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Die Windengewachse Convolvulaceae sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Nachtschattenartigen Solanales Typisch fur die Vertreter dieser Familie sind die Bluten mit funf trichterformig verwachsenen Kronblattern und die meist windende Wuchsform Die 55 bis 60 Gattungen mit etwa 1600 bis 1700 Arten kommen weltweit vor allem in Tropen vor sind aber auch bis in die gemassigten Gebiete zu finden Die wirtschaftlich bedeutendste Art der Familie ist die Susskartoffel die als Nahrungsmittel kultiviert wird Einige Arten werden als Zierpflanzen gezogen In Windengewachsen wurden bisher als einziger Familie der hoheren Pflanzen Mutterkornalkaloide nachgewiesen WindengewachseAcker Winde Convolvulus arvensis SystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie WindengewachseWissenschaftlicher NameConvolvulaceaeJuss Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Inhaltsstoffe 2 Okologie 3 Systematik und Verbreitung 3 1 Externe Systematik 3 2 Interne Systematik 3 3 Botanische Geschichte 4 Verwendung 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten nbsp Kletternder Wuchs der Echten Zaunwinde Calystegia sepium nbsp Rechtsgangige Helix Steigung ungefahr 60 nbsp Tribus Ipomoeeae Illustration von Stictocardia jucundaWindengewachse sind meist ausdauernde nur selten einjahrige krautige Kletterpflanzen oder verholzende Lianen selten sind es auch Straucher oder Baume Die Richtung in der sich die Pflanzen winden ist immer von oben gesehen entgegen dem Uhrzeigersinn Die Pflanzen enthalten oftmals Milchsaft Das Phloem ist meist vom Xylem umgeben Meist sind Trichome vorhanden diese sind dann einfach zweiarmig oder sternformig Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die Blattspreite ist meist einfach nur selten gelappt oder zusammengesetzt Meist sind sie ganzrandig die Nervatur ist fiederig oder handformig Gelegentlich sind die Blatter auch stark reduziert Der Spaltoffnungsapparat hat zwei parallel zu den Schliesszellen liegende Nebenzellen paracytisches Stoma Es sind keine Nebenblatter vorhanden nbsp Typisches Blutendiagramm von WindengewachsenBlutenstande und Bluten Bearbeiten Die Blutenstande sind geschlossen oftmals sind sie auf eine einzige Blute reduziert Die meist zwittrigen Bluten selbst sind radiarsymmetrisch nur selten gibt es zygomorphe Bluten Bis auf die Bluten der Gattung Hildebrandtia sind sie vollstandig Der Kelch besteht aus funf gleichformigen oder ungleichformigen Kelchblattern die sich teilweise zur Fruchtreife vergrossern Die Krone ist ebenfalls funfzahlig die Kronblatter sind weit miteinander verwachsen oftmals gross und auffallig Trichterformige Kronen kommen innerhalb der Familie oft vor Die Kronblatter sind in der Knospe im Uhrzeigersinn zusammengerollt nbsp Fruchte und Samen der Blauen Prunkwinde Ipomoea nil Die funf Staubblatter stehen vor den Kronblattern und ragen meist nicht uber die Krone hinaus Gelegentlich sind die Staubfaden ungleich lang sie sind gerade oder an der Basis verbreitert sie konnen unbehaart oder fein behaart sein Die Pollenkorner konnen tricolpate mit drei Keimfalten versehen bis multiporat mit vielen Keimporen versehen sein die Oberflache Exine kann stachelig oder glatt sein Das Gynoeceum besteht meist aus zwei miteinander vereinten Fruchtblattern nur einige Arten der Prunkwinden Ipomoea haben drei vereinte Fruchtblatter Sie sind nicht gelappt bis tief gelappt bilden einen zweikammerigen oberstandigen Fruchtknoten und weisen eine zentralwinkelstandige Plazentation auf Je Kammer werden meist ein bis zwei Samenanlagen ausgebildet nur in der Gattung Humbertia