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Trichoplax adhaerens ist die einzige allgemein anerkannte Art der Placozoa 1 Der Organismus wurde 1883 von dem deutschen Zoologen Franz Eilhard Schulze in einem Meerwasser Aquarium des Zoologischen Instituts in Graz entdeckt Der von ihm verliehene Gattungsname des Tiers leitet sich aus dem altgriechischen 8ri3 thrix Haar und pla3 plax Platte ab das lateinische Artepithet adhaerens bedeutet haftend so dass sich der Artenname etwa mit anhaftende haarige Platte ubersetzen lasst Trichoplax adhaerensLichtmikroskopisches Bild von Trichoplax Individuum ca 0 5 mm im Durchmesser Systematikohne Rang Holozoaohne Rang Vielzellige Tiere Metazoa Stamm ScheibentiereGattung TrichoplaxArt Trichoplax adhaerensWissenschaftlicher Name des StammsPlacozoaGrell 1971Wissenschaftlicher Name der GattungTrichoplaxF E Schulze 1883Wissenschaftlicher Name der ArtTrichoplax adhaerensF E Schulze 1883Die Placozoa oder Plattentiere sind die strukturell einfachsten aller vielzelligen Tiere Metazoa und bilden einen eigenen Tierstamm Der wissenschaftliche Name bedeutet wortlich ubersetzt flache Tiere im Deutschen wird gelegentlich der Name Scheibentiere verwendet Anhand genetischer Daten gilt es als sicher dass die Placozoa zahlreiche Arten umfassen Da sie sich aber morphologisch nicht unterscheiden lassen wurde bis 2018 nur Trichoplax adhaerens als einzige Art beschrieben 2 2018 wurde aber Hoilungia hongkongiensis die zweite Art der Placozoa beschrieben 3 Lange Zeit hielt man die bisher nicht in ihrem naturlichen Lebensraum beobachteten Tiere fur Jugendstadien von Nesseltieren Cnidaria Langer als ein halbes Jahrhundert wurden sie als Planula Larven der Hydrozoen Art Eleutheria krohni gedeutet Erst Arbeiten aus den 1970er Jahren unter anderem durch den Tubinger Protozoologen Karl G Grell klarten die fruhen Phasen der Embryonalentwicklung der Tiere auf und trugen massgeblich zur Errichtung eines eigenen Tierstamms fur sie bei Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 1 1 Zellen und Zellverbande 2 Genetik 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Ernahrung 5 Symbionten 6 Fortbewegung 7 Regeneration 8 Fortpflanzung 9 Stammesgeschichte Phylogenie 9 1 Placozoa als Schwestergruppe der anderen Metazoa 9 2 Epitheliozoa Hypothese 9 3 Eumetazoa Hypothese 10 Systematik 11 Erstbeschreibungen 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenPlacozoa haben wie ihr Name andeutet in der Regel einen stark abgeflachten scheibenformigen Korper Er misst im Durchmesser in den meisten Fallen weniger als einen halben Millimeter Vereinzelt erreichen Exemplare Grossen von 2 bis 3 Millimetern selten mehr Die Scheibendicke betragt meistens nur etwa 25 Mikrometer Mit blossem Auge sind die graulich gefarbten im Gegenlicht transparenten Tiere meist gerade noch zu erkennen Oberflachlich sehen sie wie grosse Amoben aus und andern wie diese bestandig ihre aussere Form Selten treten daneben kugelformige Lebensstadien auf die moglicherweise dem passiven Transport in neue Lebensraume dienen Wie die Zuordnung zu den Gewebelosen schon andeutet fehlen Trichoplax adhaerens Gewebe und Organe es gibt auch keine ausgepragte Korpersymmetrie so dass sich weder vorne oder hinten noch links oder rechts unterscheiden lassen Zellen und Zellverbande Bearbeiten Sowohl strukturell als auch funktionell lassen sich bei Trichoplax adhaerens eine Rucken oder Dorsalseite und eine Bauch oder Ventralseite unterscheiden Beide bestehen aus einer einlagigen nach aussen von Schleim bedeckten Zellschicht und erinnern vor allem wegen der zwischen den Zellen bestehenden Verbindungen der Gurteldesmosomen an Epithelgewebe Die Zelllagen der Placozoa besitzen aber im Gegensatz zu einem echten Epithel keine Basallamina darunter versteht man eine aus extrazellularem Material bestehende dem Epithel von innen unterliegende dunne Schicht die es versteift