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Die romisch katholische Filialkirche St Peter in der Munchnerau einem Stadtteil der niederbayerischen Bezirkshauptstadt Landshut ist eine spatromanische Chorturmkirche aus dem 12 oder 13 Jahrhundert die im 17 und 18 Jahrhundert barockisiert wurde Da die Kirche links nordlich der Isar liegt gehort sie zur Pfarrei Eugenbach die wiederum dem Dekanat Landshut des Bistums Regensburg zugeordnet ist Das dem Apostelfursten Petrus Gedenktag 29 Juni geweihte Gotteshaus ist als Baudenkmal mit der Nummer D 2 61 000 599 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen Filialkirche St Peter von SudenKirchturm Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Aussenbau 3 2 Innenraum 4 Ausstattung 4 1 Altare 4 2 Kanzel 4 3 Ubrige Ausstattung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenSt Peter liegt rund funf Kilometer westlich des Stadtzentrums von Landshut und bildet die Mitte des alten Ortskerns der Munchnerau Rund 300 Meter sudostlich verlauft der Klotzlmuhlbach knapp 1500 Meter sudlich die Isar und der Mittlere Isar Kanal Die Kirche ist von dem kleinen Dorffriedhof umgeben Dort befindet sich ein Kruzifix das die Leidenswerkzeuge Christi Malereien der Gottesmutter Maria und des Lieblingsjungers Johannes sowie ein Spruchband mit dem Text Von Hass getotet von Liebe begraben zeigt Sehenswert sind auch einige schmiedeeiserne Grabkreuze aus dem 17 und 18 Jahrhundert Die sudlich der Kirche befindliche Seelenkapelle wurde um 1730 im Stile des fruhen Rokoko errichtet An der Flachdecke im Innenraum befinden sich Stuckaturen aus der Erbauungszeit 1 Geschichte BearbeitenMunchnerau heute Stadtteil von Landshut ist wesentlich alter als die Kernstadt selbst Bereits im 8 Jahrhundert sollen sich hier drei Benediktinermonche aus dem Kloster Sankt Emmeram in Regensburg niedergelassen haben um die Missionierung der bairischen Bevolkerung im Sinne der Agilolfinger Stammesherzoge voranzutreiben Daher ruhrt auch der Ortsname Munchnerau der die Siedlungstatigkeit von Monchen in der Au beschreibt Um 750 durfte aus der Monchsseelsorge die Urpfarrei Eugenbach entstanden sein zu der Munchnerau nach deren Neugrundung im Jahr 1922 wieder gehort Das einstige Pfarrgebiet war jedoch ungleich grosser und reichte etwa bis Furth Neuhausen und Oberglaim also weit in den nordlichen Landkreis Landshut hinein 2 3 Neben der Pfarrkirche in Eugenbach gab es wohl auch in der Munchnerau schon sehr fruh einen Kirchenbau Um 1200 ersetzte jedoch ein erster steinerner Bau die wahrscheinlich holzernen Vorgangerkirchen Von diesem spatromanischen Gotteshaus sind noch die drei unteren Geschosse des Chorturmes sowie das Langhaus erhalten Das vierte und oberste Turmgeschoss mit den spitzbogigen Schalloffnungen und dem Spitzhelm wurde wohl in gotischer Zeit aufgesetzt Im 17 und 18 Jahrhundert etwa ab 1660 erfuhr die Filialkirche eine Umgestaltung im Barockstil Neben einer Vergrosserung der Fensteroffnungen wurde dabei insbesondere die Innenausstattung dem Zeitgeschmack angepasst Die Kanzel stammt dabei aus der Zeit um 1720 die drei Rokokoaltare kamen erst um 1750 in die Kirche Der neugotische Turmhelm wurde in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts aufgesetzt 4 Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Der nach Osten ausgerichtete Saalbau umfasst ein zweijochiges Langhaus unter einem steilen Satteldach an das auf der Westseite ein kleiner Portalvorbau angefugt wurde Bis auf die barock veranderten rundbogigen Fensteroffnungen und eine Sonnenuhr auf der Sudseite ist es weitgehend ungegliedert Auf der Ostseite schliesst sich der massige viergeschossige Chorturm uber nahezu quadratischem Grundriss an Wiederum ostlich schliesst sich ein kleiner Sakristeianbau mit Pultdach an Wahrend Langhaus und Vorhalle weiss getuncht sind sind Chorturm und Sakristei durch ihre gelbe Fassadenfarbe ausgezeichnet 5 1 Das unterste Turmgeschoss das Richtung Norden und Suden grosszugige rundbogige Fensteroffnungen aufweist bildet einen eingezogenen Chor Dieses und die beiden daruberliegenden Geschosse stammen noch aus spatromanischer Zeit und weisen eine Gliederung durch weisse Rundbogenfriese zwischen weissen Lisenen auf die von einem sogenannten Deutschen Band aus ubereck stehenden Ziegelsteinen bekront werden Die fruheren rundbogigen Schalloffnungen im dritten Geschoss sind vermauert Das vierte wahrend der Gotik aufgesetzte Turmgeschoss