sind es etwa 20 Es wird ein Integument gebildet die Samenanlage ist tenuinucellat und apotrop abgewendet Der Griffel ist ungeteilt oder teilweise bis komplett gespalten er entspringt am oberen Ende terminal oder nahe der Anheftungsstelle der Fruchtblatter neben dem Fruchtknoten gynobasisch Es existieren ein oder zwei selten drei Narben diese sind kopfchenformig abgeflacht und gerade bis gelappt Fruchte und Samen Bearbeiten Es werden meist trockene aufspringende Kapselfruchte gebildet es kommen jedoch auch fleischige und nicht aufspringende Fruchte vor In den meisten Fallen enthalten die Fruchte vier Samen in denen sich ein gerader oder gebogener Embryo befindet dessen Keimblatter gefaltet oder verkummert sind Inhaltsstoffe Bearbeiten Untersuchungen zu Sekundaren Pflanzenstoffen wurden nur bei einem Teil der Gattungen der Familie durchgefuhrt Untersuchungen aus den Tribus Cardiochlamydeae und Dichondreae fehlen vollstandig 1 In den untersuchten Vertretern der Familie wurden sechs Gruppen von Ornithin abgeleiteten Alkaloiden gefunden die auch in der Schwesterfamilie der Nachtschattengewachse Solanaceae auftreten Einfache Pyrrolidinalkaloide des Hygrin Typs in 143 von 150 untersuchten Arten N Acylpyrrolidine in zwei Arten gefunden Nicotinoide in geringen Anteilen in 99 von 150 untersuchten Arten Tropanalkaloide in 152 von 166 untersuchten Arten Calystegine 69 von 135 untersuchten Arten und Indolizidine in 2 Arten Pyrrolizidinalkaloide kommen in einzelnen Arten der Gattung Ipomoea und 15 anderen Familien der Bedecktsamer vor jedoch nicht in den Nachtschattengewachsen 1 Weiterhin wurden einige Tryptophan abgeleitete Alkaloide der b Carboline Harman Alkaloide und Mutterkornalkaloide gefunden Besonders das erst in den 1960er Jahren entdeckte Auftreten der Mutterkornalkaloide sorgte fur Erstaunen da diese Stoffe zuvor nicht aus hoheren Pflanzen bekannt waren Innerhalb der Prunkwinden Ipomoea ist die Anzahl der Arten in denen in der Folge Mutterkornalkaloide gefunden worden besonders hoch Von 79 untersuchten Arten enthalten 23 Arten mit Sicherheit Mutterkornalkaloide bei 15 Arten sind die in der Literatur zu findenden Angaben widerspruchlich oder die den Untersuchungen zu Grunde liegenden Methoden zweifelhaft Bei den restlichen 41 untersuchten Arten treten keine Mutterkornalkaloide auf 1 Es wurde auch Glykoretine Ester von Hydroxyfettsauren mit Zucker in den Milchsaften von Windengewachsen gefunden 2 Okologie BearbeitenInnerhalb der Familie kommen mit der Gattung Seide Cuscuta Halb oder Vollparasiten vor die nur wenig oder gar kein Chlorophyll besitzen In einigen Gattungen wurde der C3 Photosynthese Typ nachgewiesen Systematik und Verbreitung BearbeitenFossile Pollenfunde zeigen eine weltweite Verbreitung der Familie Dabei ist der alteste Fund der von Calystegiapollis microechinatus aus dem fruhen Eozan in Afrika Aus dem mittleren Eozan ist die Familie durch Perfotricolpites digitatus in Brasilien nachgewiesen Da ahnliche Pollen auch in der Antarktis gefunden wurden wird vermutet dass die Familie auf diesem Weg nach Australien gekommen ist 3 Windengewachse kommen weltweit vor allem in den Tropen vor einige Arten wachsen jedoch auch bis in die gemassigte Zone Die grosste Vielfalt herrscht auf den amerikanischen Kontinenten sowie in Afrika vor Einige der Gattungen beispielsweise Bonamia Ipomoea Merremia und Operculina teilsynonym mit Ipomea 4 haben weltweite Verbreitungsgebiete wahrend andere nur auf einem einzigen Kontinent heimisch sind So gibt es 10 Gattungen die nur in Amerika vorkommen 13 afrikanische und 10 asiatische Gattungen Externe Systematik Bearbeiten Die Windengewachse