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Alfred Gomolka 21 Juli 1942 in Breslau 24 Marz 2020 in Loitz 1 2 war ein deutscher Politiker CDU Er war von 1990 bis 1992 der erste Ministerprasident des neu gegrundeten Landes Mecklenburg Vorpommern Alfred Gomolka rechts Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Ministerprasident 5 Gesellschaftliche Amter 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenNach dem Abitur 1960 in Eisenach studierte Gomolka bis 1964 Geographie und Germanistik in Greifswald 1965 legte er seine Prufung zum Diplom Geographen ab Er war ein Jahr als Lehrer in Sollstedt tatig und arbeitete von 1967 bis 1979 als wissenschaftlicher Assistent am Geographischen Institut der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 1971 erfolgte hier seine Promotion Dissertation A mit der Arbeit Untersuchungen uber die Kustenverhaltnisse und die Kustendynamik des Greifswalder Boddens und 1988 schliesslich die Habilitation Dissertation B mit der Arbeit Untersuchungen uber geomorphologische Veranderungen an Boddenkusten in den letzten drei Jahrhunderten unter besonderer Berucksichtigung des Greifswalder Boddens Von 1979 bis 1983 war Gomolka Stadtrat fur Umweltschutz und Wasserwirtschaft beim Rat der Stadt Greifswald und bis 1984 Stadtrat fur Wohnungspolitik Ab 1985 war er erneut Assistent ab 1989 Dozent fur physische Geographie an der Universitat Greifswald Von 1992 bis zu seiner Emeritierung 2007 war er Professor fur Raumordnung und Landeskunde an der Universitat Greifswald Seine hydrographischen Gutachten uber die Kustenverhaltnisse im Greifswalder Bodden werden noch heute verwendet etwa fur den Bau der Nord Stream Pipeline in Lubmin Im Fischerhafen Freest am Peenestrom befindet sich eine grosse Schautafel mit Ergebnissen seiner wissenschaftlichen Forschungsarbeit uber die Kustenverhaltnisse der Insel Ruden Alfred Gomolka war verheiratet und hatte vier Kinder Partei Bearbeiten nbsp Kandidatenplakat zur Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 19901960 wurde Alfred Gomolka Mitglied der CDU der DDR 1968 trat er wieder aus wurde aber 1971 erneut Mitglied der DDR Blockpartei Von 1974 bis 1984 war er Mitglied im CDU Kreisvorstand Greifswald Nach der politischen Wende des Jahres 1989 war er von Februar bis November 1990 und erneut von 1992 bis 2001 Kreisvorsitzender der CDU in Greifswald 3 Er war ausserdem lange Zeit Mitglied im CDU Landesvorstand von Mecklenburg Vorpommern Am 24 November 2009 wurde Gomolka zum Landesvorsitzenden der Senioren Union Mecklenburg Vorpommern gewahlt Am 4 Marz 2015 ubergab Gomolka das Amt an Helga Karp Gomolka war seitdem Ehrenvorsitzender der Senioren Union Mecklenburg Vorpommern Abgeordneter BearbeitenAlfred Gomolka war Mitglied der 10 Volkskammer der DDR 5 April bis 2 Oktober 1990 die erstmals in freier Wahl bestimmt wurde Anschliessend war er Mitglied des Landtags von Mecklenburg Vorpommern in dessen erster Wahlperiode 26 Oktober 1990 bis 14 November 1994 Vom 19 Juli 1994 bis zum 13 Juli 2009 war Gomolka Mitglied des Europaischen Parlaments Als CDU Mitglied gehorte er der EVP ED Fraktion an Er leitete die Delegation fur die Beziehungen zu Lettland bzw die Delegation im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU Lettland Diese Arbeitsgruppe des Europaischen Parlaments prufte und befurwortete letztlich den Antrag Lettlands auf Mitgliedschaft in der Europaischen Union Nach dem lettischen EU Beitritt wurde Gomolka 2007 der Drei