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Levefanum das Kastell Rijswijk oder auch Kastell Buren Rijswijk war ein romisches Auxiliarkastell am Niedergermanischen Limes der seit 2021 Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbe ist Das ehemalige Militarlager und die dazugehorende zivile Siedlung Vicus lagen auf dem Gebiet von Rijswijk einem Dorf der Gemeinde Buren in der niederlandischen Provinz Gelderland unmittelbar sudlich von Wijk bij Duurstede einer Stadt in der Provinz Utrecht LevefanumLimes Niedergermanischer LimesDatierung Belegung a claudisch bis um 270b Spatantike bis Fruhes Mittelalter Typ KohortenkastellEinheit a Cohors Voluntariorum Civium Romanorumb Cohors I Thracum equitataErhaltungszustand Lager zerstort Vicus moglicherweise noch fragmentarisch im Boden vorhanden nicht sichtbarOrt Wijk bij Duurstede Buren RijswijkGeographische Lage 51 57 45 N 5 21 10 O 51 9625 5 3527777777778 Koordinaten 51 57 45 N 5 21 10 O hfVorhergehend Fectio nordwestlich Anschliessend Mannaricium ostlich Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft und Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Funde Befunde und Geschichte 4 Befundsituation und Fundverbleib 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseNamensherkunft und Lage Bearbeiten nbsp Levefanum auf der Tabula Peutingeriana zwischen Carvo und Fletio nbsp Levefanum im Verlauf des Niedergermanischen LimesAuf der Tabula Peutingeriana wird der Ort zwischen Carvo und Fletio verzeichnet Die dort verwendete Schreibweise Levefanum wurde vor allem in der niederlandischen Forschung von Haeva Fanum Tempel der Haeva einer weiblichen germanischen Gottheit abgeleitet 1 Der Ortsname lasst sich abweichend von diesen Vermutungen wenn er aus dem Germanischen gedeutet wird zunachst als Doublette des bei Ptolemaios uberlieferten Ortsnamen Leufan stellen Hier lediglich erganzt mit einem weiteren e als Bindevokal Die hergestellte germanische Etymologie nach Scheungraber Grunzweig deutet statt auf ein Heiligtum einer Gottheit auf eine profane Feucht Wiese hin auf der Gras geschnitten wurde Sie stellen Leve einzig moglich zu germ lewa schneiden und fanum zu germ fanja Sumpf Moor Fenn und vergleichen unter anderem mit altfriesisch fenne feuchte Wiese 2 In der antiken Topographie befand sich das Kastell auf dem linken Ufer des Kromme Rijn an der Stelle an der seit der Zeitenwende der Lek oder ein Vorlauferfluss des Leks vom Kromme Rijn abzweigte Flussabzweigungen besassen aus der Sicht romischer Militars eine grosse strategische Bedeutung Dies und der Umstand dass von diesem Punkt aus westlich ein grosseres kaum zugangliches sumpfiges Gebiet begann mag den Umstand erklaren dass die Lager Mannaricium und Levefanum relativ dicht beieinander lagen In dem heutigen geographischen Bild befindet sich das Fundareal von Levefanum in einem Uberschwemmungsgebiet zwischen der Stadt Wijk bij Duurstede im Norden und dem Dorf Rijswijk im Suden Forschungsgeschichte BearbeitenBereits in den Jahren 1900 und 1915 waren nordlich von Rijswijk romische Keramiken gefunden worden Um 1950 wurden in einer Ausbuchtung des Kromme Rijn Reste von senkrecht in den Boden gesetzten massiven Eichenbalken entdeckt bei denen es sich wahrscheinlich um die Reste einer romischen Uferbefestigung handelte Weitere romische Keramiken sowie Waffen und andere Militaria wurden bei Ausbaggerungsarbeiten im Jahre 1979 geborgen Funde Befunde und Geschichte BearbeitenWie das benachbarte Mannaricium wurde auch Levefanum durch Baggerarbeiten zur Sandgewinnung lokalisiert In dem Uberschwemmungsgebiet zwischen Wijk bij Duurstede und Rijswijk traten zahlreiche Funde aus eindeutig militarischem Kontext zu Tage durch die unter anderem die Grundung des Kastells auf die claudische Zeit um das Jahr 50 n Chr datiert werden konnte Moglicherweise handelt es sich um eine Grundung unter Gnaeus Domitius Corbulo aus dem Jahre 47 3 Neben Keramik und Baumaterialien waren insbesondere die Militaria augenfallig Darunter befanden sich ausser Fibeln und Waffen auch einige Helme von denen einer mit den Graffiti der ehemaligen Besitzer T Allienus Martial n is und Statorius Tertius sowie des Centurionen Antonius Fronto versehen war Die Namen sprechen dafur dass es sich bei diesen Soldaten um romische Burger handelte was auf die Moglichkeit der Stationierung einer Cohors civium Romanorum Kohorte romischer Burger in der Fruhzeit des Garnisonsortes hinweist Fur die Zeit zwischen 70 Ende des Bataveraufstands und 83 wird auf Grundlage eines