werden in die Ordnung der Nachtschattenartigen eingeordnet wo sie eine Schwesterklade zu den Nachtschattengewachsen Solanaceae bilden Beide Familien wiederum bilden ein monophyletisches Taxon welches eine Schwesterklade zu den Familien Hydroleaceae Sphenocleaceae und Montiniaceae bildet Hydroleaceae Sphenocleaceae Montiniaceae Solanaceae ConvolvulaceaeKladogramm nach Cosner et al 1994 5 Interne Systematik Bearbeiten Die Familie der Windengewachse Convolvulaceae enthalt etwa 60 Gattungen Sasa Stefanovic Daniel Frank Austin und Richard Olmstead ordnen 2003 diese Gattungen in ihrer phylogenetisch begrundeten Systematik der Windengewachse in zwolf Tribus ein wobei die Merremieae nur vorlaufig in der Systematik platziert sind und einige Gattungen innerhalb der Dichondreae auch nur provisorisch aufgenommen wurden Von den traditionell anerkannten Unterfamilien werden nur noch zwei anerkannt die Humbertioideae enthalten die monotypische Gattung Humbertia und die Convolvuloideae enthalten alle anderen Gattungen der Familie 6 Die Gattung Porana erwies sich durch diese Untersuchungen als nicht monophyletisch ein Teil der ihr im traditionellen Umfang zugehorigen Arten sind innerhalb der Tribus Dichondreae andere der Tribus Cardiochlamydeae zugehorig Eine 2006 veroffentlichte Revision der ehemaligen Tribus Poraneae weist die Porana sensu stricto der Tribus Dichondreae zu die anderen Arten sind anderen Gattungen der Tribus Cardiochlamyeae zugeordnet 7 nbsp Tribus Cresseae Evolvulus glomeratus Sorte Blue Daze Die Verhaltnisse zwischen den Tribus sind 2003 nicht vollstandig geklart folgendes Kladogramm gibt die vermuteten evolutionaren Zusammenhange zwischen den einzelnen Gruppen wieder 6 Ipomoeeae Merremieae ConvolvuleaeVorlage Klade Wartung 3 Aniseieae Cuscuteae Jacquemontieae Maripeae Cresseae DichondreaeVorlage Klade Wartung 3 Vorlage Klade Wartung 4Vorlage Klade Wartung 3 Erycibeae CardiochlamydeaeVorlage Klade Wartung 3 HumbertieaeTribus und Gattungen der Windengewachse nbsp Tribus Convolvuleae Strandwinde Calystegia soldanella nbsp Tribus Cardiochlamydeae Poranopsis paniculata nbsp Tribus Cresseae Blutenstande von Cressa truxillensis nbsp Tribus Cuscuteae Nessel Seide Cuscuta europaea nbsp Tribus Dichondreae Dichondra micrantha nbsp Tribus Ipomoeeae Ipomoea batatas nbsp Tribus Jacquemontieae Jacquemontia sandwicensis nbsp Tribus Merremieae Distimake aegyptius nbsp Tribus Merremieae Merremia palmata nbsp Tribus Merremieae Xenostegia tridentataTribus Aniseieae Stefanovic amp D F Austin Sie enthalt seit 2017 nur noch drei Gattungen 8 Aniseia Choisy Syn Iseia O Donell Sie enthalt seit 2017 etwa drei Arten die in der Neotropis weitverbreitet sind 9 8 Odonellia K R Robertson Die nur zwei Arten sind von Mexiko bis ins tropische Sudamerika verbreitet 9 Tetralocularia O Donell Sie enthalt nur eine Art Tetralocularia pennellii O Donell Sie kommt von Kolumbien und Franzosisch Guayana bis ins nordliche Brasilien vor 9 Tribus Cardiochlamydeae Stefanovic amp D F Austin Cardiochlamys Oliv Die nur zwei Arten kommen nur auf Madagaskar vor 9 Cordisepalum Verdc Die nur zwei Arten sind in Indochina beheimatet 9 Dinetus Buch Ham ex Sweet Die etwa acht Arten sind vom tropischen Asien bis China verbreitet 9 Duperreya Gaudich Die nur drei Arten sind in Australien verbreitet 9 Poranopsis Roberty Die nur drei Arten sind vom indischen Subkontinent bis Indochina und China verbreitet 9 Tridynamia Gagnep Die etwa vier Arten sind von Assam und Malaysia bis China verbreitet 9 Tribus Convolvuleae Choisy Choisy Zaunwinden Calystegia R Br Die etwa 25 Arten sind in den gemassigten Zonen der Erde und in den Subtropen