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Von den grundlegenden Entwicklungslinien der Domane der Eukaryoten haben die meisten ausschliesslich einzellige Vertreter hervorgebracht Diese wurden fruher als man sich uber ihre grundlegende Verschiedenheit noch nicht klar war als Protisten zusammengefasst Von den mindestens etwa 120 grosseren Kladen vgl 1 2 3 enthalten nur 36 Gruppen die zumindest in einigen bis vielen ihrer Arten mehrzellige Verbande aufbauen Dabei handelt es sich meist um einfache Zellfaden bzw flachige oder kugelige Ansammlungen die als Zellkolonien bezeichnet werden Sie bestehen in der Regel aus untereinander gleich differenzierten Zellen gelegentlich kommen zwei selten drei verschiedene Zelltypen vor Hoherentwickelte echte mehrzellige Organismen die durch den Besitz zahlreicher unterschiedlicher Zelltypen gekennzeichnet sind die sich zu komplexen Geweben zusammenschliessen existieren in sechs Entwicklungslinien vielzellige Tiere Metazoa Landpflanzen Embryophyta Rotalgen der Klasse Florideophyceae Braunalgen Tange der Ordnung Laminariales Standerpilze Basidiomycetes Schlauchpilze Ascomycetes Der Ubergang zur vielzelligen Lebensweise wurde in jeder dieser Linien auf eine jeweils einmalige Weise unabhangig von den anderen erreicht Auch in den ubrigen etwa 30 Entwicklungslinien mit einfacheren mehrzelligen Vertretern sind mehrzellige Verbande nach aktuellem Stand der Forschung uber die Verwandtschaftsverhaltnisse mindestens 22 mal unabhangig voneinander entstanden 4 Dies legt nahe dass es innerhalb der Evolution eine gewisse Tendenz zur Viel und Mehrzelligkeit gibt 5 Nach wie vor sind jedoch auch heute einzellige Organismen nicht nur vorhanden sie besitzen im Gegenteil eine grosse Dichte und Artenfulle ohne dass eine Tendenz zu ihrer Verdrangung durch Viel Mehrzeller bestande Wahrend die Tiere und die Landpflanzen ausschliesslich vielzellige Organismen umfassen existieren in allen anderen Linien bis heute alle Ubergange von Einzellern uber einfache Kolonien und Verbande bis hin zu echten Vielzellern nebeneinander Dies ware nicht moglich wenn das Organisationsniveau der Vielzeller in allen Belangen und unter allen Bedingungen unzweifelhaft uberlegen ware Inhaltsverzeichnis 1 Mehrzeller Kriterien und Voraussetzungen 1 1 Vorteile und Nachteile einfacher Vielzeller 2 Tod und Zelltod 3 Adhasion 4 Signale 5 Extrazellulare Matrix 6 Zelltypen 7 Modellorganismen 7 1 Die Gattung Volvox 7 2 Soziale Amoben 8 Vielzellige Tiere 9 Vielzellige Pflanzen 10 Siehe auch 11 EinzelnachweiseMehrzeller Kriterien und Voraussetzungen BearbeitenDie Entstehung einfacher mehrzelliger Kolonien und Aggregate Cluster ist evolutiv leicht erreichbar Tatsachlich liess sie sich im Labor an einem Modellorganismus einem einzelligen Laborstamm der Backhefe Saccharomyces cerevisiae durch geeigneten Selektionsdruck binnen weniger Generationen kunstlich erzeugen 6 Die Entwicklung komplexerer mehrzelliger Lebensformen mit differenzierten Zellen setzt hingegen die Losung zahlreicher Probleme voraus Alle sexuell fortpflanzenden Mehrzeller gehen in ihrem Entwicklungszyklus auf ein einzelliges Stadium eine Eizelle zuruck 7 Alle Zellen sind also von sekundaren Mutationen abgesehen genetisch identische Klone Bei der Zelldifferenzierung werden nur noch wenige Zellen zur tatsachlichen Fortpflanzung reserviert die ubrigen gehen mit dem Organismus den sie bilden zugrunde Sie mussen sich also altruistisch verhalten indem sie zum Wohle ihrer Verwandtschaft auf eigene Fortpflanzung verzichten Die Zellen eines vielzelligen Organismus mussen ihr Verhalten ihre Differenzierung und ihre Vermehrungsrate koordinieren damit ein Organismus uberhaupt entstehen und funktionieren kann Dafur ist ein Kommunikationssystem zwischen den Zellen erforderlich Damit der Organismus uberhaupt physisch Bestand haben kann mussen die Zellen sich zu Zellverbanden zusammenschliessen Dazu benotigen sie Mechanismen zum Zellkontakt und zur Haftung Alle mehrzelligen Organismen bestehen neben dem Zellgewebe aus einer von den Zellen abgeschiedenen extrazellularen Matrix Diese muss in koordinierter Weise von den Zellen produziert werden konnen Diese Voraussetzungen gelten im Prinzip fur alle mehrzelligen Organismen Fur hoher entwickelte Vielzeller sind daruber hinaus weitere Adaptationen notwendig Diese sind aber fur den Ubergang zum vielzelligen Leben zunachst bedeutungslos sie werden erst bei der Zunahme der Grosse und Komplexitat bereits vielzelliger Organismen wichtig Differenzierte und arbeitsteilig arbeitende Zellverbande setzen voraus dass einige Zellen auf eine unabhangige Nahrungsaufnahme verzichten mussen Diese mussen also von anderen miternahrt werden Dazu sind interzellulare Transporteinrichtungen erforderlich Hoher entwickelte Vielzeller schliessen sich durch Deckgewebe Epithelien von ihrer Umwelt ab und bilden so ein internes Milieu aus Damit bieten sie den im Inneren liegenden Zellen gleichmassigere abgepufferte Lebensbedingungen Diese Zellen mussen aber nun durch weitere Transporteinrichtungen z B mit Sauerstoff versorgt werden Hoher entwickelte Vielzeller bilden zahlreiche