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St Aper Wasserliesch ist die Kirche der katholischen Pfarrei St Aper Wasserliesch im Landkreis Trier Saarburg in Rheinland Pfalz Sie ist die einzige Pfarrkirche in Deutschland die das Patronat des Bischofs und Bekenners Aper besitzt er war von 500 bis 507 der 7 Bischof des damaligen Bistums Toul in der franzosischen Region Lothringen Das Gebaude ist von Sudwest nach Nordost orientiert Der 36 m hohe Kirchturm steht an der nordwestlichen Seite der Glockenstuhl befindet sich im obersten schiefergedeckten Turmgeschoss Eingangsseite der Kirche ist die zur Dorfstrasse gerichtete Giebelseite Sie besitzt ein Haupteingangsportal in der Mitte mit zwei daneben angeordneten kleineren Eingangsportalen Alle Eingange sind mit Windfangen versehen zwischen den Windfangen befinden sich zwei vom Kirchenraum aus zugangliche kleine Kapellchen Der Seiteneingang an der nordostlichen Seite der Kirche besitzt einen uberdachten Treppenaufgang er wird nicht mehr genutzt der zugehorige Windfang im Inneren dient nur noch als Ausstellungsraum St Aper Ansicht MoselseiteSt Aper Ansicht EingangsseiteInnenansicht von St AperWandbild im Chor rechtsWandbild im Chor linksDer Rokoko HochaltarDas Gnadenbild Maria HilfDer linke SeitenaltarDer rechte SeitenaltarTaufstein von 1556KanzelOrgelempore mit Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerk 2 Altare 3 Innenausstattung 4 Kirchenschiff 5 Orgel 6 Glocken 7 Weblinks 8 QuellenBauwerk BearbeitenDie St Aper Kirche in Wasserliesch wurde in den Jahren 1910 1911 als dreiteilige neobarocke Stufenhalle erbaut Planung und Bauleitung hatte der uberregional bekannte Architekt und Kirchenbaumeister Peter Marx aus Trier Er setzte den damals noch neuen Baustoff Eisenbeton ein dessen Verwendung fur einen Sakralbau aussergewohnlich war Peter Marx war ein bedeutender Kirchenbaumeister er hat mehr als 70 Kirchen neu oder umgebaut uberwiegend im Saarland und in der Region Trier Vermutlich hatte sich Peter Marx von der Barock Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau in Steinhausen Baden Wurttemberg inspirieren lassen die der beruhmte Baumeister Dominikus Zimmermann gebaut hat Ihr ovaler Grundriss und die dreifach gebrochene barocke Kirchturmhaube mogen Marx angeregt haben ein ahnliches Bauwerk in Wasserliesch zu schaffen Der erstmals verwendete Baustoff Eisenbeton gestattete es ihm das Mittelschiff mit einem weit ausladenden ovalen Kuppelgewolbe zu uberdecken im Eingangs und Chorbereich geht es in ein Tonnengewolbe uber Die beiden Seitenschiffe sind mit einer flachen kassettierten Eisenbetonplatte uberdeckt Die ungewohnliche Bauweise erlaubte dem Architekten eine von historischen Baustilen vollig losgeloste Gestaltung So lasst sich das Gebaude keiner historischen Stilrichtung zuordnen auch wenn einzelne Bauteile wie die Kirchturmhaube und die tragenden Stutzen im Innenraum mit ihren Bogen neobarocke Strukturen aufweisen Das Aussere der Kirche ist schlicht gestaltet Die Gliederungen sind in hellem Sandstein mit rau geputzten Mauerflachen ausgefuhrt die Dachflachen in Schiefer gedeckt Das Innere ist ebenfalls schlicht gestaltet Decken und Gewolbe sind kassettiert Eisenbeton setzte der Architekt nur fur das Mittelschiff mit den tragenden Stutzen ein Damals hatten nur wenige Firmen die notwendige Erfahrung mit der Verarbeitung des neuen Baustoffs sodass der Architekt eine in Saarbrucken ansassige Spezialfirma mit der Ausfuhrung beauftragen musste Das Aussenmauerwerk liess er von ortsansassigen Firmen in herkommlicher Bauweise mit heimischem Buntsandstein herstellen Die bemerkenswerte Kombination dieser beiden Bauverfahren in einem Gebaude war dem Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Anlass die Kirche nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges unter Denkmalschutz zu stellen Die fur eine Dorfkirche ungewohnliche Grosse