verbreitet 9 Winden Convolvulus L Die etwa 218 Arten sind in den gemassigten Zonen der Erde und in den Subtropen verbreitet 9 Polymeria R Br Die etwa 11 Arten sind von Indonesien bis Australien und Neukaledonien verbreitet 9 Tribus Cresseae Benth amp Hook Bonamia Thouars Die etwa 57 Arten sind in den Tropen und Subtropen verbreitet 9 Cladostigma Radlk Die nur drei Arten sind im nordostlichen und ostlichen tropischen Afrika und auf der sudwestlichen Arabischen Halbinsel verbreitet 9 Cressa L Die etwa 4 Arten sind in den gemassigten Zonen der Erde und in den Subtropen verbreitet 9 Evolvulus L Die etwa 100 Arten sind in den Tropen und Subtropen verbreitet 9 Hildebrandtia Vatke Die etwa 111 Arten sind im ostlichen und nordostlichen Afrika auf der Arabischen Halbinsel und auf Madagaskar verbreitet 9 Sabaudiella Chiov Sie enthalt nur eine Art die aber auch zu Hildebrandtia gestellt wird 9 Seddera Hochst Die etwa 28 Arten sind in Afrika auf der Arabischen Halbinsel und von Pakistan bis Indien verbreitet 9 Stylisma Raf Die etwa sechs Arten sind in den USA verbreitet 9 Vorlaufig in Tribus Cresseae sind die Gattungen Itzaea Standl amp Steyerm Sie enthalt nur eine Art Itzaea sericea Standl Standl amp Steyerm Sie kommt vom sudlichen Mexiko bis Nicaragua vor 9 Neuropeltis Wall Die etwa 14 Arten sind von Westafrika bis Angola von Indien bis China und im westlichen Malesien verbreitet 9 Neuropeltopsis Ooststr Sie enthalt nur eine Art Neuropeltopsis alba Ooststr Sie kommt nur auf Borneo vor 9 Wilsonia R Br Die nur drei Arten sind in Australien verbreitet 9 Tribus Cuscuteae Choisy Sie enthalt nur eine Gattung Seide Cuscuta L Die etwa 213 Arten sind zusammen kosmopolitisch verbreitet 9 Tribus Dichondreae Choisy Choisy Dichondra J R Forst amp G Forst Die etwa 15 Arten sind in der Neuen Welt auf dem Maskarenen in Australien und Neuseeland verbreitet 9 Falkia Thunb Die nur drei Arten sind von Eritrea bis zum sudlichen Afrika verbreitet 9 Metaporana N E Br Die etwa sechs Arten sind in Afrika auf Sokotra und Madagaskar verbreitet 9 Nephrophyllum A Rich Sie enthalt nur eine Art Nephrophyllum abyssinicum A Rich Sie kommt in Eritrea und Athiopien vor 9 Petrogenia I M Johnst Sie enthalt nur eine Art Petrogenia repens I M Johnst Sie kommt nur in Texas und im nordostlichen Mexiko vor 9 Porana Burm f Von den nur zwei Arten ist die eine von Indochina bis Malesien und die andere in Mexiko verbreitet 9 Vorlaufig in die Dichondreae gestellt wurden Calycobolus Roem amp Schult Die etwa 30 Arten die von Westafrika bis Angola und im tropischen Sudamerika verbreitet 9 Dipteropeltis Hallier f Die etwa drei Arten sind im tropischen Afrika verbreitet 9 Rapona Baill Sie enthalt nur eine Art Rapona tiliifolia Baker Verdc Sie kommt nur in Madagaskar vor 9 Tribus Erycibeae Endl Hall f Erycibe Roxb Die etwa 67 Arten kommen von Indomalesien bis Australien und Japan vor 10 Tribus Humbertieae Stefanovic amp D F Austin Sie enthalt nur eine Gattung Humbertia Comm ex Lam Sie enthalt nur eine Art Humbertia madagascariensis Lam Sie kommt in Madagaskar vor 9 Tribus Ipomoeeae Hallier f Argyreia Lour Die 90 bis 132 Arten sind hauptsachlich im tropischen und subtropischen Asien in Madagaskar verbreitet und eine Art kommt auch im nordlichen Queensland vor 9 Astripomoea A Meeuse Die etwa 12 Arten sind in Afrika und auf der Arabischen Halbinsel verbreitet 9 Blinkworthia Choisy Die nur zwei Arten sind vom sudlichen China bis Indochina verbreitet 9 Prunkwinden Ipomoea L Die etwa 588 Arten sind in der Neuen Welt und in den Tropen und Subtropen der Alten Welt verbreitet 9 Lepistemon Blume Die etwa sechs Arten sind im tropischen Afrika und