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Nicola Malinconico oder Nicolo Malinconico 2 3 August 1663 in Neapel 1727 ebenda 1 war ein italienischer Maler und Freskant des Spatbarock aus der neapolitanischen Schule Er ist das bekannteste Mitglied einer Malerfamilie Der gute Samariter ca 1727 1 Palazzo Pretorio Prato Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Oronzo Malinconico 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNicolas Eltern waren der Maler Andrea Malinconico und Antonia De Popoli einer Schwester des Malers Giacinto De Popoli Im Allgemeinen und nach De Dominici wird angenommen dass Nicola seine erste Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters erhielt genau wie sein alterer Bruder Oronzo getauft am 4 Juli 1661 29 Juni 1709 1 Er erhielt ausserdem eine Ausbildung als Maler von Blumen und Fruchte Stilleben bei dem Spezialisten Andrea Belvedere 1 Es ist jedoch nicht bekannt welchen Raum die Stilleben Produktion in seinem Werk einnahm weil es nur ein einziges signiertes Werk gibt ein uppiges hochbarockes Stilleben mit Pfau in der Gemaldegalerie der Akademie der bildenden Kunste in Wien 1 Andere stilistisch ahnliche Bilder wie besonders ein Paar von Stilleben mit Blumen und Fruchten in der Walters Art Gallery Baltimore sind Malinconico nur zugeschrieben sie zeigen Einflusse oder Ahnlichkeiten mit Werken von Giovan Battista Ruoppolo Abraham Brueghel oder des Romers Michelangelo Pace 1 In der Folge wurde er einer der besten Schuler von Luca Giordano und ging zur Historienmalerei uber 1 Nachdem Nicola Malinconico bereits 1692 einige selbstandige Auftrage fur die Kirche San Giovanni in Porta und die Kirche von Policastro ausgefuhrt hatte 1 ubernahm er als Ersatz fur Luca Giordano der zu dieser Zeit nach Spanien ging und ihn wahrscheinlich empfohlen hatte einige umfangreiche und prestigereiche Auftrage in Bergamo Dort kam er am 10 Juni 1693 mit seinem Vater und einem Bruder wahrscheinlich Oronzo an und schuf bis 1694 einen grossen Gemaldezyklus fur die Kirche Santa Maria Maggiore 10 Deckengemalde und 4 weitere Bilder darunter Abraham und die Engel alle in Ol auf Leinwand 1 Fur diesen Auftrag erhielt er eine Bezahlung von 4000 Dukaten 1000 weniger als man Giordano angeboten hatte Er malte ausserdem fur den Hauptaltar im Dom von Bergamo das Martyrium des Hl Alexander das ihn nicht nur von Giordano sondern auch von Francesco Solimena beeinflusst zeigt Im Mai 1694 kehrte Malinconico nach Neapel zuruck 1 nbsp Nicola Malinconico Martyrium des Hl Alexander 1693 94 Dom zu BergamoIn seiner Heimatstadt erhielt er in der Folgezeit eine Reihe von grossen und bedeutenden Auftragen vor allem fur Kirchen wie die Chiesa della Croce di Lucca 1696 97 und fur Santa Maria Donnalbina wo er bis Oktober 1702 einen Grossteil der Kirche ausmalte Decke Eingangsfassade Fresken zwischen Fenstern 1 Gleichzeitig arbeitete er auch an Altarbildern und Fresken in Santa Maria la Nova bis 1703 1 In den zuletztgenannten Werken zeigt Malinconico sich einerseits klassizistischer inspiriert Guido Reni Domenichino Lanfranco andererseits tritt auch ein zunehmender Einfluss durch seinen neapolitanischen Zeitgenossen Solimena zutage der etwa zeitgleich in Santa Maria Donnalbina wirkte aber auch von Pietro da Cortona Carlo Maratta und Paolo De Matteis 1 1700 heiratete Nicola Malinconico die zwanzigjahrige Rosa Teresa De Magistris mit der er zahlreiche Kinder hatte darunter Benedetto Domenico und Carlo 23 April 1705 1 In den folgenden Jahren wurden Nicola Malinconico verschiedene Ehrungen zuteil 1703 wurde er zum Cavaliere Ritter erhoben und 1706 zum Grafen conte 1 Auf den letzteren Titel war er so stolz dass er auch seine Bilder entsprechend signierte ein wichtiger terminus post quem bei der Datierung seiner Werke 1 Nach 1706 entstanden zahlreiche weitere Werke fur Kirchen in Neapel und Suditalien Zu den wichtigsten gehoren Gemalde fur San Pietro a Maiella 1713 die Rosenkranzmadonna in San Gregorio Armeno etwa 1715 und die Hochzeit von Kanaa im Refektorium der Certosa di San Martino 