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Dornen ist eine Ortslage in der bergischen Grossstadt Wuppertal Die Ortslage ist aus dem mittelalterlichen Oberhof der Bauerschaft Barmen hervorgegangen DornenStadt WuppertalKoordinaten 51 16 N 7 12 O 51 269261111111 7 1919805555556 152 Koordinaten 51 16 9 N 7 11 31 OHohe 152 m u NHNDornen Wuppertal Lage von Dornen in WuppertalDer 1466 erstmals erwahnte Dorner Hof Haus Barmen kurz vor dem Abriss um 1900Der 1466 erstmals erwahnte Dorner Hof Haus Barmen kurz vor dem Abriss um 1900Lage und Beschreibung BearbeitenDornen liegt im Wohnquartier Friedrich Engels Allee des Stadtbezirks Barmen Bereich Unterbarmen im Tal der Wupper in dem Bereich der heutigen Strassen Oberdornen Unterdornen und Dorner Brucke Dornen ist heute keine eigenstandige Ortslage mehr sondern Teil der umfangreichen innerstadtischen Gewerbe und Wohnbebauung im dicht besiedelten Zentrum Barmens Etymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Karte Gemarkes um 1763 Links der Dorner Hof als Kameralbesitz nbsp Karte der Hofschaften im Gebiet des heutigen Barmen von Erich Philipp Ploennies 1715 Der Name Dornen weist auf die Lage des Hofes an der Barmer Linie der mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen bergischen Landwehr hin Eine Dornenhecke auch Gedorn genannt ist ein funktionaler Bestandteil einer Landwehr Da der Name nach der Landwehr benannt ist kann er nur nach deren Erbauung entstanden sein Auch seine Lage im unattraktiven Siedlungsbereich an der Wupper weist darauf hin dass der Dorner Hof nicht unbedingt zu den altesten Hofen Barmens gehort Je nach Datierung der Landwehr ist er vermutlich im 11 bis 13 Jahrhundert entstanden Der Hof wird in verschiedenen Urkunden als Haus Barmen Hof in den Barmen oder Hof in den Dornen genannt Auch der Name Barmen steht laut einigen Forschern etymologisch in Zusammenhang mit einer Landwehr So wird es als Wall Erdhaufen gedeutet Der altsachsische Wortstamm Berm Barm findet sich auch im Begriff Heubarme Hauhaufen wieder so dass hier von den Hofen am Erdwall die Rede sein konnte Justus Bockemuhl deutet die Etymologie anders Ahd brama mhd brame Dornstrauch vgl Brombeere engl broom wurde nach einer Lautumstellung vgl auch Bronnen Brunnen zu Born zu Barme Die Forschung ging bis in jungerer Zeit davon aus dass der Dorner Hof identisch mit dem 1070 in einem Urbar des Klosters Werden genannten Hof Barmon Barmen ist Neuere Forschungen stellen die These auf dass das dort genannte Barmon vermutlich mit einem Hof bei Hiddinghausen identisch sei Falls sich das Barmon aus dem Urbar auf den Dorner Hof Hof in den Barmen bezog so war dieser zu dieser Zeit ein Allod der Abtei Im 12 Jahrhundert war ein Hof Barmon nicht mehr als Werdener Besitz gelistet so dass er zwischenzeitlich den Besitzer gewechselt haben muss Als mogliche Erwerber kamen die Werdener Vogte die Grafen von der Mark die Bergischen Grafen oder auch die Ravensberger Grafen in Frage Die fruheste unbestrittene mit Datum gesicherte Erwahnung des Dorner Hofs als Hof Barmen stammt aus der Beyenburger Amtsrechnung Abrechnung des Rentmeisters an die Bergisch herzogliche Kameralverwaltung des Jahres 1466 Der Dorner Hof war zu dieser Zeit der Oberhof des Barmer Hofeverbands im Allodialbesitz der Bergischen Herzoge Aufgrund der ungenugenden Quellenlage ist es nicht belegt aber sehr wahrscheinlich dass Dornen zu den bereits im Jahr 1244 genannten Gutern in Barmen Bona de Barme im kurkolnischen Gebiet gehorte die von dem Grafen Ludwig von Ravensberg als Allod in den Besitz der Grafen von Berg unter Graf Heinrich IV ubergingen Die Ravensberger besassen als Nachfahren der Ezzonen seit dem Fruhmittelalter im frankischen Keldachgau Besitztumer so dass der Dorner Hof und die ubrigen 1244 nicht namentlich gelisteten Guter in Barmen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dazu gehort haben konnten Dies wurde die These starken dass das 1070 erwahnte Werdener Barmon nicht mit dem Dorner Hof gleich war Territorial lag das Gebiet um Dornen als Teil von Unterbarmen ab dem spaten 14 Jahrhundert im bergischen Amt Beyenburg und war Teil der Bauerschaft Barmen Kirchlich gehorte es bis zur Einrichtung einer eigenen Barmer Pfarrei 1702 dem Kirchspiel Elberfeld an Aus ungeklarten Grunden ging vor 1466 die Funktion als Oberhof des bergischen Hofeverbands von dem Sehlhof auf den Dorner Hof uber Der Sehlhof Sattelhof