und vom Innenraum des Korpers abtrennt Das Fehlen dieser ansonsten bei allen Tieren ausser einigen Schwammen zu findenden Struktur lasst sich funktionell begrunden Eine steife Trennschicht wurde die amoboiden Formanderungen von Trichoplax adhaerens unmoglich machen Um den Unterschied zu betonen spricht man statt von einem Epithel daher manchmal bei den Placozoa von einem Epitheloid Ein ausgewachsenes Individuum besteht aus bis zu tausend Zellen die sechs verschiedenen Zelltypen 4 zugeordnet werden konnen fruher waren nur vier bekannt Die einfach begeisselten Zellen des ruckseitigen Epitheloids sind aussen abgeflacht und bilden hier einen plattenartigen Zellverband von dem die Zellkorper ins Innere vorragen sie enthalten kleine Lipidkorperchen moglicherweise Abwehrstoffe gegenuber Fressfeinden Zwischen ihnen befinden sich wenige Zellen mit becherformigem Zellkern die einen kristallinen Einschluss enthalten und deshalb Kristallzellen genannt werden sie konnten eine Funktion als Sinneszellen besitzen Die Zellen der Bauchseite sind ebenfalls nur einfach begeisselt sie haben eine langgestreckte saulige Form mit kleinem Querschnitt an der Oberflache so dass die Geisseln bauchseitig sehr eng beieinander stehen und eine bewimperte Kriechsohle bilden Ihre zahlreichen Mikrovilli deuten darauf hin dass sie auch an der Verdauung von Beute beteiligt sind Dazwischen vor allem randlich auf der Ventralseite befinden sich ebenfalls mit einem Cilium bewimperte Drusenzellen die Neuropeptide synthetisieren konnen Diese konnten an der Steuerung und Regulation der Bewegung des Tiers beteiligt sein Ein dritter Typ unbewimperter Zellen die sogenannten lipophilen Zellen erstrecken sich mit ihrem Zellkorper weit ins Innere des Organismus sie sind in der Mitte der Kriechsohle am haufigsten also genau entgegengesetzt wie die Drusenzellen verteilt Vermutlich synthetisieren diese Zellen Verdauungsenzyme Zwischen den beiden Zellschichten befindet sich ein flussigkeitsgefullter Innenraum in dem ein lockeres Netzwerk von uberwiegend einschichtig angeordneten Faserzellen liegt Diese bestehen aus dem Zellkorper mit sechs oder mehr langen Fortsatzen die sich am Ende fein verzweigen Entgegen fruheren Annahmen bilden die Faserzellen wohl kein Synzytium aus 4 Die Fortsatze ziehen sich zu den Zellen beider Epithelien und zu anderen Faserzellen sie verknupfen so alle somatischen Zellen zu einem Netzwerk Die Kontaktstellen sind morphologisch unspezialisiert sie bilden keine Synapsen oder ahnliche Bildungen aus Sparlich in die Faserzellen eingestreute Scheidewande Septen konnten aber eine Funktion bei der elektrischen Erregungsleitung besitzen entsprechende Funktionen sind von ahnlichen Strukturen bei anderen Tierarten bekannt Stabchenformige Einschlusse konnten endosymbiontische Bakterien unbekannter Funktion sein Entgegen fruheren Annahmen besitzen die Fortsatze keine Myofibrillen eine Rolle analog Muskelzellen bei der Bewegung des Tiers ist damit eher unwahrscheinlich Ihre Oberflache tragt nach Immunfluoreszenz Beobachtungen das Cadherin TaCDH 4 Es gibt Hinweise darauf dass unterschiedliche genetische Linien der Placozoa unterschiedliche Faserzellen enthalten 5 Soweit bisher bekannt existiert keine extrazellulare Matrix wie man sie bei Nesseltieren oder Rippenquallen als Mesogloea oder bei Schwammen als Mesohyl findet Anders als bei den Gewebetieren wurden pluripotente Stammzellen also solche die sich in andere Zelltypen umwandeln konnen noch nicht eindeutig nachgewiesen Genetik BearbeitenAlle Zellkerne der Placozoa Zellen enthalten zwolf nur etwa zwei bis drei Mikrometer grosse Chromosomen Drei Paare sind metazentrisch die anderen acrozentrisch das heisst das Zentromer die Ansatzstelle der Spindelfasern bei der Zellteilung liegt in der Mitte beziehungsweise am ausseren Rand des jeweiligen Chromosoms 6 Die Zellen des Fasersynzytiums sind eventuell tetraploid