www.wikidata.de-de.nina.az
Bawinkel ist eine Gemeinde im niedersachsischen Emsland nordostlich von Lingen Ems und sudwestlich von Haselunne Der Ort war bis zur Gemeindereform Verwaltungssitz der Samtgemeinde Bawinkel und ist seitdem eine Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Lengerich Wappen Deutschlandkarte52 6 7 4091666666667 21 Koordinaten 52 36 N 7 25 OBasisdatenBundesland NiedersachsenLandkreis EmslandSamtgemeinde LengerichHohe 21 m u NHNFlache 20 35 km2Einwohner 2709 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 133 Einwohner je km2Postleitzahl 49844Vorwahl 05963Kfz Kennzeichen ELGemeindeschlussel 03 4 54 002LOCODE DE B6AAdresse der Gemeindeverwaltung Osterbrocker Str 2 49844 BawinkelWebsite www bawinkel deBurgermeister Hans Peter Langels CDU Lage der Gemeinde Bawinkel im Landkreis EmslandKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 2 Herkunft der Ortsnamen 3 Geschichte 3 1 Fruhgeschichte 3 2 Mittelalter 3 2 1 Kapelle und Fachwerkkirche 3 3 Neuzeit 3 3 1 Eigenhorige und Heuerleute 3 4 19 Jahrhundert 3 5 20 Jahrhundert 3 5 1 St Alexander 3 5 2 Die Kleinbahn 3 5 3 Verbande und Vereinigungen 3 6 Die 1950er Jahre 4 Heutige Situation 4 1 Einwohnerzahlen 5 Politik 5 1 Gemeinderat 5 2 Burgermeister 5 3 Wappen 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 7 Wirtschaft und Infrastruktur 7 1 Verkehr 8 Ehrenburger 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Bawinkel liegt etwa 7 km ostlich der Ems und des Dortmund Ems Kanals zwischen Lingen und Haselunne im Norden des ehemaligen Kreises Lingen an der Grenze zum fruheren Kreis Meppen Durch die Gemeinde Bawinkel verlauft ein alter Handelsweg die flamische Landstrasse Diese wurde spater zur B 213 Durch die Gemeinde fliesst der Bawinkeler Bach Nachbargemeinden Bearbeiten Nachbargemeinden sind im Norden die Stadt Haselunne im Osten die Gemeinde Gersten im Suden die Stadt Lingen und die Gemeinde Langen und im Westen die Gemeinde Geeste Gemeindegliederung Bearbeiten Am 1 Marz 1974 wurden die bis dahin selbstandigen Gemeinde Duisenburg und Plankorth in die Gemeinde Bawinkel eingegliedert 2 Herkunft der Ortsnamen BearbeitenBei Bawinkel lasst sich das Bestimmungswort nicht sicher herleiten Moglicherweise liegt ein Eigenname vor in Zusammenhang mit dem Junker Bar der nach einer alten Uberlieferung einer der ersten Anwohner gewesen sein soll Auf diesen wird auch die Entstehung der Kirche zuruckgefuhrt Das Grundwort winkel steht fur niederdtsch hoek Ecke was auf einen Grenzort hinweist Dem entspricht dass die Kirche zum Teil auf Bokeloher Grund errichtet worden sein soll Fur diese mundliche Uberlieferung gibt es keinen schriftlichen Beweis Die erste Kirche hat etwa dort gestanden wo heute der evangelische Friedhof liegt Bei Plankorth ist ebenfalls das Bestimmungswort nicht gesichert entweder von plan Flache freier Platz vgl mittelhochdeutsch plan blan lat planum altfrz plain oder nach einem um 1550 genannten Erbe Planke Das Grundwort orth hat die Bedeutung Spitze Phallus vgl germ uzda althochdtsch ort altsachs altfries engl ord altnord oddr Das Bestimmungswort von Duisenburg ist unklar Das Grundwort burg hat die Bedeutung befestigter hochgelegener beschutzter Ort und verweist auf einen Versammlungsort Clusorth fruher auch Clus Das