Ziegels mit dem Stempel PRIMACORT die Stationierung der Cohors I Thracorum equitata 1 teilberittene Kohorter der Thraker postuliert Die Auflassung des Auxiliarkastells wird fur die Zeit um das Jahr 270 angenommen und steht moglicherweise in Zusammenhang mit der Grundung des gallischen Sonderreiches Einzelne Baggerfunde lassen die Vermutung zu dass der Kastellplatz in spatromischer Zeit schon wieder oder immer noch militarisch genutzt wurde Sogar eine Kontinuitat bis ins fruhe Mittelalter wird nicht ausgeschlossen so dass Levefanum eine der fruhesten Keimzellen des mittelalterlichen Handelszentrums Dorestad gewesen sein konnte bei dem um 690 die Schlacht zwischen Pippin II und den Friesen stattfand 1 Befundsituation und Fundverbleib BearbeitenDie Spuren des Kastells sind durch den maandernden Rhein und neuzeitliche Ausbaggerungen weitgehend zerstort Reste der Zivilsiedlung des Vicus sind moglicherweise noch im Boden vorhanden Im Gelande ist von beiden nichts mehr sichtbar Die Funde aus dem Lager und dem Vicus von Levefanum befinden sich im Museum Dorestad 4 in Wijk bij Duurstede sowie im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden Siehe auch BearbeitenListe der Truppenlager am Niedergermanischen Limes Liste der romischen vici in NiedergermanienLiteratur BearbeitenJulianus Egidius Bogaers Wijk bij Duurstede Levefanum In Julianus Egidius Bogaers und Christoph B Ruger Der Niedergermanische Limes Materialien zu seiner Geschichte Rheinland Verlag Koln 1974 ISBN 3 7927 0194 4 S 67 Wilfried A M Hessing Chris Sueur Bram Jansen Tussen Fectio en Levefanum Op zoek naar de Romeinse militaire weg in het Kromme Rijngebied Vestigia Amersfoort 2006 Vestigia rapporten ISSN 1573 9406 Saskia G van Dockum Das niederlandische Flussgebiet In Tilmann Bechert und Willem J H Willems Hrsg Die romische Reichsgrenze zwischen Mosel und Nordseekuste Theiss Stuttgart 1995 ISBN 3 8062 1189 2 S 81 Willem Albertus van Es Romeinse helmen uit de Rijn bij Rijswijk In Liber amicorum aan prof dr M W Heslinga Rijksdienst voor het Oudheidkundig Bodemonderzoek Amersfoort 1984 Willem Johannes Hendrik Verwers Roman period settlement traces and cemetery at Wijk bij Duurstede Berichten van de Rijksdienst voor het Oudheidkundig Bodemonderzoek 25 1975 S 93 132Weblinks BearbeitenBuren Rijswijk Gld Levefanum auf cultuurwijzer nl einer offiziellen Webseite fur das kulturelle Erbe der Niederlande niederlandisch Jona Lendering Rijswijk Gld In Livius org englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Saskia G van Dockum Das niederlandische Flussgebiet In Tilmann Bechert und Willem J H Willems Hrsg Die romische Reichsgrenze zwischen Mosel und Nordseekuste Theiss Stuttgart 1995 ISBN 3 8062 1189 2 S 81 Corinna Scheungraber Friedrich E Grunzweig Die altgermanischen Toponyme sowie ungermanische Toponyme Germaniens Ein Handbuch zu ihrer Etymologie unter Benutzung einer Bibliographie von Robert Nedoma Herausgegeben von Hermann Reichert Philologica Germanica 34 Fassbaender Wien 2014 ISBN 978 3 902575 62 3 S 206 209 Julianus Egidius Bogaers Wijk bij Duurstede Levefanum In Julianus Egidius Bogaers und Christoph B Ruger Der Niedergermanische Limes Materialien zu seiner Geschichte Rheinland Verlag Koln 1974 ISBN 3 7927 0194 4 S 67 Offizielle Webprasenz des Museum Dorestad Wijk bij Duurstede Kastelle des Niedergermanischen Limes Rheinlinie Lugdunum Batavorum Kastell Brittenburg Praetorium Agrippinae Kastell Valkenburg Matilo Kastell Leiden Roomburg Albaniana Kastell Alphen aan den Rijn Nigrum Pullum Kastell Alphen Zwammerdam Kastell Bodegraven Laurium Kastell Woerden Kastell Op de Hoge Woerd Fletio Traiectum Kastell Utrecht Fectio Kastell Bunnik Vechten Levefanum Kastell Rijswijk Mannaricium Kastell Buren Maurik Carvo Kastell Kesteren Kastell Overbetuwe Randwijk Kastell Overbetuwe Driel Castra Herculis Kastell Arnhem Meinerswijk Kastell Duiven Loowaard Carvium Kastell Rijnwaarden Harenatium Kastell Kleve Rindern Quadriburgium Kastell Qualburg Kastell Steincheshof Burginatium Kastell Altkalkar Vetera I Vetera II Kastell Wesel Buderich Kastell Alpen Drupt Calo Asciburgium Kastell Moers Asberg Kleinkastell Werthausen Gelduba Kastell Krefeld Gellep Novaesium Legionslager Neuss Kleinkastell am Reckberg Durnomagus Kastell Dormagen Buruncum Kastell Worringen Apud Aram Ubiorum Legionslager Koln Divitia Kastell Koln Deutz Flottenkastell Alteburg Romerlager Wesseling Legionslager Bonn Rigomagus Kastell Remagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Levefanum amp oldid 225501935