enthalten also einen vierfachen Chromosomensatz Insgesamt enthalt ein einfacher Chromosomensatz von Trichoplax adhaerens weniger als 50 Millionen Basenpaare 98 Millionen Basenpaare des diploiden Organismus und bildet damit das kleinste tierische Genom die Zahl der Basenpaare des Darmbakteriums Escherichia coli ist nur um einen Faktor 10 kleiner Es werden zwischen 11 000 und 12 000 proteinkodierende Gene abgeschatzt 7 Im Gegensatz zu anderen Arten mit kleinem Genom ist dasjenige von Trichoplax nicht an Introns verarmt das ist ein Indiz gegen eine nachtragliche Verkleinerung Die genetische Ausstattung von Trichoplax adhaerens ist noch nicht sehr gut erforscht einige Gene wie Brachyury oder Tbx2 3 die homolog zu entsprechenden Basenpaarsequenzen bei Gewebetieren sind konnten allerdings bereits nachgewiesen werden Von besonderer Bedeutung ist Trox 2 ein Placozoa Gen das vermutlich den bei Nesseltieren unter dem Namen Cnox 2 und bei den zweiseitig symmetrischen Bilateria als Gsx bezeichneten Genen homolog ist es gehort demnach zu den ParaHox Genen 8 Als Homoobox Gen das zu den Hox Genen gehort spielt es in der Embryonalentwicklung bei Gewebetieren eine Rolle bei der Ausbildung und Korperdifferenzierung entlang der Symmetrieachse bei den Nesseltieren legt es etwa die Lage von Mund oraler und mundabgewandter aboraler Seite des Tieres fest Placozoa besitzen allerdings wie angesprochen keine Symmetrieachsen Im Trichoplax Korper wird das Gen in einer ringformigen den Korper umgebenden Zone abgelesen Vergleich der Genanordnung anderer Gene auf dem Chromosomenstrang liefert ausserdem Indizien dafur dass Trichoplax wohl ein weiteres echtes Hox Gen besessen haben konnte das spater verloren gegangen ist ein Indiz fur eine sekundare Vereinfachung 8 Das Trichoplax Genom enthalt daruber hinaus zahlreiche weitere Gene die ortholog zu Genen fur Transkriptionsfaktoren sind die bei Bilateriern wie auch dem Menschen an der Ausbildung von Korperachsen beteiligt sind obwohl diese bei den Placozoa nicht differenziert sind So sind Gene fur den Wnt Signalweg und den BMP TGF beta Signalweg vorhanden der bei Bilateria an der Ausbildung der Korperlangsachse und der Dorsal Ventral Achse beteiligt ist Obwohl spezialisierte Nervenzellen nicht ausgebildet sind sind Proteine fur Neurotransmitter und fur Nervenzellen typische Ionenkanale vorhanden Wie typisch fur Mehrzeller aber auch schon in vielen einzelligen oder Zellkolonien bildenden Kragengeisseltierchen vorhanden werden Gene fur zahlreiche Zelladhasionsmolekule gefunden darunter auch solche die an Molekule der extrazellularen Matrix binden obwohl eine solche in Trichoplax noch nicht sicher nachgewiesen wurde moglicherweise ist diese doch vorhanden aber den bisherigen Nachweismethoden entgangen 7 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenGenaue Verbreitungsangaben existieren fur die Placozoa nicht die Tiere wurden aber unter anderem im Roten Meer dem Mittelmeer der Karibik vor Hawaii Guam Samoa Japan Vietnam oder Papua Neuguinea und am Great Barrier Reef vor der australischen Ostkuste nachgewiesen Sie sind soweit bekannt in allen tropischen und subtropischen Meeren nordlich bis zum Mittelmeer bei Wassertemperaturen zwischen 10 und 32 C weit verbreitet Regelmassig wird Trichoplax adhaerens auch in Meerwasser Aquarien gefunden so etwa im sudenglischen Plymouth oder im US amerikanischen Bundesstaat Florida in Miami Eine direkte Nachsuche im Meer ist fur die sehr kleinen und unauffalligen Tiere unmoglich Zum Nachweis existieren zwei Methoden Entweder werden Hartsubstrate wie Steine im Lebensraum eingesammelt und spater im Aquarium naher untersucht oder es werden kunstliche Substrate meist Objekttrager aus Glas im Lebensraum exponiert wobei man auf eine spontane Besiedlung durch die Tiere hofft Die bisherigen Feldfunde stammen aus Flachwasser der Meereskusten bis in eine Tiefe von etwa 20 