verlor dadurch seinen Status als Vollhof und stieg zu einem Kotten ab Als Gerichts und Versammlungsort der Barmer Bauerschaft zu Martini Mitte November besass der Dorner Hof einen grossen und beheizbaren Versammlungsraum der laut der Barmer Hofesrolle dem Weistum des Barmer Hofeverbands so gross zu sein hatte das sich dort ein Mann mit einer Ofenschaufel umwenden konnte Im Gegensatz zu heute wurde offenbar damals von den Hofesleuten genau verstanden welche Abmessungen mit diesem Gerat und dem Vorgang des Umwendens verbunden waren Der Hof war zu dieser Zeit Verwaltungssitz und Haupthof des Barmer Teils des Amtes Beyenburg dem alle anderen Hofe der Bauerschaft abgabepflichtig waren Hier befand sich auch das Hofesgericht der niederen Gerichtsbarkeit fur den Barmer Hofeverband der sich im Allodialbesitz der bergischen Herzoge befand Der markische Barmer Hofeverband unter dem Oberhof Wichlinghausen im Allodialbesitz der Grafen von der Mark war uber den Dorner Hof den bergischen Territorialherren abgabepflichtig ohne aber dessen Gerichtsbarkeit zu unterstehen Im Dorner Hof wurden auch die Eichgewichte und in einer Lade die Gewichtsvorschriften uber die zu leistenden Naturalabgaben die Preisvorschriften fur Brot und Bier und die Bestimmungen fur Gastwirte aufbewahrt Dreimal im Jahr zu Lichtmess 2 Januar im Mai und im Herbst waren die Abgaben dort zu leisten Der Hof besass auch eigene Landereien deren Bewirtschaftung auch im Rahmen der Hand und Spanndienste den Hofesleuten der Bauerschaft oblag Der Hof war aber hauptsachlich Verwaltungssitz seine landwirtschaftlich ungunstigen Landereien in der Wupperaue dienten nur der Versorgung des herzoglichen Verwalters der auch Villicus oder Schultheiss genannt wurde Das Barmer Lagerbuch von 1597 gibt Aufschluss uber die Grosse und Lage des Hofes Seine Landereien zwischen der Wupper und dem Barmer Muhlengraben der 1336 erstmals erwahnten herzoglichen Barmer Bannmuhle betrugen 16 colnische Morgen 16 Ruten und die Landereien nordlich des Muhlengraben Richtung Rott 24 colnische Morgen 1 Rute In Summe waren das umgerechnet ca 16 Hektar Im Jahr 1597 wurde der Hof von Herzog Johann Wilhelm von Julich Kleve Berg mit dem Amt Beyenburg an Simon von der Lippe verpfandet spater zuruckerworben Anfang des 17 Jahrhunderts war der Hof auch teilweise Sitz des Beyenburger Rentmeisters Johann Karsch Im 17 Jahrhundert entwickelte sich ostlich von Dornen das spatere Kirchdorf Gemarke der Ortskern aus dem die spatere Stadt Barmen entstand Bis zur Auflosung des Amts Beyenburg und der Stadterhebung Barmens 1808 diente der Dorner Hof als Kameralgut der herzogliche Verwaltungssitz Barmen im Amt wahrend Gemarke das burgerliche Handels und Gewerbezentrum war Mit der Verwaltungsgliederung unter der franzosischen Besetzung ab 1806 verlor der Dorner Hof seinen Status als Verwaltungssitz und wurde Teil der Stadt Barmen Ohnehin hatte sich Gemarke bis an die Ortslage Dornen ausgebreitet und vereinnahmte den Hof zunehmend als Innenstadtbereich Das alte Hofeshaus bestand noch bis 1900 Es wirkte zuletzt als verschiefertes Fachwerkhaus wie ein Fremdkorper in der umgebenden klassizistischen Bebauung Literatur BearbeitenWalter Dietz Barmen vor 500 Jahren Eine Untersuchung der Beyenburger Amtsrechnung von 1466 und anderer Quellen zur fruhen Entwicklung des Ortes Barmen Beitrage zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals Bd 12 ISSN 0522 6678 Born Verlag Wuppertal 1966 Emil Wahl Uber die Freiheit Barmen und ihre altesten Hofe 1959 Bestand Stadtarchiv WuppertalMittelalterliche und fruhneuzeitliche Hofe der Bauerschaft Barmen im Amt Beyenburg Allenkotten Auer Hofe Barendahl Eckbrock Biereneichen Bockmuhle Bredde Brugeler Hofe Brucher Hofe und Kotten Carnaper Hofe Clauhausener Hofe Clever Hofe Dahl Im Dickten Dorner Hof Haus Barmen Fettehenne Fingscheid Hof zur Furt Gockelsheide Vor der Hardt Hatzfeld Heckinghauser Hofe Heidter Kotten Kapellen Kamp Kemna Klinkholt Zum Kotten Kruhbusch Lattmorgen Leimbacher Hofe und Kotten Lichtenscheider Hofe Loher Hof In den Marpen Nickhorn Norrenberg Rauental Rauenwerth Riescheider Hofe Rittershof Schimmelsburg Schlipperhof Schonebeck Schuren Scheuermannshof Schwaffers Kotten Sehlhof Im Springen Werther Hof Westen Westkotter Hofe Wichlinghauser Hofe Winkelmannshof Wulfinger Hof Wuppermanns Hofe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dornen Wuppertal amp oldid 231003779