fur 1 200 Besucher hatte die Kirchengemeinde dem Architekten wegen der Anfang des 20 Jahrhunderts dynamisch anwachsenden Einwohnerzahl vorgegeben Die Vorgangerkirche die bis zum Jahr 1920 an anderer Stelle stand war langst zu klein geworden Um der Vorgabe gerecht werden zu konnen musste Marx eine ungewohnliche Bauweise anwenden Der Innenraum wirkt auf den Besucher durch seine aussergewohnliche Grosse und Weite Der Eindruck ist der ovalen Form des Gebaudes geschuldet die dem Hauptschiff den weitaus grossten Raum gestattet Das hoch hinaufreichende Deckengewolbe ruht auf zwei seitlich in Reihen angeordneten betont schlank gehaltenen Stutzen Die beiden Seitenschiffe sind sehr schmal ausgefallen sodass sie nur noch als Seitengange dienen konnen Dennoch bietet die Kirche eher das Bild eines dreischiffigen Kirchenraumes Sie erinnert aber in keiner Weise an die nuchternen Formen der Betonkirchen wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend errichtet worden sind Ein Kunstkritiker beschrieb die St Aper Kirche im Jahr 1910 so Die neue Pfarrkirche in Wasserliesch bei Trier von dem Architekten Peter Marx Trier erbaut erweckt in mehr als einer Hinsicht grosses Interesse Als Baumaterial ist hauptsachlich Eisenbeton verwandt worden Der moderne ausserst gestaltungsfahige Baustoff verlangt eine von den historischen Stilen ganzlich losgeloste Formengebung und ermoglichte zugleich eine bedeutende Freiheit der Grundrissbildung Das Langsschiff tragt ein Tonnengewolbe von sehr grosser Spannweite So entsteht ein weiter ubersichtlicher nur von einigen schlanken Stutzen durchsetzter Raum ohne dass die fur katholische Kirchen charakteristische Langsrichtung preisgegeben ist Die Raumwirkung wird durch grosse Schlichtheit sehr gehoben Altare BearbeitenPrunkstuck der Innenausstattung ist der wertvolle Rokoko Hochaltar aus der 1 Halfte des 18 Jh seine Entstehung wird in die Jahre 1730 bis 1750 datiert Etwa bis zum Jahr 1900 stand er in der Michaeliskapelle zu Wetzlar er wurde nach einem Umbau verkauft Beiderseits des Altaraufbaues angebrachte goldfarbene Verzierungen betonen den Rokoko Stil des Kunstwerkes Der massive Altartisch auch Mensa genannt musste aus Sandstein neu aufgebaut werden In ihn hinein setzte man einen 10 10 cm grossen und 2 cm starken Stein als Sepulcrum mit einer Reliquie der hl Jucunda Es handelte sich um einen weissen Sandstein der dem Mauerwerk der Abteikirche der fruheren Benediktinerabtei von Marmoutier im Elsass entnommen und der Pfarrei Wasserliesch uberlassen worden war Auch das Tabernakel musste neu hergestellt werden Architekt Peter Marx hatte es entworfen Uber dem Tabernakel bildet eine sehr gute Nachbildung des Gnadenbildes Mariahilf von Lucas Cranach dem Alteren den optischen Mittelpunkt Es zeigt ebenso wie das Original des Gemaldes im Dom St Jakob zu Innsbruck eines seiner beruhmten Madonnenbilder Oben uber dem Madonnenbild ist das Auge Gottes im Strahlenglanz zu sehen Zwischen diesem und dem Madonnenbild befindet sich das Wappen des Fursten zu Solms Braunfels Der Furst gehorte einem hessischen Adelsgeschlecht an vermutlich hatte er den Altar im 18 Jh der Michaeliskapelle zu Wetzlar gestiftet Das Madonnenbild wird von den Skulpturen der hl Gertrudis von Altenberg dargestellt mit Buch und Stab und der hl Barbara von Nikomedien mit Martyrerpalme Kelch und Turm flankiert Gertrudis war die jungste Tochter der hl Elisabeth von Thuringen Die hl Barbara soll im 3 Jahrhundert gelebt haben sie war eine Martyrerin und Heilige ihre Existenz ist jedoch historisch nicht gesichert Vor allem wird sie als Schutzpatronin der Bergleute aber auch der Steinmetze Zimmerleute Dachdecker und Feuerwehrleute verehrt ausserdem zahlt sie zu den vierzehn Nothelfern Auf dem Hochaltar wird nicht mehr zelebriert denn die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eingeleitete Liturgiereform verlangt dass sich der