vom tropischen und subtropischen Asien bis zum nordostliche Australien verbreitet 9 Lepistemonopsis Dammer Sie enthalt nur eine Art Lepistemonopsis volkensii Dammer Sie kommt in Athiopien Kenia und Tansania vor 9 Paralepistemon Lejoly amp Lisowski Die nur zwei Arten kommen von der sudlichen Demokratischen Republik Kongo bis KwaZulu Natal vor 9 Rivea Choisy Die nur drei Arten sind vom indischen Subkontinent bis Indochina verbreitet 9 Stictocardia Hallier f Die etwa 12 Arten sind von den Tropen und Subtropen der Alten Welt bis zu den Inseln im Pazifik verbreitet 9 Turbina Raf Die etwa 15 Arten sind in Afrika in Madagaskar in Neukaledonien und in der Neuen Welt verbreitet 9 Tribus Jacquemontieae Stefanovic amp D F Austin Sie enthalt nur eine Gattung Jacquemontia Choisy Die etwa 109 Arten sind in den Tropen und Subtropen verbreitet 9 Tribus Maripeae Webb amp Berth Sie enthalt etwa neun Gattungen Dicranostyles Benth Die etwa 15 Arten sind in Sudamerika verbreitet 9 Lysiostyles Benth Sie enthalt nur eine Art Lysiostyles scandens Benth Sie kommt vom nordlichen Sudamerika bis ins nordliche Brasilien vor 9 Maripa Aubl Die 20 Arten sind von Mexiko bis Sudamerika verbreitet 9 Tribus Merremieae vorlaufig D F Austin Sie ist nicht monophyletisch 11 Camonea Raf Die etwa funf Arten sind in den Tropen und Subtropen verbreitet 9 Decalobanthus Ooststr Die etwa 13 Arten sind vom tropischen und subtropischen Asien bis zu den Inseln im Pazifik in Tansania und auf Inseln im westlichen Indischen Ozean verbreitet 9 Distimake Raf Syn Astromerremia Pilg Davenportia R W Johnson Hierher werden seit 2017 35 Arten gerechnet die in den Tropen und Subtropen vorkommen 9 Sie wurden davor zur Gattung Merremia gerechnet Distimake dissectus Jacq A R Simoes amp Staples Mittelamerika Mexiko Karibik bis nach Texas Florida sowie vom nordlichen Argentinien Uruguay Paraguay Brasilien bis ins nordliche Sudamerika Hewittia Wight amp Arn Sie enthalt nur eine Art Hewittia malabarica L Suresh Sie ist in den Tropen und Subtropen der Alten Welt verbreitet 9 Hyalocystis Hallier f Die etwa zwei Arten kommen im nordostlichen tropischen Afrika vor 9 Merremia Dennst ex Endl Syn Merremia Dennst Skinneria Choisy Spiranthera Bojer ex Desjardins nom illeg Die seit 2017 nur noch etwa 54 Arten sind in den Tropen und Subtropen der Neuen und Alten Welt bis in die gemassigten Gebiete Asiens verbreitet 9 Seit 2017 werden 35 Arten bisher in diese Gattung eingeordnete Arten in die Gattung Distimake Raf gestellt 9 Operculina Silva Manso Die etwa 15 Arten sind in den Tropen verbreitet 10 Xenostegia D F Austin amp Staples Die etwa funf Arten sind in den Tropen und Subtropen der Alten Welt verbreitet 9 Botanische Geschichte Bearbeiten Als Heilpflanze wurde im Mittelalter die Wurzel von Operculina turphethum synonym Ipomea turpethum und Convolvulus turpethum 12 verwendet Der lateinische Name war Turbith auch turbit und turpetum 13 Als Turbith arundinaceum kam die Wurzel der Pflanze hohl wie ein Rohr auf den Markt 14 Fruhe botanische Darstellungen von Windengewachsen sind beispielsweise im New Kreuterbuch 1543 von Leonhart Fuchs zu finden bei den dort abgebildeten Pflanzen handelt es sich um Calystegia sepium und Convolvulus arvensis Carl von Linne beschrieb in Species Plantarum 1753 und Genera Plantarum 1754 mit Convolvulus Cressa Cuscuta Evolulus Ipomoea und Porana insgesamt sechs Gattungen die heute der Familie zugerechnet werden Als Familie wurden die Windengewachse 1789 von Antoine Laurent de Jussieu in Genera Plantarum beschrieben Uber die infrafamiliare Systematik der Windengewachse gab es im Laufe der Zeit unterschiedlichste Ansichten Die