unterschiedliche Zelllinien aus obwohl das Erbgut in allen ihren Zellen gleich ist Sie benotigen also eine komplexe Steuerung der Entwicklung und Differenzierung Vorteile und Nachteile einfacher Vielzeller Bearbeiten Vielzeller sind evolutiv immer aus Einzellern hervorgegangen Die entstandenen ersten Vielzeller mussen dementsprechend zunachst sehr einfach strukturierte recht kleine Organismen gewesen sein die zunachst auch nicht allzu viele verschiedene Zelltypen besessen haben konnen Damit dieses Stadium entstehen und von der Evolution ausgelesen werden konnte muss es jeweils einen Selektionsvorteil gegenuber seinen unmittelbaren einzelligen Verwandten besessen haben Fur diese Betrachtung sind die Vorzuge grosser hochdifferenzierter Vielzeller vollig bedeutungslos Da der historische Ubergang zum Vielzeller vor sehr langer Zeit bei allen komplexen Vielzellern bereits im Prakambrium abgelaufen ist sind fur den Vergleich vor allem heute lebende kleine wenig differenzierte Vielzeller im Vergleich mit ihren einzelligen Verwandten wichtig Folgende Vorteile wurden fur einfache Vielzeller dokumentiert Sie sind gegenuber einer Reihe von Fressfeinden Pradatoren besser geschutzt zum Beispiel einzelligen Pradatoren oder solchen mit filtrierender Ernahrungsweise 8 Die Grunalge Scenedesmus acutus lebt z B im Labor meist als Einzeller im Freiland als Zellkolonie Es konnte gezeigt werden dass Prasenz von Daphnien Wasserflohen als Fressfeinden im selben Wasserkorper den Ubergang zur Koloniebildung auslost 9 Sie konnen Nahrstoffe wie z B Phosphat effektiver fur Not und Mangelzeiten speichern z B Volvox 10 Den Vorteilen stehen aber auch einige bedeutsame Nachteile von vielzelligen Organismen gegenuber Dies betrifft insbesondere die einfachen und ersten noch wenig differenzierten Vielzeller Durch Klarung der Verwandtschaftsverhaltnisse konnte z B bei den Verwandten der Grunalge Volvox in der Tat aufgezeigt werden dass mehrfach aus vielzelligen Linien wieder einfacher strukturierte oder sogar Einzeller hervorgegangen sind Zunachst besteht fur die Zellen eines neu entstehenden Vielzellers dasselbe Problem das sich auf einer anderen Organisationsebene fur soziale Tierarten stellt Wenn einige Zelllinien die direkte Vermehrung zugunsten von Keimzellen aufgeben verhalten sie sich altruistisch das heisst sie nehmen fur sich selbst Nachteile in Kauf die anderen Zellen zugutekommen Altruistische Systeme sind immer durch Betruger bedroht die die Vorteile ausnutzen ohne selbst etwas beizutragen In hoher entwickelten Zellverbanden geben die einzelnen Zellen quasi ihre Individualitat zugunsten des neu entstehenden Organismus auf 11 Unabhangige Vermehrung kommt hier nur noch pathologisch als Krebs vor dieser tritt in verschiedener Form bei allen Vielzellern aus fast allen evolutiven Linien auf ist also nicht etwa auf die Wirbeltiere mit dem Menschen beschrankt 12 Bei einfacher strukturierten Vielzellern deren Zellen ggf auch allein lebensfahig waren oder die imstande waren anstelle der Keimzellen ebenfalls lebensfahigen Nachwuchs hervorzubringen setzt die altruistische Aufgabe der eigenen Vermehrung entsprechende Vorteile fur andere in der Regel nahe verwandte Trager desselben Erbguts voraus Ein weiterer Nachteil eines grosser werdenden Organismus ist es dass die einfache Verteilung von Stoffen durch Diffusion zur Versorgung aller Zellen nicht mehr ausreichen kann deshalb sind besondere ggf aufwandige Transporteinrichtungen neu zu entwickeln 13 Wie war es also moglich dass vielzellige Organismen entstehen konnten wenn sie zunachst gegenuber Einzellern nur wenige Selektionsvorteile besessen haben und ihre Hoherentwicklung von zahlreichen evolutiven Neuerungen abhangig war ohne die sie diese Vorteile gar nicht realisieren konnten Dabei scheint es sich um ein klassisches Henne Ei Problem zu handeln Zur Klarung dieser Frage werden heute lebende einfache und kaum differenzierte Vielzeller bzw ihre einzellig gebliebenen Verwandten als Modellorganismen untersucht Klassische Modellorganismen fur die Evolution vielzelliger Lebensformen wie z B die Grunalge Volvox der zellulare Schleimpilz Dictyostelium discoideum oder das koloniebildende Kragengeisseltierchen Monosiga brevicollis werden unten naher vorgestellt Abgekurzt kann die Losung des Ratsels so zusammengefasst werden Zahlreiche Adaptationen von denen man klassisch annahm sie waren nur bei Vielzellern vorhanden und sinnvoll und hatten deshalb von diesen neu entwickelt werden mussen waren tatsachlich bei Einzellern schon vorhanden dies wird Praadaption oder auch Exaptation genannt Dadurch war die Hurde zur Entstehung der Vielzeller niedriger als lange gedacht Tod und Zelltod BearbeitenAls wesentlicher Unterschied zwischen Einzellern und Vielzellern gilt es dass in Vielzellern nur noch bestimmte Zellen die Keimzellen an der Vermehrung beteiligt sind Die ubrigen Zellen somatische Zellen genannt von griechisch sῶma soma Korper gehen mit dem Organismus zugrunde Neben dem Tod des Individuums der eine Leiche zurucklasst und teilweise als Ursache dafur sind auch individuelle Zellen eines Vielzellers nicht unbegrenzt