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Lingen Berge QuakenbruckStreckenlange 55 3 kmSpurweite 750 mm Schmalspur Kategorisierung SchmalspurbahnAusbau eingleisignicht elektrifiziertLegende 1 7 Lingen Kanalhafen0 0 Lingen KleinbahnhofBrucke uber die Emslandstrecke2 0 Lingen Stadtflur4 7 Brogbern6 3 Clusorth7 8 Plankorth10 2 Bawinkel14 6 Bregenbeck17 1 Gersten20 1 Lengerich23 8 Wettrup24 9 Handrup Kloster27 3 Vechtel30 2 Ohrtermersch31 2 Ohrte33 5 Ziegelei Ohrte35 0 Kiesgrube37 1 Berge40 7 Dalvers42 1 Renslage44 9 AndorfMolkerei46 0 Menslage47 0 Schandorf48 2 Wierup50 2 Bottorf52 0 Wasserhausen53 1 HasebruckeBahnstrecke nach Osnabruck55 3 QuakenbruckBahnstrecke nach OldenburgDie schmalspurige Kleinbahn Lingen Berge Quakenbruck erschloss zwischen dem 31 Mai 1904 und ihrer Stilllegung am 31 Mai 1952 48 Jahre lang den landlich orientierten Raum zwischen den beiden Stadten Lingen und Quakenbruck Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Strecke 3 Fahrzeuge 4 Nach der Stilllegung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Gebaude des Bahnhofs in Bawinkel nbsp Kleinbahndenkmal in BawinkelDie Kleinbahn entstand aus dem Bestreben der Gemeinde Berge den umgebenden landlichen Raum verkehrsmassig besser anzuschliessen Ein erster Versuch ein solches Bahnprojekt zu realisieren scheiterte 1897 Erst nachdem die Gemeinde Wettrup ebenfalls Interesse an einer Bahnverbindung gezeigt hatte wurde ein Komitee der beiden beteiligten Kreise Lingen und Bersenbruck und der an der Bahnstrecke anliegenden Ortschaften gegrundet welches bis zum Jahresende 1899 die Vorarbeiten fur die Bahnstrecke ausarbeitete Am 2 Oktober 1901 wurde die Kleinbahn Lingen Berge Quakenbruck GmbH gegrundet von den 1 307 600 Mark Grundungskapital ubernahm das Land Preussen ein Drittel Der Rest der Summe wurde von den Ortschaften die an der Kleinbahn lagen dem Kreis Lingen und verschiedenen Privatleuten ubernommen Aus Kostengrunden wurde die Bahn mit einer Spurweite von 750 mm gebaut Der erste Spatenstich war im Juni 1902 und die feierliche Eroffnung der Strecke am 31 Mai 1904 An beiden Endpunkten entstand eine Verknupfung mit der Staatsbahn Die Beforderungsleistungen an Fracht und im Personenverkehr entwickelten sich zwar besser als am Anfang geplant doch war besonders der Guterverkehr recht bescheiden Ein Zwischenhoch ergab sich in den 30er Jahren als beim Bau des Quakenbrucker Flugplatzes der dafur notige Kies mit der Kleinbahn transportiert wurde Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war durch den starker werdenden Kraftverkehr endgultig die Existenzgrundlage der Kleinbahn gefahrdet so dass notige Erneuerungen an Material und Wagenpark nicht mehr vorgenommen werden konnten Daraufhin wurde am 1 Januar 1951 ein Antrag auf Entbindung von der Beforderungspflicht gestellt am 31 Mai 1952 der Betrieb eingestellt und bald darauf die Betriebsanlagen demontiert Zwischen Lingen Stadtflur und Bawinkel wurde als Trasse die vorhandene Strasse Teil der jetzigen Bundesstrasse 213 genutzt 1 Strecke Bearbeiten nbsp Etwa in diesem Bereich befand sich der Bahnhof Lingen der LBQ nbsp ehemaliger Bahndamm in der Nahe der Brucke Blickrichtung Berge Die Strecke der Kleinbahn hatte eine Lange von 56 9 km und begann am Kleinbahnhof Lingen der sich einige hundert Meter nordlich