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Die Kathedrale von Neapel ital Duomo di Santa Maria Assunta ist die Hauptkirche von Neapel die der Himmelfahrt Maria geweiht ist Ausserdem werden hier die Reliquien von San Gennaro Januarius dem Stadtpatron von Neapel aufbewahrt weshalb sie auch als Duomo di San Gennaro bekannt ist Kathedrale von NeapelDuomo di Santa Maria AssuntaCattedrale di NapoliAussenansichtDatenOrt Neapel NA Baujahr 14 JahrhundertKoordinaten 40 51 9 1 N 14 15 34 4 O 40 852513888889 14 25955 Koordinaten 40 51 9 1 N 14 15 34 4 OHauptaltar der Capella del tesoro di San Gennaro links das silberne Reliquiar des heiligen GennaroZur Kathedrale gehoren einige bedeutende Raumlichkeiten die als eigenstandige Strukturen angesehen werden die beruhmte Cappella del tesoro di San Gennaro Schatzkapelle des heiligen Januarius wo jedes Jahr das Blutwunder des heiligen Januarius zelebriert wird und die Basilica di Santa Restituta mit den Uberresten des spatantiken Battistero di San Giovanni in fonte Unter der Kathedrale wurden ausserdem Relikte aus romischer und griechischer Zeit gefunden Der benachbarte Palazzo Arcivescovile ist der Sitz des Erzbistums Neapel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 2 3 Querschiff 2 3 1 Linkes Querschiff 2 3 2 Rechtes Querschiff 2 4 Chor und Apsis 2 5 Succorpo Krypta 2 6 Seitenschiffe und Seitenkapellen 2 6 1 Linkes Seitenschiff 2 6 2 Basilica di Santa Restituta 3 Kapelle links 2 6 3 Rechtes Seitenschiff 2 6 4 Cappella del Tesoro di San Gennaro 3 Kapelle rechts 2 7 Orgel 3 Reliquien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach der Uberlieferung befindet sich die Kathedrale an der Stelle wo Asprenas Heiliger der erste Bischof von Neapel seinen Bischofssitz wahlte 1 und die Kapelle Santa Maria del Principio errichten liess Die heutige Kirche steht auf den Fundamenten zweier fruhchristlicher Basiliken deren Reste zum Teil noch vorhanden sind Die eine davon geht auf die ersten Jahrzehnte des 4 Jahrhunderts zuruck und ist ab dem 8 Jahrhundert als Basilica di Santa Restituta bekannt 2 sie blieb teilweise und in veranderter Form neben dem linken Seitenschiff erhalten Die zweite Basilika war Jesus Christus als Erloser San Salvatore geweiht aber unter dem Namen Stefania bekannt nach ihrem Auftraggeber dem Bischof Stefano I 499 501 2 diese wurde beim gotischen Neubau im 13 Jahrhundert zerstort Der Neubau der heutigen Kirche erfolgte ab 1265 2 im Auftrag von Konig Karl I von Anjou und in dem unter seiner Herrschaft sich herausbildenden Stil des Gotico Angioiano Ihre Errichtung zog sich noch durch die gesamte Regierungszeit seines Nachfolgers Karl II 1285 1309 und wurde Anfang des 14 Jahrhunderts unter Konig Robert dem Weisen fertiggestellt nbsp Plan der Kathedrale von Neapel Weiss roter Punkt Kathedrale mit Seitenschiffen blaue Punkte Seitenkapellen gelb Basilica di S Restituta hellgrun Sakristei himmelblau Krypta oder Succorpo di S Gennaro dunkelolivgrun Capella del tesoro di San GennaroDie Kirche wurde im Laufe der Zeit immer wieder erganzt und in verschiedenen Stilen verandert Bei einem Erdbeben sturzten 1349 der Campanile und die Fassade ein sie wurden im 15 Jahrhundert erneuert Im Jahr 1456 entstanden durch ein weiteres Erdbeben neue Schaden im Kirchenschiff das ebenfalls teilweise erneuert werden musste 1497 bis 1506 liess Kardinal Oliviero Carafa die Krypta oder Succorpo unter dem Presbyterium als Aufbewahrungsort der Reliquien von San Gennaro im Stile der Renaissance erbauen 2 1608 begannen die Arbeiten an der Cappella del tesoro di San Gennaro nach Planen von Francesco Grimaldi 2 Diese zogen sich etwa 40 Jahre hin und an ihrer Ausgestaltung waren einige