lebens und teilungsfahig Ihr Leben endet haufig aktiv durch eine Art eingebautes Selbstmordprogramm mit einem programmierten Zelltod meist in Form der Apoptose Viele Zellen erfullen im Organismus ihre Rolle sogar ausschliesslich im abgestorbenen Zustand wie z B das Wasserleitgewebe Xylem der Landpflanzen oder die verhornten Zellen der Oberhaut von Haaren und Hornern von Wirbeltieren Einzeller gelten hingegen als potenziell unsterblich Ihr Leben endet nicht durch Alterung und Tod sondern durch eine Zellteilung in normalerweise zwei Tochterorganismen ansonsten nur durch Feinde oder Unfalle Neuere Forschungen haben nun erwiesen dass auch Einzeller sterben konnen also nicht zwingend potenziell unsterblich sind wie die vereinfachende Sichtweise nahelegte 14 15 16 Dies gilt sogar schon fur Prokaryoten 17 Die dabei verwendeten Enzyme die Caspasen bei Pflanzen Metacaspasen sind bei vielen Einzellern homolog zu denjenigen der Mehrzeller 14 und auch die ubrigen Mechanismen besitzen soweit schon bekannt homologe Bildungen bei Vielzellern Zumindest in einigen Fallen wurde der Mechanismus wohl durch horizontalen Gentransfer erworben was eine Interpretation der tatsachlichen zeitlichen Abfolge schwierig macht Es gilt aber heute als hoch wahrscheinlich dass der grundlegende Mechanismus alter ist als vielzellige Lebensformen Ausgelost wird das Selbstmordprogramm durch Signale von Artgenossen es handelt sich also um eine Form von koordiniertem Verhalten in Gruppen oder Kolonien von Einzellern Uber den biologischen Sinn des programmierten Zelltods in Einzellern sind verschiedene Hypothesen aufgestellt worden Er tritt haufig bei oxidativem Stress oder unter Nahrstoffmangelbedingungen ein Moglicherweise dient er so dazu Artgenossen aufgrund des klonalen Wachstums in der Regel nahen Verwandten Nahrstoffe zukommen zu lassen wenn die Bedingungen fur die eigene Fortpflanzung nicht mehr ausreichen 16 Dieser Zusammenhang ist aber spekulativ und in einzelnen Fallen ist bisher noch kein uberzeugender Vorteil gefunden worden 15 Wahrscheinlich spielt ahnlich wie bei Vielzellern auch die Abwehr von Pathogenen und Infektionen eine Rolle 17 Adhasion BearbeitenDamit ein potenzieller Vielzeller nicht einfach auseinanderfallt sind Brucken oder Bindungen zwischen seinen Zellen erforderlich vgl unter Zellkontakt Dieser Vorgang wird Adhasion genannt Adhasionsmechanismen sind prinzipiell verschieden zwischen Organismen deren Zellen eine Zellwand ausbilden und solchen mit nackten Zellen Mehrzeller mit Zellwand kleben ihre Zellwande meist mit Polysacchariden wie Pektinen oder Hemicellulosen aneinander Direkter Kontakt zwischen den Zellen wird durch Lucken in der Wand sog Tupfel uber Plasmodesmata genannte Verbindungen erzeugt Bei mehrzelligen Rotalgen werden nach ahnlichen Prinzipien aber im Detail auf vollig andere Weise sog pit connections ausgebildet 4 ahnliche Poren pits finden sich zwischen Pilzzellen Tierzellen stellen Zellkontakte im Wesentlichen uber Membranproteine her Diese durchspannen entweder die Zellmembran und stehen dann mit Elementen des Zytoskeletts in direktem Kontakt oder sie sind uber sogenannte GPI Anker mit der Substanz Glycosylphosphatidylinositol in der Membran verankert 18 Die Adhasionsmolekule von Tieren lassen sich in funf Familien gliedern die Cadherine Integrine Selectine Proteoglykane und Immunglobulin artigen Durch die vollstandige Entzifferung des Genoms des Einzellers Monosiga brevicollis eines Vertreters der Kragengeisseltierchen die als nachste Verwandte der vielzelligen Tiere erkannt worden sind 19 wissen wir dass die meisten davon den vielzelligen Tieren und ihren einzelligen Verwandten gemeinsam sind Dies ist hier nur dadurch erklarbar dass sie in der Evolution schon entstanden sind bevor sich die ersten vielzelligen Tiere entwickelt haben Monosiga verfugt uber 23 Cadherine 17 Integrine alle mit alpha Untereinheit 5 Immunglobuline und 12 sog C Typ Lectine 20 Es ist also nicht nur ein Adhasionsmolekul sondern bereits eine ganze Batterie von solchen vorhanden Die genaue biologische Aufgabe dieser Molekule bei Monosiga ist dabei noch ungeklart Es erscheint aber hoch wahrscheinlich dass sie auch bei ihm in irgendeiner Form mit Zellkontakten zu tun hat Zu den am einfachsten strukturierten vielzelligen Tieren deren Zellen auffallende Gemeinsamkeiten zu den einzelligen Kragengeisseltierchen aufweisen gehoren die Schwamme Aus Experimenten die teilweise schon im 19 Jahrhundert durchgefuhrt wurden ist bekannt dass sich Zellverbande von Schwammen spontan regenerieren konnen wenn die Zellen vorher vereinzelt wurden zum Beispiel indem der Organismus durch ein Sieb gestrichen wurde Als wesentliche Adhasionsmolekule die diese Organisation bewerkstelligen wurden komplexe Proteoglycane identifiziert 21 Signale BearbeitenDie Kommunikation der Zellen in vielzelligen Organismen vgl unter Signaltransduktion ist Voraussetzung fur fast jede Form mehrzelligen Lebens In Vielzellern sind Adhasion und Signalaustausch haufig verbunden und werden oft durch dieselben Molekule vermittelt Einfachste Vielzeller kommen mit wenig Signalaustausch aus So ist bei der