1724 1 Fur die neapolitanische Kirche SS Apostoli schuf er um 1715 einen Nikolauszyklus fur eine Seitenkapelle und als eins seiner letzten Werke 1725 26 die Freskierung der Sakristei mit einer Himmelfahrt Maria an der Decke und alttestamentarischen Szenen an den Wanden fur die er mit 1500 Dukaten entlohnt wurde 1 Zu Malinconicos letzten Werken gehort ein ungewohnlich umfangreicher Auftrag in der Kathedrale von Gallipoli den er durch Bischof Oronzo Filomarini erhielt An den insgesamt 59 Szenen mit einem Zyklus uber die Hl Agatha wirkte auch sein Sohn Carlo mit der den Auftrag nach dem Tod von Nicola auch zu Ende fuhrte spater aber nur wenige eigene Werke schuf 1 Nicola Malinconico starb laut De Dominici 1721 Fachleute gehen jedoch mittlerweile von 1727 aus 1 Seine Sohne bekamen am 17 Juni 1727 von der Universitat von Sant Antimo eine noch ausstehende Bezahlung fur ein Bild ihres Vaters in der Gemeindekirche Parrocchiale der Stadt 1 Werke Bearbeiten nbsp Anbetung der Hirten 1699 San Giacomo GaetaNicola Malinconico gehort zusammen mit Francesco Solimena und Paolo De Matteis zu den wichtigsten und erfolgreichsten Malern des Spatbarock in Neapel Er schuf fast ausschliesslich religiose Bilder fur Kirchen Sein Werk ist einerseits durch seinen Lehrer Luca Giordano gepragt und nimmt andererseits auch andere aktuelle Tendenzen auf beispielsweise von seinen beiden zuerst genannten Zeitgenossen Sein Stil ist dekorativ uppig bewegt und uberbordend und zeigt bereits von Anfang an die typischen quasi impressionistischen malerischen Tendenzen von Spatbarock und Rokoko Sein Wirken als Maler von Blumen und Fruchtestilleben ist wie oben erwahnt nur durch ein signiertes Werk in Wien dokumentiert andere Zuschreibungen sind rein hypothetisch wenn auch teilweise uberzeugend Die folgende Liste orientiert sich am biografischen Artikel von Bortolotti 1 Stilleben mit Pfau Akademie der bildenden Kunste Wien Madonna mit Kind zwischen den Hl Felice di Nola und Severo Bischof von Neapel Cappella Carmignani in San Giovanni in Porta Neapel 1692 San Gregorio Magno Chiesa di Policastro 1692 Martyrium des Hl Alexander Hauptaltarbild im Dom zu Bergamo 1693 94 Der Hl Franziskus erhalt die Stigmata Chiesa dei SS Bernardino e Margherita Neapel 1694 Deckenfresko Maria Himmelfahrt Hauptaltarbild Maria Immaculata und 2 weitere Bilder Hochzeit der Jungfrau und der Hl Bernhard bekehrt Wilhelm von Aquitanien Chiesa della Croce di Lucca Neapel 1696 97 Grosser Gemalde bzw Freskenzyklus mit Heiligenbildern zwischen den Fenstern und Einzug Christi in Jerusalem Eingangswand sowie 3 Deckengemalden Himmelfahrt Mariens der Hl Aniello vertreibt die Sarazenen und Martirium der Hl Agathe in Santa Maria Donnalbina Neapel beendet im Oktober 1702 Fresken mit Tugenden an den Arkaden der Seitenkapellen 1701 und 2 Altargemalde im Transept Anbetung der Hirten und Anbetung der Konige 1703 in Santa Maria la Nova Neapel 2 Bilder u a Anbetung der Konige Certosa di San Giacomo Capri 1706 Die Jungfrau Maria mit ihren Eltern Joachim und Anna San Giuseppe a Chiaia Neapel diverse Gemalde in der Abtei Montecassino urspr fur die Benediktinerkirche San Lorenzo in Aversa teilweise 1708 Himmelfahrt Maria mit dem Hl Thomas von Canterbury Apsis der Kathedrale von Mottola Deckengemalde Marienkronung Chiesa dello Spirito Santo Sant Antimo Marienzyklus Apsis der Chiesa dell Annunziata Marcianise signiert und datiert 1710 Diverse Gemalde fur San Pietro a Maiella Neapel 1713 Rosenkranzmadonna San Gregorio Armeno Neapel ca 1715 Leben des Hl Nikolaus erste Kapelle rechts in SS Apostoli Neapel ca 1715 Hl Michael in San Michele Anacapri 1718 Hl Trinitat fur die Casa professa dei gesuiti Neapel 1723 Hochzeit von Kanaa Refektorium der Certosa di San Martino 1724 Fresken mit Himmelfahrt Maria an der Decke und alttestamentarischen Szenen an den Wanden in der Sakristei von SS Apostoli Neapel 1725 1726 Martyrium des Hl Antimus Parrocchiale von Sant Antimo ca 1727 Der gute Samariter Gallerie comunali von Prato ca 1727 Grosse Dekoration insgesamt 59 Szenen mit Leben der