Meter und Gezeitenzonen tropischer und subtropischer Meere wo sich die Tiere auf Substraten wie Stammen oder Wurzeln von Mangroven Weichtier Schalen Bruchstucken von Steinkorallen oder einfach auf Felsbrocken finden Sie konnen sowohl Brackwasser beeinflusste Lebensraume mit einer Salinitat bis 2 wie auch etwas aufgesalzenes konzentriertes Meerwasser mit einer Salinitat bis uber 5 uberleben Ihre Haufigkeit ist in den Sommermonaten hoher 9 Die Haufigkeit des Vorkommens steigt nach Modellberechnungen mit steigender Temperatur und steigender Salinitat an wobei eher nahrstoffarmes Wasser bevorzugt wird Die unterschiedlichen genetischen Linien die vermutlich verschiedenen Arten entsprechen zeigen dabei unterschiedliche Vorlieben 10 Ernahrung Bearbeiten nbsp Extrakorporale Nahrungsaufnahme von Trichoplax adhaerensTrichoplax adhaerens ernahrt sich von kleinen Algen insbesondere Grunalgen Chlorophyta der Gattung Chlorella Kryptomonaden Cryptophyta der Gattungen Cryptomonas oder Rhodomonas Cyanobakterien Cyanobacteria wie Phormidium inundatum aber auch von abgestorbenen Teilen anderer Organismen Dazu bilden sich auf der Bauchseite um die Nahrungspartikel eine oder mehrere kleine Taschen in die von den Drusenzellen Verdauungsenzyme abgegeben werden die Tiere entwickeln also vorubergehend einen Aussenmagen Die aufgeschlossenen Nahrstoffe werden durch Pinocytose Zell Trinken von den bauchseitigen Geisselzellen aufgenommen Auch uber das obere Epitheloid den Rucken des Tieres konnen Nahrungspartikel auch ganze Einzeller aufgenommen werden Diese Ernahrungsweise durfte im Tierreich einmalig sein In einer Schleimschicht gesammelte Nahrungspartikel werden von Faserzellen durch Interzellular Spalten Zellzwischenraume des Epitheloids gezogen und per Phagocytose Zell Essen verdaut Dieses Einsammeln von Nahrungspartikeln durch ein intaktes Abschlussgewebe hindurch ist nur moglich weil Placozoa verschiedene abdichtende Elemente eine Basallamina unter dem Epitheloid und bestimmte Zell Zell Verbindungen fehlen Symbionten BearbeitenMit diesem scheinbar einfachsten Tier leben zwei verschiedene sehr wahlerische Bakterien in intrazellularer Symbiose Das endoplasmatische Retikulum ein Zellorganell des Fasersynzytiums dient dem Aufbau von Proteinen und Membranen Dieses wird besiedelt von einem zur Ordnung der Rickettsiales gezahlten Bakterium provisorisch benannt als Candidatus Grellia incantans Anhand seiner Genexpression geht man davon aus dass es die meisten seiner Nahrstoffe vom Wirtsorganismus bezieht Candidatus Ruthmannia eludens ein Vertreter des provisorischen bisher nur nach Sequenzdaten charakterisierten und vermutlich nahe mit den Cyanobakterien verwandten Candidatus Phylums Margulisbacteria lebt in Zellen mit denen Trichoplax die Nahrung verdaut Ruthmannia eludens verwertet wahrscheinlich Fette und andere Lipide der Algen und kann seinem Wirt Vitamine und Aminosauren zur Verfugung stellen 11 Fortbewegung BearbeitenAuf fester Oberflache konnen sich Placozoa auf zwei verschiedene Arten bewegen Einmal ermoglicht es ihnen ihre begeisselte Kriechsohle langsam uber den Untergrund hinweg zu gleiten zum anderen konnen sie wie eine Amobe ihre Lage durch Wandlung der Korperform verandern Die Bewegungen sind dabei nicht zentral koordiniert da keinerlei Muskel oder Nervengewebe existiert Zwischen Korperform und Fortbewegungsgeschwindigkeit konnte eine enge Verbindung nachgewiesen werden die zusatzlich abhangig vom Nahrungsangebot ist 12 Bei niedriger Nahrstoffdichte schwankt die Querschnittsflache geringfugig aber unregelmassig die Fortbewegungsgeschwindigkeit liegt verhaltnismassig konstant bei etwa 15 Mikrometern pro Sekunde Ist die Nahrstoffdichte dagegen hoch oszilliert der Querschnitt mit einer stabilen Periode von etwa 8 Minuten wobei die grosste Ausdehnung des Tiers bis zu doppelt so gross sein kann wie die kleinste Die Fortbewegungsgeschwindigkeit