www.wikidata.de-de.nina.az
Das Braunborsten Gurteltier oder Braunhaar Gurteltier Chaetophractus villosus ist der grosste Vertreter der Borstengurteltiere und lebt hauptsachlich im sudlichen Bereich von Sudamerika ostlich der Anden Es bevorzugt trockene und offene Landschaften und ernahrt sich omnivor wobei die Menge an pflanzlicher als auch tierischer Nahrung abhangig von den Jahreszeiten ist Daruber hinaus erbeutet die Gurteltierart auch kleine Wirbeltiere Die vom Braunborsten Gurteltier angelegten unterirdischen Baue sind teilweise recht komplex Der Bestand der Gurteltierart gilt als nicht gefahrdet Braunborsten GurteltierBraunborsten GurteltierSystematikOrdnung Gepanzerte Nebengelenktiere Cingulata ohne Rang Gurteltiere Dasypoda Familie ChlamyphoridaeUnterfamilie EuphractinaeGattung Borstengurteltiere Chaetophractus Art Braunborsten GurteltierWissenschaftlicher NameChaetophractus villosus Desmarest 1804 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Skelettmerkmale 1 3 Sinnesleistungen und Lautausserungen 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Beutegreifer und Feindverhalten 3 5 Parasiten 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten Das Braunborsten Gurteltier erreicht eine Kopf Rumpf Lange von 26 bis 34 cm der Schwanz weist eine Lange zwischen 11 und 16 cm auf Das Gewicht variiert von 1 bis 3 9 kg und liegt im Durchschnitt bei 2 4 kg Tiere in Gefangenschaft konnen weitaus schwerer werden da diese dazu neigen Fett anzusetzen Mit dem Gewicht stellt die Gurteltierart den grosseren der beiden Vertreter aus der Gattung der Borstengurteltiere dar Der Kopf des Tieres besitzt eine kurze und breite Form und ist durch den markanten Kopfschild charakterisiert Dieser ist sehr gross und dreieckig geformt besitzt seitlich ein deutlich gekrummtes Profil und ragt fast bis zur Nasenspitze vor Aufgebaut ist der Kopfschild aus kleinen knochernen Plattchen die aber eine eher unregelmassige Form haben Die Ohren stehen weit auseinander sind trichterartig geformt und rund 2 4 cm lang Der Korper ist typisch fur Gurteltiere von einem Panzer bedeckt der bis zu den Beinansatzen reicht Er besteht aus mehreren Reihen kleiner Knochenplattchen und wirkt insgesamt sehr flach die Bereiche uber dem Schulter und dem Beckengurtel sind dabei fester ausgebildet Dazwischen befinden sich 7 bis 8 bewegliche Bander die ebenfalls aus kleinen Knochenplattchen aufgebaut sind Je Band betragt die Anzahl an Osteodermen 36 bis 44 Als zusatzlicher Schutz treten am Nacken ahnliche Banderungen auf ebenso am kraftigen an der Basis bis zu 8 cm breiten Schwanz Die Oberflachen der Osteoderme sind ornamentiert Die der festen Panzerbereiche tragen eine zentrale gestreckte Musterung die zwei Drittel der Plattchenlange einnimmt und von einzelnen peripheren Buckeln umgeben ist Getrennt werden die jeweiligen Ornamente durch tiefe Furchen Die Oberflachengestaltung der Knochenplattchen der beweglichen Bander ist ahnlich Zusatzlich kommt hier noch eine Gelenkflache vor die das entsprechende Element mit dem des benachbarten Bandes verbindet In den mittleren Knochenplattchen des Beckenpanzers sind zwei bis drei kleine Offnungen fur Drusen eingelassen Auf dem Ruckenpanzer wachsen einzelne lange und dicke Haare an den seitlichen Korperpartien an den Beinen auf dem Bauch