weist spitzbogige Schalloffnungen in weissen Wandrucklagen auf und geht durch vier Dreiecksgiebel vermittelt in einen achtseitigen neugotischen Spitzhelm uber der mit Holzschindeln gedeckt ist Er ist mit Turmkugel und Kreuz bekront Bei genauem Hinsehen erkennt der Betrachter dass der Turmhelm durch den Einfluss von Wind und Wetter heute leicht schief steht 5 1 Innenraum Bearbeiten Das schmale Langhaus wird von einer Flachdecke uberspannt der leicht eingezogene Chor von einer Flachkuppel An dem runden Chorbogen ist bis heute die barocke Uberformung durch vorgesetzte Pilaster mit verkropftem Gesims sichtbar Im ruckwartigen Bereich des Langhauses ist eine Holzempore mit geschwungener Brustung eingezogen die auf zwei holzernen Rundsaulen ruht 5 1 Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp Arma Christi Kreuz am FriedhofAltare Bearbeiten Der Rokoko Hochaltar aus der Zeit um 1750 verfugt uber einen konkaven Aufbau der von zwei Pilastern und zwei schrag gestellten Rundsaulen getragen wird Uber dem Tabernakel mit sechs gewendelten Saulchen befindet sich das Hauptgemalde auf dem Jesus Christus kurz vor seiner Himmelfahrt die Schlussel an den Kirchenpatron Petrus ubergibt Den seitlichen Abschluss des Altaraufbaus bildet geschnitztes Rankwerk Das gemalte Antependium zeigt die Taufe Christi Die Turblatter der beiden seitlichen Durchgange tragen Gemalde der Bauernheiligen Wendelin links und Notburga rechts Daruber befinden sich auf kleinen Podesten die Seitenfiguren der Heiligen Martin links und Nikolaus rechts die moglicherweise aus der Werkstatt des beruhmten Landshuter Rokokobildhauers Christian Jorhan d A stammen 4 5 Die beiden Seitenaltare sind wie der Hochaltar im Rokokostil ausgefuhrt und stammen ebenfalls aus der Zeit um 1750 Auch sie weisen durch je zwei schrag gestellte Rundsaulen eine konkave Form auf Der nordliche linke Seitenaltar zeigt auf dem Hauptbild den heiligen Josef mit dem Jesuskind im Auszug die heilige Barbara Anstelle des Tabernakels befindet sich eine kleine Rokokofigur der Madonna mit Kind Die Mensa ist wie auch beim Hochaltar mit einem gemalten Antependium verziert das hier die Gottesmutter Maria und den Lieblingsjunger Johannes mit dem Leichnam Jesu zeigt Der rechte Seitenaltar enthalt ein Altarblatt der Maria mit dem Jesuskind beide bekront Die Gottesmutter tragt ausserdem einen weiten schwarzen Barockmantel die Darstellung ist also vom Typus der Schutzmantelmadonna Im Auszugsbild ist eine Darstellung der Maria Magdalena zu sehen Anstelle des Tabernakels befindet sich eine kleine Barockfigur die eine Kopie der Schwarzen Madonna von Altotting darstellt Das gemalte Antependium zeigt den Tod Mariens 4 5 Kanzel Bearbeiten Die spatbarocke Kanzel auf der Evangelienseite stammt aus der Zeit um 1720 Sie besitzt einen polygonalen Korpus der durch gewundene Ecksaulchen in vier Felder geteilt ist In diesen befindet sich jeweils eine Muschelnische mit der Figur eines der vier Evangelisten Ubrige Ausstattung Bearbeiten Neben der Kanzel befindet sich eine nahezu lebensgrosse Figur der Maria Immaculata gegenuber eine Kreuzigungsgruppe aus dem 18 Jahrhundert Zur barocken Ausstattung des 18 Jahrhunderts zahlen ausserdem die auf Leinwand gemalten Kreuzwegtafeln und eine kleine Figur des Auferstehungschristus ein Werk aus der spaten Schaffenszeit Christian Jorhans d A 5 1 Die Orgel mit funf Registern wurde 1921 von Leopold Nenninger aus Munchen erbaut Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarrei Eugenbach MunchnerauEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Anton Eckardt Hrsg Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Bezirksamt Landshut Oldenbourg Munchen 1914 S 166f Digitalisat Vom Stammesherzogtum zum Freistaat Das Gebiet des heutigen Landkreises Landshut in der bayerischen Geschichte Online auf www landkreis landshut de abgerufen am 18 April 2017 Kirchen in Landshut St Peter St Georg und Kapelle Anna selbdritt Online auf www swolfgang de abgerufen am 19 April 2017 a b c Kirche St Peter Munchnerau Online auf www pfarrei eu mue de abgerufen am 4 August 2020 Nach Hans Bleibrunner Landshut Historischer Stadtfuhrer 1985 a b c d e f Munchnerau St Petrus Online auf kirchturm net abgerufen am 18 April 2017 48 52788 12 08075 Koordinaten 48 31 40 4 N 12 4 50 7 O Normdaten Geografikum GND 7651813 9 lobid OGND AKS VIAF 237494336 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter Munchnerau amp oldid 237936214