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Hermann Karl Moritz Reincke Bloch 15 August 1867 als Hermann Karl Moritz Bloch in Berlin 1 Januar 1929 in Breslau war ein deutscher Historiker Hochschullehrer und Politiker DVP Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Politik 3 Siehe auch 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHermann Bloch wurde in eine judische Berliner Familie evangelischer Konfession geboren Er war der Sohn Clara Blochs geb Bock und des Hof und Verlagsbuchhandlers Adalbert Bloch Er hatte sechs Geschwister Adalbert Betty Clare Marie Walter und Willy 1 Nach dem Abitur 1886 am Franzosischen Gymnasium in Berlin nahm Bloch ein Studium der Geschichte an den Universitaten in Freiburg im Breisgau Leipzig und Berlin auf das er 1891 mit der von Paul Scheffer Boichorst betreuten Promotion zum Dr phil beendete Dissertation Untersuchungen zur Geschichte Kaiser Heinrichs VI in den Jahren 1191 1194 Wahrend seines Studiums wurde er 1889 90 Mitglied der Akademischen Liedertafel Berlin im Sondershauser Verband 2 und des Studentengesangvereins Wettina Leipzig 3 Von 1892 bis 1900 war er Mitarbeiter bei der Strassburger Diplomata Abteilung der Monumenta Germaniae Historica bei Harry Bresslau Nach seiner Habilitation 1896 war Bloch als Privatdozent fur mittlere und neuere Geschichte an der Universitat Strassburg tatig Er wurde dort 1901 ausserordentlicher Professor und erhielt 1904 einen Lehrstuhl als ordentlicher Professor an der Universitat Rostock der er 1914 15 als Rektor vorstand Einen Ruf an die Universitat Utrecht hatte Bloch zuvor 1904 abgelehnt Als erster deutscher Hochschullehrer behandelte er die Geschichte des Elsass in Vorlesungen Sein Onkel der Reichsgerichtsrat und nationalliberale Politiker Otto Ludwig Reincke half ihm dabei die wegen seines Judentums lange Wartezeit auf eine deutsche Professur zu uberbrucken indem er ihn adoptierte daraufhin anderte Bloch seinen Namen in Reincke Bloch spatestens ab 1913 1914 ubernahm er die Geschafte der Rostocker Bezirksadjutantur Im Ersten Weltkrieg war er aktiver Teilnehmer zuletzt als Hauptmann Reincke Bloch folgte 1923 dem Ruf an die Universitat Breslau und wirkte dort als Ausbilder von Geschichtslehrern In Breslau leitete er 1926 den Deutschen Historikertag auf dem er die schwierige Aufgabe wahrnahm gemeinsam mit Karl Brandi die Wiederaufnahme der internationalen Zusammenarbeit mit den Historikerkollegen der vormals verfeindeten Lander auf der Grundlage voller Gleichberechtigung zu vereinbaren Reincke Bloch war Vorsitzender der Internationalen Kommission fur die Bibliographie der Historischen Wissenschaften Bis zu seinem Lebensende trug er Wesentliches zu dieser Bibliographie sowie zur Neubearbeitung des Bresslauschen Werkes uber die Urkundenlehre bei Ende 1928 erkrankte er an einer Lungenentzundung der er am Neujahrstag 1929 erlag Reincke Bloch war von 1924 bis 1926 Vorsitzender des Deutschen Historikerverbandes 1928 wurde er Ehrenmitglied der Historischen Kommission fur beide Mecklenburg Hermann Reincke Bloch heiratete 1893 Luise Sellentin Politik BearbeitenReincke Bloch trat nach der Novemberrevolution in die Deutsche Volkspartei DVP ein und ubernahm den Landesvorsitz der DVP in Mecklenburg Schwerin Er war Mitglied der Rostocker Burgervertretung und wurde 1919 in den Mecklenburg Schwerinschen Landtag gewahlt dem er bis 1922 angehorte Vom 28 Juli 1920 bis zum 12 Januar 1921 amtierte er als Ministerprasident des Freistaates Mecklenburg Schwerin In der von Ministerprasident Johannes Stelling gefuhrten Landesregierung