der bedeutendsten Kunstler ihrer Zeit beteiligt Im Hauptschiff der Kathedrale liess Kardinal Decio Carafa 1613 1626 die ursprungliche Holzdecke durch eine prachtige Kassettendecke mit eingelassenen Olgemalden ersetzen 2 Eine weitere Barockisierung fand unter Innico Caracciolo 1667 1685 statt 2 Die Kathedrale wurde mehrfach Opfer von Erdbeben dabei erlitt 1456 und 1688 die Basilica di Santa Restituta aus dem 4 Jahrhundert die als eine der linken Seitenkapellen uberdauert hat schwere Schaden und wurde daher Anfang des 18 Jahrhunderts nach Planen von Arcangelo Guglielmelli rundum erneuert 2 Beim Erdbeben von 1732 wurde die Apsis schwer beschadigt und in der Folge unter Giuseppe Spinelli 1734 1754 in z T spatbarocken Formen erneuert 2 Die Arbeiten begannen 1741 nach Planen von Paolo Posi dabei wurden u a die ursprunglich gotischen Formen der Fenster verandert nbsp Die Fassade um 1860 vor dem Neubau durch AlvinoIm 19 Jahrhundert fand eine Restaurierung durch Filippo Giudice Caracciolo 1833 1844 statt und ab 1875 wurde durch Betreiben des Kardinals Sisto Riario Sforza eine neue Fassade im neogotischen Stil errichtet 2 unter Einbeziehung alterer Elemente wie dem originalen Skulpturenschmuck Durch den Tod des verantwortlichen Architekten Errico Alvino wurden diese Bauarbeiten verzogert und konnten erst 1905 durch Giuseppe Pisanti einem Schuler Alvinos und Nicola Breglia beendet werden Auch nach dem Zweiten Weltkrieg waren wichtige Restaurierungen sowohl der Kathedrale selber wie auch des angrenzenden erzbischoflichen Palastes notwendig Sie wurden 1969 bis 1972 unter Leitung von Roberto Di Stefano durchgefuhrt 2 Eine weitere Restaurierungs und Konsolidierungsphase wurde durch das Erdbeben von 1980 ausgelost und vom Provveditorato alle Opere Pubbliche und der zustandigen Soprintendenza durchgefuhrt 2 nbsp HauptportalBeschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten Die Fassade wurde im spaten 19 Jahrhundert nach Entwurfen von Enrico Alvino erneuert die ursprunglich von ihm vorgesehenen Turme zu beiden Seiten wurden jedoch nicht ausgefuhrt Der originale Skulpturenschmuck aus dem Mittelalter von Tino di Camaino und Antonio Baboccio da Piperno ist besonders am Hauptportal und an den beiden Seiteneingangen noch fast original erhalten Andere Figuren und Bildhauerarbeiten wurden von Bildhauern des spaten 19 Jahrhunderts erganzt Das rechte der drei Portale darf traditionellerweise nur bei besonderen Gelegenheiten geoffnet werden wie z B wahrend der Feste des San Gennaro oder theoretisch bei Eheschliessungen der Familie Capece Minutolo Inneres Bearbeiten nbsp InnenraumDie Mischung verschiedener Stile verleiht dem Innenraum einen eigenwilligen Charakter Er hat die Form eines lateinischen Kreuzes mit einem Hauptschiff und zwei Seitenschiffen an die sich verschiedene Seitenkapellen anschliessen Seitenschiffe und Mittelschiff werden durch jeweils 8 riesige Pfeiler voneinander getrennt an deren Basis antike romische Saulen eingearbeitet sind Die Wande und Pfeiler sind mit einem cremefarbenen grau gesprenkelten Marmor verkleidet abgesetzt mit weissem Marmor an den Umrahmungen Gesimsen und Bogen und mit weissem Stuckdekor Das Mittelschiff ist etwa 100 m lang 3 und ca 48 m breit Die farbig gefasste und teilvergoldete Kassettendecke aus dem 17 Jahrhundert ist mit funf grossen Szenen aus der Kindheit Jesu in Ol auf Leinwand geschmuckt die Anbetung der Hirten von Giovanni Balducci die Anbetung der Konige von Giovanni Vincenzo da Forli die Beschneidung von Flaminio Allegrini und schliesslich die Verkundigung sowie die Prasentation im Tempel von Girolamo Imparato 3 An den Wanden des Mittelschiffs zwischen den Pfeilern und daruber