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Buruncum auch Burungum oder Boruncum war ein romisches Reiterlager ein sogenanntes Alenkastell mit rund 480 Mann Besatzung am Niedergermanischen Limes Das Itinerarium Antonini verortet das Lager nordlich von Koln bei der heutigen Ortschaft Worringen Archaologisch konnte es bislang nicht nachgewiesen werden Kastell WorringenAlternativname a Buruncum b Burungum c BoruncumLimes Niedergermanischer LimesDatierung Belegung unbekannt bis spatantikTyp AlenkastellEinheit a Ala Gallorum Indiana b Legio V Alaudae Erhaltungszustand archaologisch nicht nachgewiesen Ort WorringenVorlage Infobox Limeskastell Wartung UnauffindbarVorhergehend CCAAAnschliessend DurnomagusDas Areal des Stadtteiles ist ungefahr seit 500 v Chr besiedelt Die ersten Siedler waren die keltischen Eburonen die um ca 20 v Chr von den Ubiern verdrangt wurden Ihnen folgten um das Jahr 50 n Chr die Romer Uber Worringen verlief die romische Heerstrasse von Koln nach Neuss die bis ins Mittelalter eine bedeutende Verkehrsverbindung blieb Ein Teil ihrer Trasse ist noch heute in Gebrauch Burungum wird als Standort einer Reitereinheit lat ala bezeichnet Die Geschichtsforschung deutet darauf hin dass das Lager im Rahmen der militarischen Umstrukturierung Niedergermaniens nach dem Bataveraufstand durch die hierher verlegte Ala Gallorum Indiana errichtet wurde 1 Moglicherweise lag hier im 1 Jahrhundert n Chr auch eine Vexillation der Legio V Alaudae 2 Etymologisch kann der Ortsname Worringen uber die mittelalterlichen Bezeichnungen Worunc 1153 Worunc 1170 bzw Wurung auf den romischen Ursprungsnamen Buruncum zuruckgefuhrt werden 3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Itinerar verzeichnet Buruncum als Wegepunkt an der romischen Reichstrasse von Koln CCAA nach Xanten CUT Der betreffende Streckenabschnitt liest sich wie folgt Colonia Agrippina Koln Durnomagus Dormagen leugas VII ala Buruncum leugas V ala Novesio Neuss leugas V ala Die Reihenfolge der dortigen Nennung gab zunachst Ratsel auf da hiernach Buruncum scheinbar nordlich von Dormagen angesiedelt werden muss Nach dem heutigen Forschungsstand wird jedoch angenommen dass sich Buruncum entweder auf einem parallelen Strassenabschnitt befand oder dass es sich bei der uberlieferten Streckenfuhrung um eine Verschreibung handelt 4 Forschungsgeschichte BearbeitenBereits der preussische Oberstleutnant Friedrich Wilhelm Schmidt 1786 1846 verortete 1839 Buruncum im Nahbereich um die Alt St Pankratiuskirche in Koln Worringen 5 Schmidt vertrat zuvor die Annahme Buruncum konnte mit Haus Burgel identisch sein Jedoch korrigierte er diese Vermutung nachdem die auf romischen Fundamenten ruhende und hoher gelegene Pankratiuskirche das Rheinhochwasser von Karneval 1837 schadlos uberstand Anton Rein Rektor der hoheren Stadtschule zu Krefeld vertrat in einer 1855 erschienenen Veroffentlichung wiederum die These dass es sich bei Buruncum um Haus Burgel handeln musste 6 Aufgrund einer bei Worringen gefundenen romischen Weihinschrift die inschriftlich den Ortsnamen Segorigiensium 7 uberliefert stand fur Rein fest dass Worringen dieser ebenfalls noch nicht archaologisch nachgewiesene vicus ware 8 Er wurde jedoch 1901 uberzeugend von Franz Cramer widerlegt 9 Zuletzt schloss sich Geza Alfoldy der Meinung an Buruncum sei im heutigen Worringen zu suchen Es sei in Worringen bisher archaologisch kein Auxiliarkastell bekannt das in den literarischen Quellen bezeugte Alenkastell Burungum zwischen Koln und Neuss kann jedoch kaum anderswo gesucht werden 10 Literatur BearbeitenFranz Cramer Buruncum Worringen nicht Burgel In Bonner Jahrbucher Heft 107 Bonn 1901 S 190 202 Franz Cramer Buruncum Worringen und die Namen Ordnung im Antoninischen Itinerar In Romisch germanische Studien Gesammelte Beitrage zur romisch germanischen Altertumskunde Breslau 1914 S 120 122 Anton Hermann Rein Haus Burgel das Romische Burungum nach Lage Namen und Alterthumern Nebst Excursen uber die Veranderungen des dortigen Rheinlaufs und der Lage von Zons an diesem die romischen Inschrifte zu Dormagen Worringen und Burgel und die Matronenverehrung Krefeld 1855 Theodor Bergk Zur Geschichte und Topographie der Rheinlande in romischer Zeit Nachdruck des Originals von 1882 Europ Geschichtsverlag Paderborn 2015 ISBN 978 3 7340 0221 2 A Marcus Jahrbucher des Vereins von Althertumsfreunden im Rheinlande Band IV Bonn 1844 Geza Alfoldy Die Hilfstruppen der romischen Provinz Germania inferior Rheinland Verlag Dusseldorf 1968 Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen Kunow Die Militargeschichte Niedergermaniens In Heinz Gunter Horn Hrsg Die Romer in Nordrhein Westfalen 1987 S 52 A Marcus 1844 S 239 Toni Jagers Koln Worringen in Geschichte und Geschichten Eigenverlag Dormagen 1985 S 16 T Bergk 2015 S 175 Ernst Schmidt Hrsg Friedrich Wilhelm Schmidt Forschungen uber die Romerstrassen etc im Rheinlande In Bonner Jahrbucher 31 1861 S 87 Rein 1855 CIL 13 8518 Rein 1855 S 23 Cramer 1901 S 190 202 Geza Alfoldy 1968 S 20Kastelle des Niedergermanischen Limes Rheinlinie Lugdunum Batavorum Kastell Brittenburg Praetorium Agrippinae Kastell Valkenburg Matilo Kastell Leiden Roomburg Albaniana Kastell Alphen aan den Rijn Nigrum Pullum Kastell Alphen Zwammerdam Kastell Bodegraven Laurium Kastell Woerden Kastell Op de Hoge Woerd Fletio Traiectum Kastell Utrecht Fectio Kastell Bunnik Vechten Levefanum Kastell Rijswijk Mannaricium Kastell Buren Maurik Carvo Kastell Kesteren Kastell Overbetuwe Randwijk Kastell Overbetuwe Driel Castra Herculis Kastell Arnhem Meinerswijk Kastell Duiven Loowaard Carvium Kastell Rijnwaarden Harenatium Kastell Kleve Rindern Quadriburgium Kastell Qualburg Kastell Steincheshof Burginatium Kastell Altkalkar Vetera I Vetera II Kastell Wesel Buderich Kastell Alpen Drupt Calo Asciburgium Kastell Moers Asberg Kleinkastell Werthausen Gelduba Kastell Krefeld Gellep Novaesium Legionslager Neuss Kleinkastell am Reckberg Durnomagus Kastell Dormagen Buruncum Kastell Worringen Apud Aram Ubiorum Legionslager Koln Divitia Kastell Koln Deutz Flottenkastell Alteburg Romerlager Wesseling Legionslager Bonn Rigomagus Kastell Remagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buruncum amp oldid 237761518