von Jacques Denys Choisy 1833 bis 1844 in drei Veroffentlichungen vorgestellte und 1845 nochmals zusammengefasste Systematik der Windengewachse teilt diese in vier Tribus die Argyreieae die Convolvuleae die Dichondreae und die Cuscuteae Die Gattung Erycibe wurde aus der Familie ausgeschlossen und als eigenstandige Familie Erycibaceae gefuhrt 15 Andere Bearbeiter so beispielsweise August Progel in der Flora Brasiliensis losten auch die Gattung Cuscuta als eigenstandige Familie Cuscutaceae aus der Familie heraus 16 George Bentham und Joseph Dalton Hooker wiederum gliedern auch die heute zu den Nachtschattengewachsen Solanaceae zahlenden Nolana zu den Windengewachsen 17 1893 stellte Hans Gottfried Hallier eine weitere systematische Einteilung der Familie vor die diese in Echinoconeae mit stacheligen Pollenkornern und Psiloconeae mit nicht stacheligen Pollenkornern unterteilt Diese Gruppen unterteilt er weiterhin in die Tribus Cuscuteae Wilsonieae Dichondreae Erycibeae Poraneae Dicranostyleae Convolvuleae Ipomoeeae und Argyreieae 18 Viele dieser Tribus wurden bis ins 20 Jahrhundert anerkannt wobei sich jedoch oftmals die Zuordnung der Gattungen zu diesen Tribus anderte Die neueste auf traditionellen Methoden beruhende Systematik der Familie stammt von Daniel Frank Austin von 1973 die er 1998 nochmals uberarbeitete In molekularbiologischen Untersuchungen erwiesen sich die Echinoconeae Halliers als monophyletisch in der letzten veroffentlichten Systematik der Familie von Sasa Stefanovic Daniel Frank Austin und Richard Olmstead aus dem Jahr 2003 werden jedoch einige der Tribus aufgelost und in neue Tribus umgeordnet nbsp Sussspeise aus Susskartoffeln Ipomoea batatas nbsp Zubereiteter Wasserspinat Ipomoea aquatica nbsp Purpur Prunkwinde Ipomoea purpurea zur ZaunbegrunungVerwendung BearbeitenDie als Nahrungsmittel bedeutendste Art der Windengewachse ist die Susskartoffel Ipomoea batatas von deren knollenformigen Verdickungen der Wurzel 2007 weltweit etwa 126 Mio Tonnen geerntet wurden Sie wird seit mindestens 8 000 bis 10 000 Jahren in Sudamerika gesammelt und gegessen der alteste Nachweis uber kultivierte Susskartoffeln ist auf etwa 2000 v Chr datiert 19 Weiterhin wird auch der Wasserspinat Ipomoea aquatica haufig als Blattgemuse verwendet Die Art ist in Afrika Asien und den Pazifischen Inseln heimisch und wird seit etwa 200 v Chr bis 300 n Chr in Sudasien genutzt 20 In China werden seltener auch weitere Vertreter der Familie als Nahrung benutzt so beispielsweise Convolvulus chinensis Ipomoea cairica Ipomoea mauritiana Ipomoea staphylina und Merremia hungaiensis als Knollen oder Wurzelgemuse beziehungsweise Starkequelle und Ipomoea alba und Ipomoea muricata als Blattgemuse 21 Einige Arten aus den Gattungen Convolvulus Calystegia und Ipomoea finden als Zierpflanzen Verwendung beispielsweise die Kriechende Winde Convolvulus sabatius die Dreifarbige Winde Convolvulus tricolor die Gewohnliche Zaunwinde Calystegia sepium die Wald Zaunwinde Calystegia silvatica die Kardinal Prunkwinde Ipomoea multifida die Himmelblaue Prunkwinde Ipomoea tricolor und die Purpur Prunkwinde Ipomoea purpurea 22 Vor allem von Turbina corymbosa Ipomoea tricolor und Argyreia nervosa sind verschiedene rituelle und ethnomedizinische Verwendungen bekannt Die Wirksamkeit beruht meist auf den enthaltenen Mutterkornalkaloiden wie beispielsweise Lysergsaureamid 1 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Sasa Stefanovic Daniel F Austin Richard Olmstead Classification of Convolvulaceae A Phylogenetic Approach In Systematic Botany Band 28 Nr 4 2003 S 791 806 PDF Datei 318 kB Daniel F Austin Convolvulaceae