ubernahm er vom 12 April 1921 bis zum 15 Juni 1922 die Leitung des Staatsministeriums fur Unterricht Kunst geistliche und Medizinalangelegenheiten und reformierte das Volksschulwesen Mitte der 1920er Jahre war er Vorsitzender der DVP in Breslau und Schlesien Als sich die Deutsche Volkspartei immer weiter rechten Positionen annaherte wurde seine Stellung unhaltbar 1921 hatte er seine Partei zur Koalition mit den Sozialdemokraten bewogen die eigene Partei versagte ihm die Gefolgschaft so dass er sich aus der Politik zuruckzog Siehe auch BearbeitenKabinett Reincke Bloch Mecklenburg Schwerin Kabinett Stelling II Mecklenburg Schwerin Schriften BearbeitenUntersuchungen zur Geschichte Kaiser Heinrichs VI in den Jahren 1191 1194 phil Diss Berlin 1891 Bearb Annales Marbacenses qui dicuntur Cronica Hohenburgensis cum continuatione et additamentis Neoburgensibus Hahn Hannover 1907 Regesten der Bischofe von Strassburg Bd 1 1 Die elsassischen Annalen der Stauferzeit Eine quellenkritische Einleitung Wagner Innsbruck 1908 Die staufischen Kaiserwahlen und die Entstehung des Kurfurstentums Forschungen Teubner Leipzig u a 1911 Der Freibrief Friedrichs I fur Lubeck und der Ursprung der Ratsverfassung in Deutschland In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde Bd 16 1914 ISSN 0083 5609 S 1 43 auch Sonderabdruck Literatur BearbeitenHelge Bei der Wieden Die mecklenburgischen Regierungen und Minister 1918 1952 Schriften zur Mecklenburgischen Geschichte Kultur und Landeskunde Bd 1 2 erganzte Auflage Bohlau Koln u a 1978 ISBN 3 412 05578 6 S 54 f Katharina Colberg Der Historiker Hermann Reincke Bloch 1867 1929 Monumentist Professor Politiker In Raphaela Averkorn u a Hrsg Europa und die Welt in der Geschichte Festschrift zum 60 Geburtstag von Dieter Berg Winkler Bochum 2004 ISBN 3 89911 024 2 S 118 149 Carl August Endler Alfred Huhnhauser Walther Neumann Hrsg Festschrift fur Hermann Reincke Bloch zu seinem sechzigsten Geburtstag Uberreicht von seinen Schulern Trewendt amp Granier Breslau 1927 Reincke Bloch Hermann In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 3 Birk Braun Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1995 ISBN 3 598 22683 7 S 137 140 Heinz Maybaum Bloch Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 306 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Reincke Bloch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Hermann Reincke Bloch in der Landesbibliographie MV Eintrag zu Hermann Reincke Bloch im Catalogus Professorum Rostochiensium Bloch Hermann Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Reincke Bloch Hermann Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Berger Frauen in der Geschichte des Kindergartens Marie Bloch In Das Kita Handbuch Martin R Textor abgerufen am 23 Juli 2017 Otto Grubel Sondershauser Verband Deutscher Studenten Gesangvereine SV Kartelladressbuch Stand vom 1 Marz 1914 Munchen 1914 S 1 Otto Grubel Sondershauser Verband Deutscher Studenten Gesangvereine SV Kartelladressbuch Stand vom 1 Marz 1914 Munchen 1914 S 151 Normdaten Person GND 116416238 lobid OGND AKS LCCN n85289131 VIAF 64573859 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reincke Bloch HermannALTERNATIVNAMEN Reincke Bloch Hermann Karl Moritz vollstandiger Name Bloch Hermann Karl MoritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker Hochschullehrer und Politiker DVP GEBURTSDATUM 15 August 1867GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 Januar 1929STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Reincke Bloch amp oldid 235122360