die durchweg unterhalb von 5 Mikrometern pro Sekunde liegt schwankt mit derselben Periode Eine grosse Geschwindigkeit entspricht dabei immer einer kleinen Querschnittsflache und umgekehrt Die beiden Ausbreitungsweisen lassen sich da der Ubergang nicht flussig sondern abrupt vonstattengeht sehr gut gegeneinander abgrenzen Vereinfachend lasst sich Trichoplax adhaerens als nicht lineares dynamisches System fern dem thermodynamischen Gleichgewicht modellieren Eine qualitative Erklarung fur das Verhalten des Tiers ergibt sich wie folgt Bei niedriger Nahrstoffdichte behalt Trichoplax eine konstante Geschwindigkeit bei um ohne unnotigen Zeitverlust Nahrungsquellen ausfindig zu machen Ist eine solche Quelle durch hohe Nahrstoffdichte identifiziert erhoht das betreffende Individuum in regelmassigen Abstanden seinen Querschnitt und vergrossert damit die Kontaktflache mit dem Substrat Auf diese Weise erweitert sich die Flache uber die Nahrstoffe aufgenommen werden konnen Gleichzeitig verringert das Tier seine Geschwindigkeit um das vorhandene Nahrungsangebot auch tatsachlich auszuschopfen Sobald dies annahernd geschehen ist verkleinert Trichoplax seinen Querschnitt wieder um sich weiterzubewegen Weil Nahrungsquellen wie Algenteppiche oft eine grossere Ausdehnung haben ist es fur ein betroffenes Tier sinnvoll nach kurzer Zeit in der Bewegung innezuhalten um sich erneut abzuflachen und Nahrstoffe aufzunehmen Daher bewegt sich Trichoplax in dieser Phase nur verhaltnismassig langsam voran Die konkrete Richtung in die sich Trichoplax jeweils bewegt ist zufallsbestimmt Misst man wie schnell sich ein einzelnes Tier von einem willkurlich bestimmten Ausgangspunkt wegbewegt so findet man eine lineare Beziehung zwischen der vergangenen Zeit und der mittleren quadratischen Entfernung von Start und aktuellem Aufenthaltsort Ein solcher Zusammenhang charakterisiert auch die zufallsbestimmte Brownsche Bewegung die somit als Modell fur die Fortbewegung der Placozoa dienen kann Kleine Tiere sind auch in der Lage aktiv mit Hilfe ihrer Geisseln zu schwimmen Sobald sie ein mogliches Substrat beruhren kommt es zu einer Dorsoventralreaktion Die Geisseln der Ruckseite schlagen weiter wahrend die Geisseln der bauchseitigen Zellen ihren Schlagrhythmus einstellen Gleichzeitig versucht die Bauchseite Kontakt mit dem Untergrund herzustellen kleine Zellaus und einstulpungen die Mikrovilli die sich an der Oberflache der sauligen Zellen der Bauchseite befinden tragen durch ihre adhasive klebende Wirkung zur Anheftung an das Substrat bei Regeneration BearbeitenEine bemerkenswerte Eigenschaft der Placozoa ist dass sie sich aus kleinsten Zellbestanden regenerieren konnen Selbst wenn im Experiment grosse Teile des Organismus entfernt werden entwickelt sich aus dem Rest wieder ein vollstandiges Tier Es ist daruber hinaus moglich Trichoplax adhaerens durch ein Passiersieb zu streichen so dass die Einzelzellen zwar nicht zerstort aber weitgehend voneinander getrennt werden Im Reagenzglas finden sie sich dann wieder zu kompletten Organismen zusammen Wird diese Prozedur mit mehreren vorher angefarbten Tieren gleichzeitig vollzogen geschieht das Gleiche In diesem Fall kann es sogar vorkommen dass Zellen die vorher zu einem bestimmten Tier gehorten plotzlich als Teil eines anderen wieder auftauchen Fortpflanzung BearbeitenNormalerweise pflanzen sich die Placozoa ungeschlechtlich fort Das Tier schnurt sich dazu in der Mitte durch so dass zwei etwa gleich grosse Tochtertiere entstehen die nach der Fission allerdings noch fur eine Weile lose verbunden bleiben Seltener findet man Knospungsvorgange Dabei trennen sich von der Ruckenseite kleine im Wasser schwebende Zellkugeln Schwarmer ab die alle bekannten Zelltypen in sich vereinigen und in der Folge zu einem eigenen Individuum heranwachsen Die geschlechtliche Fortpflanzung wird moglicherweise durch eine zu grosse Populationsdichte