Priester wahrend der Messe den Glaubigen zuwendet Aus diesem Grund wurde im Jahr 2000 ein neuer Zelebrationsaltar beschafft und auf einem holzernen Podest im Zentrum des Mittelschiffs aufgestellt Die Seitenschiffe stossen auf die im Jahr 1913 beschafften Seitenaltare Der 4 85 m hohe aus Eichenholz angefertigte linke Seitenaltar ist ein Werk des Bildhauers Vitus Fohr aus Trier Er war als Altar der hl Familie vorgesehen weshalb man zunachst in die Mitte des Altaraufbaus eine holzerne Skulptur der Heiligen Familie mit Jesus Maria und Josef stellte Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch eine Marienfigur die Maria als Konigin darstellt ersetzt Die Seitenteile des Altaraufbaus tragen je eine Engel Statue zwischen ihnen befindet sich ein Bildnis von Gott dem Vater Der rechte Seitenaltar ist ebenfalls ein Werk des Bildhauers Vitus Fohr Er ist 3 60 m hoch den oberen Abschluss bildet eine 1 20 m grosse Herz Jesu Statue Die Seitenteile des Altaraufbaus tragen Putten die ein Holzschnitzer aus Sudtirol angefertigt hat Um die Kosten niedrig zu halten hatte der damalige Pfarrer Schnitzereien und andere Teile sowie das Tabernakel eines nicht mehr benotigten Altars der Filialkirche eines Nachbarortes erworben Um ihn stilistisch anzupassen verzierte Vitus Fohr ihn mit Rokoko Stilelementen Dennoch bietet er ein vollig anderes Bild als die ubrigen Altare stilistisch lasst er sich nicht eindeutig zuordnen Innenausstattung BearbeitenUnterhalb der dreistufigen Treppe zum etwas hoher liegenden Chorraum steht an der linken Seite ein wuchtiges achteckiges Taufbecken aus rotem Sandstein mit der Jahreszahl 1556 und dem Christussymbol XP darunter es stammt aus der Vorgangerkirche Als Kunstwerk der Spatrenaissance besitzt es auch spatgotische Stilelemente mit einem romanischen Rundbogenfries am unteren Rand Es ist vermutlich von einem einheimischen Kunstler geschaffen worden und gilt als Meisterstuck des sakralen Steinmetzhandwerks Einige der Flachen des auf einer grau gestrichenen Plinthe stehenden achteckigen in roter Sandsteinfarbe gestrichenen Taufbeckens tragen Aufschriften und Zeichen die unter immer wieder neu aufgetragenen Farbschichten nur noch ansatzweise zu erkennen sind Anlasslich der Innenrenovierung der Kirche im Jahr 1986 erhielt das Taufbecken den heutigen sandsteinroten Anstrich Der Bistumskonservator des Bistums Trier hatte es untersucht und festgestellt dass es zuvor einen grungrauen Dispersionsanstrich hatte unter ihm lag ein sandsteinroter Olfarbenanstrich Unter diesem erkannte er wiederum Teile eines blaugrunen Anstriches in Kasein schliesslich zuunterst Reste eines Kalk Anstriches in Caput mortuum lat Totenkopf einer von den Alchimisten im 15 Jh hergestellten violettstichigen roten Farbe Die ursprungliche Sandsteinhaube des Taufbeckens wurde im Jahre 1911 durch eine Messinghaube mit schonen Ornamenten ersetzt Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam das Kunstwerk einen Inneneinsatz aus Messing nachdem das massive Innere war durch einen Riss im Stein undicht geworden war Die Taufzeremonie findet zwar nach wie vor am Taufbecken statt doch wird das geweihte Taufwasser in einem anderen Behaltnis aufbewahrt Anders als in vielen Kirchen steht hier das Taufbecken im Chorraum der Kirche Ublicherweise sollte es anfangs war es hier auch so neben dem Haupteingang zur Kirche aufgestellt sein Der Standort dort hat symbolische Bedeutung denn das Spenden des Taufsakramentes steht fur den Eintritt des Tauflings in die Gemeinschaft der Glaubigen An der Seitenwand des Chores ist uber dem Taufbecken eine auf einem Sockel stehende grossere Skulptur des Schutzpatrons St Aper aufgestellt Darunter ist der eingemauerte Grundstein der Kirche in die Wand eingesetzt rechts daneben eine Gedenktafel zur Konsekration mit dem eingravierten Text Hoc templum consecratum est anno 1911 XXII MAII Diese Kirche ist am 22 Mai 