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Introns englisch intragenic regions sind die nicht codierenden Abschnitte der DNA innerhalb eines Gens intragen die benachbarte Exons trennen Introns werden transkribiert aber dann aus der pra mRNA herausgespleisst bevor diese zur Translation aus dem Zellkern herausgeschleust wird Die in der reifen mRNA verbleibenden Teile des Gens nennt man Exons Die Aufteilung des Gens in Intron und Exon gehort zu den Hauptcharakteristika von eukaryotischen Zellen Schematischer Aufbau eines Gens Bei der Transkription eines Gens DNA RNA werden die Introns gespleisst Introns konnen alten Code enthalten also duplizierte Teile eines Gens die im Verlauf der Stammesgeschichte funktionslos geworden sind Da sie keine direkte Bedeutung fur die Struktur der Translationsprodukte besitzen tendieren sie in hoherem Masse zur Akkumulation von Mutationen als Exons Bei hoheren Eukaryoten nehmen sie einen betrachtlichen Anteil des Genomes ein Manche nehmen an dass es sich um Uberbleibsel von viralen Infekten handelt bzw um defekte endogene Retro viren Beim Menschen machen diese Bestandteile mindestens 50 des Genoms aus 1 Introns spielen eine Rolle beim Alternativen Spleissen eines Gens so dass ein Gen mehrere in Abschnitten unterschiedliche Proteine hervorbringen kann In diesen Fallen entscheidet erst der Spleissprozess ob eine DNA Sequenz als Intron oder Exon behandelt wird Eine Spezialrolle kommt den selbstspleissenden Introns Ribozymen zu die sich quasi selbst aus der mRNA entfernen Das Verhaltnis von intronischer zu exonischer DNA variiert stark zwischen unterschiedlichen Arten Der Kugelfisch Takifugu rubripes zum Beispiel wurde aufgrund seines sehr geringen Anteils an Introns auch im Vergleich zu verwandten Arten schon fruh sequenziert Man kann die Introns als eine Teilmenge der so genannten noncoding DNA betrachten die die Gesamtmenge aller nichtcodierenden DNA Anteile ist Die Mosaikgene bei denen codierende DNA Bereiche Exon durch nichtcodierende Intron DNA Bereiche getrennt sind wurden 1977 unabhangig voneinander durch Richard J Roberts und Phillip Allen Sharp erkannt wofur sie 1993 den Nobelpreis fur Medizin erhielten 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Intronphasen 3 Arten von Introns 3 1 Selbstspleissende Introns 3 2 Spleissosomale Introns 3 2 1 GU AG Introns 3 2 2 AU AC Introns 4 Introns in der Science Fiction 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Begriff Intron wurde 1978 von dem Biochemiker Walter Gilbert gepragt The notion of the cistron must be replaced by that of a transcription unit containing regions which will be lost from the mature messenger which I suggest we call introns for intragenic regions alternating with regions which will be expressed exons 3 Die Definition wurde ursprunglich fur proteincodierende Transkripte eingefuhrt spater jedoch fur rRNA 4 tRNA 5 und trans Spleissen 6 erweitert Intronphasen BearbeitenIntrons konnen an quasi jeder Stelle des Transkriptes liegen auch mitten in einem Dreierblock der in der Translation als Codon fungiert Liegt ein Intron zwischen der dritten Base eines Codons und der ersten des nachsten Codons also zwischen zwei Codons so spricht man von Phase 0 Introns Liegt das Intron zwischen dem ersten und dem zweiten Nukleotid eines Codons so spricht man von Phase 1 Introns und zwischen der zweiten und dritten Base von einem Phase 2 Intron Dies ist wichtig wenn es zu Exonduplikationen kommt Ein Exon das zwischen zwei Introns der gleichen Phase liegt symmetrisches Exon genannt kann problemlos dupliziert werden ohne dass es zu einer Rasterverschiebung Frameshift kommt Asymmetrische Exons die zwischen