und an den Wangen ist das Fell dichter Die Farbung der Haare reicht von schwarz auf dem Rucken und an den Seiten zu helleren Farbtonen uberwiegend am Bauch Die Haut und der Panzer des Tieres sind dunkelbraun gefarbt mit etwas helleren Farbtonen an den Seiten Die kurzen Gliedmassen enden in jeweils funf Strahlen die krallenbewehrt sind Dabei sind die Krallen seitlich abgeplattet und erreichen an den Vorderfussen 1 5 bis 2 5 cm Lange Der Hinterfuss wird etwa 4 9 cm lang 1 2 3 Skelettmerkmale Bearbeiten nbsp Schadel des Braunborsten Gurteltiers Sammlung Museum Wiesbaden Der Schadel ist 10 cm lang und an den Jochbeinen bis zu 11 cm breit An der Schadelunterseite kommt eine vergrosserte Paukenblase vor Der Unterkiefer weist einen generell recht schlanken Bau auf und erreicht bis zu 7 3 cm Lange und 0 51 bis 1 14 cm Hohe gemessen am ersten und letzten Zahn Bemerkenswert ist dass Weibchen einen durchschnittlich grosseren Unterkiefer als Mannchen haben einer der wenigen diagnostizierbaren Geschlechtsunterschiede beim Braunborsten Gurteltier Auch die Lange der Zahnreihen am Unterkiefer ubertrifft bei Weibchen mit 4 6 cm jene der Mannchen mit 4 2 cm Die Zahne entsprechen dabei nicht denen der meisten Saugetiere Sie sind allgemein molarartig geformt wobei im Oberkiefer neun im Unterkiefer zehn solcher Zahne je Kieferast vorkommen insgesamt also 38 Die Hohe der Zahne liegt bei 0 5 cm 4 5 Wie bei den anderen Gurteltieren zeigt die Ulna markante Anpassungen an eine grabende Lebensweise So ist der gesamte Knochen 6 4 cm lang das obere Gelenkende Olecranon nimmt aber allein 2 6 cm ein Das proportionale Verhaltnis dieser beiden Langen ist aber etwas geringer als bei anderen Gurteltieren etwa den Nacktschwanzgurteltieren 1 6 3 Sinnesleistungen und Lautausserungen Bearbeiten Wie die meisten Gurteltiere hat das Braunborsten Gurteltier einen nur gering entwickelten Sehsinn Weibliche Tiere die am Bau gestort werden geben ein Knurren von sich von Tieren aus Gefangenschaften ist auch ein Grunzen bekannt Saugende Jungtiere machen sich durch ein katzenartiges Schnurren bemerkbar 1 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp VerbreitungsgebietDer Lebensraum des Braunborsten Gurteltiers umfasst das sudliche Sudamerika Es kommt vom aussersten Westen Brasiliens uber den Sudosten Boliviens den Westen und Nordwesten Paraguays bis nach Argentinien und das ostliche Chile vor das Hauptverbreitungsgebiet ist dabei Argentinien bis zur Sudspitze des Kontinents Die extrem westlichen Refugien in Chile erreichte die Gurteltierart relativ spat erste Belege stammen aus dem 19 Jahrhundert Fruhe Funde wurden aus der Region del Bio Bio im zentralen Landesteil registriert aus den weit sudlich gelegenen Gebieten nahe der Magellanstrasse sind erste Beobachtungen in den 1970er Jahren bekundet Das gesamte Verbreitungsgebiet umfasst 2 53 Millionen Quadratkilometer die Populationsdichte ist aber unbekannt In Uruguay ist das Braunborsten Gurteltier trotz ahnlicher klimatischer Verhaltnisse nicht heimisch hier wirkte wohl die Wasserbarriere des Rio de la Plata als Ausbreitungshindernis Kleinere Populationen wurden auf der Grossen Feuerland Insel ab dem Jahr 1982 als Nahrungsressource fur die Arbeiter auf den Erdol Forderstellen eingefuhrt diese Gruppen vermehrten sich aber rasch