in einigen Fallen durch hohe Wassertemperaturen ausgelost sie ist bisher ratselhaft und im Detail kaum verstanden Im Labor bilden dabei ausschliesslich degenerierende durch Wasseraufnahme anschwellende Individuen binnen vier bis sechs Wochen Eizellen aus Diese werden vermutlich aus Zellen des unteren Epithels gebildet und wachsen ins Innere des Organismus aus Dabei schwellen sie durch Aufnahme von Nahrstoffen und extern gebildetem Dotter durch Phagocytose aus dem sich auflosenden mutterlichen Organismus bis zu einer Grosse von 70 120 µm an Die meisten Individuen bilden nur eine einzige Eizelle selten kommen bis zu drei vor Gleichzeitig gebildete sogenannte F Zellen stellen moglicherweise die mannlichen Geschlechtszellen Spermien dar 13 doch wurde weder die Funktion bestatigt noch der Befruchtungsvorgang bisher beobachtet allerdings werden einige fur Spermien typische Proteine in den Zellen exprimiert Nach der angenommenen Befruchtung bildet die Eizelle die sogenannte Befruchtungsmembran eine schutzende Hulle Die Embryonalentwicklung beginnt mit einer vollstandigen aqualen Furchung Die jungen Embryonen wachsen im mutterlichen Organismus heran sie werden durch dessen Degeneration und Auflosung freigesetzt 14 Trotz erheblicher Anstrengungen ist es bisher nie gelungen Embryonen jenseits des 128 Zell Stadiums am Leben zu erhalten Die weitere Entwicklung ist daher unbekannt Vermutlich fehlt in der Laborumgebung ein bisher unverstandener kritischer Faktor des naturlichen Lebensraums Wegen der Moglichkeit sich unbegrenzt durch ungeschlechtliche Fortpflanzung zu klonen ist die Lebensspanne der Placozoa potentiell unendlich in der Praxis werden einige Entwicklungslinien die auf ein einziges Tier zuruckgehen seit langerem in einem Fall seit 1969 ohne Auftreten sexueller Prozesse in Kultur gehalten 15 Stammesgeschichte Phylogenie BearbeitenDie stammesgeschichtlichen Verwandtschaftsverhaltnisse der Placozoa sind umstritten Fossile Nachweise existieren nicht und sind auch nicht zu erwarten so dass die Stellung von Trichoplax adhaerens allein aufgrund des Vergleichs rezenter Arten erschlossen werden muss Die Placozoa sind neben den Schwammen Porifera den Nesseltieren Cnidaria den Rippenquallen Ctenophora und den Zweiseitentieren Bilateria eine der funf grundlegenden Entwicklungslinien der vielzelligen Tiere als Taxon Metazoa genannt Das Verhaltnis dieser funf Gruppen zueinander ist wissenschaftlich umstritten Zum Verhaltnis von 5 Taxa bestehen theoretisch 105 Moglichkeiten der Abstammungsverhaltnisse zahlreiche davon sind als Hypothese schon vorgeschlagen worden Die bisher erzielten Ergebnisse von denen einige als zunachst gut abgesichert erschienen erwiesen sich als stark von der verwendeten Methode und der Anzahl und Zusammensetzung der jeweils einbezogenen Taxa abhangig und gelten damit alle als unsicher 16 17 Die Zuordnung zu den Gewebelosen Tieren Parazoa beruht nicht auf den angenommenen Verwandtschaftsbeziehungen der Placozoa sondern klassifiziert die Tiere stattdessen nach ihrem Organisationsgrad Ebenso wie den Schwammen Porifera mit denen sie in diesem Taxon vereinigt sind fehlen ihnen Gewebe oder Organe das Epitheloid wird in diesem Zusammenhang nicht als vollwertiges Gewebe angesehen Allerdings sind dies primitive Merkmale so genannte Symplesiomorphien die auf die gemeinsame Stammart aller Tiere zuruckgehen und daher nach Ansicht der phylogenetischen Systematik keine evolutionare Verwandtschaft begrunden konnen Andere Biologen sehen darin Ruckbildungen die Tiere waren also sekundar vereinfachte Nachkommen komplizierter organisierter Vorfahren Placozoa als Schwestergruppe der anderen Metazoa Bearbeiten Aufgrund ihres einfachen Aufbaus werden die Placozoa manchmal als Modellorganismen fur die Entwicklung von Einzellern zu Vielzellern angesehen Sie gelten dann als Schwestergruppe aller anderen Vielzeller Vielzellige Tiere