zwischen den Fenstern befinden sich Medaillons mit Fresken von Luca Giordano oben Apostel und Kirchenvater und unten Heilige Patrone von Neapel 3 Im 17 und 18 Jahrhundert wurden an den sechzehn Pfeilern Aediculae mit Busten der ersten Bischofe Neapels angebracht 3 nbsp Taufbecken mit hellenistischer SchaleAn der Eingangsfassade erheben sich die Grabmaler von Karl I von Anjou Carl Martell d Anjou Konig von Ungarn und von dessen Frau Clemenza von Habsburg Sie wurden 1599 vom Vizekonig Enrique de Guzman bei Domenico Fontana in Auftrag gegeben als Ersatz fur die zerstorten Originale aus dem 14 Jahrhundert 3 Das Taufbecken unter der ersten Arkade links besteht im unteren Teil aus einer hellenistischen antiken Schale aus schwarzem agyptischem Basalt der Aufsatz aus Bronze und polychromen Marmorinkrustationen ist mit 1618 datiert 4 In der letzten Arkade vor dem Querschiff befinden sich rechts und links zwei gegenuberliegende Emporen mit den beiden historischen Orgelgehausen aus dem 18 Jahrhundert genaueres zu den Orgeln siehe unten Unter der rechten Empore erhebt sich die marmorne Kanzel mit einem Relief von Annibale Caccavello zugeschrieben unter der linken Orgelempore der gotische Baldachin des Bischofsthrons cattedra episcopale vom Ende des 14 Jahrhunderts 4 Querschiff Bearbeiten nbsp Blick von der Kanzel ins linke Querschiff mit OrgelDas Querschiff ist etwas hoher im Vergleich zum Hauptschiff und wurde wahrend der Restaurierungen des 19 Jahrhunderts in eine neogotische Richtung verandert Auch hier gibt es eine Kassettendecke aus dem 17 Jahrhundert mit Gemalden von Forli Erscheinung Jesu vor Maria Balducci Auferstehung und Pfingsten sowie zwei Szenen die man spatmanieristischen Meistern der lokalen Schule zuschreibt Erscheinung Jesu vor den Aposteln und Marienkronung An den Wanden wird Luca Giordanos Serie von Medaillons mit Heiligen Patronen Neapels aus dem Hauptschiff fortgesetzt der Zyklus wurde von Francesco Solimena fertiggestellt von dem zwei Bilder stammen Im Querschiff gibt es acht Seitenkapellen vier an der Wand zum Presbyterium je zwei rechts und zwei links und vier an den Hauptwanden eine links und drei rechts Linkes Querschiff Bearbeiten Auf der linken Seite vom Chor liegt die Cappella Galeota oder del Santissimo Sacramento mit Grabmalern der Familie Galeota von Cosimo Fanzago und Lorenzo Vaccaro einem Gemalde von Andrea De Lione und einer Madonna mit Kind von Pietro Befulco 16 Jahrhundert 5 nbsp Capella degl Illustrissimi Wurzel Jesse von Lello da Orvieto zugeschr ca 1315Von besonderem Interesse ist die zweite Kapelle die dem Heiligen Lorenz geweiht ist und auch Capella degl Illustrissimi genannt wird Sie wurde von Erzbischof Umberto d Ormonte um 1320 in Auftrag gegeben und hat an den Wanden Reste einer Freskendekoration die Lello da Orvieto zugeschrieben wird insbesondere die Wurzel Jesse auch Lebensbaum genannt Albero della vita 5 An der linken Ruckwand des Querschiffs hangen die bemalten Orgelflugel mit denen man die ehemaligen Orgeln von 1549 und 1652 schliessen konnte Die Flugel der Renaissanceorgel wurden von Giorgio Vasari bemalt links sieht man eine Geburt Christi und rechts Sieben Patrone Neapels 5 die Orgeln selber wurden im 18 Jahrhundert beim Bau der neuen Orgel in die Kirche Santa Maria la Nova uberfuhrt nur die Flugel behielt man hier Vom linken Querschiff gelangt man zur Sakristei ehemals Cappella di San Ludovico die im 18 Jahrhundert von Filippo Buonocore im Barockstil renoviert wurde Das Deckengemalde San Gennaro betet zur Dreifaltigkeit ist von Santolo Cirillo Die Wande wurden von Alessandro Viola dekoriert mit Tondi der Bildnisse aller Erzbischofe von Neapel eingefasst in Stuckrahmen Es