirche im Hammer Stadtbezirk Bockum Hovel ist eine evangelische Gemeindekirche und bildet den Gemeindebezirk I der Kirchengemeinde Bockum Hovel Sie entstand als Reaktion auf die stark gewachsene Zahl evangelischer Christen in den Dorfern Bockum Hovel und der Zechenkolonie der Zeche Radbod Der Kirchenbau von 1912 steht seit 1985 auf der Liste der Baudenkmaler der Stadt Hamm Die Denkmaleigenschaft erstreckt sich auf die Architektur und den derzeitigen Baubestand der Kirche Ansicht der Kreuzkirche von NordenKreuzkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Kirche und ihrer Gemeinde 1 1 Vorgeschichte der evangelischen Kirche in Bockum Hovel 1 2 Entstehung der evangelischen Kirchengemeinde Radbod 1 3 Der Bau der Kreuzkirche 1 4 Der Erste Weltkrieg die Weimarer Republik und das Gemeindehaus 1 5 Das Dritte Reich 1 6 Nachkriegszeit 1 7 Stadt Bockum Hovel 1 8 Stadtbezirk Bockum Hovel 1 9 Phase der Neustrukturierung 1 10 Aktuelle Situation 2 Bauliche Beschaffenheit 3 Ausstattung 3 1 Glocken 4 Pfarrer 4 1 1 Pfarrstelle 1911 jetzt 4 2 2 Pfarrstelle 1931 jetzt 4 3 3 Pfarrstelle 1954 Herbern ab 2007 Uphof 4 4 4 Pfarrstelle 1961 2007 4 5 5 Pfarrstelle 1981 2006 5 Zahl der Gemeindeglieder 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte der Kirche und ihrer Gemeinde BearbeitenVorgeschichte der evangelischen Kirche in Bockum Hovel Bearbeiten Ortsheimatpfleger Arthur Schauerte berichtet in seinen zur Kriegszeit herausgegebenen Heimatbriefen dass wahrend der Reformationszeit namentlich im Jahre 1534 der Besitzer von Haus Ermelinghof Gert von Galen zusammen mit seiner Frau Mechthild von Korf zur Lehre Martin Luthers ubertrat Sein Bruder der Dom und Kirchherr war hatte ihn dazu bewogen Dieser stand seinerseits unter dem Einfluss des damaligen Bischofs von Munster Franz von Waldeck 1532 1552 der die Taufer niedergeworfen hatte und als Befurworter der Reformation galt Um 1550 trat auch Gerts Sohn Dietrich von Galen dem lutherischen Glauben bei Die bis dahin katholisch gepragte St Pankratiuskirche in Hovel wurde daraufhin fast 80 Jahre lang bis zum Jahr 1617 lutherisch Die lutherischen Pfarrer die zu dieser Zeit dort tatig waren sind noch heute namentlich bekannt 1563 wurde ein Prediger namens Johann oder Theodor aus der Familie Brechte nach Hovel berufen Er war mit einer N von Plonnies aus Munster verheiratet 1564 wurde er nach Hamm versetzt Darauf folgt zusammen mit seiner Frau ein ehemaliger Dominikanerprediger aus Gottingen der je nach Quellenlage Johannes Hard Johannes Hardt oder Johann Hardius genannt wird Hard war von seinem Kloster in Dortmund nach Gottingen geschickt worden wo er eine Frau namens Margarete Wollers heiratete Er nahm gravierende Veranderungen im liturgischen Ablauf vor indem er das Messbuch veranderte die Lieder auf Deutsch singen liess u a Bald erwarb er sich einen Ruf als guter Sanger und Prediger so dass auch die Burger aus dem benachbarten Hamm in der Grafschaft Mark an Sonn und Feiertagen nach Hovel kamen um ihn zu horen Um dies zu verhindern liessen die Stadtoberen von Hamm an diesen Tagen das Nordentor schliessen Der Burgermeister von Hamm allerdings war ihm sehr zugetan und holte ihn als Prediger nach Hamm Dort bewohnte er zusammen mit seiner Frau den neben dem Franziskanerkloster Hamm liegenden St Annen Hof Das Paar bekam dort einige Kinder Spater wurde Hard durch Intrigen vom Rat in Hamm abgesetzt und verstarb wenig spater in Bremen Zwischen 1575 und nachweislich 1586 war Biter von Galen auf Haus Ermelinghof evangelischer Pastor in Hovel Er war ein Neffe des Gert von Galen und Sohn des Jobst von Galen In den Akten des Hauses Ermelinghof die im Staatsarchiv zu Munster aufbewahrt werden findet sich eine Urkunde mit Wachssiegel die die Amtseinsetzung des Pastors bestatigt Danach musste die Abtissin des Klosters Kentrop eine Margarete von Galen die als rechte Lehnsfrau des Pfarrers in Hovel bezeichnet ist zur Amtseinsetzung des Hovelers Pastors ihre Zustimmung geben Dieser wurde dann durch den Archidiakon Durus Schmising am 9 November 1575 eingesetzt 1591 ist Georg von Galen Sohn des Hammer Burgers Philipp von Galen der im genannten Jahr sein Kurator war Pastor in Hovel Fur das Jahr 1616 wird als Pastor in Hovel ein Henrik oder Henrich Brink genannt Im Jahre 1618 begann der Dreissigjahrige Krieg Die Gegenreformation erfasste die Region In diesem Jahr starb mit Theodor Warensbergh der letzte lutherische Pastor in Hovel Die Pfarrstelle war danach vermutlich uber mehrere Jahre unbesetzt Schliesslich setzte Munster den katholischen Pfarrer Theodor Baggel ein Dieser fand das Pastorat als ein altes baufalliges leeres Haus vor welches von den Soldaten verwustet worden war Er beklagte das Fehlen von Monstranz und Leuchter Fahnen und Weihkessel Unter Bischof Ferdinand von Bayern 1612 bis 1650 wurden die evangelischen Einflusse mehr und mehr zuruckgedrangt Das Munsterland wurde wieder katholisch Mit Alexander von Galen und seinen Angehorigen kehrte im Jahre 1652 die Familie von Galen zu Ermelinghof zum katholischen Glauben zuruck Veranlasst worden war dies durch einen Verwandten Alexanders den munsterischen Furstbischof Christoph Bernhard von Galen auf Haus Bisping Daraufhin lebten bis in das 19 Jahrhundert hinein nur noch sehr wenige Christen des evangelisch lutherischen Bekenntnisses im Kreis Ludinghausen zu dem Bockum Hovel gehorte Anfang des 19 Jahrhunderts zahlte die Evangelische Kirche in Preussen vor Ort gerade einmal 460 Menschen als Mitglieder Wegen der schwierigen Verkehrsverbindung zur Kreishauptstadt zu der die evangelischen Glaubigen auch kirchlich gehorten erfolgte die seelsorgerische Betreuung von der 1860 gegrundeten evangelischen Kirchengemeinde Ahlen aus Seit 1824 existierte allerdings auch eine zur unierten Gemeinde zusammengefassten Kirchengemeinde Hamm die ihre Gottesdienste in Schulraumen Gaststatten und teilweise in Privatraumen abhielt und im Laufe der Zeit mehr und mehr an Bedeutung gewann Erst als in Radbod der Schacht abgeteuft wurde kamen aus allen Provinzen Deutschlands und aus dem Ausland Polen Ungarn und Italien Menschen verschiedener Glaubensbekenntnisse Auch Bockum Hovel selbst wurde durch diese Entwicklung gepragt Im April 1908 wurden die beiden Ortschaften als Amt Bockum Hovel zusammengefuhrt Am 1 April 1939 wurden sie zur amtsfreien Gemeinde Bockum Hovel vereinigt 1956 erhielten sie Stadtrechte Entstehung der evangelischen Kirchengemeinde Radbod Bearbeiten nbsp KreuzkircheUm 1900 gab es in Bockum Hovel etwa 460 evangelische Personen die von Ahlen und Hamm aus seelsorgerisch betreut wurden Im Juni 1908 hatte die noch unselbststandige Gemeinde 800 Mitglieder Im November desselben Jahres waren es schon mehr als 2000 Nach Abteufen von Schacht 1 durch die Bergwerksgesellschaft Trier in Hovel wurden ausgedehnte