Grunalge Volvox rousseletii fur das Schwimmen zum Licht das koordinierte Arbeit der Geisseln aller Zellen des kugeligen Zellverbands voraussetzt kein direkter Signalaustausch notwendig 22 Hier reagiert jede Zelle unabhangig auf den Lichteinfall Durch die unterschiedliche Grosse und Lichtempfindlichkeit der Zellen am Vorder und Hinterende resultiert eine einfache Koordination der Bewegung Aber auch die Zellkolonien von Volvox die neben den Geschlechtszellen nur aus einem einzigen Zelltyp bestehen kommen nicht ganz ohne Kommunikation aus So haben sie spezielle Cycline vom Typ D entwickelt die die Zellvermehrung und Fortpflanzung koordinieren 23 In mehrzelligen Tieren ist eine wesentliche Klasse von Signalmolekulen die Tyrosinkinasen Deren Entwicklung galt daher lange Zeit als ein Schlusselmerkmal vielzelliger Tiere Aus der Entschlusselung des Erbguts des Kragengeisseltierchens Monosiga brevicollis ist nun klar geworden dass dieser nicht nur ebenfalls uber Tyrosinkinasen verfugt sondern sogar eine grossere Vielfalt an Familien dieser Enzyme besitzt als alle Metazoa 24 Die meisten davon besitzen keine direkten Orthologa in Vielzellern sind also wohl auf derselben Grundlage konvergent entwickelt worden 25 Uber die spezielle Rolle der Tyrosinkinasen bei Monosiga ist noch nicht viel bekannt bisherige Indizien deuten auf Signalaustausch hin So erreichten Zellkulturen der Art bei Hemmung der Kinasen nur noch eine weitaus geringere Dichte 26 Extrazellulare Matrix BearbeitenAlle Vielzeller bestehen nicht ausschliesslich aus Zellen Ein grosser Teil des Organismus wird durch Substanzen gebildet die von Zellen in hoch koordinierter Art nach aussen abgeschieden werden Diese extrazellulare Matrix ist sowohl bei einfach gebauten wenig differenzierten Vielzellern wie auch bei komplexen hochdifferenzierten Organismen von grosser Bedeutung Gerade einfache wenig differenzierte Vielzeller erhalten durch sie Form und Gestalt So besteht die kugelige Zellkolonie der Grunalge Volvox zu 99 Prozent aus extrazellularer Matrix 23 Einfach strukturierte mehrzellige Tiere erhalten ihre Struktur ebenfalls durch sie Der geleeartige Schirm oder der Polyp eines Nesseltieres oder einer Rippenqualle besteht im Wesentlichen aus zellfreier Substanz Mesogloea durch die dunne Lagen Epithelien aktiver Zellen in Form gehalten werden Auch der Korper eines Schwamms wird vor allem von zellfreier Matrix hier Mesohyl genannt gebildet er ist das was beim echten Badeschwamm vom Organismus im genutzten Zustand ubrig bleibt Zusatzlich scheiden Skleroblasten genannte Zellen bei den meisten Schwammen kalkige oder kieselige Skelettnadeln Spiculae ab Solche Abscheidungen sind auch bei einzelligen Organismen weit verbreitet Sie umfassen Enzyme zur Nahrungsaufschliessung z B Invertasen Proteasen Siderophore Toxine und Antibiotika aber auch Strukturmolekule die ihnen z B helfen sogenannte Biofilme auf Oberflachen aller Art auszubilden 27 Selektiv kann dies dadurch aufrechterhalten werden dass z B alle Beteiligten von vergrosserten Aggregationen etc profitieren und dass Nachbarn unter Mikroorganismen aufgrund des klonalen Wachstums mit hoher Wahrscheinlichkeit nahe Verwandte sein werden vgl unter Verwandtenselektion Bei Siderophoren produzierenden Eisenbakterien konnte aber gezeigt werden dass sich auf langere Sicht nicht selten Betruger die selbst nichts beitragen in der Population auf Kosten ihrer altruistischen Verwandten durchsetzen konnen Unter dafur ungunstigen Bedingungen leidet dann allerdings das Wachstum der ganzen Kolonie gegenuber dem kooperativen Typ Zelltypen BearbeitenDie einfachsten mehrzelligen Organismen bestehen aus untereinander vollig gleichartigen Zellen Einfache Zelldifferenzierungen treten aber bereits bei Prokaryoten auf Das Cyanobakterium Blaualge Nostoc bildet einfache Zellfaden aus miteinander verbundenen Zellen aus Eingestreut in den Faden sind dickwandige Zellen mit abweichender Morphologie die Heterozysten genannt werden Ihre Aufgabe ist die Stickstofffixierung aus molekularem Stickstoff aus der Luft deren Schlusselenzym Nitrogenase sauerstoffempfindlich ist Heterocysten mussen von den photosynthetisch aktiven Zellen mit Assimilaten versorgt werden und versorgen diese ihrerseits mit Stickstoffverbindungen 8 Differenzierte Mehrzelligkeit wird auch bei sporenbildenden Myxobakterien z B dem viel untersuchten Myxococcus xanthus beobachtet Sie ist aber bei Prokaryoten generell selten Sicherlich nicht zufallig weisen die mehrzelligen Vertreter signifikant grossere Genome auf als ihre einzellig bleibenden Verwandten Das proteincodierende Genom von Myxococcus xanthus gehort zu den grossten bekannten aller Prokaryoten und ubertrifft darin sogar einige einfache Eukaryoten 28 Vielzellige Tiere 29 besitzen mehr unterschiedliche Zelltypen Die geringste berichtete Anzahl ist vier moglicherweise funf beim einfachsten Vielzeller Trichoplax adhaerens 30 Die meisten Metazoa besitzen zwischen 10 und 25 verschiedene Zelltypen 31 Viel hohere Anzahlen werden nur von Wirbeltieren angegeben Fur den Modellorganismus Homo sapiens werden aktuell 411 genannt davon allein 145 