gibt ausserdem Gemalde von Aniello Falcone und Giovanni Balducci 5 nbsp Cappella MinutoloRechtes Querschiff Bearbeiten Rechts vom Chor befinden sich im Uhrzeigersinn auf der Seite des Chores die Kapelle von Sant Aspreno und die Minutolo Kapelle und an der Hauptwand die drei Kapellen dell Assunta Himmelfahrt Maria dell Annunziata Verkundigung und della Maddalena Die Minutolo Kapelle in der Ecke hat ihr gotisches Aussehen aus dem 14 Jahrhundert am meisten bewahrt Hier befindet sich das Grabmal des Filippo Minutolo das in Boccaccios Decamerone in der Novelle des Andreuccio da Perugia erwahnt wird Der Marmorfussboden stammt aus dem 13 Jahrhundert die Fresken schufen Montano d Arezzo 1285 1290 und ein anonymer Kunstler 6 nbsp Cappella Minutolo Detail der Fresken mit Auferstehung ChristiIn der benachbarten Capella dell Assunta wird Peruginos Himmelfahrt aufbewahrt die er fur Kardinal Oliviero Carafa malte und die ursprunglich den Hauptaltar zierte 6 nbsp Zwei Kapellen am Ende des rechten Querschiffarms links die Cappella dell Assunta mit der Himmelfahrt Maria von Perugino nbsp ChorraumChor und Apsis Bearbeiten Die Hauptkapelle in der Apsis ist das Ergebnis diverser Umgestaltungen im 16 und im 18 Jahrhundert Ab 1714 wurde der Chorraum durch Paolo Posi verlangert und das Deckengewolbe herabgesenkt Das Ganze ist eindeutig von Berninis cattedra Petri im Petersdom inspiriert Im Hauptaltar werden Reliquien der Heiligen Agrippinus Acutius und Eutychios aufbewahrt die Skulpturengruppe der Himmelfahrt daruber schuf Pietro Bracci 1739 7 Schopfer der Fontana di Trevi Das Chorgestuhl ist ein Werk von Marc Antonio Ferraro Die Fresken im Gewolbe und an der rechten Seite malte Stefano Pozzi die Szene der Uberfuhrung der Reliquien der Heiligen Acuzio und Eutiche von Pozzuoli nach Neapel auf der linken Seite ist von Corrado Giaquinto 7 Succorpo Krypta Bearbeiten Unter dem Chor liegt die Cappella del Succorpo oder Krypta auch genannt Confessione di San Gennaro oder Cappella Carafa in die man uber zwei Treppen in der Nahe der Balustrade der Chorkapelle gelangt 7 nbsp Capella del Succorpo mit Statue des Kardinals Oliviero CarafaSie ist ein Werk der Renaissance das von 1497 bis 1506 im Auftrag von Kardinal Oliviero Carafa geschaffen wurde Dieser hatte dafur gesorgt dass die Reliquien von San Gennaro die sich seit 831 im Santuario di Montevergine in Avellino befunden hatten nach Neapel gebracht wurden 8 Einige Fachleute halten die Kapelle fur ein Werk von Bramante 7 9 doch deuten andere Daten auf den lombardischen Kunstler Tommaso Malvito als Urheber Der Raum wird durch marmorne Saulen in drei Schiffe unterteilt in der mittleren befindet sich eine Skulptur des Kardinals Oliviero Carafa in Gebetshaltung Der gesamte Raum einschliesslich Fussboden und Kassettendecke ist mit einer kostbaren Dekoration aus polychromem Marmor und Reliefs im Groteskenstil ausgestattet In der Apsisnische befinden sich der Reliquienschrein des San Gennaro Seitenschiffe und Seitenkapellen Bearbeiten nbsp Im SeitenschiffLinkes Seitenschiff Bearbeiten In den Seitenschiffen gibt es insgesamt zehn Kapellen funf auf jeder Seite und ausserdem Altare Grabmaler und Skulpturen aus einem Zeitraum vom 13 bis zum 19 Jahrhundert Die zweite Kapelle links ist dem heiligen Theodor San Teodoro geweiht die Figuren sind von Bartolome Ordonez und das Altarblatt Der unglaubige Thomas von Marco da Siena 5 Neben dem Eingang zur dritten Kapelle links befinden sich u a Grabmaler der Kardinale Alfonso Gesualdo dem Onkel des Komponisten von Michelangelo Naccherino und Tommaso Montani und Alfonso Carafa Anonymus ausserdem Zenotaphe von drei Mitgliedern der Familie Filomarino letztere wurden von