Metazoa N N Schwamme Porifera Gewebetiere Eumetazoa PlacozoaEin wichtiges Argument fur eine solche basale Stellung der Placozoa ist neben ihrer morphologisch einfachen Organisation der Aufbau der mitochondrialen DNA des eigenstandigen Erbguts der Mitochondrien Diese ist wie bei vielen Einzellern ausserst komplex aufgebaut weitaus komplizierter als diejenige aller anderen Vielzeller unter Einschluss der Schwamme 18 Phylogenomische Studien bei denen die Verwandtschaftsverhaltnisse anhand des Vergleichs homologer DNA Sequenzen der mtDNA analysiert worden sind erwiesen sich aber als nicht sehr erhellend 19 Vermutlich ist die DNA der Mitochondrien aufgrund zu vieler Mutationen nicht mehr phylogenetisch informativ genug Genetische Studien die ein Schwestergruppen Verhaltnis der Placozoa zu den anderen Metazoa aufzeigten gelten daher als sehr unsicher und kaum verlasslich 20 Epitheliozoa Hypothese Bearbeiten Das wichtigste auf rein morphologischen Eigenschaften beruhende Konzept sieht die Placozoa als nachste Verwandte der Gewebetiere Eumetazoa Das gemeinsame als Epitheliozoa bezeichnete Taxon wird seinerseits als Schwestergruppe der Schwamme Porifera aufgefasst 21 Vielzellige Tiere Metazoa Epitheliozoa Placozoa Gewebetiere Eumetazoa Nesseltiere Cnidaria Acrosomata Schwamme Porifera Fur ein solches Verhaltnis sprechen in erster Linie spezielle Zell Zell Verbindungen die Gurteldesmosomen die nicht nur bei den Placozoa sondern bei allen Tieren ausserhalb der Schwamme vorkommen und dafur sorgen dass sich Zellen zu einer luckenlosen Schicht wie dem Epitheloid der Placozoa zusammenschliessen konnen Das dorsale Epitheloid wird der Hypothese gemass als homolog zum Ektoderm das ventrale zum Entoderm der anderen Metazoa aufgefasst Auch die auf der Bauchseite auftretenden Drusenzellen teilt Trichoplax adhaerens mit den meisten Gewebetieren Beide Eigenschaften konnen als Apomorphien also als evolutionar abgeleitete Merkmale gelten und begrunden so ein gemeinsames Taxon aller betroffenen Tiere Eumetazoa Hypothese Bearbeiten Eine dritte in erster Linie molekulargenetisch begrundete Hypothese sieht die Placozoa als stark vereinfachte Gewebetiere Demnach stammt Trichoplax adhaerens von wesentlich komplexer aufgebauten Tieren ab die bereits uber Muskeln und Nervengewebe verfugten Beide Gewebetypen wie auch die Basallamina des Epithels sind demzufolge erst durch radikale sekundare Vereinfachung verloren gegangen Verschiedene Studien kommen dabei derzeit zu unterschiedlichen Ergebnissen hinsichtlich der genauen Schwestergruppe Mal gelten die Placozoa als nachste Verwandte der Nesseltiere Cnidaria mal als Schwestergruppe der Rippenquallen und gelegentlich werden sie sogar direkt neben die zweiseitig symmetrischen Bilateria gestellt Vielzellige Tiere Metazoa Gewebetiere Eumetazoa N N Nesseltiere Cnidaria N N Placozoa Bilateria Rippenquallen Ctenophora Schwamme Porifera Lediglich eine ebenfalls vorgeschlagene Einordnung in die Nesseltiere lasst sich derzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschliessen Kritisch wird gegen das vorgeschlagene Szenario eingewandt dass es morphologische Merkmale der Tiere vollkommen unberucksichtigt lasst Eine so extreme Vereinfachung wie sie dem Modell gemass fur die Placozoa postuliert werden musste ist zudem nur von parasitisch lebenden Organismen bekannt liesse sich aber fur eine frei lebende Tierart wie Trichoplax adhaerens nur schwer funktional erklaren Systematik BearbeitenDerzeit wird nur eine einzige Art Trichoplax adhaerens als Bestandteil der Placozoa anerkannt Allerdings wurde 1893 durch den Italiener Francesco Saverio Monticelli eine weitere Art mit dem Namen Treptoplax reptans beschrieben die er in den Gewassern um Neapel fand Sie gilt jedoch seit 1896 als verschollen ihre Existenz wird heute von den meisten Zoologen angezweifelt 1 Weil zwischen Vertretern von Trichoplax adhaerens oft grosse