des Bahnhofs der Staatsbahn befand Reisende mussten diese Strecke zu Fuss zurucklegen Hier befanden sich auch die Werkstatt und der grosste der drei Lokschuppen der Bahn Ausserdem existierte eine Grube fur Rollwagen zum Wagenaustausch mit der Staatsbahn Vom Bahnhof zweigte ferner eine Stichstrecke zum Lingener Hafen am Dortmund Ems Kanal ab an der auch mehrere Lingener Firmen Gleisanschlusse besassen Fur das Umladen von Gutern stand am Hafen ein dampfbetriebener Kran zur Verfugung Nach der Ausfahrt aus dem Lingener Bahnhof uberquerte die Kleinbahn auf einer Brucke die Staatsbahnstrecke und passierte die Bedarfshaltestelle Lingen Stadtflur Dann ging es uber Clusorth und Plankorth weiter nach Bawinkel In diesem Bahnhof dessen Empfangsgebaude heute noch steht wurden hauptsachlich Holz und Vieh umgeschlagen Von hier aus ging es vorbei an der Bedarfshaltestelle Bregenbeck nach Gersten dann weiter uber die Bedarfshaltestelle Lengerich den Bahnhof Wettrup und eine Ladestelle am Kloster Handrup nach Vechtel das etwa auf der Mitte der Strecke lag und seit 1911 einen Lokschuppen besass da hier die Abendzuge aus beiden Richtungen endeten und morgens wieder eingesetzt wurden Weiter fuhrte die Strecke uber Ohrtermersch nach Ohrte Dort gab es seit etwa 1910 einen Abzweig zur Ziegelei die mit ihrem Bedarf an Kohle und dem Transport von Klinker und Tonrohren einer der wichtigsten Frachtkunden der Kleinbahn war Die Bahn verliess nun das Flachland und kam ins Berger Hugelland wo seit 1920 bei Kilometer 35 0 eine Kiesgrube betrieben wurde die uber ein Anschlussgleis verfugte Kurz darauf wurde mit dem Bahnhof Berge die grosste Zwischenstation erreicht Von hier wurde vor allem Holz aus den Berger Waldungen abgefahren Danach folgten die Stationen Dalvers und Renslage etwas weiter gab es von 1936 bis 1945 eine Bedarfshaltestelle fur ein Reichsarbeitsdienstlager Anschliessend ging es uber Andorf weiter nach Menslage Von hier ging es uber die Bedarfshaltestellen Schandorf Wierup den Bahnhof Bottorf und die Bedarfshaltestellen Wasserhausen und Hasebrucke zum Bahnhof Quakenbruck Dieser Bahnhof lag dem Staatsbahnhof etwas versetzt gegenuber auch hier war jedoch ein direktes Umsteigen zwischen Klein und Staatsbahn aufgrund von rechtlichen Streitigkeiten nicht moglich die Reisenden mussten einen mehrere hundert Meter langen Umweg zu Fuss zurucklegen Eigene Bahnhofsgebaude besass die Kleinbahn nur in Lingen Bawinkel Gersten Wettrup Berge Menslage und Quakenbruck An den ubrigen Stationen wurde der Verkauf der Fahrkarten und die Stuckgutabfertigung durch Agenten oftmals die Dorfwirte erledigt Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Zwei Guterwagen der Kleinbahn stehen als Denkmal vor dem ehemaligen Empfangsgebaude in BergeDer Bestand an Lokomotiven und Wagen war recht bescheiden Zur Betriebseroffnung gab es vier Lokomotiven funf Personenwagen zwei Post Gepackwagen und 22 Guterwagen davon 15 offene sechs gedeckte und ein Langholzwagen Die ersten Lokomotiven waren dreiachsige Tenderlokomotiven von Hanomag 1908 kam eine weitere baugleiche Lok hinzu Mit diesen funf Lokomotiven wurde bis 1922 der Verkehr bewaltigt Da aber die Zuge langer und schwerer wurden mussten neue Lokomotiven beschafft werden die drei der alten Loks ersetzten Dieses waren wiederum Tenderlokomotiven