verschiedene Typen von Neuronen Nervenzellen 32 Der Vergleich der verschiedenen Zelltypen ist heute mittels molekularem Fingerabdruck auch zwischen Tieren moglich die verschiedenen Stammen angehoren hier war fruher unklar ob ahnliche Zelltypen auf gemeinsame Vorfahren zuruckgehen oder ob sie durch konvergente Evolution sekundar zueinander ahnlicher geworden waren Dabei zeigte sich als genereller Trend dass mehrfach spezialisierte Zellen in einfachen Vielzellern sich zu immer hoher spezialisierten in komplexen Vielzellern entwickelt haben mussen Beispielsweise besitzen Nesseltiere Zellen die dem ausseren Deckgewebe Epithel angehoren die sowohl Sinnesreize aus der Umwelt aufnehmen als auch fahig sind sich wie Muskelzellen zusammenzuziehen kontrahieren Diese Funktionen sind in hoheren Vielzellern in dazu homologen Zellen auf verschiedene Zelltypen aufgeteilt Die Differenzierung ist also nicht vorangeschritten indem die ersten Vielzeller nach und nach neue Funktionen erworben und sich dazu neue Zelltypen und Gewebe bzw Organe zugelegt hatten Vielmehr besassen die ursprunglichen Zellen bereits die meisten der spateren Funktionen vereint in einer einzigen Zelle Diese Alleskonner haben sich dann arbeitsteilig differenziert Die wenigen Zelltypen der einfach strukturierten Vielzeller und noch mehr der Einzeller sind also nicht einfacher als diejenigen der komplexeren Vielzeller sondern im Gegenteil komplexer 29 33 Modellorganismen BearbeitenDie Gattung Volvox Bearbeiten nbsp Bau der Chlamydomonas1 Geisseln2 Vakuole3 Zellwand4 Augenfleck5 Zellkern6 becherformiger Chloroplast nbsp Bau der Grunalge Gonium1 chlamydomonas ahnliche Zelle2 Gallerte nbsp Bau der Volvox1 chlamydomonas ahnliche Zelle2 Tochterkugel3 Plasmabrucken4 Gallerte5 Fortpflanzungszelle6 KorperzelleDie Ordnung Volvocales wird vielfach als Modell zur Erforschung der ersten Stadien der Mehrzelligkeit genutzt weil sie die komplette Serie von echten Einzellern wenigzelligen Zellkolonien bis hin zu echten Vielzellern enthalt deren Zellen zudem gut vergleichbare Gestalt und Morphologie aufweisen Die Volvocales sind Grunalgen Chlorophyta deren Entwicklungslinie sich bereits vor mehr als einer Milliarde Jahren von derjenigen getrennt hat die zu den vielzelligen Landpflanzen Embryophyta fuhrte Man nimmt an dass der vollkommen unabhangige Ubergang zur Mehrzelligkeit hier spater vermutlich in der Trias stattfand 34 Als Vertreter der einzelligen Volvocales mit Abstand am besten erforscht ist die Art Chlamydomonas reinhardtii Es handelt sich um eine bodenlebende Alge die vermutlich nur im ostlichen Nordamerika vorkommt 35 heute aber weltweit in Laboren kultiviert wird Verwandte Arten sind uberall auf dem Globus verbreitet Bodenlebende Chlamydomonas Arten sind extrem hart gegenuber widrigen Umweltbedingungen und kaum umzubringen Sie leben in angefeuchtetem Schlamm oder kleinen Wasseransammlungen der Bodenoberflache Sind die Bedingungen gunstig teilen sich die haploiden Zellen asexuell Hierbei werden in schneller Folge innerhalb der Zellwand der Mutterzelle zwei mitotische Teilungen durchgefuhrt die vier Tochterzellen trennen sich anschliessend und leben als Einzeller weiter Werden die Bedingungen ungunstig wandeln sich die Zellen zu Gameten gleich gross deshalb nicht Mannchen und Weibchen sondern plus und minus Form genannt Nach der Paarung bilden sie extrem widerstandsfahige Dauersporen sogenannte Zygosporen die in ausgetrockneten Algenkrusten auf bessere Bedingungen warten So kommen sie sogar in Wustenboden vor Durch die stark wechselnden Umweltbedingungen im Boden mussen die Zellen unterschiedlichste Umweltbedingungen tolerieren konnen So konnen sie auch unter sauerstofffreien anaeroben Bedingungen weiterleben Erhalten sie kein Licht schalten sie auf heterotrophe Ernahrung mit Essigsaure als Basis um Fehlende Nahrstoffe wie Phosphor und Stickstoff konnen sie mit speziellen Enzymen anreichern Ihre Widerstandsfahigkeit gegenuber Schwermetallen ist so hoch dass uber ihren Einsatz zur biotechnologischen Reinigung schwermetallbelasteter Abwasser nachgedacht wird 35 Chlamydomonas Zellen sind durch zwei Geisseln beweglich sie schwimmen zum Licht hin Phototaxis dessen Richtung sie durch einen Augenfleck erkennen konnen Da Chlamydomonas Zellen sich mehrmals in schneller Folge teilen nachdem sie erheblich an Grosse zugenommen haben erscheint der Ubergang zum Stadium der Zellkolonie sehr naheliegend Hierzu ist es lediglich erforderlich dass die Tochterzellen nach der Teilung aneinander haften bleiben Innerhalb der Volvocales existieren eine Reihe von Gattungen die solchen Chlamydomonas Kolonien ahneln Die Zellenzahl ist je nach Teilungsschritten 4 8 16 oder ein Vielfaches davon Scheibenformige Zellkolonien aus solchen Zellen werden z B in die Gattungen Gonium und Eudorina gestellt Ab einer gewissen Grosse der Zellkolonie ist diese einfache Organisation nicht mehr ausreichend Alle grosseren Vertreter bilden hohlkugelige Formen aus Diese werden in die Gattung Volvox gestellt Tatsachlich ist dieser Ubergang allerdings mehrfach unabhangig voneinander erfolgt Die Arten der Gattung sind also nicht naher