Bestimmungswort clus auch klaus klus hat die Bedeutung schliessen sperren schutzen aus kleve cleve vgl althochdtsch klusa mittelhochdtsch kluse lat clausa das beschreibt den abgeschirmten geschutzten Charakter eines Ortes Beispiele Claustal Klausaurach Klausa Das Grundwort verweist ahnlich wie bei Plankorth auf einen Kultplatz Bramhar wird um 1000 im Werdener Urbar und im elften Jahrhundert noch einmal im Corveyer Heberegister als Teil des Venkigaus erwahnt Das Bestimmungswort bram bedeutet Dorn Stachel aus indogerm bhrom bhrem eine Spitze bilden es beschreibt die Einhegung eines Ortes Das Grundwort har her Frauenhaar Gottin Ertha Hera aus germ hera vgl althochdtsch altsachs altnord har benennt einen Ort der Verehrung der Erd Gottin Es handelte sich also vermutlich um einen ringsum mit Dornen umgebenen Kultplatz an dem die Erdgottin verehrt wurde Geschichte BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Archaologische Funde belegen eine Besiedlung des Raumes Bawinkel in fruhgermanischer Zeit So konnten bei Kultivierungsarbeiten auf dem etwas hoher gelegenen Gelande des Ortsteils Duisenburg Urnen und Scherben aus vorchristlicher Zeit geborgen werden 3 Mittelalter Bearbeiten Im 10 und 11 Jahrhundert soll das Bawinkler Gebiet mit vier bis sechs Hofen bestanden gewesen sein 4 Erst ab dem 13 Jahrhundert stieg die Besiedlung stark an Eine erste Kirche fand in Urkunden des Jahres 1325 Erwahnung Ob dieses Gebaude schon auf dem heute noch vorhandenen alten jetzt von der evangelischen Gemeinde Bawinkel genutzten Friedhof in der Nahe der Strasse nach Gersten stand ist jedoch nicht zu belegen In der Folgezeit zwischen 1457 und 1600 unterlag die Ortsbezeichnung mehrfachem Wandel So sind die Bezeichnungen Baffwinkel spater Bavehinkel dann Bavinkell auch Bauynkell sowie Bavehinckell bekannt 3 Kapelle und Fachwerkkirche Bearbeiten nbsp Alte Bawinkler Kirche von 1717Wie in der Geschichte vieler Kulturen festzustellen ist bildeten auch mit der Verbreitung des Christentums religiose Statten einen Kristallisationspunkt der ein Entstehen von Ansiedlungen ausloste Ein im 9 oder 10 Jahrhundert entstandener und in grosser Zahl von hollandischen Pilgern genutzter Wallfahrtsweg der uber Schepsdorf und Bawinkel nach den in Wildeshausen verehrten Reliquien des heiligen Alexander fuhrte soll Anlass gewesen sein in Bawinkel eine Kapelle zu errichten Umstritten ist ob die aus dieser Kapelle hervorgegangene Kirche als Filialkirche der Kirchengemeinde des Ortes Bokeloh mit seiner uber 1000 jahrigen Kirche oder der Pfarre Lingen unterstand Den spateren Bau einer Kirche am alten Friedhof Bawinkels bezeugt eine uberlieferte Steininschrift des Turmes mit dem Wortlaut Completum est 1506 Dies bestatigt den Standort und lasst den Ruckschluss auf einen noch fruheren Baubeginn zu Die ab der Mitte des 16 Jahrhunderts zahlreicher werdenden Quellen untermauern in vielfaltiger Form die fruhe Geschichte des Kirchspiels So gibt ein Verzeichnis geistlicher Guter des Jahres 1553 einen Einblick in die damaligen Eigentumsverhaltnisse der katholischen Kirche vor Ort nbsp Mit Moritz von Oranien begann die Unterdruckung der Katholiken in der Grafschaft LingenDie beschaulichen von einer katholischen Kirchengemeinde gepragten Verhaltnisse in Bawinkel anderten sich