1911 geweiht worden Die Kanzel vorne rechts im Chorraum aufgestellt stammt aus der Vorgangerkirche Sie wird schon lange nicht mehr genutzt Vorher war sie an einem der Stutzpfeiler rechts im vorderen Teil des Kirchenschiffs auf einer Saule stehend befestigt und von dort aus uber eine holzerne Treppe zuganglich Heute steht sie wieder an der Stelle an der sie nach dem Bau der Kirche schon einmal aufgestellt war Offenbar gefiel der Aufstellort der bischoflichen Behorde damals nicht Sie hatte den Pfarrer beauftragt dafur zu sorgen sie anstelle eines rechten Seitenaltars im Seitenschiff aufstellen zu lassen Im Chorraum aufgestellt behindere sie die Kommunionbank Von der Aufstellung eines dritten Altars konne dann abgesehen werden Diese Vorgaben stiessen beim Pfarrer nicht auf Gegenliebe er hat sich nicht daran gehalten und die Kanzel im Chorraum aufstellen lassen Heute ist keine Kommunionbank mehr vorhanden sie ist nach der Einfuhrung der Handkommunion entfernt geworden Die Bilder an den Seitenflachen der Kanzel zeigen die vier Evangelisten mit ihren Symbolen so wie sie als Autoren der biblischen Evangelien bekannt sind Von links nach rechts sind zu sehen Matthaus mit einem geflugelten Menschen der das Evangelienbuch halt Markus mit einem Lowenkopf Lukas vor einem Stier stehend und Johannes mit einem Adler Ungewohnlich sind die beiden grossformatigen Wandgemalde an den Seitenwanden des Chorraumes uber den Sakristeituren mit Szenen aus dem Alten Testament Das Bild an der linken Seitenwand zeigt in einer Szene das vom Himmel herabfallende Manna auch Himmelsbrot genannt das Gott den Israeliten wahrend ihrer 40 jahrigen Wanderschaft durch die Wuste als Nahrung gab Nach der Bibel fiel das Manna nachts auf den Wustenboden konnte morgens aufgesammelt und noch am selben Tag verzehrt werden alles was abends nicht aufgegessen war verdarb uber Nacht Zum Sabbat durfte am 6 Tag der Woche die doppelte Menge gesammelt werden denn am Sabbatmorgen war kein frisches Manna zu finden Das Wandbild rechts zeigt Melchisedech Hohepriester und Konig von Salem der Gott Brot und Wein als Dankopfer darbringt er war nach der Bibel Priester des hochsten Gottes und segnete Abraham mit den Worten Gesegnet sei Abraham vom hochsten Gott dem Schopfer des Himmels und der Erde und gepriesen sei der hochste Gott der deine Feinde an dich ausgeliefert hat Abraham anerkannte ihn daraufhin als Konig und gab ihm den Zehnten von allem Die Bedeutung Melchisedechs besteht vor allem darin dass er der erste in der Bibel erwahnte Priester war der Brot und Wein und nicht das Fleisch von Tieren opferte Das Deckengemalde uber dem Hochaltar in der oberen Rundung der Apsis nimmt die ganze Breite des Chorraumes ein Es stellt Jesus auf einem Thron sitzend dar neben ihm Maria und Josef ganz rechts St Aper vor seiner Patronatskirche links aussen St Matthias mit Hauklotz und Beil er wurde enthauptet Kirchenschiff BearbeitenAn den Seitenwanden sind die in katholischen Kirchen ublichen vierzehn Kreuzwegstationen angebracht Die Gemalde wurden im Jahr 1958 neu beschafft Sie stellen beginnend am linken Seitenaltar entgegen dem Uhrzeigersinn fortschreitend den Leidensweg Jesu Christi dar den er vor seiner Kreuzigung gehen musste An den Stutzpfeilern des Kirchenschiffs sind wie in den meisten katholischen Kirchen Heiligenskulpturen auf Sockeln stehend aufgestellt In einem kleinen Kapellchen in der Mitte der rechten Seitenwand das ursprunglich den Seiteneingang bildete steht hinter einem schmiedeeisernen Abschlussgitter eine sehr alte holzerne Marienskulptur eine Madonna mit der Birne Die aufrecht stehende Figur zeigt Maria eine Birne in der erhobenen rechten Hand haltend der linke Arm tragt den Jesusknaben eine sehr seltene Art der Mariendarstellung Die Birne soll die Unschuld und Reinheit der Gottesmutter symbolisieren Das Kunstwerk stammt aus dem 15 oder 16 Jh und stand vor dem