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Der Ringwall Altkonig ist eine vorgeschichtliche Befestigung im Taunus Sie liegt im Hochtaunuskreis auf der Spitze des Altkonigs dem mit 798 m dritthochsten Berg des Taunus und wird in die Fruhlatenezeit etwa 400 v Chr datiert Trager der Latenekultur sind die seit dem 5 Jahrhundert v Chr in griechischen spater auch in romischen Quellen genannten Kelten Ringwall AltkonigInnenwall im SudostbereichInnenwall im SudostbereichStaat DeutschlandOrt KronbergEntstehungszeit FruhlatenezeitBurgentyp HohenburgErhaltungszustand BodendenkmalStandische Stellung unbekanntGeographische Lage 50 13 N 8 29 O 50 21223 8 482778 798 2 Koordinaten 50 12 44 N 8 28 58 OHohenlage 798 2 m u NHNRingwall Altkonig Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Funktion 3 Forschungsgeschichte 4 Spatere Nutzungen und Erwahnungen 5 Denkmalschutz 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Beschreibung Bearbeiten nbsp 3D Ansicht des digitalen GelandemodellsDer Altkonig liegt am sudostlichen Rand des Taunus Seine markante Bergkuppe stellt die beherrschende Hohe des gesamten Vordertaunus dar Weithin sichtbar uberragt er die sudliche Wetterau wie auch die Mainebene Der Ringwall umschliesst die Kuppe des Altkonigs Er besteht aus einem doppelten Wall von annahernd ovaler Form Im Sudwesten schliesst sich ein Annex an der eine heute noch fliessende Quelle sichert Die Anlage umfasst eine Flache von 26 ha wobei 11 ha auf den Annex entfallen Die aus Taunusquarzit bestehenden Walle haben eine Lange von 950 m innerer Ring bzw 1390 m ausserer Ring und weisen einen Abstand zwischen 50 m und 80 m auf Die Walllange des Annexes betrug in ihrer ursprunglichen Form 1000 m Der aussere Wall wies zwei Tore auf eines in Richtung Sudosten und eines im Sudwesten in den Annex hinein Die Tore waren durch uberlappende Mauerenden besonders gesichert Zwischen dem sudlichen Anschluss des Annexes an den ausseren Wall findet sich heute eine etwa 60 m breite Lucke Ob hier ein Tor lag ist unbekannt Der innere Wall wies nur ein einziges Tor auf welches im Osten lag Dieses war einfacher und weist keine Maueruberlappung auf Die Walle stellten im Ursprung eine Trockenmauer vom Typus Altkonig Preist dar Der Name beruht darauf dass die hier vorliegende Bauweise einer Pfostenschlitzmauer erstmals am Altkonig und parallel hierzu in Preist erforscht wurde Die innere Mauer war zwischen 6 2 m und 6 5 m breit die aussere etwa 4 0 m Innerhalb der inneren Wallanlage zeigen sich geringfugige Spuren einer Befestigung Hieruber gibt es allerdings uberhaupt keine Erkenntnisse nbsp Der westliche Wall des Annexes nbsp Aussenwall im ostlichen Bereich 2015 nbsp Tor Innenwall Blick westwarts 2015 nbsp Teile des inneren Walls mit minimalen Mauerwerksuberresten nbsp Ansicht einer GrabungsstelleFunktion Bearbeiten nbsp Planskizze der Wallanlagen nbsp Keltische PfostenschlitzmauerUber die genaue Funktion der Anlage ist man sich im Unklaren Eine Nutzung des Annexes wie auch des ausseren Rings als Fluchtburg erscheint denkbar In anderen etwa gleichartigen Bauten konnten seinerzeitige Furstensitze nachgewiesen werden Dies scheint auch fur den Ringwall Altkonig wahrscheinlich Das lediglich sparlich vorliegende Fundmaterial wie auch das Fehlen ausgepragter Siedlungsschichten lassen den Schluss zu dass die Anlage nur von wenigen Menschen genutzt wurde Grosseren Menschengruppen konnte die Anlage wahrscheinlich nur kurzzeitig Schutz gewahren Funde aus fruhromischer oder Spatlatenezeit liegen nicht vor was darauf