Sterne Orden verliehen die hochste Auszeichnung Lettlands fur auslandische Staatsburger Ministerprasident Bearbeiten nbsp Erster Besuch des Ministerprasidenten Alfred Gomolka bei Hamburgs Erstem Burgermeister Henning VoscherauNach der ersten Landtagswahl im wieder hergestellten Land Mecklenburg Vorpommern vom 14 Oktober 1990 kam es zur Bildung einer Koalition aus CDU und FDP Am 27 Oktober 1990 wurde Alfred Gomolka vom Landtag mit 36 Stimmen gegen 29 Stimmen und bei einer Enthaltung zum ersten Ministerprasidenten des Bundeslandes Mecklenburg Vorpommern gewahlt 4 Am 1 November 1991 trat er das Amt des Prasidenten des Bundesrates an damit wurden die neuen Lander in den traditionellen Turnus der Bundesratsprasidentschaft gemass der Konigsteiner Vereinbarung eingereiht Gomolkas Prasidentschaft endete jedoch vorzeitig mit seinem Ausscheiden aus der Landesregierung am 19 Marz 1992 Anfang 1992 geriet Gomolka in der sogenannten Werftenkrise um den Verkauf des ehemaligen DDR Schiffbaukombinats an die Bremer Vulkan AG unter Druck Gomolka wehrte sich als einziger deutscher Politiker gegen den vollstandigen Verkauf des ostdeutschen Schiffbaukombinates an das bremische Unternehmen da er einen Ausverkauf der produktiven Schiffbauindustrie zu Gunsten der westdeutschen Konkurrenz befurchtete Der Landesvorsitzende der CDU Mecklenburg Vorpommern und Bundesminister fur Verkehr Gunther Krause betrieb die Ablosung des sich gegen den Verkauf straubenden Ministerprasidenten 5 6 Die Situation spitzte sich zu als Gomolka am 13 Marz 1992 den Minister fur Justiz Bundes und Europaangelegenheiten Ulrich Born CDU wegen Illoyalitat aus seinem Amt entliess Daraufhin entzog ihm die CDU Landtagsfraktion unter der Fuhrung ihres Vorsitzenden Eckhardt Rehberg das Vertrauen Am 16 Marz 1992 erklarte Gomolka seinen Rucktritt vom Amt des Ministerprasidenten am 19 Marz wurde der bisherige Generalsekretar der CDU Mecklenburg Vorpommern Berndt Seite vom Landtag zu seinem Nachfolger gewahlt 7 Die Bremer Vulkan AG erhielt unmittelbar nach Gomolkas Amtsende als Ministerprasident mit dem Segen der Bundesregierung und der Treuhandanstalt den Zuschlag fur die ostdeutschen Werften Bis zu ihrem Konkurs 1996 leitete sie illegal 350 Mio Euro EU Fordermittel in die westdeutschen Werften um die fur die ostdeutschen Werften bestimmt waren Gesellschaftliche Amter BearbeitenAlfred Gomolka war Vizeprasident der Paneuropa Union Deutschland Bis 2009 war er auch Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutsche Ostseekuste e V Ebenfalls war er Vorsitzender des ITER Forderverbandes Region Greifswald e V der die Standortbewerbung des ehemaligen Kernkraftwerkes Lubmin bei Greifswald fur den Fusionsforschungsreaktor ITER umsetzte Nachdem Ministerprasident Harald Ringstorff SPD die fertige Bewerbung 8 nicht weitergeleitet hatte und Bundeskanzler Gerhard Schroder SPD im Jahr 2003 die Zusage seines Amtsvorgangers Helmut Kohl CDU die Bewerbung zu unterstutzen zuruckgezogen hatte wurde der Verein aufgelost Am Standort des geplanten ITER in Lubmin entstand nur wenige Jahre spater die Anlandestation der Pipeline Nord Stream des russischen Energiekonzerns Gazprom Hinweise wonach Gerhard Schroder die ITER Standortbewerbung im Hinblick auf seine spatere Tatigkeit fur Gazprom und Nord Stream zuruckgezogen habe konnten nicht belegt werden Literatur BearbeitenHelmut Muller Enbergs Gomolka Alfred In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Alfred Gomolka in