und verteilten sich bis zum Jahr 2005 auf bereits uber 480 km 7 Als Lebensraum dienen haufig offene trockene bis halbwustenartige Landschaften so kommt es in den Trockenwaldern und Dorngebuschsavannen des Gran Chaco vor ebenso wie in den Bergstrauchsteppen Patagoniens und in den Graslandern der Pampa Gelegentlich wird die Gurteltierart auch in landwirtschaftlich kultivierten Regionen beobachtet Weitgehend werden Tieflander bewohnt das Braunborsten Gurteltier ist allerdings auch bis in 1500 m uber der Meereshohe nachgewiesen Die Populationsdichte wurde bisher kaum untersucht fur Bolivien liegen Angaben von etwa 0 58 Tieren je Quadratkilometer vor in Argentinien kann sie in einzelnen Bereichen bis zu 200 Individuen auf einer vergleichbar grossen Flache betragen In Teilen des Verbreitungsgebietes lebt die Gurteltierart sympatrisch mit dem Kleinen Borstengurteltier Chaetophractus vellerosus und dem Sechsbinden Gurteltier Euphractus sexcinctus 1 8 9 2 7 3 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten Das Braunborsten Gurteltier ist sowohl tag als auch nachtaktiv und meist ein Einzelganger es tritt aber auch paarweise auf Es lebt teilweise unterirdisch in selbst gegrabenen Bauen die gelegentlich auch in grosser Nahe zu menschlichen Siedlungen angelegt werden Diese haben einen windabgewandten Eingang von bis zu 20 cm Breite und 15 bis 20 cm Hohe und fuhren schrag in den Boden verlaufen weiter im Untergrund aber eher horizontal Es sind unterschiedliche Bautypen bekannt In weichem sandigem Boden sind die Baue relativ einfach und reichen rund 50 cm tief in den Untergrund wobei sie bis zu 70 cm Lange aufweisen Diese einfachen Hohlen dienen haufig der Nahrungsbeschaffung und dem Schutz vor Fressfeinden Deutlich komplexere Baue finden sich in harteren haufig kalkigem Untergrund und sind rund 1 m tief und bis zu 4 9 m lang Diese bestehen teilweise aus mehreren manchmal sternenformig angelegten Gangen und Kammern Die Kammern selbst sind 20 bis 30 cm lang und 50 cm hoch Solche Baue nutzt das Braunborsten Gurteltier als permanente Behausung oder zur Aufzucht von Jungen wobei diese in Gebieten angelegt werden die nicht von Uberschwemmungen bedroht sind Beide Bautypen verwendet die Gurteltierart auch zum Schlafen was in Rucken oder Seitenlage geschieht wobei maximal sechs Stunden schlafend verbracht werden 10 1 2 3 Ernahrung Bearbeiten Das Braunborsten Gurteltier ist ein Omnivore Untersuchungen an Magen Darm Inhalten ergaben zu uber 60 Fruchte vor allem der in der trockenen Chaco Region heimischen Pflanzen wie Caesalpinien Prosopis Ziziphus und Sideroxylon daruber hinaus aber auch von Kakteen wie etwa Quiabentia Der restliche Anteil umfasst uberwiegend Insekten vor allem Termiten und Ameisen zusatzlich auch Heuschrecken oder Kafer wie Lauf und Russelkafer Die aufgenommene Menge an pflanzlicher und tierischer Nahrung schwankt dabei und ist wohl abhangig von den Jahreszeiten so werden im Winter mehr Insekten verzehrt als im Sommer Beobachtungen zufolge kann die Gurteltierart aber auch Aas zu sich nehmen und wird manchmal an Kadavern oder Abfallen beobachtet Aktiv erbeutet sie auch kleinere Wirbeltiere wie Amphibien und Reptilien 11 eine gelegentlich postulierte Jagd auf Lammer konnte bisher nicht bestatigt werden 9 In Gebieten mit dichterer