Arbeitersiedlungen errichtet zum Teil konnte dort auch Eigentum erworben werden Im Jahre 1907 beschloss die Zechenverwaltung auf ihrem Gelande heutige Friedrich Ebert Strasse Nr 1 ein Gebaude errichten zu lassen das sie kostenlos als Notkirche zu Verfugung stellte Mit grosser Unterstutzung seitens der Zeche Radbod konnte die erste evangelische Notkirche an der heutigen Friedrich Ebert Strasse am 22 November 1907 alternative Angabe 22 Dezember 1907 eingeweiht werden Daraufhin beauftragte die Kirchengemeinde Hamm den Hilfsprediger Pastor Karl Niemann mit der Betreuung der evangelischen Zechenangehorigen Er hielt an jedem zweiten Sonntag in der Notkirche den Gottesdienst Zum 1 Dezember 1907 wurde in einem Wohnhaus das die Zechenleitung zur Verfugung gestellt hatte ein Betsaal eingeweiht Nach dem schweren Grubenungluck auf der Zeche Radbod vom 12 November 1908 dem 348 andere Angabe 350 Bergleute zum Opfer fielen stellte die Zechenverwaltung Pastor Niemann ab dem 1 Dezember 1908 eine Wohnung in einem Steigerhaus der bereits bestehenden Zechenkolonie Hammer Strasse 129 spater Rautenstrauchstrasse 8 zur Verfugung wo er bis 1910 blieb Dadurch konnte ein geregeltes Gemeindeleben mit sonntaglichem Gottesdienst regelmassigem kirchlichen Unterricht und seelsorgerlicher Betreuung aufgenommen werden Wenn auch schon ab 1907 eigene Kirchenbucher gefuhrt wurden war die Gemeinde doch noch nicht selbststandig Erst nach und nach wurden die dazu notigen Unterlagen gefuhrt Das Totenregister der Gemeinde beginnt ab August 1907 das Trau und Taufregister 1908 das Konfirmationsregister 1909 die erste Konfirmation konnte am 28 Marz 1909 gefeiert werden Zur Vertretung der Gemeinde und zur Beratung wichtiger Fragen wurde laut Pastor Wiehe eine Spezial Reprasentation von sechs Mannern unter dem Vorsitz des Hilfsgeistlichen bestellt Namentlich waren dies Markenkontrolleur Jung Fahrsteiger Stenzel Fahrhauer Gorke Schreinermeister Brockmann Bergmann Malessa und Bergmann Lohstrater In dieser Zeit wurden auch ein Frauenverein und ein Kirchenchor Mannerchor gegrundet Zwischen 1908 und 1910 war Bergmann Schroth als erster Kuster der Gemeinde tatig sein Sohn Hermann ist 1908 ebenfalls auf der Zeche verungluckt Im Herbst 1909 erging der Beschluss zur Grundung einer eigenen Kirchengemeinde September 1910 siedelte Pastor Niemann nach Girkhausen Kreis Wittgenstein uber wo er eine Pfarrstelle ubernahm Am 8 Oktober 1910 wurde Pastor Wilhelm Wiehe 1911 1927 sein Nachfolger Er wohnte in der Hagenstrasse 2 in einer Steigerwohnung Zunachst versah er als Hilfsprediger der Gemeinde Hamm seinen Dienst Bald jedoch wurde er zur Triebfeder der Grundung einer eigenen Gemeinde Am 1 Juli 1911 konnte die Kirchengemeinde Radbod gegrundet werden Ihr Wirkungskreis war das Amt Bockum Hovel Sie wurde am 11 Juli 1911 amtlich anerkannt und umfasste etwa 3 000 Menschen Am 26 Juli wurden 32 Reprasentanten gewahlt von denen die ersten acht zu Mitgliedern des Presbyteriums bestimmt wurden Nach Grundung der evangelischen Kirchengemeinde Radbod wurde Wilhelm Wiehe am 6 September 1911 einstimmig zum Pastor gewahlt und am 3 Dezember in sein Amt eingefuhrt 1911 12 kam es auch zur Errichtung der beiden evangelischen Schulen in Hovel und in Bockum nachdem zuvor eine Baracke als provisorisches Schulgebaude genutzt worden war Der erste Direktor der Schachtanlage Heinrich Janssen der aus Friesland stammte hatte seine Zeche nach dem Friesenkonig Radbod benannt Damit erinnert sie ausgerechnet an einen militanten germanischen Gegner des christlichen Glaubens denn der friesische Konig Radbod hatte sich den frankisch christlichen Missionierungsbestrebungen bis zu seinem Tode erbittert widersetzt Der Bau der Kreuzkirche Bearbeiten nbsp KreuzkircheBereits 1908 zeichnete sich ab dass die Notkirche die nur 80 bis 100 Personen fasste der stetig weiter wachsenden Gemeinde auf lange Sicht nicht genugend Platz bieten konnte Deshalb wurde am 17 Juni 1908 der Evangelisch Kirchliche Bauverein gegrundet Vorsitzender wurde Bergassessor Walter Andre Dieser setzte sich zum Ziel zeitnah ein Gotteshaus und ein Pfarrhaus zu errichten Die Bergwerksgesellschaft wurde erneut tatig und schenkte dem Verein ein Grundstuck als Bauplatz fur die neue Kirche Es lag im Hulsen einem Waldstuck das heute als Zechenbusch bekannt ist Die Zeche Radbod unterstutzte den Kirchbau zusatzlich mit 20 000 Mark ℳ Startkapital Spenden erhohten das Vermogen innerhalb von vier Jahren auf 60 000 ℳ was damals genug war um mit der Verwirklichung des Kirchenbaus zu beginnen Der Bauplatz lag innerhalb der Zechenkolonie So verwundert es nicht dass der Architekt Baurat Karl Siebold aus Bethel bei Bielefeld der seit 1906 mit der Errichtung der ausgedehnten Bergarbeitersiedlung Radbod befasst war auch mit der Planung der Kirche beauftragt wurde Nach dem Urteil seines Biografen war Karl Siebold seit den achtziger Jahren bis nach 1900 der meistbeschaftigte Architekt der evangelischen Kirche in Westfalen 1 Er hat insgesamt 36 Kirchen und acht Kapellen gebaut und weitere 53 Gotteshauser erweitert oder umgebaut Zudem hat er Plane fur weitere 37 Kirchen hinterlassen die nicht verwirklicht worden sind Der vom Historismus des spaten 19 Jahrhunderts gepragte Siebold hat in seinen spateren Werken zu einem historisierenden Jugendstil gefunden Siebold richtete sich nach Mustern die er schon oft verwendet hatte Er wollte den Kirchenneubau den Koloniehausern anpassen um damit die Einbindung des Gotteshauses in die Wohnhauser von Menschen unterschiedlichster Herkunft darzustellen Siebold errichtete damit eine weitere Variante seines Konzepts der kreuzformigen Zentralkirchen Dies war zugleich sein letzter Kirchbau Noch um 1930 als Siebold bereits im Ruhestand in Bethel schatze er diese Kirche besonders und zwar als ein Beispiel einer schlichten und zweckmassigen Kreuzkirche Am 18 Februar 1912 wurde der Grundstein gelegt Eingeschlossen im Grundstein ist die sagenumwobene Radbodbibel Es soll eine Bibel sein die nach dem Grubenungluck 1908 in einer Gezahkiste gefunden worden ist Der Eigentumer blieb verschont hat sich aber nie wieder gemeldet Beim Bau der Kirche erbat man das Buch von der Zechenverwaltung Bereits am 17 November 1912 konnte die neue Kirche durch D Wilhelm Zoellner Generalsuperintendent der altpreussischen Kirchenprovinz Westfalen eingeweiht werden Die Kirche war im romanischen Stil erbaut Ihre Formen waren von schlichte Einfachheit Der Altar wurde durch ein Originalgemalde des Kirchenmalers August Mause geschmuckt das die Emmaus Junger zeigt Kanzel und Taufstein waren das Werk des Schreinermeisters Karl Stratmann und seines Sohnes Wilhelm aus dem benachbarten Herringen Die Kirche bot auf einer Gesamtflache von 550 Quadratmetern die Emporen eingeschlossen sogar 750 Quadratmetern Platz