Giulio Mencaglia und Giuliano Finelli geschaffen Die vierte Cappella Brancaccio wurde Ende des 16 Jahrhunderts von Giovanni Antonio Dosio entworfen die Skulpturen von Petrus und Paulus am Eingang schuf Pietro Bernini das Relief der Verkundigung und des Ewigen Gottvaters auf dem Tympanon Girolamo D Auria Das Altarbild Taufe Jesu ist von Francesco Curia 5 nbsp Cappella Brancaccio nbsp Cappella Teodoro Der unglaubige Thomas von Marco PinoAm Ende des linken Seitenschiffs kurz vor dem Querschiff ist der Eingang zu den archaologischen Ausgrabungen des Doms 10 Basilica di Santa Restituta 3 Kapelle links Bearbeiten nbsp Basilica di Santa RestitutaAls dritte Kapelle der linken Seite fungiert die Basilica di Santa Restituta Basilika der heiligen Restituta einer der grossten Raume des Domes 5 Ursprunglich im 4 Jahrhundert erbaut wurde sie im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgeformt doch ist die fruhchristliche Struktur von einem rechteckigen Kirchenschiff mit zwei Seitenschiffen die durch Saulen vom Hauptraum abgeteilt werden noch gut zu erkennen 5 die Saulen sind antike Originale Nach Schaden durch mehrere Erdbeben wurde die Basilika im 17 Jahrhundert unter Leitung von Arcangelo Guglielmelli renoviert und mit barockem Stuck versehen Der Freskenschmuck stammt von Luca Giordano Ungewohnlicherweise wurden bei der Barockisierung die Spitzbogen des gotischen Umbaus aus dem Hochmittelalter beibehalten Es sind ausserdem Skulpturen aus dem 14 Jahrhundert erhalten sowie ein Apsismosaik Madonna mit Kind San Gennaro und Santa Restituta von Lello da Orvieto von 1322 nbsp Apsismosaik Madonna mit Kind San Gennaro und Santa Restituta von Lello da Orvieto 1322 Basilica di Santa RestitutaAm Ende des rechten Seitenschiffs der Basilika liegt das Battistero di San Giovanni in Fonte das als altestes Baptisterium des Okzidents gilt Es wurde zwischen 364 und 410 erbaut 1 einige Jahrzehnte vor demjenigen des Lateran das erst unter Sixtus III entstand 432 440 2 Die wertvolle originale Dekoration mit Mosaiken aus dem 4 Jahrhundert ist teilweise noch erhalten und zeigt typische Szenen fruhchristlicher Ikonographie wie den Guten Hirten den wunderbaren Fischfang evangelische Symbole u a 1 nbsp Battistero di San Giovanni in Fonte mit Mosaiken des 4 JahrhundertsRechtes Seitenschiff Bearbeiten Im rechten Seitenschiff befinden sich ebenfalls funf Kapellen Erwahnenswert sind in der ersten Cappella di San Nicola ein Gemalde von Paolo de Matteis 4 in der zweiten Cappella del Crocefisso Monumente von Cosimo Fanzago zwei Gemalde von Michele Foschini einst in Santa Maria la Nova und gotische Grabmaler der Familie Caracciolo von Tino di Camaino Das holzerne Kruzifix stammt aus dem 12 Jahrhundert Die vierte Kapelle enthalt alle Reliquien der Stadt die aus diversen aufgehobenen Klostern und Kirchen hierher uberfuhrt wurden das Altarbild ist von Nicola Malinconico Cappella del Tesoro di San Gennaro 3 Kapelle rechts Bearbeiten nbsp Cappella del Tesoro di San Gennaro Rechter Seitenaltar mit Altarbild von Ribera 1646 Auch auf der rechten Seite befindet sich an dritter Stelle direkt gegenuber der Basilica di S Restituta ein grosser eigenstandiger Raum der in diesem Fall in besonderer Verbindung zum neapolitanischen Volk und seinen Traditionen steht Die Reale Cappella del Tesoro di San Gennaro konigliche Schatzkapelle des Heiligen Januarius oder kurz Cappella di San Gennaro Dank verschiedener papstlicher Bullen untersteht sie nicht der Jurisdiktion der bischoflichen Kurie sondern wird von einer sogenannten Deputazione und den sedili di Napoli gefuhrt Sie ist San Gennaro dem heiligen Januarius gewidmet dem Hauptpatron der Stadt Zwei Mal im Jahr am ersten