im ausgehenden 16 Jahrhundert mit der Eroberung der Stadt Lingen durch Prinz Moritz von Oranien Obwohl dessen Herrschaft nur von kurzer Dauer war griff er auch in die kirchlichen Belange der Region ein Bawinkel und andere Orte erhielten nun auch calvinistische Geistliche Nach neuerlichem Wechsel der Machtverhaltnisse die durch das Eingreifen der Katholischen Liga herbeigefuhrt wurden waren die Verhaltnisse wieder umgekehrt worden Nach dem Abzug der Liga um 1632 gewannen die Reformierten wieder die Oberhand und Bawinkler Katholiken konnten spater nur eine Notkirche in Bramhar im damaligen Furstentum Munster fur den Gottesdienst nutzen Diese Notkirche ein umgewandelter Schafstall wurde ersetzt durch ein Fachwerkhaus welches die Bawinkler auf einem ihnen von der Stadt Haselunne geschenkten Grundstuck am Gelsho als Kirche errichteten Erst ein Wechsel durch Erbfolge in Lingen Lingen fiel an das Haus Brandenburg brachte eine Verbesserung der Lage Der preussische Konig Friedrich Wilhelm liess dann wieder zu dass Gottesdienste der Katholiken in Bawinkel als private Veranstaltungen stattfanden Die Reformierten nutzten weiter die mittlerweile altersschwach gewordene Kirche am alten Friedhof Den Katholiken war nach weiteren Lockerungen der Repression gestattet worden ihre in Haselunne abgeschlagene Holzkirche in Bawinkel neu zu errichten Bauplatz war nach Tenfelde der heutige Schulplatz dort wo das Haus Meermann steht Aus dieser Fachwerkkirche entstand dort im Jahr 1717 die alte Bawinkler Kirche die aufgrund der amtlichen Vorschriften nicht wie eine solche aussehen durfte Dem lang gestreckten einer Scheune ahnelndem Bauwerk durfte vorerst kein Turm angefugt werden Fast 50 Jahre behielt das Gebaude diese Form und wurde dann 1765 70 durch An und Umbau an gleicher Stelle erneuert Ermoglicht wurden die Baumassnahmen durch Kollekten im Munsterschen und im nicht weit entfernten Holland da diese in der Grafschaft Lingen noch immer nicht gestattet waren 1824 wurde durch Erlass Konig Georgs die verbliebene reformierte Gemeinde Bawinkels mit der der Gemeinde Lengerich vereinigt und der Abbruch der baufalligen Kirche am alten Friedhof angeordnet Die dortige Turmuhr die Glocken sowie brauchbares Steinmaterial gingen nach zahen Verhandlungen an die katholische Gemeinde Diese Uberbleibsel der ersten Kirche und erganzendes Material dienten in den Jahren 1826 27 einem erneuten Umbau und der Errichtung eines massiven Kirchturmes Im Jahr 1907 wurde die alte Bawinkler Kirche auf Abbruch verkauft 5 Neuzeit Bearbeiten nbsp Bawinkel auf einer Karte von 1673Konkrete Angaben zur Geschichte und Besiedlung des Raumes Bawinkel liegen ab dem 16 Jahrhundert vor Sie geben gestutzt auf damalige Steuerlisten und anderer Urkunden der jeweiligen Landesherren Hinweise zur Einwohnerzahl und der Nutzung von Grund und Boden In einer Aufstellung des Jahres 1550 verlangte der Landesherr von Lingen 6 von seinen namentlich gelisteten Eigenhorigen Abgaben in Form von Naturalien deren Mengen dezidiert angegeben waren Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges kam es 1636 zwischen Bawinkel und Haselunne zur Schlacht bei Haselunne Bei Bawinkler standen auf der Seite des schwedischen Heeres mit ihrem Anfuhrer Dodo Freiherr zu Innhausen und Knyphausen Das