menschlicher Besiedlung stobert das Braunborsten Gurteltier auch Eigelege von Huhnern auf weiterhin auch jene des Nandus Seine Nahrung sucht es mit tief gesenktem Kopf dicht uber dem Erdboden teilweise schwingt der Kopf zur Seite Der Geruchssinn spielt hierbei eine grosse Rolle nach dem Aufspuren der Beute grabt das Braunborsten Gurteltier diese rapide mit den Vorderbeinen aus Bekannt ist dass die Gurteltierart langere Zeit ohne Wasser auskommt was Voraussetzung fur das Uberleben in den trockenen Gebieten ist 1 2 12 3 Fortpflanzung Bearbeiten Die Paarung erfolgt hauptsachlich von November bis Mai Mannchen werben um weibliche Tiere indem sie ihre Genitalien beschnuffeln Die Tragzeit dauert etwa 60 bis 75 Tage In der Regel werden zwei Jungtiere meist ein mannliches und ein weibliches Tier geboren Die Geburt selbst verlauft recht schnell innerhalb von rund 10 Minuten und erfolgt in einem Versteck Die Jungtiere haben einen sehr weichen lederartigen Panzer der im Laufe des Wachstums verhartet Ausserdem sind der Mund bis auf den vordersten Bereich und die Augen vollstandig geschlossen Das Gewicht eines Neugeborenen liegt bei etwa 117 bis 155 g Aufgrund des bereits bestehenden Ruckenpanzers kann das Muttertier den Nachwuchs nicht mit einem Biss in den Nacken tragen Bei einem etwaigen Transport erfasst es das Junge daher mit dem Maul am Vorderbein Erste eigene Gehversuche startet das Jungtier nach rund zwei Wochen Die Augen offnen sich nach 16 bis 30 Tagen zu dieser Zeit verlasst das Jungtier auch erstmals das Versteck ab dem 35 Tag beginnt es auch feste Nahrung zu sich zu nehmen Insgesamt wird ein Junges rund zwei Monate gesaugt Wahrend dieser Zeit nimmt es bis auf 1 5 kg zu der tagliche Gewichtszuwachs liegt bei 26 bis 36 g Nach dem Ende der Saugphase ist das Muttertier wieder bereit fur eine neue Befruchtung der Abstand zwischen einzelnen Geburten liegt bei 72 bis 74 Tagen Junge Braunborsten Gurteltiere sind mit neun Monaten geschlechtsreif Die maximale Lebensdauer betragt 20 Jahre 1 13 14 2 3 Beutegreifer und Feindverhalten Bearbeiten Vor allem der Puma und der Jaguar sind Fressfeinde des Braunborsten Gurteltiers gelegentlich wird die Gurteltierart auch von Fuchsen erlegt die aber meist Jungtiere stellen Dabei ist seit den 1990er Jahren ein Anstieg der Bejagung durch die Raubkatzen zu verzeichnen was moglicherweise mit dem Ruckgang der Bestande des Viscacha als eigentliche Hauptbeute zusammenhangt In von Menschen besiedelten Gebieten fallt das Braunborsten Gurteltier gelegentlich auch Hunden zum Opfer Bei nahender Bedrohung erhebt sich ein Tier unter Zuhilfenahme des Schwanzes schnuffelnd auf die Hinterbeine bevor es in Zickzacklinien davonlauft oder einen Bau aufsucht Auch kann es sich bei Gefahr relativ schnell eingraben Als weiteres Bedrohungsverhalten ist bekannt dass ein Tier eine mit Hilfe der beweglichen Bander des Panzers gekrummte Stellung einnimmt und die Fusse mit den Krallen in den Boden verankert in dieser Position ist es durch Beutegreifer nur schwer zu bewegen 1 Parasiten Bearbeiten Als ausserer Parasit ist die Zecke Amblyomma bekannt von der mehrere Arten das Braunborsten Gurteltier befallen Weiterhin sind auch Flohe wie Tunga und Phthiropsylla belegt erstere Gattung wurde an 25 aller untersuchten Braunborsten Gurteltiere im