Samstag im Mai und am 19 September findet hier die beruhmte Zeremonie des Blutwunders des San Gennaro statt in deren Mittelpunkt eine Phiole mit Blut des Heiligen steht das sich wahrenddessen von einem festen in einen flussigen Zustand verwandelt findet ausnahmsweise keine Verflussigung statt so gilt dies als ungutes Omen Die Kapelle ist eines der bedeutendsten Beispiele der Architektur des neapolitanischen Barock und zugleich einer der Hohepunkte emilianischer Malerei An ihrer Stelle befanden sich zuvor drei Kapellen der Familien Filomarino Capece und Cavaselice die kleine Kirche Sant Andrea und einige Zivilbauten Den Entwurf lieferte Francesco Grimaldi die Bauarbeiten begannen im Juni 1608 und wurden nach Grimaldis Tod 1613 von Ceccardo Bernucci weitergefuhrt und spater von Giovan Giacomo di Conforto beendet Der Eingang zur Kapelle wird flankiert von Skulpturen der heiligen Petrus und Paulus von Giuliano Finelli Das bronzene Eingangsgitter entwarf Cosimo Fanzago der auch die doppelseitige Bronzebuste des San Gennaro uber dem Tor schuf und den marmornen Fussboden der Kapelle Der Innenraum hat die Form eines griechischen Kreuzes und ist durch abgeschragte Ecken zugleich achteckig Der gesamte untere Bereich des Raumes ist im romischen Stil mit verschiedenen kostbaren Marmorsorten verkleidet dabei dominieren die Farben Weiss und Rosa und in den Hintergrund oder Schattenzonen auch Dunkelgrau Gesimse und Giebel sind aus weissem Marmor genau wie die gigantischen kannelierten Pilaster korinthischer Ordnung die als Stutze der Vierung dienen Der sehr geschlossene Eindruck des Raumes entsteht unter anderem durch die einheitliche Gestaltung der Wande in der Apsis und in den beiden grossen Seitenkapellen nach Art einer antikisierenden Tempelarchitektur die auf rosafarbenen Marmorsaulen mit korinthischen weissen Kapitellen ruht Im Kontrast zu den hellen und weichen Marmortonen stehen die Heiligenstatuen aus schwerer dunkler Bronze in den Nischen dazwischen daruber als Bekronung diverse Engelsfiguren aus weissem Marmor nbsp Deckenfresken mit Kuppel von Lanfranco Paradies und DomenichinoFur die Gewolbe und Kuppelfresken versuchte man zunachst Guido Reni zu bekommen der auch kam jedoch aufgrund aggressiver Drohbriefe und anderer Vorfalle die man der sogenannten Cabala di Napoli angefuhrt von den Malern Belisario Corenzio Battistello Carracciolo und Jusepe de Ribera zuschreibt aus der Stadt fluchtete Der Auftrag ging dann an Domenichino der hier von 1633 bis 1641 einen Grossteil der Gewolbefresken schuf und von dem auch die kleinen Altarbilder an den Schragseiten sind Domenichino verstarb jedoch vorzeitig vor Beendigung seiner Arbeiten nbsp Lanfranco Paradies Detail mit Christus Cappella di San GennaroDas Kuppelfresko mit dem Paradies schuf 1643 Giovanni Lanfranco der auch die heute verlorene Kuppel in Gesu Nuovo ausmalte Ein Glanzstuck und zugleich das einzige Werk eines Malers der neapolitanischen Schule in der Kapelle ist das Altargemalde des rechten Hauptaltars San Gennaro entsteigt unversehrt dem Ofen es wurde von Jusepe de Ribera in Ol auf Kupfer gemalt 1645 46 Die gesamte Kapelle ist rundherum mit silbernen Reliquiarbusten ausgestattet wertvollen Werken der Goldschmiedekunst die ihr ihren Namen als Schatzkapelle eingetragen haben Die Buste des San Gennaro neben dem Hauptaltar ist eine franzosische Arbeit von 1305 von Stephane Godefroy Guillaume de Verdelay und Milet d Auxerre wahrend der Altarvorsatz in Form eines silbernen Reliefs von Giovan Domenico Vinaccia stammt Die marmornen Wasserbecken schuf Dionisio Lazzari Der prachtige Hochaltar mit bronzenen Heiligenfiguren stammt von Francesco Solimena Die Cappella di San