schwedische Heer war mit 1000 Reitern und 300 Mann Fussvolk angetreten und kampfte gegen die kaiserlichen Truppen die in Haselunne lagen und zu denen auch das benachbarte Klosterholte gehorte Die Kaiserlichen verloren 700 Mann die Schweden nur 20 aber auch ihren General von Knyphausen Der Ort der Schlacht heisst heute noch Roter Marsch Eigenhorige und Heuerleute Bearbeiten Abweichend von anderen Kirchspielen der Region bestand in Bawinkel eine besondere Form der Eigenhorigkeit Obwohl in der ubrigen Grafschaft Lingen eine Anzahl Herren wie die des wohlhabenden Landadels oder die Abte der Kloster nicht zuletzt auch der Landesherr selbst eine mehr oder weniger grosse Anzahl von Eigenhorigen besassen waren die Bawinkler Bewohner dem Konig eigenhorig Sie zahlten ihre Abgaben an Naturalien und Pachtzins an den dafur bestellten Beamten 7 Im 17 Jahrhundert entstand wohl die Klasse der Heuerleute der Kleinbauern ohne Grundbesitz die bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts auch in Bawinkel bestand Heuerleute waren Familien die uber Generationen auf den Grund und Boden eines Grossbauern ansassig waren Sie hatten nach uberkommenen Regeln vorrangig fur alle anfallenden Tatigkeiten in der Landwirtschaft ihres Grundbesitzers dem Grossbauern zu dienen Festgesetzt waren differierende Zahlen an jahrlich zu leistenden Arbeitstagen die zwischen den Werten 150 und 250 Tagen betrugen Die Gegenleistung bestand in einer zur Verfugung gestellten Behausung nebst Stallungen und einigen Hektar Land die zur eigenen Bewirtschaftung und eigenem Ertrag genutzt werden konnten 19 Jahrhundert Bearbeiten Am Anfang des 19 Jahrhunderts wurden die Bawinkler Burger zu Untertanen des Konigreiches Hannover 1814 1866 In der Zeit der Regentschaft Konig Georgs wurden in Bawinkel das nun der Niedergrafschaft Lingen unterstand kirchliche und schulische Belange neu geordnet Um die Mitte des 19 Jahrhunderts wurden uberall verstarkt Massnahmen zur Bodenverbesserung ergriffen Auch in der Mark Bawinkel mit seinen weitlaufigen nassen Wiesen und Weideflachen sann man auf Abhilfe Wegen dieser anstehenden kostentrachtigen Vorhaben zur Entwasserung suchte man nach einer Losung die zu erwartenden Lasten auf viele verteilen zu konnen Im Jahr 1875 leitete man ein Verfahren zur Aufteilung er Mark Bawinkel ein Im Herbst 1881 beschlossen die Vertreter Bawinkels und der funf Bauerschaften die sich bis dahin zum Teil selbst verwaltet hatten das Statut zur Bildung einer Samtgemeinde Bawinkel Diese bestand dann aus den Ortsteilen Bawinkel Gross Bawinkel Plankorth Duisenburg Clusorth und Bramhar Der Beschluss trat 1882 in Kraft und hatte Bestand bis zum Jahr 1974 Den Vorstand der Samtgemeinde bildeten die Gemeindevorsteher der Mitglieder Fortan teilte man sich die allgemeinen Kosten wie die der Verwaltung die Kultivierungsmassnahmen der Entwasserung die der Armenfursorge die des Gesundheitswesens bei ansteckenden Krankheiten und der anfallenden Kosten zur Bekampfung auftretender Seuchen in der Viehhaltung Auch ein gemeinsames Feuerloschwesen wurde eingefuhrt 8 Umwalzende Neuerungen die im Zuge der Industrialisierung in anderen Gebieten Deutschlands schon fruher einsetzten erreichten zum Ende des Jahrhunderts auch das abgelegene Emslandische Bawinkel Der 1880 auf