ostlichen Argentinien festgestellt Innere Parasiten umfassen vor allem Fadenwurmer Hier treten haufig Vertreter der Gattungen Aspidodera Orihelia Trichohelix und Mazzia auf Zudem ist die Gurteltierart als Wirt des Fadenwurms Trichinella bekannt welcher beim Menschen durch Verzehr von rohem Fleisch Trichinose Erkrankungen hervorrufen kann 1 3 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Gurteltiere nach Gibb et al 2015 15 Dasypoda Dasypodidae Dasypus Chlamyphoridae Euphractinae Euphractus sexcinctus Chaetophractus villosus Zaedyus pichiy Chaetophractus vellerosus Chlamyphorinae Chlamyphorus Calyptophractus Tolypeutinae Priodontes Tolypeutes CabassousVorlage Klade Wartung StyleDas Braunborsten Gurteltier gehort zur Gattung der Borstengurteltiere Chaetophractus die eine weitere Art beinhaltet Die Borstengurteltiere wiederum sind Mitglieder der Gruppe der Gurteltiere Dasypoda innerhalb dieser werden sie in die Familie der Chlamyphoridae und die Unterfamilie der Euphractinae gestellt Die Euphractinae setzen sich neben den Borstengurteltieren zusatzlich aus dem Sechsbinden Gurteltier Euphractus und dem Zwerggurteltier Zaedyus zusammen Die Unterfamilie bildet die Schwestergruppe einer Klade bestehend aus den Chlamyphorinae mit den Gurtelmullen und den Tolypeutinae denen unter anderem auch die Kugelgurteltiere Tolypeutes und die Nacktschwanzgurteltiere Cabassous angehoren Die Aufspaltung der Chlamyphoridae in die drei heute bestehenden Unterfamilien begann bereits im Oberen Eozan vor 37 Millionen Jahren Die starkere Diversifizierung der Euphractinae setzte im Oberen Miozan vor rund 11 Millionen Jahren ein 16 17 15 Es sind keine Unterarten des Braunborsten Gurteltiers bekannt 1 Der stammesgeschichtliche Ursprung des Braunborsten Gurteltiers liegt moglicherweise in der Region der Pampa dort sind auch die bisher altesten Fossilfunde bekannt die aus Chapadmalal in der Provinz Buenos Aires Argentinien stammen und ins mittlere Pliozan vor etwa 4 bis 3 2 Millionen Jahren datiert werden Sie stellen gleichzeitig den altesten Nachweis der Gattung Chaetophractus dar Ein fruhpleistozanes Alter haben Fossilreste aus der Region des Rio de la Plata 18 aus dem Jungpleistozan stammen Knochenplattchen aus der Toropi Formation in der argentinischen Provinz Corrientes in Argentinien was ausserhalb des heutigen Verbreitungsgebietes liegt Da das Braunborsten Gurteltier an eher trockene Klimate angepasst ist konnte dies fur derartige Verhaltnisse wahrend der letzten Kaltzeit in Mesopotamia sprechen 19 Moglicherweise erreichte die Gurteltierart das heutige Patagonien erst nach dem Temperaturminimum der letzten Kaltzeit vor 16 000 Jahren worauf die sehr hohe genetische Variabilitat der Populationen in dieser Region hinweist 20 Die Erstbeschreibung erfolgte durch Anselme Gaetan Desmarest im Jahr 1804 unter dem wissenschaftlichen Namen loricatus villosus als Grundlage diente der Bericht Le Tatou Velu von Felix de Azara uber das Braunborsten Gurteltier welchen er 1801 im Buch Essais sur l Histoire Naturelle des Quadrupedes de la Province du Paraguay veroffentlicht hatte Das lokale Guarani Volk bezeichnet das Braunborsten Gurteltier als tatu poju i wobei poju sich auf die nadelartigen Klauen am Vorderfuss bezieht und i klein bedeutet 1 Bedrohung und Schutz Bearbeiten