Gennaro hatte im 17 18 Jahrhundert ein eigenes Musikensemble das von teilweise bedeutenden Musikern der Stadt geleitet wurde darunter Francesco Provenzale Cristoforo Caresana Nicola und Lorenzo Fago 11 Die neun bis zehn Sanger waren auf zwei solistische Chore verteilt 12 und zu ihnen gehorten einige der hochkaratigsten und beruhmtesten Kastraten Matteo Sassano Matteuccio Nicola Grimaldi Nicolino Domenico Gizzi Carlo Broschi Farinelli Gioacchino Conti Gizziello Gaetano Majorano Caffarelli und Giuseppe Millico 13 14 Die Kapelle hat eine eigene Sakristei deren Eingang sich neben dem rechten Altar befindet Die benachbarte Cappella della Conciliazione und andere Nebenraume gehoren zum Museo del Tesoro di San Gennaro wo man verschiedene Kirchenschatze besichtigen kann die im Laufe von sieben Jahrhunderten als Schenkungen von Papsten und Konigen hierher kamen nbsp Jusepe de Ribera San Gennaro entsteigt unversehrt dem Ofen 1645 46 Ol auf Kupfer nbsp Silbernes Reliquiar des San Gennaro nbsp Cappella di San Gennaro Reliquiar der Santa Lucia aus Silber nbsp Domenichino San Gennaro heilt eine Besessene unvollendet nbsp Orgel in der Cappella di San GennaroOrgel Bearbeiten nbsp Blick auf eines der OrgelwerkeDie Orgel wurde 1767 von dem Orgelbauer Filippo Cimino erbaut Es handelte sich ursprunglich um zwei Instrumente die 1931 von der Orgelbaufirma Giuseppe Rotelli Cremona zu einem Instrument vereint wurden und mit elektrischen Trakturen ausgestattet wurden 1974 wurde die Orgel durch den Orgelbauer Giuseppe Ruffatti restauriert und reorganisiert und um einige Register erweitert die sich hinter dem Hochaltar befinden Die Orgel verteilt sich auf vier separate Werke die von dem einheitlichen Spieltisch angespielt werden konnen Im Zuge der letzten Restaurierung wurde das ursprungliche Choralwerk in ein selbstandiges Instrument umgebaut die Register auf zwei Manuale und Pedal aufgeteilt und hinter dem Hauptaltar aufgestellt 15 I Positivo corale C c4nicht schwellbarPrincipale 8 Flauto camino 8 Flauto matese 8 Ottava 4 Sesquialtera II 2 2 3 Superottava 2 Mixture IV V 1 1 3 im SchwellkastenPrincipale 4 Flauto in VIII 0 4 Flauto in V 2 2 3 Corno di camoscio 0 2 Duodecima 1 1 3 Cromorno 8 Musetta regale 8 II Hauptwerk C c4Principale 16 Principale I 0 8 Principale II 0 8 Flauto aperto 0 8 Bordone 0 8 Gamba 0 8 Ottava 0 4 Flauto 0 4 Flauto coperto 0 0 4 Duodecima 0 2 2 3 Decimaquinta 0 2 Mixture IV V 0 1 1 3 Cimbalo III 0 1 Cornetto IIITromba 16 Tromba 0 8 Voce umana 0 8 Tromba 0 4 III Schwellwerk C c4Bordone 16 Principale 0 8 Eufonio 0 8 Bordone 0 8 Quintadena 0 8 Viola 0 8 Salicionale 0 8 Voce celeste II 0 8 Coro viole III 0 8 Ottava 0 4 Flauto aperto 0 4 Flauto coperto 0 4 Nazardo 0 2 2 3 Ottavino 0 2 Terza di Flauto 0 1 3 5 Larigot 0 1 1 3 Forniture VI 0 2 2 3 Fagotto 16 Voce corale 0 8 Tromba 0 8 Oboe 0 8 Clarone 0 4 Campane Pedalwerk C g1Acustico 32 Contrabbasso 16 Subbasso 16 Stopped diapason 16 Violone 16 Gran Quinta 10 2 3 Principale 0 8 Basso 0 8 Bordone 0 8 Ottava 0 4 Bassetto corale 0 4 Tappato 0 4 Ripieno VI 0 2 2 3 Bombarda 16 Tromba 16 Fagotto 16 Tromba 0 8 Tromba corale 0 4 CampaneI Hauptwerk Chororgel C c4Principale 8 Flauto camino 8 Flauto matese 8 Ottava 4 Sesquialtera 2 2 3 Superottava 2 Mixture IV V 1 3 II Schwellwerk Chororgel C c4Principale 4 Flauto in VIII 4 Flauto in V 2 2 3 Corno di camoscio 2 Duodecima 1 1 3 Cromorno 8 Musetta regale 8 Pedal Chorwerk C g1Subbasso 16 Basso 8 Ottava 4 Tappato 4 Fagotto 16 Reliquien BearbeitenJanuarius Papst Innozenz IV Konig Karl I von Neapel Restituta von AfrikaLiteratur BearbeitenGennaro Aspreno Galante Le chiese di Napoli Guida sacra alla citta la storia le opere d arte e i monumenti