einem Plankorther Hof eingeheiratete August Degen sollte zu einem einfallsreichen und tatkraftigen Burger der Gemeinde Bawinkel werden Degen grundete nicht nur den Landwirtschaftlichen Verein Bawinkel und Umgebung sondern forcierte auch die landwirtschaftlichen Ertrage der Bauerschaft durch die Einfuhrung des Kunstdungers im Emsland Degen rief 1885 in Bawinkel die erste landwirtschaftliche Konsumgenossenschaft des Emslands ins Leben und war im gleichen Jahr beteiligt an der Entstehung der Spar und Darlehenskasse Bawinkel der Vorlauferin der heutige Volksbank Bawinkel 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Bawinkel St Alexander Kirche 1906 nbsp St Alexander KirchenschiffDer Beginn des neuen Jahrhunderts brachte den Neubau der Bawinkler Pfarrkirche St Alexander 1904 06 und die spateren Einpfarrungen der Gemeinden Bramhar Klosterholte und Haverbeck An der Strasse nach Gersten wurde ein neuer Friedhof eingerichtet der mit der Zeit nach vergrossert wurde St Alexander Bearbeiten Die heutige zwischen 1904 und 1906 errichtete Pfarrkirche St Alexander ist ein nach den Planen des niederlandischen Architekten Alfred Tepe entstandenes neugotisches Gotteshaus Baumeister Wilhelm Broker aus Havixbeck bei Munster leitete die Bauarbeiten Eine ihrer ersten Bewahrungsproben bestand die 1904 in Betrieb gestellte Kleinbahnlinie die zur Materialanfuhr an den Bauplatz der Kirche von der nahe gelegenen Bahntrasse ein Sondergleis erhielt Die Kleinbahn Bearbeiten nbsp Erhaltene Schlussleuchte der Kleinbahn Lingen QuakenbruckVor dem Bau der 1904 realisierten Bahnstrecke der Kleinbahn Lingen Berge Quakenbruck hatte es eine Vielfalt an Entwurfen gegeben die Verkehrsverhaltnisse des nordostlichen Hinterlandes der Stadt Lingen zu verbessern Da die dortigen zahlreichen kleinen Gemeinden alle bestrebt waren von der Trassenfuhrung berucksichtigt zu werden bedurfte es langer Verhandlungen bevor eine Einigkeit erzielt werden konnte Die Lengericher favorisierten eine Strecke Lingen Lengerich Furstenau und stiegen spater ganz aus den Planungen aus So kam es zu der Entstehung der Trasse einer schmalspurigen Kleinbahn von Lingen uber Berge nach Quakenbruck die Kleinbahn Lingen Berge Quakenbruck die dann die Gemeinde mit dem uberregionalen Eisenbahnnetz verband Der bis 1952 bestehende Bahnanschluss hatte ein Stationsgebaude und eine Verladerampe Da der Ort im landlichen Raum lag wurde hier vor allem Holz und Vieh umgeschlagen Die Schienenstrecke Lingen Bawinkel betrug etwa zehn Kilometer und erforderte eine Fahrzeit von 35 Minuten 9 Ebenfalls zum Beginn des Jahrhunderts erfolgte auch der Ausbau des Strassennetzes Die wichtigsten Strassenverbindungen wurden befestigt und weitgehend gepflastert parallel zu ihnen verliefen in der Regel Sandwege fur die Pferdefuhrwerke Verbande und Vereinigungen Bearbeiten nbsp Ehemaliges Heuerhaus in LotterfeldSo wie sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges der Emslandische Bauernverein 1920 bis 1933 ein christlich orientierter nordwestdeutscher Bauernverband gegrundet hatte organisierten sich auch die Heuerleute und Knechte Sie grundeten den Verein Christlicher Heuerleute VCH der schnell Mitglieder fand Mit seinen politischen Forderungen bezuglich einer besseren Sozialpolitik sowie der