fur 900 Menschen Ab dem Jahr 1908 gab es in der Gemeinde einen Kindergottesdienst anfangs ohne im Laufe der Zeit mit Gruppensystem Anfang 1912 begann die Jungmadchenarbeit in Form eines Jungfrauenvereins nebst Chor Ebenfalls 1912 gab es einen Arbeiterverein mit 80 Mitgliedern Am 1 Februar 1913 wurde der evangelische Posaunenchor gegrundet dem auch Pastor Wiehe angehorte 1915 folgten ein Blaukreuzverein und ein ostpreussischer Gesangsverein All diese Gruppierungen nutzten den Konfirmandenraum der Kirche fur ihre Aktivitaten Am 1 Juni 1918 wurde ein Kindergarten mit von Beginn an mehr als 100 Kindern ins Leben gerufen Dieser Kindergarten war in der ehemaligen Notkirche untergebracht die seit 1912 bis heute den Baptisten als Gottesdienstraum dient Der Erste Weltkrieg die Weimarer Republik und das Gemeindehaus Bearbeiten nbsp Kreuzkirche nbsp Anfang 2011 abgerissenes Gemeindezentrum Gustav Adolf Haus Am 1 August 1914 begann der Erste Weltkrieg Uber 700 Gemeindemitglieder wurden eingezogen Noch kurz vor Ende des Krieges mussten zwei Bronzeglocken abgegeben werden Erst 1915 konnte der Pastor mit seiner Familie das Wohnhaus Pfarrhaus direkt neben der Kirche beziehen Der Pfarrer hatte bis dahin in einer Zechenwohnung gelebt 1918 hatte die Gemeinde 6000 Mitglieder Ab Ende des Krieges waren viele Kirchenaustritte zu verzeichnen Die folgenden Jahre bedeuteten fur die Gemeinde einen harten Kampf denn die weltlichen Schulen wurden gegrundet und traten in Konkurrenz zu den konfessionellen Schulen Besonders der Palmsonntag 1921 blieb in Erinnerung der Freidenkerverein Hamm veranstaltete in einem Wirtschaftssaal eine sogenannte Jugendweihe als Ersatz fur die Konfirmation Als Orgelaushilfe diente zunachst seit der Einweihung der Kirche eine geliehene Orgel des Orgelbauers Klassmeier in Kirchheide Im Jahre 1921 trat dann eine neue Orgel mit zwei Manualen an ihre Stelle die von der Firma Klassmeier geliefert wurde Daneben wurden 1921 drei neue Gussstahlglocken geweiht Die Gemeinde hatte in diesem Jahr 6029 Mitglieder Am 9 Mai 1922 wurde die Gemeinde in Herbern Bestandteil der Kirchengemeinde von Ludinghausen Ein neuer Hilfsprediger wurde am 1 Juli 1923 in sein Amt eingefuhrt Pastor Karl Bastert Ihm folgte am 1 Juni 1924 Karl Pawlowski Pastor Pawlowski wurde am 27 Juli 1924 durch Superintendent Zimmermann in der Radbodkirche ordiniert Mit der Zeit bussten die weltlichen Schulen Schuler ein Die Kirchengemeinde wurde wieder grosser Dies machte den Bau eines Gemeindehauses notig das noch im Jahre 1925 bezogen werden konnte Der Entwurf fur das Gebaude stammte von dem Architekten Kleinholz aus Hovel Am 27 September 1925 wurde der Grundstein gelegt Es handelt sich um einen zweistockigen neben dem Pfarrhaus gelegenen Bau Dieser enthielt einen grossen Saal mit Buhne Daruber befand sich ein Bild des hiesigen Kunstmalers Gotze mit dem Titel Die Wartburg Ferner beinhaltete das Gebaude einen kleinen Saal der dem Kindergarten und den Vereinen zur Verfugung gestellt wurde die Philipp Melanchthon Bucherei die Hausmeisterwohnung Gemeinschaftsraumer fur junge Manner und Madchen fur die ehemalige Nah und Handarbeiterschule die Schwesternstation zwei Raume der Kreiskasse Ludinghausen und eine Kegelbahn Die Kirchengemeinde hatte durch die Vermietung der zwei Raume des Hauses an die Kreiskasse Ludinghausen gute Nebeneinkunfte Besonders beliebt war der grosse Theatersaal Dort fanden jahrlich verschiedene gute Theaterauffuhrungen statt Die Raumlichkeiten wurden auch von kirchlichen Vereinen und anderen Einrichtungen genutzt Seit 1931 trug das Gemeindehaus den Namen Gustav Adolf Haus Der Gustav Adolf Verein hatte die Gemeinde beim Bau des Gemeindehauses finanziell unterstutzt Auch der Kirchenchor hat durch Singen in der Provinz seine Gewinne dem Gustav Adolf Hause zufliessen lassen Am 1 Dezember 1926 nahm eine Nah und Handarbeitsschule ihre Arbeit auf Das musikalische Leben der Kirche wurde durch den Kirchenchor und den aus der Frauenhilfe hervorgegangenen Frauenchor gepragt 1927 wurde erstmals auf dem Bockumer Friedhof ein Ostergottesdienst gehalten Ende Januar 1927 ubernahm Pastor Wiehe in Ladbergen ein Pfarramt und verliess deshalb Bockum Auf ihn folge Pastor Hermann Nelle der bereits zuvor als Hilfsprediger an der Kreuzkirche tatig war Er wurde am 23 Januar 1927 in Radbod durch den Superintendenten Zimmermann ordiniert Die evangelischen Glaubigen des Amtsbezirks Herbern einschliesslich Forsthovel im Kreis Ludinghausen wurden durch Erlass des altpreussischen Evangelischen Oberkirchenrats vom 27 Oktober 1923 in die evangelische Kirchengemeinde Radbod eingemeindet Bis dahin waren sie der evangelischen Kirchengemeinde Ludinghausen Synode Munster zugewiesen Durch den gleichen Erlass wurden auch die evangelischen Glaubigen der Landgemeinde Walstedde einschliesslich Ameke und Herrenstein ebenfalls Kreis Ludinghausen aus der evangelischen Kirchengemeinde Ahlen Kreis Beckum in die evangelische Kirchengemeinde Radbod umgemeindet Die gesamte Grossenflache des Kirchspiels Radbod belief sich somit auf 103 Quadratkilometer Die Kirchenaustritte setzten sich fort aber die evangelische Schulerzahl nahm zu Fur das Jahr 1930 ist in einem Synodalbericht ein Feldgottesdienst anlasslich von Wettkampfen der Deutschen Turnerschaft erwahnt In diesen Jahren entstand auch eine Spielschar der Gemeinde die u a den Gotz von Berlichingen auffuhrte Ende November 1930 verliess Pastor Nelle Radbod um eine Pfarrstelle in Ahrensbok Evangelisch Lutherische Landeskirche der Provinz Lubeck im Freistaat Oldenburg anzutreten Am 11 Januar 1931 fuhrte Superintendent Torhorst den neuen Pfarrer Erwin Lorentz aus Zehden Oder in sein Amt ein Zugleich wurde die vollstandige Fertigstellung des Gustav Adolf Hauses gefeiert Bis 1930 waren sechs Hilfsprediger in der Gemeinde tatig Am 1 April 1931 wurde eine zweite Pfarrstelle besetzt und zwar durch Pastor Hugo Echternkamp der zuvor ebenfalls Hilfsprediger in der Gemeinde gewesen war Pastor Echternkamp war zustandig fur die Betreuung der evangelischen Christen in Bockum und Herbern und Pastor Lorentz fur die in Hovel und Walstedde In diesen Jahren begannen die Kirchenaustritte nachzulassen Am Sonntag Laetare 15 Marz 1931 wurde in einem festlichen Gottesdienst ein neues Gesangbuch eingefuhrt Auf einem der Zeche gehorenden Grundstuck an der Bulowstrasse konnte im Sommer 1932 ein Sportplatz der evangelischen Kirchengemeinde eingeweiht werden Dieser war durch den Freiwilligen Arbeitsdienst bereitgestellt worden Einige Jahre spater musste er wegen der veranderten Verhaltnisse wieder aufgehoben werden In dieser Zeit ergriff die Gemeinde Massnahmen um dem Kommunismus und dem Freidenkertum entgegenzutreten Hierzu gehorten Evangelisationen Vortrage gegen den Bolschewismus Grundung des Kampfbundes