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Das Bassenheimer Palais auch Bassenheimer Schlosschen genannt ist ein denkmalgeschutztes ehemals herrschaftliches Gebaude in Oberreifenberg dem grossten Ortsteil der Gemeinde Schmitten im Taunus im sudhessischen Hochtaunuskreis Anblick von Osten 2016 Anblick von Norden 2007 Bildnis des Bauherren Casimir Waldbott von Bassenheim 1642 1730 an der Eingangstur der St Gertrudis Kapelle in Oberreifenberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Der Bau 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Schlosschen befindet sich im Norden des Ortes Oberreifenberg wenige Dutzend Meter sudlich unterhalb der Burg Reifenberg an der zur Burg fuhrenden Schlossstrasse und deren Einmundung in die nach Osten abbiegende Siegfriedstrasse Am Berghang gelegen mit Langsrichtung Sudwest nach Nordost orientiert uberblickt es den Talgrund des Ortes Sudwestlich schloss sich fruher ein Schlossgarten an Geschichte BearbeitenFruher wurde angenommen das der Hofbaumeister Benedikt Burtscher in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts das Palais als graflichen Verwaltungssitz des Amtes Reifenberg im Auftrag von Graf Casimir Ferdinand Adolf Waldbott von Bassenheim errichtete Casimir Waldbott von Bassenheim 1642 6 November 1729 war Domherr zu Mainz und Trier kaiserlicher und koniglich polnischer Kammerer kaiserlicher Oberstleutnant des Kurassier Regiments Metternich Chorbischof zu St Moritz in Tholeja zu Trier Domscholaster und kurfurstlicher Kammerprasident zu Mainz und Oberamtmann in Mombach 1 Die Adelsfamilie Waldbott von Bassenheim 1638 Reichsfreiherren geworden werden 1720 Reichsgrafen Ihre Herrschaft Bassenheim wird reichsunmittelbare Herrschaft und untersteht dem Kaiser Im Taunus besass Casimir das Amt Kransberg und eben die Herrschaft Reifenberg die mit dem Aussterben des Geschlechtes derer von Reifenberg 1686 an seine Familie gefallen war Er war der Neffe des Erzbischofs von Worms Franz Emmerich Kaspar Waldbott von Bassenheim Casimir brachte die beruhmte Figur des Bassenheimer Reiters nach Bassenheim die vom 1683 abgerissenen Lettner des Mainzer Domes stammt Es ist zu vermuten dass er sie durch Vermittlung seines Onkels erhalten hatte Mit dem Reichsdeputationshauptschluss fielen die Bassenheimer Amter Reifenberg und Kransberg an Nassau Usingen und in der Folge an das Herzogtum Nassau Neuere Untersuchungen legen die Erbauungszeit erst zwischen 1764 und 1768 als Renthof fur Johann Maria Rudolf Waldbott von Bassenheim 1731 1805 Baumeister soll Johann Friedrich Sckell aus Weilburg gewesen sein 2 Ab 1823 wird das Palais als Sitz der neu gebildeten standesherrlichen Oberforsterei Reifenberg genutzt 3 Im Jahr 1852 oder 1854 2 verkaufte die Familie Waldbott von Bassenheim den Besitz an einen Privatmann Danach als Manufaktur fur Draht und Filetwaren genutzt wurde es Anfang des 20 Jahrhunderts ein Hotel dann zum Sitz der Hessischen Forstverwaltung Das Anwesen ist heute wieder in Privatbesitz Seit 2009 erfolgte eine Sanierung Die Besitzer erhielten 2013 in Wetzlar den Hessischen Denkmalschutzpreis fur die hervorragende behutsame und mit ausserordentlichem Engagement erfolgte Sanierung 2 und zusammen mit dem Architekten und den beteiligten vier Handwerkerfirmen 2014 den Zweiten Preis des Bundespreises fur Handwerk in der Denkmalpflege 4 Der Bau Bearbeiten nbsp Sudwestseite mit Umfassungsmauer und Aussichtspavillons 2019 Das Palais besteht aus einem zweigeschossigen sieben auf vierachsigen verputzen Barockbau mit schiefergedecktem Mansardwalmdach und einem eingeschossigen ebenfalls verputzen Nebengebaude Der Eingang zum Hauptgebaude befindet sich auf der sudostlichen Hofseite Eine zweilaufige Treppe fuhrt in der Mitte der Traufseite zu einem zweiflugeligen Stichbogenportal mit Oberlicht Ein weiterer kleinerer Eingang befindet sich nordostlich an der Schlossstrasse Hohe