Verurteilung der von den Bauern betriebenen Odlandenteignungen befand sich der Verein schnell auf Konfrontationskurs konnte jedoch vorerst nicht viel erreichen Erst in spaterer Zeit als sich diesem Stand alternative Arbeitsplatze boten verschwand das Heuerwesen Vereinzelt sind noch heute kleine dem Verfall preisgegebene Gehofte zu finden In den 1930er Jahren erfolgte die Elektrifizierung Bawinkels wobei abgelegene Weiler oder Hofe vorerst noch nicht an das Stromnetz angeschlossen waren Im Zweiten Weltkrieg befand sich in Gross Bawinkel Drope ein Feld Flugplatz Die 1950er Jahre Bearbeiten nbsp Strassenschild als Hinweis auf den Hof SchwindelerGrossbawinkel war der kleinere Teil des Ortes Die einzige offentliche Einrichtung bestand aus der 1926 gebauten Zwerg Volksschule mit zuerst einer dann zwei Lehrkraften In den Jahren 1971 und 1972 erfolgte die Schliessung der Schulen in Gross Bawinkel Duisenburg Bramhar und Klosterholte Noch in den 1950er Jahren bis vereinzelt in die 1960er Jahre war im Emsland das Heuerlingswesen verbreitet das mit der Industrialisierung auszulaufen begann In der Ortschaft Bawinkel war dies der Hof Schwindeler dem mehrere kleine Heuerhofe angehorten Der Hof Schwindeler war zu damaliger Zeit eines der grossten Anwesen im Kirchspiel Bawinkel Erst Ende der 50er Jahre erhielten letzte Gehofte einen Anschluss an das offentliche Stromnetz Befestigte Strassenverbindungen zwischen den einzelnen Anwesen existierten nicht sofern sie nicht direkt an den lediglich gepflasterten von sogenannten Padges fur die Radfahrer gesaumten Uberlandstrassen lagen nbsp Reste der alten Muhle nbsp Hof Lambers Torbogen von 1906 nbsp Pferdekoppel in KlosterholteHeutige Situation BearbeitenEinwohnerzahlen Bearbeiten 1880 1900 1925 1933 1939 1950 1961 2 1970 2 2009 10 2014Bawinkel 386 429 515 554 576 702 684 801 2364 2 359Plankorth 325 358 434 451 488 632 503 587 k A k A Duisenburg 172 184 201 209 198 236 172 150 k A k A Clusorth Bramhar 383 449 520 475 505 659 564 652 889 k A Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Rat der Gemeinde hat 13 gewahlte Mitglieder Ihm gehoren als Ergebnis der Kommunalwahl vom 12 September 2021 drei Parteien an 11 CDU 9 Sitze SPD 2 Sitze FDP 2 Sitze 12 Burgermeister Bearbeiten Hans Peter Langels wurde im November 2021 zum Burgermeister gewahlt Der ausscheidende Burgermeister Adolf Bocker ist nach 20 jahriger Amtszeit nicht mehr bei der Kommunalwahl angetreten 13 Wappen Bearbeiten Beschreibung Der mit einem goldenen Hochkreuz auf der Spitze geschmuckte goldene Sparren in Blau wird von drei goldenen Kleeblattern begleitet Unter dem Schild der Name Bawinkel in Schwarz und Schwabacher Schrift Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmale in BawinkelWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenEs befinden sich in Bawinkel eine Vielzahl von gewerblichen Betrieben Die standige Erweiterung des Gewerbegebietes beweist dass hier ein Wirtschaftsstandort mit Zukunft entsteht Parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung ist die zugige Erschliessung und Bebauung neuer Wohngebiete zu vermerken die auch durch die verkehrsgunstige Anbindung der Gemeinde begrundet sind Verkehr Bearbeiten Die Bundesstrasse 213 fuhrt direkt durch Bawinkel hindurch und fuhrt Richtung