Hl Agatha Kathedrale von Gallipoli zusammen mit dem Sohn Carlo Malinconico Oronzo Malinconico BearbeitenUber Nicolas alteren Bruder Oronzo ist nicht viel bekannt Er wurde am 4 Juli 1661 in der Gemeinde von San Giuseppe Maggiore von Neapel getauft 1 Sein malerisches Wirken spielte sich im Schatten seines Bruders ab mit dem er auch zusammenwirkte wenige selbstandige Werke von Oronzo sind dokumentiert und erhalten Am 5 September 1681 bestellte die Furstin von Montesarchio Anna Guevara bei ihm Bilder fur die Gemeindekirche von Montesarchio in der Nahe von Benevento wo sie sich immer noch befinden Oronzo malte ausserdem acht Bilder fur die neapolitanische Kirche Santa Maria della Pazienza Cesarea fur die er bis 1691 eine Gesamtsumme von insgesamt 320 Dukaten erhielt 1 Nach einigen Quellen des 18 Jahrhunderts wirkte er zusammen mit Nicola 1693 1694 im Dom zu Bergamo am Martyrium des Hl Alexander mit hochstwahrscheinlich war er auch am gleichzeitig entstandenen grossen Bilderzyklus fur Santa Maria Maggiore beteiligt 1 1695 erhielt er in Neapel 85 Dukaten fur ein Bild in der Kapelle des Palazzo Ruffo di Bagnara und weitere 30 Dukaten fur ein Bild an der Decke von Santo Stefano ai Mannesi 1701 malte er einige Gemalde fur die Cappella Carmignano in Santa Maria Donnaregina Zu den letzten dokumentierten Arbeiten von Oronzo gehoren drei Gemalde fur San Giovanni Battista delle Monache fur die er im Dezember 1705 bezahlt wurde Zusammen mit Nicola malte er fur die Decke im Dom von Sorrent Darstellungen von Vier Martyrern aus Sorrent und Vier Bischofe und Schutzpatrone Oronzo starb in Neapel am 29 Juni 1709 1 Literatur BearbeitenBernardo De Dominici Vite de pittori scultori ed architetti napoletani III Neapel 1742 43 S 295 297 Luca Bortolotti MALINCONICO Nicola in Dizionario biografico degli italiani Volume 68 Istituto dell Enciclopedia Italiana Rom 2007 gesehen am 10 April 2019 italienisch A Cassiano L attivita napoletana di Nicola Malinconico in Itinerari Contributi alla storia dell arte in memoria di Maria Luisa Ferrari I Florenz 1979 S 139 149 L Galante Alcune osservazioni sull opera di Nicola Malinconico in Puglia in Itinerari Contributi alla storia dell arte in memoria di Maria Luisa Ferrari I Florenz 1979 S 151 156 L Ravelli Un pittore napoletano a Bergamo Nicola Malinconico e le sue Historiae sacrae per S Maria Maggiore in Atti dell Ateneo di scienze lettere ed arti di Bergamo XLVIII 1987 88 S 105 267 R Pinto Storia della pittura napoletana Neapel 1997 S 149 f M A Pavone Pittori napoletani del primo Settecento Fonti e documenti Neapel 1997 S 112 122 amp 390 413 E Persico Rolando Un nuovo contributo su Nicola Malinconico decoratore in S Maria la Nova a Napoli in Campania sacra 1999 n 30 pp 253 273 Ulisse Prota Giurleo Pittori napoletani del Seicento Neapel 1953 S 38 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nicola Malinconico Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Achille Della Ragione Nicola Malinconico pitture entro il seicento 29 Marz 2012 italienisch abgerufen am 10 April 2019 Achille della Ragione Nicola Malinconico pittore settecentesco 29 Marz 2012 italienisch abgerufen am 10 April 2019 Nicola Malinconico auf artnet gesehen am 10 April 2019 Nicola Malinconico auf artcyclopedia gesehen am 10 April 2019 Nicola Malinconico auf getty edu gesehen am 10 April 2019 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Luca Bortolotti MALINCONICO Nicola in Dizionario biografico degli italiani Volume 68 Istituto dell Enciclopedia Italiana Rom 2007 gesehen am 10 April 2019 italienisch Nicola Malinconico auf getty edu gesehen am 10 April 2019 Normdaten Person GND 119556839 lobid OGND AKS LCCN nr91032397 VIAF 32809371 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Malinconico NicolaALTERNATIVNAMEN Malinconico NicoloKURZBESCHREIBUNG italienischer Maler und Freskant des Spatbarock neapolitanische Schule GEBURTSDATUM 3 August 1663GEBURTSORT NeapelSTERBEDATUM 1727STERBEORT Neapel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nicola Malinconico amp oldid 233241334