miteinander verwandt sondern gehoren verschiedenen Entwicklungslinien an die konvergent dieselbe Form entwickelt haben In allen Fallen wurde bei der Grossenzunahme die auftretenden Probleme auf ahnlich Art gelost Volvox Organismen bestehen aus zwei Zelltypen Neben die Chlamydomonas ahnlichen somatischen Zellen sind hier Keimzellen getreten die ausschliesslich der asexuellen Fortpflanzung dienen daneben existiert weiterhin die sexuelle Vermehrung unter Bildung von Dauersporen Fur diese Differenzierung konnte direkt die Grossenzunahme verantwortlich sein 36 Aufgrund der Zellorganisation die Centriolen die den Spindelapparat bei der Zellteilung organisieren dienen gleichzeitig als Ausgangspunkt der Geisseln konnen die Zellen nicht mehr lange schwimmen nachdem sie angefangen haben sich zu teilen Teilen sich zu viele Zellen innerhalb einer Volvox Kugel gleichzeitig sinkt sie zu Boden und geht zugrunde die Kugeln sind schwerer als Wasser und mussen dauerschwimmen Bei einigen Volvox Arten wie z B Volvox carteri sind die generativen Zellen durch asymmetrische Teilung zudem grosser und konnen grossere Embryonen liefern die so einen Startvorteil besitzen Die Embryonen werden bei Volvox nicht nach aussen sondern ins Innere der Hohlkugel abgegeben Dies liegt daran dass sie zunachst nicht lebensfahig waren da ihre Geisseln nach innen zeigen Sie mussen sich zunachst in einem Inversion genannten Vorgang umstulpen Die fertigen Embryonen enthalten alle Zellen der ausgewachsenen Kugel Sie sind zunachst noch durch Zytoplasmabrucken miteinander verbunden die aber bei den meisten Volvox Arten spater abgeschnurt werden Die Bildung des vielzelligen Organismus Volvox setzt also trotz seiner Einfachheit bereits eine recht komplexe Abfolge von Schritten voraus 37 Die Zelldifferenzierung muss gesteuert die extrazellulare Matrix die sich aus der Zellwand von Chlamydomonas entwickelt hat die 99 Prozent des Kugelvolumens einnimmt muss koordiniert abgeschieden werden der Embryo muss die komplizierte Inversion durchmachen Dies setzt erhebliche Vorteile fur diese Entwicklung voraus die einen entsprechenden Selektionsdruck aufgebaut haben Worin diese Vorteile bestehen ist nicht vollig klar Am haufigsten genannt werden die Einlagerung von Nahrstoffen v a Phosphor in die extrazellulare Matrix als Speicher fur Mangelzeiten und der bessere Schutz den die Grosse gegenuber vielen Fressfeinden z B Filtrierern verleiht Wahrend Chlamydomonas fast uberall verbreitet ist findet sich Volvox dem gegenuber nur in relativ wenigen Lebensraumen vor allem Tumpeln und sehr nahrstoffreichen geschichteten Seen wo sie haufiger werden kann als Chlamydomonas Moglicherweise kommt ihr in diesen meist truben Gewassern auch ihre hohere Beweglichkeit durch zahlreiche koordiniert schlagende Geisseln zugute 38 Volvox besitzt also seine Vorteile gegenuber Chlamydomonas vor allem in einem Lebensraum der besonders gunstige Entwicklungsmoglichkeiten bietet Die Vorteile sind vor allem unter ungunstigen Umweltbedingungen keineswegs unzweideutig Durch den molekularen Stammbaum der Volvocales ist es heute klar dass es in der Evolution der Gruppe zu zahlreichen Reversionen d h Ruckentwicklungen zu wenigerzelligen Formen gekommen sein muss 39 Bietet die Arbeitsteilung der Zellen zu wenige Vorteile konnen vor allem bei weniger grossen Zellkolonien die somatischen Zellen die ja ansonsten altustisch auf eigene Fortpflanzung verzichten wieder zu unabhangiger Vermehrung ubergehen Soziale Amoben Bearbeiten Die Eumycetozoa sind eine Organismengruppe die lange als Pilze Schleimpilze bezeichnet worden sind mit denen sie aber nichts ausser einer oberflachlichen Ahnlichkeit der Fruchtkorper tatsachlich gemeinsam haben Heute ist ihre Zugehorigkeit zu den Amoebozoa ohne Zweifel erwiesen Am besten erforscht ist die Gruppe der Dictyostelia mit dem Modellorganismus Dictyostelium discoideum Dictyostelia umfassen etwa 100 Arten Sie kommen weltweit in Boden aller Art vor besitzen aber einen Verbreitungsschwerpunkt in Waldboden 40 Die Art Dictyostelium discoideum ist beschrankt auf die chinesische Kustenregion Japan und das ostliche Nordamerika 41 Molekulare Untersuchungen haben erwiesen dass die drei nach der Gestalt der Fruchtkorper unterschiedenen konventionellen Gattungen der Dictyostelia keine naturlichen Verwandtschaftsgruppen sind die insgesamt monophyletische Gruppe kann in vier Entwicklungslinien gegliedert werden die jeweils Angehorige mehrerer Gattungen umfassen 42 Eine Revision ist aber unterblieben vor allem auch deshalb um die eingefuhrten Artnamen nicht verandern zu mussen Dictyostelia ernahren sich als einzellige schwarmbildende Amoben von Bodenbakterien die sie durch Phagozytose verschlingen In dieser Lebensphase vermehren sie sich asexuell durch einfache Zellteilung Die Bakterien werden durch ihre Stoffwechselprodukte vor allem Folsaure erkannt Die Amoben sind durch Ausstulpen von Pseudopodien beweglich die u a durch ein Zellskelett aus Aktin und Myosin Fasern gebildet werden Diese lockeren Schwarme aus Einzellern konnen einen vielzelligen Fruchtkorper ausbilden und zwar dann wenn ihre Nahrung beginnt