fur Manner und der Jungschar der Jungen und Madchen unter 14 Jahren Es wurden ausserdem zweimal 500 Zentner gestifteter Kartoffeln an Bedurftige verteilt In den Ferien fand eine Kinderlandverschickung statt Das Dritte Reich Bearbeiten nbsp Eingangsportal der Kreuzkirche1933 wurden im Zuge der nationalen Revolution beide kirchlichen Schulen aufgelost beziehungsweise zur Einheitsschule umgewandelt Im selben Jahr wurden neue Kirchenwahlen angeordnet Dabei wurde nur eine Liste eingereicht die der sogenannten Deutschen Christen Die beiden Pfarrer schlossen sich dieser Bewegung nicht an obwohl das gesamte Presbyterium und die kirchliche Gemeindevertretung mit Deutschen Christen besetzt wurde Die Leitung der Ortsgruppe Deutsche Christen im Presbyterium verschrieb sich dem politischen Fuhrerprinzip und liess die Beschlusse vor den Presbytersitzungen feststellen Dieses fur die Kirche inakzeptable Vorgehen fuhrte zu Zusammenstossen und dann im Jahre 1934 zum volligen Bruch mit den Pfarrern die kunftig keine Presbytersitzungen mehr einberiefen In Reaktion darauf verfassten die Deutschen Christen in eigenen Sitzungen Beschlusse Diese wurden jedoch vom Konsistorium als illegal bezeichnet Im Oktober 1934 konstituierte sich aus bibeltreuen Kreisen eine Ortsgruppe der Bekennenden Kirche die von einem Bruderrat geleitet wurde und die bald 1400 Mitglieder hatte und gegenuber der klein gebliebenen Gruppe der Deutschen Christen eine erdruckende Mehrheit darstellte Da die Deutschen Christen der Bekennenden Gemeinde den Zutritt zum Gustav Adolf Haus verwehrten wurde die Gruppe in der Kirche gegrundet Bis ihr der Zugang zum Gustav Adolf Haus wieder offen stand tagte die Ortsgruppe im Saal des Gemeindegasthauses Schick Die staatliche Finanzabteilung setzte am 1 November 1935 beim Konsistorium Walter Faber seines Zeichens kaufmannischer Beamter der Zeche als Finanzbevollmachtigten der evangelischen Kirchengemeinde Radbod ein Faber zugleich Rendant der Kirchenkasse ubte in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Vorsitzenden des Presbyteriums die Finanz Vermogens und Verwaltungsgeschafte der Gemeinde aus Presbytersitzungen fanden nicht mehr statt Parallel benutzten die Deutschen Christen die Kirche fur eigene Gottesdienste die im Wesentlichen nur von ihrem Frauendienst bzw ihrem Mannerwerk besucht wurden und nur unregelmassig abgehalten wurden Die Bekennende Gemeinde und die zahlreichen Nichtorganisierten hielten sich hingegen an die Gottesdienste der Pfarrer Immerhin wurde dadurch ein friedliches Miteinander der beiden kirchlichen Gruppen moglich Die scheinbare Spaltung erwies sich fur die Kirchengemeinde letztlich sogar als forderlich Bereits 1933 34 konnten zahlreiche zuvor aus der Gemeinde ausgetretene Mitglieder in einem feierlichen Gottesdienst wiederaufgenommen werden Nach dem Ausscheiden der Deutschen Christen wurde der Vereinscharakter der Gemeinde mehr und mehr in kirchliche Strukturen uberfuhrt Frauenhilfe Mannerdienst und Jugendgemeinde wurden in Gliedschaften der Gesamtgemeinde uberfuhrt Der Sport war nun ausschliessliche Angelegenheit des Staates geworden die Kirche widmete die frei gewordenen Ressourcen anderen Aktivitaten wie Freizeiten der Frauenhilfe des Mannerdienstes oder der Jugendvereine Die Zeche stellte im Wittekindsblock einen Raum zur Abhaltung von Bibelstunden zur Verfugung 1937 flammte noch einmal ein neuer Schulkampf auf Die staatliche Fuhrung wollte die beiden evangelischen Schulen zu Gemeinschafts bzw deutschen Schulen umwandeln Der Kampf endete mit der Wiederherstellung des status quo Die Schulen in Radbod blieben konfessionelle evangelische Schulen 1940 unterrichtete Pfarrer Echternkamp in der damaligen Litzmannschule spatere Freiligrathschule 140 Kinder in Religion bis er 1940 eingezogen wurde 1938 wurde der Bruderrat aufgelost Bis zum 13 November 1938 malte die Kirchenmalerin Hilde Viering 1898 1981 aus Dusseldorf das Kircheninnere neu aus Der alte Spruch Johannes 3 Vers 16 der bisher die Seitenemporen ausfullte wurde dabei in den Chorbogen verlegt Das Altarbild wurden durch ein schlichtes Holzkreuz ersetzt und schmiedeeiserne Leuchter auf dem Altar und an den Seitenwanden des Altarraums angebracht In der Kuppel wurden Symbolbilder der vier Evangelisten erganzt Sakristei und Fahrradkammer wurden vertauscht Die Kommune Radbod bestand nunmehr aus 98 Prozent Bergleuten insgesamt 6500 Personen Anfang 1939 lautete zum ersten Mal die Taufglocke Im September desselben Jahres begann das Dritte Reich den Zweiten Weltkrieg der Gemeindesaal wurde zur Lagerung von 250 Tonnen Getreide zur Sicherung des Brotgetreides beschlagnahmt Am 1 April 1939 vereinigten sich die Dorfer Bockum und Hovel zur amtsfreien Gemeinde Bockum Hovel analog dazu wurden 1940 die kirchlichen Einzelgemeinden Bockum und Hovel zu einer einzigen Gemeinde vereinigt Diese nannte sich Evangelische Kirchengemeinde Bockum Hovel Im Jahre 1941 wohnten schliesslich Fremdarbeiter im Saal Sie wurden von einer grosseren Nahereifirma abgelost Die Keller des Gemeindesaales dienten als Luftschutzkeller die bronzene Glocke und samtliches kupferhaltiges Metall fielen der Metallsammlung zum Opfer Fur den 31 Oktober 1941 verbot der westfalische Oberprasident den Reformationsschulgottesdienst Die Kinder mussten nach Hause geschickt werden Die Philipp Melanchthon Bucherei wurde verpflichtet solche Bucher die dem Dritten Reich nicht genehm waren abzugeben Schliesslich wurde sie ganz geschlossen Das Wirken der Kirche wurde auf den kirchlichen Raum beschrankt Viele Vereine mussten ihre Tatigkeit einstellen Etliche mannliche Gemeindemitglieder darunter auch Pfarrer Echternkamp wurden zum Heeresdienst eingezogen Echternkamp im Juli 1940 In den Schulen konnte keine Religionsunterricht mehr erteilt werden weil es keine Lehrer mehr gab Der Krieg forderte durch Bombenabwurfe auf Zivilpersonen seine ersten Opfer Pfarrer Echternkamp wurde seit dem Sturmangriff auf Belmonte Castello Italien im Januar 1944 als vermisst gefuhrt Spater meldete er sich aus amerikanischer Gefangenschaft im Staate Tennessee Besonders die Bombenangriffe am 26 September 1944 und am 25 Oktober 1944 waren fur die Gemeinde verheerend denn das Gemeindehaus wurde dadurch zu 90 Prozent zerstort 16 Frauen kamen ums Leben darunter eine Gemeindeschwester und auch die Kirche wurde schwer beschadigt Dabei starben zahlreiche Menschen unter ihnen die Kusterin Bereits zuvor war in Hovel die katholische Pankratiuskirche vollig vernichtet worden Ein Fliegerangriff am 2 Oktober forderte im Wittekindsblock zahlreiche Opfer Am Ende des Krieges war der Tod von 214 Gemeindemitgliedern zu beklagen Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Kreuzkirche Mit Ende des Krieges erhielt Bockum Hovel zunachst eine amerikanische Besatzung spater