Internationales Biographisches Archiv 08 1995 vom 13 Februar 1995 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Oliver Salten Alfred Gomolka 1942 2020 In Jurgen Aretz Thomas Brechenmacher Stefan Muckl Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Katholische Personlichkeiten des 20 und 21 Jahrhunderts Band 13 Aschendorff Verlag Munster 2022 ISBN 978 3 402 26678 6 S 77 90 Siehe auch BearbeitenKabinett GomolkaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfred Gomolka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Alfred Gomolka in der Landesbibliographie MV Homepage Alfred Gomolka Alfred Gomolka in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments Eintrag zu Alfred Gomolka im ParlamentarierPortal des Zentrums fur Historische Sozialforschung ZHSF Einzelnachweise Bearbeiten Ministerprasident Alfred Gomolka verstorben Abgerufen am 25 Marz 2020 Ex MV Ministerprasident Alfred Gomolka gestorben Abgerufen am 25 Marz 2020 Reinhard Schreiner Namen und Daten aus sechs Jahrzehnten Parteiarbeit PDF 1 6 MB Die Vorsitzenden und Geschaftsfuhrer der CDU Landes Bezirks und Kreisverbande seit 1945 neue Lander ab 1990 Konrad Adenauer Stiftung Wissenschaftliche Dienste Archiv fur Christlich Demokratische Politik 2012 S 153 abgerufen am 16 Juni 2016 Wahl und Gelobnis des Ministerprasidenten PDF 385 kB In Plenarprotokoll 1 2 Landtag Mecklenburg Vorpommern 27 Oktober 1990 S 31 33 abgerufen am 16 Juni 2016 Krause gegen Gomolka In Der Spiegel Nr 10 1992 S 16 online Man muss mal hauen In Der Spiegel Nr 11 1992 S 135 136 online Mitteilungen des Prasidenten Wahl und Gelobnis des neuen Ministerprasidenten PDF 1 7 MB In Plenarprotokoll 1 46 Landtag Mecklenburg Vorpommern 19 Marz 1992 S 2337 2341 abgerufen am 16 Juni 2016 Standortgutachten zur ITER Bewerbung Greifswald Lubmin PDF 2 MB Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 16 Juni 2016 Staatsminister und Ministerprasidenten von Mecklenburg und Mecklenburg Vorpommern Freistaat Mecklenburg Schwerin 1919 1933 Hugo Wendorff 1918 1920 Hermann Reincke Bloch 1920 1921 Johannes Stelling 1921 1924 Joachim Freiherr von Brandenstein 1924 1926 Paul Schroder 1926 1929 Karl Eschenburg 1929 1932 Walter Granzow 1932 1933 Hans Egon Engell 1933 Freistaat Mecklenburg Strelitz 1918 1933 Peter Stubmann 1918 1919 Hans Kruger 1919 Kurt von Reibnitz 1919 1923 Karl Schwabe 1923 1928 Harry Ludewig und Erich Cordua Beamtenministerium 1928 Kurt von Reibnitz 1928 1931 Heinrich von Michael 1931 1933 Fritz Stichtenoth 1933 Land Mecklenburg 1946 1952 Wilhelm Hocker Kurt Burger Bernhard Quandt Mecklenburg Vorpommern ab 1990 Alfred Gomolka Berndt Seite Harald Ringstorff Erwin Sellering Manuela Schwesig Siehe auch Geschichte Mecklenburgs Land Deutschland und Geschichte Mecklenburg VorpommernsJustizminister des Landes Mecklenburg Vorpommern SBZ und DDR 1946 1952 Gunther LudwigBundesrepublik Deutschland ab 1990 Ulrich Born Alfred Gomolka komm Herbert Helmrich Rolf Eggert Harald Ringstorff Erwin Sellering Uta Maria Kuder Katy Hoffmeister Jacqueline Bernhardt Normdaten Person GND 110185653X lobid OGND AKS VIAF 79146462588627770967 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gomolka AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdVK MdL MdEP Ministerprasident von Mecklenburg VorpommernGEBURTSDATUM 21 Juli 1942GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 24 Marz 2020STERBEORT Loitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Gomolka amp oldid 239124145