hrgg von Nicola Spinosa Solemar Edizioni Mugnano di Napoli 2007 SBN IT ICCU PAL 0065601 Maria Caputi Napoli rivelata Gli spazi sacri del centro antico D Auria M Editore Neapel 1994 ISBN 978 88 7092 097 0 Ugo Dovere Il Duomo di Napoli Editrice Velar Bergamo 1996 ISBN 88 7135 058 8 Loredana Gazzara Napoli Mondadori Electa Mailand 2007 S 48 51 italienisch Vinni Lucherini La Cattedrale di Napoli Storia architettura storiografia di un monumento medievale Ecole francaise de Rome Rom 2009 ISBN 978 2 7283 0852 1 Francesco Domenico Moccia amp Dante Caporali NapoliGuida Tra Luoghi e Monumenti della citta storica editore Clean Neapel 2001 ISBN 88 86701 87 X Vincenzo Regina Le chiese di Napoli Viaggio indimenticabile attraverso la storia artistica architettonica letteraria civile e spirituale della Napoli sacra Newton amp Compton editore Rom 2004 ISBN 88 8183 110 4 Nicola Spinosa wissenschaftl Koordination Gemma Cautela Leonardo Di Mauro Renato Ruotolo Napoli sacra Guida alle chiese della citta Neapel 1993 1997 SBN IT ICCU NAP 0150544 Roberto Di Stefano La Cattedrale di Napoli Editoriale scientifica Neapel 1975 SBN IT ICCU SBL 0168071 Touring Club Italiano Napoli e dintorni Guida d Italia Touring Editore Mailand 2008 ISBN 978 88 365 3893 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Neapel Sammlung von Bildern Kurzinformation uber die Kathedrale Santa Maria Assunta von Neapel auf Diocesi di Napoli Santa Maria Assunta gesehen am 18 Oktober 2018 italienisch auch z T Quelle des vorliegenden Artikels Einzelnachweise Bearbeiten a b c Loredana Gazzara Napoli Mondadori Electa Mailand 2007 S 48 italienisch a b c d e f g h i j k l m Kurzinfo uber die Kathedrale Santa Maria Assunta von Neapel auf beweb Diocesi di Napoli Santa Maria Assunta online gesehen am 18 Oktober 2018 italienisch a b c d e Touring Club Italiano Napoli e dintorni Guida d Italia Touring Editore Mailand 2008 S 209 a b c Touring Club Italiano Napoli e dintorni Guida d Italia Touring Editore Mailand 2008 S 210 a b c d e f g h Touring Club Italiano Napoli e dintorni Guida d Italia Touring Editore Mailand 2008 S 213 a b Touring Club Italiano Napoli e dintorni Guida d Italia Touring Editore Mailand 2008 S 211 a b c d Touring Club Italiano Napoli e dintorni Guida d Italia Touring Editore Mailand 2008 S 212 Massimo Buchicchio Reverendissimi in Christo Patres et Domini Cardinali commendatari de la abbazia de la Sanctissima Trinita et Episcopi de la cita de La Cava Cava de Tirreni 2011 Roberto Pane Note su Guillermo Segrera architetto 1962 SBN IT ICCU VIA 0101713 Touring Club Italiano Napoli e dintorni Guida d Italia Touring Editore Mailand 2008 S 215 Marta Columbro Paolo Giovanni Maione Gli splendori armonici del Tesoro Appunti sull attivita musicale della Cappella tra sei e settecento Deputazione della Real Cappella del Tesoro di San Gennaro Neapel 2002 S 11 12 italienisch Im Barock waren normalerweise hochprofessionelle Solisten Chore ublich im Gegensatz zu den grossen und meist aus Laien bestehenden Kirchenchoren der Moderne Juliane Riepe Sanger in der Kirche Zur Praxis in italienischen Musikzentren des 18 Jahrhunderts Online auf Academia S 54 55 Fussnote 24 Marta Columbro Paolo Giovanni Maione Gli splendori armonici del Tesoro Appunti sull attivita musicale della Cappella tra sei e settecento Deputazione della Real Cappella del Tesoro di San Gennaro Neapel 2002 S 13 16 19 italienisch Juliane Riepe Sanger in der Kirche Zur Praxis in italienischen Musikzentren des 18 Jahrhunderts Online auf Academia S 62 und 67 Nahere Informationen italienisch zur OrgelNormdaten Geografikum GND 4216823 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Neapel amp oldid 238473011