Sudwesten nach Lingen Ems und Richtung Nordosten nach Haselunne Ehrenburger BearbeitenAugust Degen 1850 1924 Landwirt Genossenschaftsgrunder und Agrarfunktionar sowie Politiker Zentrum und Mitglied des Preussischen AbgeordnetenhausesThorsten Kornblum 1982 in Lingen Ems ist ein deutscher Jurist und Politiker SPD Er ist seit dem am 1 November 2021 Oberburgermeister der Stadt Braunschweig Literatur BearbeitenKatholische Kirchengemeinde Bawinkel Festschrift zum hundertjahrigen Jubilaum der St Alexander Kirche im Jahr 2006 Walter Tenfelde Zur Geschichte des Kirchspiels Bawinkel Burgtor Verlag Lingen 1982 ISBN 3 921663 06 7 Hermann Abels Die Ortsnamen des Emslandes in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung Ferdinand Schoningh Verlag Paderborn 1929 Ernst Forstemann Hermann Jellinghaus Hrsg Altdeutsches Namenbuch Band II 1 und 2 Ortsnamen Bonn 1913 1916 Nachdruck Band II 2 Hildesheim 1967 1983 ISBN 3 487 01733 4 Statistik des Deutschen Reichs Ergebnissen verschiedener Volkszahlungen Berlin 1883 1944 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bawinkel Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Bawinkel Reisefuhrer Homepage der Gemeinde Bawinkel Homepage der Samtgemeinde LengerichEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Statistik Niedersachsen LSN Online Regionaldatenbank Tabelle A100001G Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Stand 31 Dezember 2022 Hilfe dazu a b c Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 256 a b Walter Tenfelde Zur Geschichte des Kirchspiels Bawinkel S 51 Walter Tenfelde Verweis auf Dissertation des geburtigen Emslanders und Heimatforschers Bernhard Deermann Walter Tenfelde Zur Geschichte des Kirchspiels Bawinkel S 11 ff Der Prinz von Oranien hatte die Grafschaft Lingen als freies Lehen Als seinen Stellvertreter in der Grafschaft Lingen ernannte er seinen Landdrosten der auf der Burg zu Lingen wohnte Walter Tenfelde Zur Geschichte des Kirchspiels Bawinkel S 57 Walter Tenfelde Zur Geschichte des Kirchspiels Bawinkel S 60 Walter Tenfelde Zur Geschichte des Kirchspiels Bawinkel S 122 Lingen de Zahlen und Daten Memento vom 18 Dezember 2007 im Internet Archive https www lengerich emsland de rathaus wahlen SG Lengerich Emsland Samtgemeinde Gemeinderate der Mitgliedsgemeinden Abgerufen am 8 November 2021 https www lengerich emsland de rathaus nachrichten aus rathaus buergerservice politik news hans peter langels neuer buergermeister in bawinkel tx news pi1 5Bcontroller 5D News amp tx news pi1 5Baction 5D detail amp cHash 6d3bfe651bc78de6f0f50844eb738e75Gemeinden im Landkreis Emsland Andervenne Bawinkel Beesten Bockhorst Borger Breddenberg Dersum Dohren Dorpen Emsburen Esterwegen Freren Fresenburg Geeste Gersten Gross Berssen Handrup Haren Ems Haselunne Heede Herzlake Hilkenbrook Huven Klein Berssen Kluse Lahden Lahn Langen Lathen Lehe Lengerich Lingen Ems Lorup Lunne Meppen Messingen Neuborger Neulehe Niederlangen Oberlangen Papenburg Rastdorf Renkenberge Rhede Ems Salzbergen Schapen Sogel Spahnharrenstatte Spelle Stavern Surwold Sustrum Thuine Twist Vrees Walchum Werlte Werpeloh Wettrup Wippingen Normdaten Geografikum GND 4080293 0 lobid OGND AKS VIAF 239006732 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bawinkel amp oldid 233798697