genetische Unterschiede bestehen die bei anderen Organismengruppen zu einer Einteilung in unterschiedliche Gattungen fuhren wurden erscheint es sehr wahrscheinlich dass die nach morphologischen Kriterien einzige Art tatsachlich einer Gruppe kryptischer also ausserlich nicht unterscheidbarer Arten entspricht Tatsachlich wurden nach elektronenmikroskopischen Untersuchungen auch erste morphologische Unterschiede zwischen verschiedenen im Labor kultivierten Klonen angegeben Bisher sind etwa 200 unterschiedliche genetische Linien teilweise mit weiter geographischer Verbreitung nachgewiesen worden die moglicherweise etwa 20 30 Arten entsprechen konnten Das Problem der Artabgrenzung bei der merkmalsarmen Gruppe ist aber derzeit noch ungelost Auch von der Zuweisung hoherer Range der rangbasierten Linne schen Taxonomie wie Familien oder Ordnungen wird derzeit in der Regel als unzweckmassig abgesehen 9 Erstbeschreibungen BearbeitenPlacozoa Karl Gottlieb Grell Trichoplax adhaerens F E Schulze und die Entstehung der Metazoen In Naturwissenschaftliche Rundschau 22 1971 S 160 161 ISSN 0028 1050 Treptoplax reptans Francesco Saverio Monticelli Treptoplax reptans n g n sp In Atti della Reale Accademia dei Lincei Serie Quinta Rendiconti Classe di scienze fisiche matematiche e naturali 5 1893 S 39 40 ISSN 0001 4435 Trichoplax adhaerens Franz Eilhard Schulze Trichoplax adhaerens nov gen nov spec Zoologischer Anzeiger 6 132 1883 92 97 Leipzig Wilhelm Engelmann Verlag 22 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Placozoa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beobachtungsbericht mit Bild englisch Kurzbeschreibung mit Bild englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Eitel M 2011 Trichoplax Schultze 1883 In Schierwater B Eitel M DeSalle R 2017 World Placozoa Database Accessed through World Register of Marine Species abgerufen am 4 April 2017 Rudiger Wehner Walter Gehring Zoologie 24 Auflage Thieme Stuttgart Juni 2007 S 696 Charlie Wood Simplest Animal Reveals Hidden Diversity In Scientific American via Quanta Magazine 6 Oktober 2018 abgerufen am 2 Juni 2023 englisch a b c Carolyn L Smith Frederique Varoqueaux Maike Kittelmann Rita N Azzam Benjamin Cooper Christine A Winters Michael Eitel Dirk Fasshauer Thomas S Reese 2014 Novel Cell Types Neurosecretory Cells and Body Plan of the Early Diverging Metazoan Trichoplax adhaerens Current Biology 24 1565 1572 doi 10 1016 j cub 2014 05 046 Loretta Guidi Michael Eitel Erica Cesarin Bernd Schierwater Maria Balsamo 2011 Ultrastructural Analyses Support Different Morphological Lineages in the Phylum Placozoa Grell 1971 Journal of Morphology 272 371 378 doi 10 1002 jmor 10922 V J Birstein 1989 On the karyotype of Trichoplax sp Placozoa Biologisches Zentralblatt 108 1 63 67 a b Mansi Srivastava Emina Begovic Jarrod Chapman Nicholas H Putnam Uffe Hellsten Takeshi Kawashima Alan Kuo Therese Mitros Asaf Salamov Meredith L Carpenter Ana Y Signorovitch Maria A Moreno Kai Kamm Jane Grimwood Jeremy Schmutz Harris Shapiro Igor V Grigoriev Leo W Buss Bernd Schierwater Stephen L Dellaporta Daniel S Rokhsar 2008 The Trichoplax Genome and the Nature of Placozoans Nature 454 955 960 doi 10 1038 nature07191 a b Olivia Mendivil Ramos Daniel Barker David E K Ferrier 2012 Ghost Loci Imply Hox and ParaHox Existence in the Last Common Ancestor of Animals Current Biology 22 20 1951 1956 doi 10 1016 j cub 2012 08 023 a b Michael Eitel Hans Jurgen Osigus Rob DeSalle Bernd Schierwater 2013 Global Diversity of the Placozoa PLoS ONE 8 4 e57131 doi 10 1371 journal pone 0057131 Omid Paknia amp Bernd Schierwater 2015 Global Habitat Suitability and Ecological Niche Separation in the Phylum Placozoa PLoS ONE 10 11 e0140162 doi 10 1371 journal pone 0140162 Harald R Gruber Vodicka Nikolaus Leisch Manuel Kleiner Tjorven Hinzke Manuel Liebeke Margaret 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