Morning Glory Family 1997 Internet Veroffentlichung abgerufen am 25 Mai 2014 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Eckart Eich Solanaceae and Convolvulaceae Secondary Metabolites Biosynthesis Chemotaxonomy Biological and Economic Significance A Handbook Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 74540 2 doi 10 1007 978 3 540 74541 9 Dietrich Frohne Uwe Jensen Systematik des Pflanzenreiches unter besonderer Berucksichtigung chemischer Merkmale und pflanzlicher Drogen 4 Auflage Gustav Fischer Stuttgart Jena New York ISBN 3 437 20486 6 S 318 Helene A Martin The family Convolvulaceae in the Tertiary of Australia evidence from pollen In Australian Journal of Botany Band 49 Nr 2 2001 S 221 234 doi 10 1071 BT00057 Spektrum Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen Mary E Cosner Robert K Jansen Thomas G Lammers Phylogenetic relationships in the Campanulales based on rbcL sequences In Plant Systematics and Evolution Band 190 Nr 1 2 1994 S 79 94 doi 10 1007 BF00937860 a b Sasa Stefanovic Daniel F Austin Richard Olmstead Classification of Convolvulaceae A Phylogenetic Approach In Systematic Botany Band 28 Nr 4 2003 S 791 806 PDF Datei 318 kB G W Staples Revision of Asiatic Poraneae Convolvulaceae Cordisepalum Dinetus Duperreya Porana Poranopsis and Tridynamia In Blumea Band 51 2006 S 403 491 Abstract a b Sarah Maria Athie Souza George Staples Carmen Silvia Zickel Maria Teresa Buril Towards a Better Understanding of the Tribe Aniseieae Revisiting Aniseia and Iseia Convolvulaceae In Systematic Botany Volume 42 Issue 3 2017 S 590 605 doi 10 1600 036364417X696131 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be Convolvulaceae In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 25 November 2018 a b David John Mabberley Mabberley s Plant Book A portable dictionary of plants their classification and uses 3 Auflage Cambridge University Press Cambridge u a 2008 ISBN 978 0 521 82071 4 A R Simoes G Staples Dissolution of Convolvulaceae tribe Merremieae and a new classification of the constituent genera In Botanical Journal of the Linnean Society Volume 183 2017 S 561 586 www spektrum de Wouter S van den Berg Hrsg Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolai Ms 15624 15641 Kon Bibl te Brussel met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolai Hrsg von Sophie J van den Berg N V Boekhandel en Drukkerij E J Brill Leiden 1917 S 274 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 158 Turbith Jacques Denys Choisy Convolvulaceae In A de Candolle Hrsg Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis Band 9 Paris 1845 S 323 465 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fpage 2F162687 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D August Progel Cuscutaceae In Flora brasiliensis Band 7 Munchen Leipzig 1871 S 371 390 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fflorabrasiliensis cria org br 2Fsearch 3Ftaxon id 3D548 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D George Bentham Joseph Dalton Hooker Convolvulaceae In Genera plantarum ad exemplaria imprimis in Herberiis Kewensibus servata definita Band 2 Teil 2 London 1873 S 865 881 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fpage 2F658027 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Hans Hallier Versuch einer naturlichen Gliederung der Convolvulaceen auf morphologischer und anatomischer Grundlage In Botanische Jahrbucher fur Systematik Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie Band 16 Nr 4 5 1893 S 453 591 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 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