nbsp Braunborsten Gurteltier im Zoo von WroclawGenerell sind keine grosseren Bedrohungen bekannt Von einigen indigenen Volksgruppen wird das Braunborsten Gurteltier gelegentlich als Nahrungsressource genutzt vor allem im Winter wenn das Tier uber grossere Fettreserven verfugt die verspeiste Menge erreicht aber Untersuchungen zufolge weniger als 1 der gesamten verzehrten Biomasse pro Jahr Der Panzer dient auch als Resonanzkorper fur Musikinstrumente wie das Charango In verschiedenen Gegenden so in Patagonien gilt das Tier aber als unsauber und als Schadling und Ubertrager verschiedener Erkrankungen vor allem in landwirtschaftlich genutzten Gebieten Ausserdem wird der Gurteltierart nachgesagt Verletzungen bei Pferden und Rindern hervorzurufen die gelegentlich durch ihr Gewicht die Baue in den weichen Boden zum Einsturz bringen Haufig getotet werden Tiere in dichter besiedelten Gebieten bei Autounfallen hier unterliegen sie auch der Bejagung durch frei lebende Hunde Aufgrund der weiten Verbreitung und einer angenommenen Bestandsvermehrung gilt das Braunborsten Gurteltier laut IUCN als nicht gefahrdet least concern Es ist in mehreren geschutzten Gebieten heimisch 21 Weiterhin ist das Tier eine der am haufigsten in zoologischen Einrichtungen gehaltenen Gurteltierarten 1 Literatur BearbeitenMariella Superina und Agustin Manuel Abba Chlamyphoridae Chlamyphorid armadillos In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 48 71 S 68 ISBN 978 84 16728 08 4 Jorge Alberto Gallo Mariella Superina und Agustin Manuel Abba Chaetophractus villosus Cingulata Chlamyphoridae Mammalian Species 54 1014 2022 S 186 201 doi 10 1093 mspecies seab017Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Paul Smith Greater hairy armadillo Chaetophractus villosus Desmarest 1808 Mammals of Paraguay 11 2008 S 1 15 a b c d e Mariella Superina und Agustin Manuel Abba Chlamyphoridae Chlamyphorid armadillos In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 48 71 S 68 ISBN 978 84 16728 08 4 a b c d e f g Jorge Alberto Gallo Mariella Superina und Agustin Manuel Abba Chaetophractus villosus Cingulata Chlamyphoridae Mammalian Species 54 1014 2022 S 186 201 doi 10 1093 mspecies seab017 Silvia Margarita Squarcia Nora Silvia Sidorkewicj und Emma Beatriz Casanave Cranial Osteology of the Armadillo Chaetophractus villosus Mammalia Xenarthra Dasypodidae International Journal of Morphology 24 4 2006 S 541 547 S M Squarcia N S Sidorkewicj R Camina und E B Casanave Sexual dimorphism in the mandible of the armadillo Chaetophractus villosus Desmarest 1804 Dasypodidae from northern Patagonia Argentina Brazilian Journal of Biology 69 2 2009 S 347 352 S F Vizcaino und N Milne Structure and function in armadillo limbs Mammalia Xenarthra Dasypodidae Journal of Zoology 257 2002 S 257 117 127 a b Sebastian Poljak Julieta Sanchez Lucas Lanusse und Marta Susana Lizarralde Anthropogenic invaders historical biogeography current genetic status and distribution range of the peludo Chaetophractus villosus Xenarthra in Patagonia and Tierra del Fuego southern South America Mammalia 2020 doi 10 1515 mammalia 2019 0076 Agustin M Abba und M Superina Chaetophractus villosus Edentata 11 2 2010 S 152 a b Agustin M Abba Marcela J Nabte und Daniel E Udrizar Sauthier New Data on Armadillos Xenarthra