schliessen lasst dass die Anlage hier bereits zerfallen war Forschungsgeschichte BearbeitenGrabungen wurden 1882 83 durch Karl August von Cohausen 1812 1894 sowie 1894 und 1911 durch Christian Ludwig Thomas 1848 1913 durchgefuhrt Auf diesen Grabungen beruhen die vorliegenden Befunde im Wesentlichen Bemerkenswert ist eine bronzene Tierfibel Im Zuge der Grabungen wurde das Prinzip der Pfostenschlitzmauer erforscht Spatere Nutzungen und Erwahnungen BearbeitenIm 16 Jahrhundert berichtet Erasmus Alberus in Gedichtform uber die alten Mawern des Altkonigs 1 Als im Jahr 1792 die franzosischen Truppen des General Custine von Mainz aus Raubzuge in die Gegend unternahmen fluchteten sich die Einheimischen in die Wallanlage und richteten sich hier mit Hutten ein 2 Angeblich wurde innerhalb der Wallanlage auch eine spatromische Munze gefunden Wie ein solcher Fund zu interpretieren ist ist unklar Denkmalschutz BearbeitenDer Bereich der Wallanlage im Ringwall Altkonig ist ein Bodendenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden bedurfen der vorherigen Genehmigung Zufallsfunde sind an die Denkmalbehorden zu melden Der Wall tragt das internationale Schutzzeichen fur die Kennzeichnung von Kulturgut nach der Haager Konvention Siehe auch BearbeitenListe vor und fruhgeschichtlicher Wallanlagen in HessenLiteratur BearbeitenDietwulf Baatz Fritz Rudolf Herrmann Die Ringwalle auf dem Altkonig im Taunus Fuhrungsblatt zu den keltischen Befestigungen bei Falkenstein und Kronberg Hochtaunuskreis Archaologische Denkmaler in Hessen 25 ISSN 0936 1693 Abteilung fur Vor u Fruhgeschichte im Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 1982 Holger Baitinger Peter Kresten Geoarchaologie zweier hessischer Schlackenwalle Glauberg und Altkonig S 7 in Archaologisches Korrespondenzblatt 42 2012 Bayerischen Landesvermessungsamt Munchen Hrsg Topographische Karte Bundesrepublik Deutschland TK 50 Blatt 5716 Oberreifenberg Normalausgabe 2 Auflage umfassende Aktualisierung 2008 einzelne Ergebnisse 1 2009 Bayerisches Landesvermessungsamt Landesamt fur Vermessung und Geoinformation Bayern Munchen 2009 ISBN 978 3 89446 326 7 Fritz Rudolf Herrmann Albrecht Jockenhovel u a Hrsg Die Vorgeschichte Hessens Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1990 ISBN 3 8062 0458 6 Jorg Lindenthal Kulturelle Entdeckungen Archaologische Denkmaler in Hessen Jenior Kassel 2004 ISBN 3 934377 73 4 S 131f Georg Wilhelm Sante Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 4 Hessen Kroners Taschenausgabe Band 274 3 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1976 ISBN 3 520 27403 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Keltenwall Altkonig Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Erasmus Alberus Von eim alten Ziegochssen und eim jungen Mestochssen oder Weydochssen in Die Fabeln des Erasmus Alberus Zeilen 118 152 online Rheinischer Kurier vom 18 Juli 1883Burgen und Schlosser in Hessen im Hochtaunuskreis Ringwall Altkonig Burg Altweilnau Bassenheimer Palais Burg Binzelberg Ringwall Bleibeskopf Burg Bommersheim Brendelburg Drusenkuppel Wehrheim Eichelbacher Hof Burg Eichelberg Weilrod Burg Emmershausen Burgruine Falkenstein Schloss Friedrichshof Ringwall Gickelsburg Burgruine Hattstein Ringwall Holzburg Gotisches Haus Bad Homburg Schloss Homburg Ringwall Hunerberg Burg Konigstein Schloss Kransberg Burg Kronberg Schloss Neuweilnau Burg Nurings Burg Reifenberg Ringwall Rentmauer Schnepfenburg Junkernhof Usingen Prinzenpalais Usingen Usinger 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