diesmal aber von der Firma Borsig mit der Achsfolge C1 h2t 1936 wurde eine gebrauchte Malletlokomotive von der Kreisbahn Osterode Kreiensen erworben die aber im Zweiten Weltkrieg abgegeben werden musste Aufgrund des Lokmangels nach dem Krieg kaufte man 1948 noch eine gebrauchte Malletlok von der Gartetalbahn Anfanglich besass die Kleinbahn funf Personenwagen mit jeweils einem Abteil 2 Klasse und zwei Abteilen 3 Klasse Dies war fur eine landliche Kleinbahn eine Besonderheit da die damalige 2 Klasse wesentlich hoheren Komfort als heute bot und gerade im landlichen Raum kaum nachgefragt wurde Die Abteile 2 Klasse wurden daher spater wieder ausgebaut Einige Jahre spater wurden noch zwei weitere Personenwagen gekauft ausschliesslich mit 3 Klasse Einer der ursprunglichen Personenwagen wurde spater in einen Packwagen umgebaut so dass die Kleinbahn drei Packwagen besass Entgegen dem zeitlebens sparlich bleibenden Personenverkehr entwickelte sich auf der Kleinbahn jedoch rasch ein starker Guterverkehr darum wuchs der anfangliche Bestand an Guterwagen rasch an Kurz vor der Stilllegung bestanden schliesslich 29 geschlossene und 40 offene Guterwagen Dazu kamen noch vier Rollwagen fur den Transport von normalspurigen Guterwagen vom Bahnhof Lingen zum Lingener Hafen und spater bis nach Bawinkel Auf dem nordlichen Streckenabschnitt wurden keine Rollwagen eingesetzt die Guter wurden am Quakenbrucker Bahnhof von Hand zwischen den Wagen der Kleinbahn und der Staatsbahn umgeladen Eine Besonderheit ist dass sich zwei fur Kleinbahnen nicht ubliche Klappdeckelwagen fur den Transport von Kalk nachweisen lassen die aber bereits vor der Einstellung des Betriebes wieder aus der Fahrzeugliste gestrichen waren Grund hierfur war der hohe Bedarf an Kalk in der dortigen Landwirtschaft Nach der Stilllegung Bearbeiten nbsp Ostliches Widerlager der ehemaligen Brucke uber die Staatsbahn in LingenNach der Stilllegung blieb der Lokschuppen in Lingen noch einige Jahre stehen wurde aber im Rahmen des Neubaus einer Strassenbrucke Nordbrucke heute Ludwig Erhard Brucke Ende der 1970er Jahre auch abgerissen Somit erinnern nur noch die erhaltenen Bahnhofsgebaude in Bawinkel und Quakenbruck an die Kleinbahn ferner sind noch Reste der steinernen Bruckenwiderlager sowie des Bahndamms in Hohe der Uberquerung der Staatsbahn in Lingen erhalten Das Empfangsgebaude in Berge wurde 2013 abgerissen Der Heimatverein Berge kummert sich um das Andenken der Kleinbahn so wurden 25 Jahre nach der Einstellung des Betriebs im Jahr 1977 zwei Guterwagen am ehemaligen Bahnhof in Berge als Denkmal eingeweiht Literatur BearbeitenHeimatverein Berge Hrsg Lingen Berge Quakenbruck 1904 1952 Eigenverlag 1974 1994 mehrere Ausgaben ohne ISBN Heimatverein Berge Hrsg Kleinbahn Geschichte Lingen Berge Quakenbruck 1904 1952 Verlag Thoben Quakenbruck 1991 ISBN 3 921176 67 0 Gerd Wolff Deutsche Klein und Privatbahnen Band 9 Niedersachsen 1 Eisenbahn Kurier Freiburg 2005 ISBN 3 88255 668 4 S 344 362 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleinbahn Lingen Berge Quakenbruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fahrzeugstatistik der KleinbahnEinzelnachweise Bearbeiten Messtischblatt 1801 Backum 1934 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinbahn Lingen Berge Quakenbruck amp oldid 213183817