Dasypodidae for Central Patagonia Argentina Edentata 11 1 2010 S 11 17 Agustin M Abba Daniel E Udrizar Sauthier und Sergio F Vizcaino Distribution and use of burrows and tunnels of Chaetophractus villosus Mammalia Xenarthra in the eastern Argentinean pampas Acta Theriologica 50 1 2005 S 115 124 Sergio F Vizcaino und Gerardo De Iuliis Evidence for Advanced Carnivory in Fossil Armadillos Mammalia Xenarthra Dasypodidae Paleobiology 29 1 2003 S 123 138 Aldo Arriagada Luisa Baessolo Cristian Saucedo Julio E Crespo Julio Cerda Luis Parra Dennis Aldridge Jaime Ojeda und Alex Hernandez Habitos alimenticios de poblaciones perifericas de Zaedyus pichiy y Chaetophractus villosus Cingulata Chlamyphoridae en la Patagonia chilena Iheringia Serie Zoologia 107 2017 S e2017013 doi 10 1590 1678 4766e2017013 Mariella Superina und W J Loughry Life on the Half Shell Consequences of a Carapace in the Evolution of Armadillos Xenarthra Cingulata Journal of Mammal Evolution 19 2012 S 217 224 Maria Julieta Olocco Diz und Ana Duggan The First Hand Rearing of Larger Hairy Armadillos Chaetophractus villosus at the Temaiken Foundation Edentata 6 2004 S 27 30 a b Gillian C Gibb Fabien L Condamine Melanie Kuch Jacob Enk Nadia Moraes Barros Mariella Superina Hendrik N Poinar und Frederic Delsuc Shotgun Mitogenomics Provides a Reference Phylogenetic Framework and Timescale for Living Xenarthrans Molecular Biology and Evolution 33 3 2015 S 621 642 Maren Moller Krull Frederic Delsuc Gennady Churakov Claudia Marker Mariella Superina Jurgen Brosius Emmanuel J P Douzery und Jurgen Schmitz Retroposed Elements and Their Flanking Regions Resolve the Evolutionary History of Xenarthran Mammals Armadillos Anteaters and Sloths Molecular Biology and Evolution 24 2007 S 2573 2582 Frederic Delsuc Mariella Superina Marie Ka Tilak Emmanuel J P Douzery und Alexandre Hassanin Molecular phylogenetics unveils the ancient evolutionary origins of the enigmatic fairy armadillos Molecular Phylogenetics and Evolution 62 2012 673 680 Esteban Soibelzon Angel Ramon Mino Boilini Alfredo Eduardo Zurita und Cecilia Mariana Krmpotic Los Xenarthra Mammalia del Ensenadense Pleistoceno inferior a medio de la Region Pampeana Argentina Revista Mexicana de Ciencias Geologicas 27 3 2010 S 449 469 Analia Francia und Martin R Ciancio First record of Chaetophractus villosus Mammalia Dasypodidae in the late Pleistocene of Corrientes Province Argentina Revista del Museo de La Plata Seccion Paleontologia 13 70 2013 S 1 9 Sebastian Poljak Viviana Confalonieri Mariana Fasanella Magali Gabrielli und Marta Susana Lizarralde Phylogeography of the armadillo Chaetophractus villosus Dasypodidae Xenarthra Post glacial range expansion from Pampas to Patagonia Argentina Molecular Phylogenetics and Evolution 55 1 2010 S 38 46 Augusin M Abba und Mariella Superina Chaetophractus villosus In IUCN IUCN Red List of Threatened Species Version 2012 2 Online zuletzt abgerufen am 2 Februar 2013Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chaetophractus villosus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chaetophractus villosus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Abba amp Superina 2006 Abgerufen am 2 Februar 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunborsten Gurteltier amp oldid 222421696