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Das Evangelische Hilfswerk war nach dem Zweiten Weltkrieg eine Hilfsorganisation der Evangelischen Kirche in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Ziele 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseZiele Bearbeiten nbsp 1949 als Notkirche errichtete St Martinuskirche in Hamburg Eppendorf nbsp Betreuung von Fluchtlingskindern in Urdenbach 1950 nbsp Verteilung von CARE Paketen 1954 gemeinsam mit der Inneren MissionZiel war es angesichts der Not im Nachkriegsdeutschland jede Gemeinde und jedes Gemeindeglied zur tatigen Mithilfe anzuregen Dazu entstanden in den Landeskirchen Hauptburos sowie das Zentralburo in Stuttgart Das Hilfswerk kummerte sich um die Probleme von Fluchtlingen den Bau von Wohnungen Siedlungswerk den Aufbau von Alten und Lehrlingsheimen sowie von Notkirchen Fur Auswanderer hielt die Zentralstelle fur die evangelische Auswandererbetreuung unter ihrem Leiter Ferdinand Schroder Hilfestellung bereit Das Evangelische Hilfswerk unterstutzte den Kirchlichen Suchdienst der Familienzusammenfuhrungen ermoglichen sollte Ende 1947 umfasste dessen Zentralkartei 10 Millionen Personendaten Geschichte BearbeitenDas Evangelische Hilfswerk wurde Ende August 1945 auf der Kirchenfuhrerkonferenz von Treysa gegrundet Initiator und erster Leiter war von 1945 bis 1951 Eugen Gerstenmaier der ausserdem zum Vorsitzenden des Evangelischen Siedlungswerks bestimmt wurde Von 1945 bis 1948 stromten infolge des Potsdamer Abkommens vom 2 August 1945 Millionen Vertriebene und Fluchtlinge nach Deutschland Die Hilfe fur diese Fluchtlinge stellte angesichts der materiellen und moralischen Not die grosste Herausforderung an die kirchliche Nachkriegshilfe im Evangelischen Hilfswerk dar Vorrangig war die Einrichtung von Notaufnahmelagern um den Vertriebenen eine halbwegs ertragliche Unterkunft bieten zu konnen Bekannte Projekte waren der Aufbau der Fluchtlingssiedlung Espelkamp auf dem Gelande einer ehemaligen Munitionsanstalt sowie das Sozialwerk Stukenbrock das in den Baracken eines ehemaligen Kriegsgefangenenlagers seinen Anfang nahm 1 Von 1945 bis 1949 arbeiteten etwa 55 000 Menschen davon 5000 hauptamtlich fur das Hilfswerk Eine wichtige Wirkung erreichte es als Verteilungsorganisation von Auslandsspenden unter anderem des chilenischen Hilfswerkes Salvad a los Ninos span Rettet die Kinder 2 Das Evangelische Hilfswerk verteilte 62 Millionen Kilogramm Lebensmittel und Kleidung In der britischen Besatzungszone war das Hilfswerk zu 50 fur die Verteilung der CARE Pakete zustandig in der amerikanischen Zone zu 34 Mit Kinder und Schulspeisungen sowie Jugendlagern und kuren kummerte sich das Hilfswerk um Jugendliche 1947 nahmen 168 500 Teilnehmer an 3450 Jugendlagern teil Das Evangelische Hilfswerk legte unter der Leitung von Otto Bartning zwischen 1946 und 1953 zwei Serienkirchenprogramme auf Zunachst wurden 43 Notkirchen errichtet in einem Folgeprogramm dann weitere kleinere Kirchbauten in drei Typen Gemeindezentren Diasporakapellen und Hauser der Kirche 3 Das Evangelische Hilfswerk setzte sich nach dem Krieg auch fur Internierte ein Das waren ehemalige Nationalsozialisten hoherer Funktion mutmassliche Kriegsverbrecher und KZ Personal Zu den Hilfsmassnahmen gehorte auch die Prozesskostenhilfe fur die Anklagen vor den Spruchkammern im Rahmen der Entnazifizierung Viele ehemalige Internierte wurden dann selbst im Hilfswerk aktiv Im Januar 1948 setzte es sich in einer Denkschrift auch fur die Internierten ein die als mutmassliche Kriegsverbrecher in die Lander der Kriegsgegner ausgeliefert werden sollten 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg spendete das Hilfswerk auch Papier zum Drucken kirchlicher und theologischer Werke z B 1949 fur das Buch Die Gemeinde des Auferstandenen von Karl Heim 5 nbsp Das Impressum eines Buches von Karl Heim dessen Papier vom Hilfswerk vermittelt wurde 1957 wurden Innere Mission und Evangelisches Hilfswerk in einem Werk Innere Mission und Hilfswerk vereinigt das 1975 im Diakonischen Werk der EKD aufging Literatur BearbeitenDietmar Merz Das Evangelische Hilfswerk in Wurttemberg von 1945 bis 1950 Epfendorf 2002 Kurt Nowak Geschichte des Christentums in Deutschland Munchen 1995 ISBN 3 406 38991 0 Gerald Schwalbach Das Evangelische Hilfswerk Westfalen 1945 1950 Die Stunde der Kirchen und der Hilfswerkimpuls der Nachkriegszeit In Udo Krolzik Hrsg Zukunft der Diakonie Zwischen Kontinuitat und Neubeginn Luther Verlag Bielefeld 1998 ISBN 3 7858 0402 4 S 171 182 Martina Skorvan Das Hilfswerk der Evangelischen Kirche und seine Fluchtlingsarbeit in Hessen 1945 1955 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1995 ISBN 3 922244 99 8 Johannes Michael Wischnath Kirche in Aktion Das Evangelische Hilfswerk 1945 1957 und sein Verhaltnis zu Kirche und Innerer Mission Gottingen 1986 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelisches Hilfswerk Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gerald Schwalbach Der Kirche den Blick weiten Karl Pawlowski 1898 1964 Diakonischer Unternehmer an den Grenzen von Kirche und Innerer Mission Luther Verlag Bielefeld 2012 ISBN 978 3 7858 0455 1 S 323 328 Mauro Matthei Gottes Mann fur Leib und Seele Wolfgang Wallisfurth 1915 bis 1992 Weltpriester in Chile Ubersetzt von Hildegard Rud Schloz Fundacion Alemana para el Desarrollo Santiago de Chile 1997 ISBN 956 7730 00 8 Immo Wittig Otto Bartning Architekt der Himmelfahrtkirche Berlin Wedding In Festschrift 50 Jahre Himmelfahrtkirche Mai 2006 Hrsg von der Evangelischen Kirchengemeinde am Humboldthain S 21 Heiner Wember Umerziehung im Lager Internierung und Bestrafung von Nationalsozialisten in der britischen Besatzungszone Deutschlands Essen 1991 ISBN 3 88474 152 7 Dusseldorfer Schriften zur Neueren Landesgeschichte Nordrhein Westfalens Band 30 S 221f und 271 Karl Heim Die Gemeinde des Auferstandenen Tubinger Vorlesungen uber den 1 Korintherbrief Herausgegeben von Friso Melzer Munchen 1949 Impressum Normdaten Korperschaft GND 31382 8 lobid OGND AKS VIAF 138971798 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelisches Hilfswerk amp oldid 220026659