eine belgische Nur kurze Zeit nach Kriegsende loste die Kirchenbehorde der nunmehr als Evangelische Kirche von Westfalen verselbstandigten Kirchenprovinz das Amt des Finanzbevollmachtigten auf Walter Faber blieb jedoch weiterhin Kirchenkassenrendant bis zu seinem Tode im Jahre 1948 Sein Nachfolger wurde Hermann Holtmann heute bekleidet Albert Eil jun dieses Amt Bereits Pfingsten 1945 konnte die Gemeinde wieder in den Konfirmandensaal als behelfsmassigen Raum einziehen der bis unter die Orgelempore erweitert worden war Am 7 Mai 1945 wurde der Kindergarten unter Leitung von Fraulein Margot Lage mit 40 Kindern behelfsmassig in der Philipp Melanchthon Bucherei eroffnet Im Ubrigen nahm die Restauration der Kirche weit mehr Zeit in Anspruch Material und Handwerker waren schwer zu bekommen schliesslich sprang Bauunternehmer Wesselmann senior ein Zur Wiederherstellung des Gewolbes wurden die Maurer wochenlang mit Lebensmitteln verpflegt die Menschen aus dem Munsterland und das Evangelische Hilfswerk gespendet hatten Auf genaue Entsprechung der Ausmalung Josef Holschers im Inneren aus fruheren Zeiten musste verzichtet werden Ebenfalls 1945 wurde die Bildung eines vorlaufigen Kirchenausschusses verfugt Nach diesem Ubergang wurde 1948 ein Presbyterium gewahlt dem bald ein aus allen Mitarbeitern der Kirchengemeinde bestehender Gemeindebeirat zur Seite gestellt wurde Kirchmeister wurde Posaunenchordirigent Arthur Schmidt 1946 kehrte Pfarrer Echternkamp aus der Gefangenschaft zuruck Im selben Jahr wurde die zunachst wenig benutze Philipp Melanchthon Bucherei wieder eroffnet Am 4 August 1946 fand ein erster evangelischer Gottesdienst fur die Fluchtlinge in Walstedde statt Eine Abstimmung uber die Schulform ergab dass 80 70 eine konfessionelle Schule bevorzugten und nur 19 30 eine Gemeinschaftsschule Die Abstimmung wurde wiederholt und ergab diesmal ein Verhaltnis von 77 80 zu 22 2 Dennoch entstanden mit der Freiligrathschule und der Albert Schweitzer Schule im Jahre 1946 zwei Gemeinschaftsschulen mit einer uberwiegenden Mehrzahl evangelischer Kinder Durch die nach dem Krieg notwendig gewordene Wahrungsreform verlor auch die Kirche im Jahre 1948 ihr gesamtes Vermogen Am Reformationstag des Jahres 1948 31 Oktober weihte Pfarrer Echternkamp die Kirche feierlich neu ein Im selben Jahr wurde das kleine Hauschen hinter der Kirche wiederaufgebaut Der Jungmadchenbund hatte hierfur 2 500 DM gesammelt Seit 1948 wurde auch das Sonntagsblatt Unsere Kirche herausgegeben Es handelt sich um ein Nachrichtenblatt fur die Gemeinden der Synode das in der Nachfolge seines Vorgangers Friede und Freude steht Seit 1949 wird regelmassig ein Sommerfest gefeiert Ab 1950 bekam die Gemeinde Lehrvikare zugewiesen Der erste von ihnen horte auf den Namen Heinz Elsermann Die Lehrvikare wurden im Pfarrhaus untergebracht Ab 1953 gab es auch wieder Hilfsprediger fur die ein besonderer Seelsorgebezirk eingerichtet wurde Der erste von ihnen war Friedrich Kochs Im selben Jahr wurde der Kirchturm neu gedeckt Die Kriegsschaden waren damit behoben Ebenfalls 1950 wurde der Kreuzkirche die sehr stark geschadigte Kirchengemeinde Berlin Kopenick als Patenbezirk zugewiesen Die evangelische Gemeinde hatte in diesem Jahr 9 030 Mitglieder das waren 41 6 der Gesamtbevolkerung Die Kirchengemeinde begegnete dem stark gestiegenen Verwaltungsaufwand am 1 April 1950 durch Einrichtung eines Gemeindeamtes im Raum der Philipp Melanchthon Bucherei mit dem Herr August Bobe betraut wurde Er ubernahm ausserdem den Kusterdienst als Nachfolger von Elfriede Varenhold deren Familie dieses Amt fast 40 Jahre lang bekleidet hatte Heute liegt das Amt in den Handen von Irmgard Diedrich und ihrem Mann fur die im Gustav Adolf Haus eine Kusterwohnung geschaffen worden ist Schon 1950 hatte sich unter dem Vorsitz von Bergassessor Schulte Borberg ein Gemeindehausbauverein konstituiert Ab 1951 wurde mit der Wiederherstellung des Gemeindezentrums begonnen Bauunternehmer war Rudolf Wenthaus Architekt wie bereits 1925 Hermann Kleinholz Zunachst wurden 1951 Erfrischungsraum Kindergarten und daruber ein Nahschulraum errichtet den der Kirchenchor zum Uben mitbenutzte Die Wiederherstellung des grossen Saales begonnen ab 1954 durch Bauunternehmer Fritz Wesselmann zog sich bis 1958 hin es fehlte an Geldmitteln fur den Weiterbau Unter der Buhne entstand ein neuer Clubraum fur den CVJM Die Buhne selbst konnte als Versammlungsraum mitbenutzt werden Oberhalb der Buhne wurden die jungen Madchen untergebracht Die Malerarbeiten im Saal stammten von Josef Holscher Nach Auflosung des Gemeindehausbauvereins 1958 wurde ein Kirchbauverein in loser Form gegrundet der durch ca 120 freiwillige Sammler monatliche Beitrage einsammeln liess um ein neues Gemeindezentrum mit Kindergarten und Pfarrhaus im Norden der Stadt zu grunden Zum 21 Dezember 1952 wurde die Auferstehungskirche in Herbern eingeweiht Ende des Jahres 1952 weihte die Gemeinde einen neuen Zentralfriedhof mit einer Kapelle an der Bockumer Strasse ein Auf ihm findet nun auch am Totensonntag eine Gedenkfeier statt Die Feiern am Bergmannsehrenmal sind hingegen fortgefallen 1953 konnte die zerstore Mauer an der Strasse neu errichtet werden Am 1 Oktober 1954 wurde in Herbern eine dritte Pfarrstelle eingerichtet Sie unterstand der Kreuzkirche Erster Pastor dort war Dr Otto Klein bis 1961 Im Jahre 1956 hatte die protestantische Gemeinde 9 827 Mitglieder Zum Kirchspiel Bockum Hovel gehoren seit 1923 auch die evangelischen Glaubigen der Gemeinden Walstedde und Herbern Durch die Zuwanderung von Vertriebenen wuchs bis Ende 1955 ihre Zahl in Walstedde auf 291 und in Herbern auf 499 Im Jahre 1952 bekam Herbern ein eigenes Gotteshaus die Auferstehungskirche die am 21 Dezember eingeweiht wurde Ebenfalls 1956 erwarb die Kirchengemeinde von den hagenholtschen Erben ein 10 000 m2 grosses Grundstuck an der Uphofstrasse fur den Bau eines Gemeindezentrums Das Grundstuck wurde zunachst an den Hauderer Gerhard Dobbe verpachtet Stadt Bockum Hovel Bearbeiten nbsp Bergbaudenkmal vor der Kreuzkirche Am 15 Mai 1956 erhielt Bockum Hovel Stadtrechte 1957 wurde ein Abkommen mit der katholischen Geistlichkeit getroffen dass wochentlich abwechselnd in der Bockum Hoveler Zeitung ein Sonntagsgebet stehe Seit 1958 die Gemeinde hatte 10 100 Mitglieder wurde ein monatlich erscheinender Gemeindebrief herausgegeben der jedem evangelischen Haushalt zugedacht ist Er unterrichtet uber Anliegen in der Gemeinde Im selben Jahr wurde das Gustav Adolf Haus wiederhergestellt 1959 am 1 Juli trat Pastor Bufe Walstedde in den Ruhestand und am 1 Oktober dann auch Pastor Lorentz der nach Marburg verzog Superintendent Dr Viering fuhrte am 13 Dezember 1959 seinen Nachfolger Pastor Karl Uffmann in sein Amt ein Dieser blieb bis 1967 Pfarrer des 1 Bezirkes