knapp zu werden Zunachst schliessen sich die Amoben zu einem aggregierten beweglichen Gebilde zusammen das slug englisch fur Nacktschnecke oder auch Pseudoplasmodium genannt wird und eine Weile umherkriecht Wird eine dafur gunstige Stelle erreicht wandelt sich dieser in einen Sporokarp genannten Fruchtkorper um Der Fruchtkorper besteht aus einem vielzelligen Stiel der oben je nach Art einen oder mehrere kugelige Sporenbehalter tragt Obwohl man bis zu funf Zelltypen unterschieden hat besteht er prinzipiell aus zwei unterschiedlichen Zelllinien Die Sporenzellen bilden letztlich neue Amoben aus die Stielzellen gehen mit dem Fruchtkorper zugrunde Die Bildung des vielzelligen Fruchtkorpers aus bis zu etwa 100 000 einzelligen unabhangigen Amoben setzt intensive Kommunikation zwischen den Einzelzellen voraus die bei Dictyostelium ausgiebig erforscht worden ist Ausserdem sind auch hier altruistische Zellen beteiligt Die Amoben die die Stielzellen ausbilden opfern ihre eigene Fortpflanzungsmoglichkeit zugunsten ihrer Verwandten Verhaltenskoordination und Differenzierung beruhen bei Dictyostelium auf chemischer Kommunikation Jede Zelle gibt Signalstoffe ab die von Artgenossen wahrgenommen werden und orientiertes Verhalten Chemotaxis und Zelldifferenzierung auslosen In Dictyostelium discoideum und verwandten Arten nicht aber in anderen Dictyostelia beruht die Kommunikation zwischen den Zellen zu grossen Teilen auf G Protein Rezeptoren mit den Signalmolekulen cAMP und cGMP Sie entspricht damit der Kommunikation zwischen vielen Zellen der mehrzelligen Tiere z B den Leukozyten des Bluts der Saugetiere 43 Die Amoben messen kontinuierlich sowohl die Bakterienkonzentration in ihrer Umgebung wohl uber den Folsauregehalt als auch die Zelldichte der sie umgebenden Amoben uber ein Glycoprotein Bei Nahrungsmangel beginnen zunachst wenige Schrittmacher Zellen cAMP abzugeben Dies veranlasst die Amoben sich zu einem dichten Aggregat zusammenzuschliessen indem sie sich dem Stoffgradienten folgend zum Ort der hochsten Konzentration vorwartsbewegen Die Zellmasse scheidet nach aussen eine umhullende Zellulose haltige Schleimschicht ab Die Zellmasse streckt sich schliesslich in die Lange und beginnt als slug umherzukriechen wobei sie neben chemischen auch optische und Temperatur Reize beeinflussen Die Zellen des Vorderendes des slugs differenzieren letztlich zum Stiel und sterben ab Die anderen Zellen etwa vier Funftel der Gesamtzahl bilden einen kugeligen Sporenkorper aus der als Ausbreitungs und Dauerstadium dient Die Zelldifferenzierung wird uber weitere Signalmolekule gesteuert die als DIF differentiation inducing factor bezeichnet werden 44 Obwohl Dictyostelium Zellen in der Nahrungsphase oft ausgedehnte Aggregate aus klonalen Einzelzellen bilden kommt es gelegentlich zur Ausbildung gemischter chimarischer Fruchtkorper 44 Die Zellen sind aber imstande Verwandte zu erkennen mit denen sie sich bevorzugt zusammenschliessen Dennoch mussen sie sich wie alle altruistischen Kollektive mit Betrugern herumschlagen dies sind in diesem Falle Zelllinien die ausschliesslich Sporen bilden und nichts zur Stielbildung beitragen Solche betrugerischen Stamme konnen in naturlichen Populationen eingestreut sein Zumindest einige Stamme haben das Vermogen entwickelt sie zu erkennen und auszuschliessen Vielzellige Tiere BearbeitenDie vielzelligen Tiere oder Metazoa bilden nach molekularen Stammbaumanalysen eine monophyletische Abstammungsgemeinschaft das heisst sie stammen alle von einer gemeinsamen Stammform ab Diesen sogenannten Urmetazoen 45 versucht die Forschung vor allem durch Vergleich der Bauplane und Entwicklung der einfachsten heute noch lebenden Metazoa zu klaren Wichtigste Kandidaten fur die ursprunglichsten noch lebenden Metazoa sind die Schwamme Phylum Porifera Seit der Entdeckung der einzelligen bzw koloniebildenden Kragengeisseltierchen Choanoflagellaten fiel deren aussergewohnliche Ahnlichkeit zu den Kragengeisselzellen Choanozyten der Schwamme auf Beide bestehen aus einem Zellkorper der an einem Ende eine einzelne Geissel tragt Diese ist umgeben von einem Kragen aus Zellfortsatzen Mikrovilli Die Ernahrung erfolgt indem Nahrungspartikel von der Geissel an den Kragen gestrudelt werden wo sie kleben bleiben und mittels Phagozytose aufgenommen werden Schon im 19 Jahrhundert wurde deshalb vermutet dass sich Schwamme und damit alle Metazoa aus Kolonien von Kragengeisseltierchen entwickelt haben konnten Dieses Modell gilt bis heute als wichtigste Hypothese uber den Ursprung der Metazoa 46 Die mobileren hoheren Metazoa wie die Bilateria konnten sich danach uber ein dem Larvenstadium der Schwamme der Planula entsprechendes Stadium entwickelt haben wahrend das festsitzende filtrierende Stadium aufgegeben wurde Neotenie Genauere Untersuchung der Choanoflagellaten zum Beispiel der Art Salpingoeca rosetta ergaben bereits bei diesen eine bis dahin unerwartete Vielfalt an Zelltypen und Lebensformen 47 Salpingoeca kommt in funf unterschiedlichen Stadien vor die vorher teilweise als unterschiedliche Arten oder sogar Gattungen aufgefasst wurden a Festsitzende sessile