zweiflugelige Stichbogenfenster gerahmt von Natursteingewanden gliedern die Fassaden symmetrisch und sind mit Laden versehen Ein weiteres Gestaltungselement ist das umlaufende Geschossgesims aus Naturstein Das Gebaude hat ein hohes Mansarddach mit achsensymmetrischen Gauben im gekropften Dachbereich Im Sattelbereich des Daches sind zwei weitere kleinere Dachgauben eingelassen Die bauzeitliche Ausstattung ist weitgehend original erhalten Hierzu gehoren Turen Vertafelungen Stuckarbeiten und Boden sowie eine Treppe mit Balustergelander Unter einem spater aufgetragenen Spritzputz fanden sich im Festsaal des Obergeschosses Wandmalereien auf dem Lehmunterputz Dargestellt sind Fresken mit Stadt und Landschaftsmotiven Venedigs nach dem Muster Canalettos 2 Die Fresken im Saal im ersten Stock hat wohl nach Untersuchungen des Besitzers der in Frankfurt am Main wirkende Schweizer Maler Christian Stocklin 1741 1795 5 angefertigt Die fast quadratische Umfassungsmauer des Grundstucks ist an der Sudecke mit einem runden Turmchen mit Kegeldach geschmuckt Der dazugehorige Garten ist ein Hang mit deutlicher Neigung Zwei kunstvolle schmiedeeiserne zweifluglige Tore in der Umfassungsmauer nordlich und ostlich des Palais zur Strasse beide mit Sandsteinsaulen und aufgesetzten Steinkugeln gekront betonen die Strassenfront des Palais Nordlich direkt am Haus ist noch ein Personendurchgang als Sandsteinportal mit ebenfalls schmiedeeiserner Tur Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band 15b Hessen II Regierungsbezirk Darmstadt Munchen 2008 Christian Ottersbach Frankfurt amp Rhein Main Burgen und Schlosser in und um Aschaffenburg Darmstadt Mainz Taunus und Wetterau Burgen Schlosser Herrensitze Band 4 Hrsg Marburger Arbeitskreis fur europaische Burgenforschung e V Imhof Verlag Petersberg 2010 ISBN 978 3 86568 452 3 Bernhard Kartner Der Bassenheimer Renthof Eigenverlag Philipp Ludwigs Erben Oberursel 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bassenheimer Palais Sammlung von Bildern Eintrag zu Bassenheimer Schlosschen in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 6 Dezember 2016 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Bassenheimer Schlosschen mit Nebengebaude Garten mit Stutz und Umfassungsmauern und Pavillons In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenEinzelnachweise Bearbeiten Neues genealogisches Reichs und Staats Handbuch auf das Jahr 1794 Verlag Varrentrapp und Wenner Frankfurt am Main 1794 online a b c d Ausgezeichnet saniert Memento des Originals vom 7 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www taunus zeitung de Online Artikel der Taunus Zeitung Frankfurter Neue Presse von Anja Petter 6 Juli 2013 abgerufen am 7 Dezember 2016 Verordnungsblatt des Herzogtums Nassau Band 15 S 90 91 19 November 1823 Online Bundespreis fur Handwerk in der Denkmalpflege in Hessen Denkmaleigentumer und Handwerker werden im Meistersaal der Handwerkskammer in Wiesbaden geehrt Memento des Originals vom 7 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www steula com S 4 PDF Dokument 130 2 kB 25 November 2014 abgerufen am 7 Dezember 2016 Christian Stocklin auch Stocklein wurde 1741 in Genf geboren Sein Vater war als Bandweber tatig und stammte aus Basel Christian liess sich um 1757 beim Genfer Bildnismaler Steudlin ausbilden 1757 abgebrochen danach Italien Rundreise u a Bologna 1758 in Rom Ging um 1759 nach Deutschland Stationen Stuttgart 1761 bis 1764 und Ludwigsburg meist Buhnenmalerei Zog 1764 nach Frankfurt am Main und war als Architektur und Theatermaler zumeist Ausmalung von Kirchen tatig Bekannt u a fur sein Olgemalde auf Holz Inneres des Frankfurter Domes von 1774 Er starb 1795 in Frankfurt Burgen und Schlosser in Hessen im Hochtaunuskreis Ringwall Altkonig Burg Altweilnau Bassenheimer Palais Burg Binzelberg Ringwall Bleibeskopf Burg 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