Im Jahre 1960 hatte die evangelische Kirche 10 489 Mitglieder Insbesondere durch den Zuzug vieler Familien aus Ost und Mitteldeutschland hatte die Zahl der Gemeindemitglieder stark zugenommen Auch in Herbern und Walstedde brachte man viele der Fluchtlinge unter Zu den Vertriebenen in Walstedde gehorte Pfarrer Bufe der dort fur einige Jahre den seelsorgerischen Dienst ubernahm Ende 1960 wurden in Bockum Hovel die Pfarrbezirke neu eingeteilt Der schon seit 1959 in der Gemeinde tatige Pastor Stocker ubernahm die vierte Pfarrstelle Er wurde am 3 April 1960 ordiniert und am 8 Oktober 1961 als Pfarrer eingefuhrt Diese Position ubte er bis 1991 aus Gegen Ende des Jahres 1961 ging Pfarrer Dr Klein in den Ruhestand Pfarrer Klie aus Nordkirchen betreute kommissarisch die Gemeindeglieder in Herbern bis 1964 Pfarrer Boning kam und den Dienst in Herbern und Walstedde ubernahm Am 19 Mai 1962 wurde der Grundstein fur das neue Gemeindezentrum am Uphof gelegt heutige Auferstehungskirche Es konnte am 6 Oktober 1963 eingeweiht werden Pfarrer Stocker war fur das neue Gemeindezentrum zustandig Am 1 August 1973 wurde zur Vervollstandigung des Gemeindezentrums der neue Kindergarten eingeweiht Laut Urkunde hatte die Gemeinde 10 800 Mitglieder 1964 wurde Pfarrer Dietrich Boning Inhaber der 3 Pfarrstelle und zwar bis 1988 1965 hatte die Gemeinde 11 350 Mitglieder 1966 wurde die Kreuzkirche renoviert und umgestaltet Kriegsbedingte Zerstorung Wiederaufbau und Restauration reduzierten den Platz in der einstmals 900 Menschen fassenden Kirche auf 500 Platze Der Altarraum wurde in das Kirchenschiff hineingezogen Dadurch fielen mehrere Bankreihen weg Ausserdem wurde auf der Chorempore Raum fur die Chore geschaffen 1967 verlegte man die Orgel an einen anderen Standort und ersetzte die Klassmeier Orgel von 1921 durch eine Steinmann Orgel Diesem Umbau mussten ebenfalls einige Banke weichen Ebenfalls 1966 verliess Pfarrer Uffmann die Gemeinde Seine Nachfolgerin war die erste Pastorin der Gemeinde Frau Worm die in das Pfarrhaus an der Hammer Strasse einzog Sie schied nach ihrer Eheschliessung aus dem pfarramtlichen Dienst aus Frau Pastorin Dorothea Richter trat ihre Nachfolge an und wurde am 15 September 1968 in ihr Amt eingefuhrt Ihr Amt als Pfarrerin des 1 Bezirks ubte sie bis 2003 aus Nach fast 39 jahriger Tatigkeit ging am 30 April Pfarrer Hugo Echternkamp in den Ruhestand Als Nachfolger trat Karl Heinz Supplie am 15 Mai 1969 seine Nachfolge in Bockum Hovel an Eingefuhrt wurde er am 18 Mai desselben Jahres Er bezog das neuerbaute Pfarrhaus neben der Kreuzkirche und blieb bis 1990 Pfarrer des 2 Bezirkes 1970 erfolgte die Aufgabe der Bockumer Sudener Wohnungskirche Dort hatte es seit 1951 Gottesdienste gegeben besonders seit den 1960er Jahren in Wohnungen Im selben Jahr wurde ein Kirchentaxi zur Kreuzkirche etabliert 1974 hatte die Gemeinde 11 943 Mitglieder Am 27 Oktober 1974 wurde ein Ersatzbau fur den alten Kindergarten im Gustav Adolf Haus eingeweiht den ab 1973 errichteten Kindergarten an der Auferstehungskirche Der alte Kindergarten der 1950 auf den Trummern wiederaufgebaut worden war entsprach nicht mehr den Auflagen des Landesjugendamtes Doch schon am 1 April 1978 entstand durch Brandstiftung erheblicher Schaden an dem Gebaude Die Kinder mussten deshalb fur einige Monate ins Gustav Adolf Haus zuruckkehren Erst nach kostspieligen Renovierungsarbeiten konnte am 4 September 1978 der Betrieb des neuen Kindergartens wieder aufgenommen werden Stadtbezirk Bockum Hovel Bearbeiten 1975 wurde Bockum Hovel im Zuge der Gemeindegebietsreform an die Grossstadt Hamm angegliedert Die stetig steigende Zahl an Glaubigen 12 050 Gemeindemitglieder im Jahr 1978 machte die Einrichtung einer weiteren Pfarrstelle erforderlich die 1981 genehmigt wurde Aus den bisherigen drei Pfarrbezirken im Stadtbezirk Bockum Hovel 1 2 und 4 Bezirk wurde jetzt ein neuer 5 Pfarrbezirk abgezweigt die funfte Pfarrstelle am 1 Oktober 1981 errichtet Fur den 2 Pfarrbezirk wurde eine Pfarrwohnung mit Gemeinderaum Hauptstrasse 22 angemietet die von Pfarrer Supplie bezogen wurde Zum 31 Dezember 1983 ging die langjahrige Mitarbeiterin im Gemeindeburo Wilhelmine Effenberger in den Ruhestand Nachfolgerin wurde die Verwaltungsfachangestellte Bettina Janicki Nach einer langeren Vakanz zog Michael Schmidt am 1 April 1985 als Pastor im Hilfsdienst in das schon seit langerem verwaiste Pfarrhaus an der Kreuz Kirche ein und besetzte die funfte Pfarrstelle Er wurde am 25 August 1985 ordiniert und am 12 April 1986 zum Pfarrer in Bockum Hovel gewahlt Eingefuhrt wurde er am 22 Juni 1986 1985 zeigte die Gemeinde mit 11 100 Mitgliedern zum ersten Mal eine gesunkene Zahl an Glaubigen 1985 wurde die Kreuzkirche unter Denkmalschutz gestellt Eine zweite grosse Renovierung in den Jahren 1986 1988 umfasste die Reparatur der 1968 eingebauten Heizung und eine neue Ausmalung des Innenraums Die Restauration wurde durch Elisabeth Altenrichter Dicke planerisch begleitet Am 20 Oktober 1985 wurde die Gottesdienststatte in Walstedde eingeweiht das sogenannte Paul Gerhard Haus 1986 begannen die Renovierungsarbeiten an der Kreuzkirche Der erste Bauabschnitt umfasste die Renovierung des Daches die Neuverlegung der Heizung und Bodenarbeiten Im zweiten Bauabschnitt wurde die Kirche ausgemalt der dritte Bauabschnitt erfasst Kunstverglasung der Fenster und Erneuerung der Beleuchtungskorper Zum 22 Juni 1986 wurde Pfarrer Jorg Michael Schmidt Pfarrer der 5 Pfarrstelle bis 31 Dezember 1990 Zum 6 Dezember 1987 erfolgte die Einweihung des Jugendhauses Uphof neben der Auferstehungskirche HOT Der 4 Januar 1988 war der Todestag Pfarrer Dietrich Bonings zu diesem Zeitpunkt 58 Jahre alt Am 21 August 1988 konnte der Kindergarten am begonnenen Katharina Luther Zentrum eingeweiht werden Nach fast zweijahriger Renovierungsphase fand am 18 September 1988 in der Kreuzkirche der ersten Gottesdienst statt Zum 5 Februar 1989 konnte dann auch das Katharina Luther Zentrum eingeweiht werden Am 29 Januar desselben Jahres wurde Pfarrer Wilhelm Voss Pfarrer des 3 Bezirks Herbern Walstedde und blieb es bis 2005 Zum 1 November 1989 wurde eine zweite Stelle im Gemeindeburo fur zwolf Wochenstunden eingerichtet Bis 1997 wurde die Position von Frau Ruth Regali bekleidet danach bis 2005 von Ingrid Klocke 1990 wurde die Zeche Radbod geschossen Pfarrer Karl Heinrich Supplie trat zum 30 September dieses Jahres in den Ruhestand Zum 16 Dezember wurde Pfarrerin Elke Daasch als Pfarrerin des 2 Bezirks eingefuhrt Dieses Amt bekleidet sie bis heute Zum 20 Februar 1991 wurden die beiden Blutbuchen vor der Kreuz Kirche im Bauverzeichnis der Stadt Hamm unter Nr 6 2001 unter Schutz gestellt Am 31 Marz 1991 wurden neue Glocken in der Auferstehungskirche in Dienst genommen Zum 1 Oktober trat Pfarrer Georg