Einzelzellen die in einer becherformigen gestielten Hulle oder Theca sitzen b langsam schwimmende Einzelzellen c schnell schwimmende Einzelzellen ohne Kragen dadurch Spermien sehr ahnlich d kugelformige rosettenformige und e kettenformige frei schwimmende Zellkolonien Dabei sind funf verschieden differenzierte Zelltypen unterscheidbar Dies sind nicht weniger als in vielen Schwammen Der wesentliche Unterschied ist hier dass sie nicht gleichzeitig in einem organisierten Mehrzeller auftreten sondern zeitlich nacheinander Der Ubergang zwischen den Formen wird durch Umweltreize ausgelost beispielsweise lost ein Molekul das in als Nahrung dienenden Bakterienarten vorkommt die Bildung der rosettenformigen Kolonien aus 48 Fur den Ubergang von einer hypothetischen Ahnform die einer Kolonie der heutigen Kragengeisseltierchen ahnelt 49 zu einem Vielzeller wurden verschiedene Modelle vorgeschlagen Gastraea Demnach hatte sich zunachst eine einfache hohlkugelige Zellkolonie oder Blastaea gebildet In einem zweiten Schritt habe sich diese eingestulpt wodurch eine zweilagige kugelformige Kolonie entstanden sei Diese hatte sich anschliessend differenziert Diese Hypothese stammt noch aus dem 19 Jahrhundert sie geht auf den Biologen Ernst Haeckel zuruck der sie in Analogie zum Blastula und Gastrula Stadium der Embryogenese entwickelte Eine moderne Fassung stammt z B von Claus Nielsen 46 Placula Dieser Hypothese nach waren die Vielzeller aus einer bodenlebenden Kolonie hervorgegangen deren Zellen in einen unteren beweglichen und einen oberen der Nahrungsaufnahme dienenden Teil differenziert waren Diese hatten sich spater zu zwei Zelllagen differenziert Diese zuerst von dem Zoologen Otto Butschli formulierte Hypothese gewinnt Glaubwurdigkeit durch die Entdeckung der Placozoa die diesem Stadium ahneln 50 Synzoospore Nach dieser Hypothese waren die ersten beweglichen Stadien die moglicherweise der Blastaea ahneln wurden keine frei lebenden Organismen gewesen sondern nur ein bewegliches Larvenstadium einer differenzierten festsitzenden sessilen Zellkolonie oder eines Aggregats von Einzellern Dieses ware dadurch entstanden dass zunachst einzellige Schwarmer Zoosporen als Verband aneinander haften blieben Die Theorie wurde von dem russischen Biologen Alexej Alexejewitsch Zachvatkin aufgestellt 51 Vielzellige Pflanzen BearbeitenDie Mikrofossilien von Arctacellularia tetragonala gelten seit Januar 2022 als die ersten eindeutig photosynthetisch aktiven mehrzelligen Organismen Sie wurden gefunden im Kongobecken Demokratische Republik Kongo ihr Alter ist etwa 1 Milliarde Jahr Proterozoikum alias 3 Prakambrium vor 2 500 514 Millionen Jahren 52 Es handelt sich um undifferenzierte Zellfaden vermutlich mit siphonocladaler Organisationsstufe durch Septen gekammerte verzweigte mehrkernige fadige Thalli In den Fossilien wurden Tetrapyrrole nachgewiesen vermutlich aus Chlorophyllen Arctacellularia ist soweit rekonstruierbar ein Vertreter einer nicht naher bestimmbaren Entwicklungslinie der eukaryotischen Algen 53 Siehe auch BearbeitenAnagenese Kladogenese GaboniontaEinzelnachweise Bearbeiten Sina M Adl Alastair G B Simpson Mark A Farmer Robert A Andersen O Roger Anderson John A Barta Samual S Bowser Guy Bragerolle Robert A Fensome Suzanne Fredericq Timothy Y James Sergei Karpov Paul Kugrens John Krug Christopher E Lane Louise A Lewis Jean Lodge Denis H Lynn David G Mann Richard M McCourt Leonel Mendoza Ojvind Moestrup Sharon E Mozley Standridge Thomas A Nerad Carol A Shearer Alexey V Smirnov Frederick W Spiegel Max F J R Taylor 2005 The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists Journal of Eukaryotic Microbiology 52 5 399 451 doi 10 1111 j 1550 7408 2005 00053 x S M Adl B S Leander A G Simpson J M Archibald O R Anderson D Bass S S Bowser G Brugerolle M A Farmer S Karpov M Kolisko C E Lane D J Lodge D G Mann R Meisterfeld L Mendoza O Moestrup S E Mozley Standridge A V Smirnov F Spiegel 2007 Diversity Nomenclature and Taxonomy of Protists Systematic Biology 56 4 684 689 doi 10 1080 10635150701494127 Adl S M Simpson A G B Lane C E Lukes J 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F Demoulin C Francois Y Cornet Y J Lara D Grolimund D F Sanchez K Medjoubi A Somogyi A Addad A Fadel P Compere D Baudet J J Brocks Emmanuelle J Javaux Intracellular bound chlorophyll residues identify 1 Gyr old fossils as eukaryotic algae In Nature Communications 13 Jahrgang Nr 1 2022 S Article number 146 doi 10 1038 s41467 021 27810 7 Dazu Josephine Franke Eukaryotische Algen schon vor einer Milliarde Jahren Chlorophyll Nachweis in Mikrofossil identifiziert eine der altesten echten Algen Auf scinexx de vom 17 Januar 2022 Identification of one of the first multicellular algae thanks to its chlorophyll fossilized for 1 billion years EurekAlert vom 11 Januar 2022 englisch M C Sforna C C Loron C F Demoulin et al 2022 Intracellular bound chlorophyll residues identify 1 Gyr old fossils as eukaryotic algae Nature Communications 13 146 doi 10 1038 s41467 021 27810 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entwicklung von Einzellern zu Vielzellern amp oldid 237640025