zwei Introns unterschiedlicher Phase liegen sind nicht duplizierbar Arten von Introns BearbeitenJe nachdem ob der Spleissvorgang autonom verlauft oder durch einen Riboproteinkomplex das Spliceosom geschieht unterscheidet man zwischen selbstspleissenden und spleissosomalen Introns Selbstspleissende Introns Bearbeiten Bei den selbstspleissenden Introns die 1981 von der Arbeitsgruppe um Thomas R Cech entdeckt wurden 7 unterscheidet man wiederum Gruppe I Introns Gruppe II IntronsNaheres siehe unter Spleissen Spleissosomale Introns Bearbeiten Bei diesen Introns muss das Herausschneiden durch das Spliceosom erfolgen Ob eine Sequenz beim Spleissen als Intron oder als Exon erkannt wird hangt von der Sequenz ab GU AG Introns Bearbeiten Die haufigsten Introns sind die sogenannten GU AG Introns Sie beginnen ublicherweise mit dem Donator GU Guanin Uracil und enden mit dem Akzeptor AG Adenin Guanin 2007 wurden bei 36 Genen des Menschen Introns gefunden die ungewohnlicherweise am rechten Ende auf UG Uracil Guanin enden Man nimmt bisher an dass dadurch das Spleissen der mRNA verzogert wird was diese wieder reifen lassen soll und erwartet von weiteren Forschungsarbeiten neue Therapieansatze gegen Erbkrankheiten und Krebs 8 AU AC Introns Bearbeiten AU AC Introns hingegen beginnen mit einem AU Adenin Uracil und enden mit einem AC Adenin Cytosin Introns in der Science Fiction BearbeitenIntrons werden in der Episode Genesis 7x19 der Science Fiction Serie Raumschiff Enterprise Das nachste Jahrhundert dargestellt als genetische evolutionare Uberbleibsel die die Erbinformation von Urformen von Spezies tragen Durch einen Unfall entwickelt sich die Raumschiffmannschaft zu diesen Urformen zuruck 9 10 Auch in der Serie Outer Limits Die unbekannte Dimension sind in der Episode Genetische Botschaft 3x12 Introns ein Thema Ein Wissenschaftler fuhrt dort Gen Experimente und einen Selbstversuch durch Dies fuhrt zu aussergewohnlichen Veranderungen an seinem Korper insbesondere am Gehirn Weblinks BearbeitenSpektrum de Vermeintlich uberflussige Introns verhindern Verhungern 17 Januar 2019Einzelnachweise Bearbeiten L P Villarreal Viruses and the Evolution of Life ASM Press Washington 2005 Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1993 an Richard John Roberts englisch W Gilbert Why genes in pieces In Nature 271 Jahrgang Nr 5645 1978 S 501 doi 10 1038 271501a0 PMID 622185 K P Kister W A Eckert Characterization of an authentic intermediate in the self splicing process of ribosomal precursor RNA in macronuclei of Tetrahymena thermophila In Nucleic Acids Research 15 Jahrgang Nr 5 Marz 1987 S 1905 20 doi 10 1093 nar 15 5 1905 PMID 3645543 PMC 340607 freier Volltext P Valenzuela A Venegas F Weinberg R Bishop W J Rutter Structure of yeast phenylalanine tRNA genes an intervening DNA segment within the region coding for the tRNA In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 75 Jahrgang Nr 1 Januar 1978 S 190 4 doi 10 1073 pnas 75 1 190 PMID 343104 PMC 411211 freier Volltext A Y Liu L H van der Ploeg F A Rijsewijk P Borst The transposition unit of variant surface glycoprotein gene 118 of Trypanosoma brucei Presence of repeated elements at its border and absence of promoter associated sequences In Journal of Molecular Biology 167 Jahrgang Nr 1 Juni 1983 S 57 75 doi 10 1016 S0022 2836 83 80034 5 PMID 6306255 K Kruger et al Self splicing RNA autoexcision and autocyclization of the ribosomal RNA intervening sequence of Tetrahymena In Cell November 1982 S 147 157 PDF 1 6 MB 1 Genesis im Star Trek Wiki Memory Alpha Intron im Star Trek Wiki Memory Alpha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Intron amp oldid 231241060