Stocker in den Ruhestand Pfarrer Karlfriedrich Shikora wurde am 15 September 1991 Pfarrer der 5 Pfarrstelle und zwar bis zum 1 Oktober 1993 Zum 15 Dezember 1991 wurde dann Hans Witt Pfarrer des 4 Bezirks Diese Stelle bekleidet er bis heute aktuell 3 Pfarrstelle Im Herbst 1992 begannen die Umbau und Renovierungsarbeiten am Gustav Adolf Haus Zum 26 November 1993 konnte es wieder in Betrieb genommen werden 1994 wurde Pfarrerin Rebekka Klein Pfarrerin der 5 Pfarrstelle Sie arbeitet noch immer an der Gemeinde heute auf der 1 Pfarrstelle Am 10 Dezember 1995 wurde das Jochen Klepper Haus in Herbern eingeweiht Zum Juli 1996 erfolgte die Einrichtung einer B Kirchenmusikerstelle die ab dem 1 Januar 1997 mit Tobias Heinke besetzt wurde Phase der Neustrukturierung Bearbeiten nbsp Seniorenzentrum neben der Kreuzkirche 2003 trat Dorothea Richter in den Ruhestand Ihre Nachfolge trat die derzeitige Stand 2009 Pfarrerin der Kreuzkirche an Frau Rebekka Klein Zum 1 Juni 2004 wurde die 1 Pfarrstelle auf 75 reduziert Ebenfalls 2004 wurde Pfarrer Dr Christian Klein ins Amt eingefuhrt Er blieb dort bis September 2005 Nach dem Weggang von Pfarrer Dr Christian Klein im selben Jahr blieb die 1 Pfarrstelle vakant Ebenfalls 2005 wurde das alte Pfarrhaus an der Kreuz Kirche abgebrochen Auf dem Gelande wurde von der Familie Metz das Seniorenheim Ludgeristift an der Kreuz Kirche erbaut Das Motto der Zusammenarbeit lautete Wir bauen aufeinander Der Kirchenkreis stellte am 1 Januar 2006 die Finanzierung der Gemeinden um Gebaude Personal und Jugendhaus waren nun Bestandteil des Haushaltes der Gemeinde Zum 1 November 2006 wurde die 1 Pfarrstelle aufgehoben und die 5 zur 1 Pfarrstelle umgewandelt Zum 1 April 2007 erfolgte die Ubergabe der Tragerschaft des Jugendhauses Uphof an den Kirchenkreis Hamm Dadurch wurde die Jugendarbeit wieder in eine Hand gelegt namlich die des Kirchenkreises Nach langen und schwierigen Strukturgesprachen wurde am 1 September 2007 Walstedde der Kirchengemeinde Ahlen und Herbern der Kirchengemeinde Werne zugeordnet Zugleich wurde die 4 Pfarrstelle aufgehoben und durch die 3 Pfarrstelle ersetzt Am 30 Juni 2008 wurde aus Kostengrunden die B Kirchenmusikerstelle aufgelost Kirchenmusiker Tobias Heinke wurde dadurch arbeitslos Zum 1 August 2008 gingen die drei Kindertagesstatten der Gemeinde in die Tragerschaft des Kirchenkreises uber Zum 1 Dezember 2009 wurde das Gemeindeburo ins KLC verlegt Interne Auseinandersetzungen fuhrten zur Auflosung des Evangelischen Kirchenchores Ebenfalls im Jahre 2009 wurde der Abbruch des Gemeindehauses fur das Jahr 2010 beschlossen da fur die notig gewordene umfangreiche Sanierung keine Gelder zur Verfugung standen Tatsachlich wurde aber erst am 29 Marz 2011 mit dem Abbruch begonnen 2 Die Aufgabe des Gustav Adolf Hauses erfolgte mit feierlichem Gottesdienst am 4 Advent 2009 Die Familie Metz ubernahm zum 1 Januar 2010 das Gebaude und das Grundstuck auf Erbpachtbasis und errichtete dort Altenwohnungen Die Gemeinde hat nunmehr 8496 Mitglieder und drei Pfarrstellen Aktuelle Situation Bearbeiten Die Gemeinde besteht aktuell aus drei Bezirken die den Stadtbezirk Bockum Hovel umfassen Bezirk 1 Hovel weil er mit dem Bezirk Bockum historisch zu den ersten Bezirken gehorte Bezirk 2 Bockum weil er zwar mit dem Bezirk Hovel gegrundet wurde aber keine Kirche besass Bezirk 3 Uphof entstanden 1962 weil er erst durch das Wachstum der evangelischen Bevolkerung im nordlichen Bockum Hovel notwendig wurde Der Bezirk Hovel findet seinen geistlichen Mittelpunkt an der Kreuzkirche an der Hammer Strasse Da die Kreuzkirche bei ihrer Entstehung Anfang des 20 Jahrhunderts eng mit der inzwischen stillgelegten Zeche Radbod verbunden war gehoren zu ihr Teile der alten Zechenkolonie und des ehemals rein katholischen Stadtbereichs Hovel Der Bezirk besitzt zurzeit Stand Dezember 2009 2 800 Gemeindemitglieder Bauliche Beschaffenheit BearbeitenDas ganze Gebaude der Kreuzkirche ist in einer an bodenstandige Formen des Jugendstils anknupfenden Bauweise gehalten Ihr Architekt Siebold nannte sie modern romanisch Uber einem hohen Sockel aus Bruchsteinen erheben sich geputzte einfach gegliederte Mauern West Ost und Nordarm sind dabei zweigeschossig gehalten Turm und Haupteingang der Kirche liegen gegenuber der fruheren Kaiserstrasse der heutigen Friedrich Ebert Strasse Siebold schuf eine von Norden nach Suden gerichtete kreuzformige Zentralanlage mit gleichen West bzw Ostarmen langerem Nordarm und kurzerem Sudarm mit niedrigerem flachschliessendem von gemeinsamen seitlichen Anbauten flankierten Chorraum 3 Der Name Kreuzkirche leitet sich von dieser Bauweise ab Der Turm tragt einen mit Schiefer gedeckten Spitzhelm und markiert die nordwestliche Ecke der Kirche Damit geht im Erdgeschoss ein ebenfalls nordostlich gelegener Vorbau mit Eingangshalle und Nebenraumen einher Der Baukorper wird von einem kreuzformigen Satteldach uberspannt Kleine Fenster durchbrechen die glatt verputzte Turmfassade In Hohe des Langhausfirstes sind im Glockengeschoss an drei Seiten jeweils drei Fenstergruppen etwas vertieft eingebaut Die zum Wald hin ausgerichtete Seite enthalt dabei keine Fenster mit Ausnahme der von den Seiten aus zuganglichen einstockigen Anbauten fur Sakristei und Warteraum Ein Kruppelwalmdach uberwolbt den Chorraum und setzt sich als Pultdach uber den Anbauten bis zum Ost und Westkreuzarm fort Der Innenraum des Gotteshauses der von zwei sich im Mittelraum kreuzenden Rabitztonnen uberwolbt wird ist durch mehrere teilweise unsachgemasse Renovierungen im Jahre 1966 stark verandert worden Vor allem der Altarraum hat sich gegenuber dem ursprunglichen Aussehen stark verandert Ausmalungen wurden ubermalt die aus Holz gefertigten Prinzipalstucke wurden durch Betonarbeiten ersetzt 1985 wurde das Gebaude dann unter Denkmalschutz gestellt was einen teilweisen Ruckbau ermoglichte So wurde der Bogen uber dem Altarraum wieder wie zuvor mit Johannes III Vers 16 geschmuckt Also hat Gott die Welt geliebt dass er seinen Eingeborenen Sohn gab Der ursprungliche Aufbau hinter dem Altartisch war neoromanisch gestaltet reich gegliedert und mit einem Rundbogen versehen Er existiert zwar nicht mehr aber das darin befindliche Gemalde mit Jesus und den Emmaus Jungern wurde restauriert und in die Ruckwand des Chors eingelassen nachdem es jahrzehntelang im Konfirmandenraum gehangen hatte Um drei Seiten des Innenraums ziehen sich Emporen die im Ost und Westraum stutzenlos konstruiert sind Ein Konfirmandensaal der durch Jalousien vom Kirchenraum abgetrennt werden konnte befand sich von Anfang an unter der tiefen Nordempore Heute sind die Offnungen zwischen den beiden noch vorhandenen romanisierenden Saulen allerdings zugemauert In den unteren Giebelwanden des westlichen und des ostlichen Arms befinden sich je funf quadratische Fenster Daruber sind vier Rundbogenfenster in die Wand eingelassen Zwei in der Mitte gelegene hohe Fenster je eines zu beiden Seiten hat zwischen 1988 und 1996 die Kunstlerin Elisabeth Altenrichter Dicke mit farbigen Glasbildern geschmuckt Diese zeigen auf der Ostseite einen Chor der Engel und das Orchester der Engel und auf der Westseite die Melodie des Liedes Du meine Seele singe Die antiken Glasfenster sind von Paradiesischen Blumen umrahmt Im unteren Bereich des Nordflugels sind funf hochrechteckige Fenster zu sehen daruber die einheitlich rundbogenuberfangene Fenstergruppe Uber sie schreibt Althoff Sie ist aufzufassen als vier gekuppelte Rundbogenfenster deren mittlere sowohl nach unten als auch nach oben gelenkt und ohne Zwischenraume ausgefullt sind 4 Uber den vier Fensterbogen sind drei kreisformige Offnungen eingeschnitten Das Bogengewande das die ganze Fensteranlage umfasst ist schuppenartig verziert Im Giebel daruber befindet sich ein aus Bruchsteinen gefertigtes Kreuz das von zwei kleinen Rundbogenfenstern flankiert wird Dem vom Rundbogen umfangenen Nordfenster entspricht die Gestaltung des Hauptportals an der Turmnordseite Dieses ist exakt auf die Friedrich Ebert Strasse hin ausgerichtet und soll den von dort kommenden Menschen die Bereitschaft zu ihrer Aufnahme signalisieren Auch die feine Gestaltung des in gelbem Sandstein ausgefullten Bogengewandes uber der Tur unterstreicht den einladenden Charakter Die ursprungliche holzerne Tur ist mit kleinen Gitterfenstern verziert Das Tympanonfeld wird durch Kreuz und Rundoffnungen durchbrochen Zwei gedrungene Saulen auf dem Bruchsteinsockel rahmen den Eingang Ausstattung BearbeitenBeim Eintreten fallt dem Kirchenbesucher ein gewaltiger Kronleuchter auf der uber den beiden durch einen Mittelgang getrennten Bankreihen hangt Er wurde 1988 seitens der Lehrlingswerkstatt der Zeche Radbod aus Messing und Kupfer gefertigt Der 320 Kilogramm schwere Leuchter ist in der Mitte der gewolbten Decke angebracht und hat 24 Glaszylinder mit je zwei Gluhlampen Die Altarbibel ist ein Geschenk der letzten deutschen Kaiserin Auguste Viktoria Selbst die drei Bronzeglocken fehlten nicht Die Kirche ist in einem der romanischen Bauweise angeglichenen Stil errichtet Ihre Formen sind von schlichter Einfachheit Der Altar war fruher mit einem Gemalde des Kirchenmalers Mause geschmuckt das die Emmausszene darstellt Das Bild hat nach der Neuausmalung der Kirche seinen Platz im Konfirmandensaal gefunden Kanzel und Taufstein sind aus Holz und in ihrer Durcharbeitung wertvolle Stucke handwerklicher Kunst Glocken Bearbeiten Ein 1912 von der Firma Rincker fur die neue Kirche gegossenes Dreiergelaut cis e g fiel dem Ersten Weltkrieg zum Opfer als es gerade funf Jahre alt war ausgenommen war die kleine Bronzeglocke die im Besitz der Gemeinde blieb 1922 wurde es durch das bis heute bestehende Gussstahlgelaut ersetzt das vom Bochumer Verein fur Gussstahlfabrikation gefertigt worden war 1942 musste die kleine Bronzeglocke Ton cis Inschrift Romer 12 Vers 12 die bis 1918 mit den beiden anderen Glocken zusammen und von da ab bis 1921 allein gelautet hatte als Kriegsmassnahme abgegeben werden 1922 BVG Stahl Ton d 3 Durchmesser 1489 mm Gewicht circa 1400 kg 1922 BVG Stahl Ton f 5 Durchmesser 1321 mm Gewicht circa 1000 kg 1922 BVG Stahl Ton as 1 Durchmesser 1092 mm Gewicht circa 550 kg Die Glocken tragen die folgenden Inschriften Die kleine Glocke In ernster Zeit dem Herrn geweiht uns zur SeligkeitDie mittlere Jeremias 22 Vers 29 O Land Land Land hore des Herrn WortDie grosse Romer 12 Vers 12 Seid frohlich in Hoffnung geduldig in Trubsal haltet an am GebetPfarrer BearbeitenSeries pastorum 1 Pfarrstelle 1911 jetzt Bearbeiten 1907 1910 Hpr Karl Niemann 1911 1927 Wilhelm Wiehe seit 1910 Hpr Hamm und Radbod 1927 1930 Hermann Nelle 1931 1959 Erwin Lorentz 1946 1959 Wilhelm Bufe Ostpfarrer aus Schlesien fur Walstedde 1959 1967 Karl Uffmann 1968 2003 Dorothea Richter 2004 2005 Dr Christian Klein seit 2006 Rebekka Klein2 Pfarrstelle 1931 jetzt Bearbeiten 1923 1924 Hpr Karl Bastert 1924 1926 Hpr Karl Pawlowski 1926 Hpr Fritz Petry 1927 Hpr Gerhard Schloemann 1927 1928 Hpr Emil Schneider 1928 1929 Hpr August Voss 1929 1930 Hpr Hans zur Nieden 1930 Hpr Otto Maschke 1931 1969 Hugo Echternkamp seit 1930 Hpr 1940 46 Kriegsdienst 1969 1990 Karl Heinz Supplie seit 1990 Elke Daasch3 Pfarrstelle 1954 Herbern ab 2007 Uphof Bearbeiten 1955 1961 Dr phil Otto Klein seit 1950 Hpr 1964 1988 Dietrich Boning 1989 2005 Wilfried Voss 1991 bzw 2007 bis 2015 Hans Jurgen Witt seit 2015 Markus Riedler4 Pfarrstelle 1961 2007 Bearbeiten 1961 1991 Georg Stocker 1991 2007 Hans Jurgen Witt5 Pfarrstelle 1981 2006 Bearbeiten 1981 1983 Pfvw Christa Blodau 1986 1990 Jorg Michael Schmidt 1991 1993 Karlfriedrich Schickora 1994 2006 Rebekka KleinZahl der Gemeindeglieder Bearbeiten2 000 1908 gt 3 000 1911 6 029 1921 10 100 1958 11 350 1965 11 900 1970 11 943 1974 12 050 1978 11 100 1985 10 775 1993 10 369 2000 9 934 2006 8 496 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Althofer S 25 Berichterstattung des Westfalischen Anzeigers vom 29 Marz 2011 Althofer S 172 Althofer S 172 ff Literatur BearbeitenUlrich Althofer Der Architekt Karl Siebold 1854 1937 In Zur Geschichte des evangelischen Kirchenbaus in Westfalen Bielefeld 1998 Rainer Brucker Die Konfessionsentwicklung in Westfalen im 17 Jahrhundert phil Diss Munster 2004 miami uni muenster de Memento vom 6 Juni 2007 im Internet Archive Hajo Welden Heil freier Friese In Der Rotarier Regionalzeitschrift der Rotary Distrikte 1800 1950 Ausgabe 10 2000 S 223 ff Friedrich Wilhelm Jerrentrup Evangelische Kreuzkirche in Kirchen der Neuzeit in Hamm Hamm 2002 S 100 105 Dorothea Kluge Kurzinventarisation der Kirchen und Kapellen des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts in Westfalen Lippe 1970 1973 In Westfalen Bd 53 1975 S 223 ff Erwin Lorenz Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Bockum Hovel Essen 1938 1960 Winfried Masannek Bockum Hovel Erinnerungen an eine junge dynamische Stadt Bockum Hovel 1974 Hans Gerd Nowoczin Evangelische Kreuzkirche in Kirchen der Neuzeit in Hamm Hamm 2002 S 100 105 Fritz Schuhmacher Hartmut Greilich Bockum Hovel Aus Geschichte und Heimatkunde Munster 1956 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreuzkirche Bockum Hovel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Denkmalliste der Stadt Hamm 2005 Memento vom 8 Dezember 2006 im Internet Archive PDF 37 kB Denkmalliste der Stadt Hamm 2007 Memento vom 8 Dezember 2006 im Internet Archive PDF 37 kB Website der Evangelischen Kirchengemeinde Bockum Hovel51 691665 7 758632 Koordinaten 51 41 30 N 7 45 31 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kreuzkirche Bockum Hovel amp oldid 233350931