Kirchenneubau in der alten Kirche Zur Ausstattung der Kirche gehorte fruher auch eine sehr alte holzerne Barock Madonna eine Mutter Gottes auf der Mondsichel aus dem Jahr 1470 die der damalige Pfarrer vermutlich nach dem Ersten Weltkrieg aus privatem Besitz als altes Mobel erworben hatte Er konnte nicht ahnen dass es ein aussergewohnlich wertvolles Kunstwerk war Die Skulptur gilt als ein Werk des niederlandischen Bildhauers Nikolaus Gerhaerd van Leyden Sie ist z Zt im Bischoflichen Diozesanmuseum zu Trier ausgestellt Eines der beiden kleinen Kapellchen neben dem Haupteingang birgt die Figurengruppe der Heiligen Familie die ursprunglich den linken Seitenaltar zierte rechts an der Wand ist eine Pieta angebracht das zweite Kapellchen enthalt eine kunstvoll gestaltete holzerne Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges sowie ein grosses Missionskreuz Das Kirchenschiff wird von seitlichen Fenstern und einem in der Giebelfront uber der Orgelempore eingesetzten sehr grossen siebenteiligen Fenster erhellt Letzteres erhellt insbesondere das Gewolbe da die seitlichen Fenster hierfur zu tief liegen Die vierzehn von einer Trierer Glaswerkstatte kunstlerisch gestalteten farbigen Bleiglasfenster sind wahrend des Zweiten Weltkrieges infolge Artilleriebeschusses zerstort worden Einheimische Familien hatten sie beim Bau der Kirche unter grossen finanziellen Opfern gestiftet Sie zeigten in eindrucksvollen Bildern biblische Szenen und Motive als Vorlage hatten die Abbildungen der damaligen Schulbibel gedient In kraftigen Farben tauchten sie den Innenraum in ein gedampftes vielfarbiges Licht das ihn auch bei Tageslicht sehr dunkel erscheinen liess Um dem Innenraum dennoch ausreichend erhellen zu konnen hatte Architekt Peter Marx das fur einen Sakralbau ungewohnliche siebenteilige Rundbogenfenster uber den Eingangen zur Kirche anbringen lassen Heute besitzen die Fenster der Seitenwande helle nur leicht gefarbte Glasscheiben mit einem dezenten orangefarbenen Glasrahmen lediglich die beiden Fenster im Chorraum und das grosse ruckwartige Fenster sind mit farbigen Bleiglasfenstern ausgestattet Die Kirche selbst ist wahrend des Zweiten Weltkrieges ebenfalls beschadigt worden in dem Deckengewolbe des Hauptschiffs klaffte nach Kriegsende ein rundes Loch mit einem Durchmesser von ca 5 m Das Dach mit dem Dachstuhl war weitgehend zerstort sodass eindringendes Regenwasser weiteren Schaden verursachen konnte Die Mangel konnten in den ersten Nachkriegsjahren nur notdurftig beseitigt werden erst Mitte der 1950er Jahre war die Kirche vollstandig renoviert Leider wurde sie damals dem Zeitgeschmack entsprechend modernisiert die aufwandige Innenausmalung ubermalte man Bei der Innenrenovierung in den 1990er Jahren versuchte man mit erheblichem Aufwand die alte Ausmalung wiederherzustellen was nur zu einem kleinen Teil gelang Orgel BearbeitenIm Eingangsbereich uberspannt eine Orgelempore die gesamte Breite der Kirche Sie tragt an der linken Seite eine zweimanualige Weigle Orgel mit Pedal aus dem Jahr 1927 Der ruckwarts an den zur Orgelempore gerichteten Teil der Orgel angesetzte Spieltisch tragt den Namenszug des Orgelbaumeisters Johann Stockhausen aus Linz am Rhein Das Instrument wurde von der Firma Weigle aus Stuttgart Echterdingen hergestellt Stockhausen war zuvor Mitarbeiter der Firma Weigle hatte aber nachdem er sich als Orgelbaumeister selbststandig gemacht hatte den Aufbau und die Intonation der Orgel in eigener Regie ubernommen Am 28 August 1927 wurde das Instrument unter grosser Beteiligung der Bevolkerung feierlich eingeweiht Die Orgel besitzt 19 klingende Register eine pneumatische Traktur und eine romantische Disposition I Hauptwerk C 1 Flauto amabile 8 2 Seraphon gedeckt 8 3 Gamba 8 4 Principal 8 5 Oktave 4 6 Mixtur 2 2 3 II Nebenwerk C 7 Liebl Gedeckt 16 8 Aeoline 8 9 Vox coelestis 8 10 Salicional 8 11 Konzertflote 8 12 Geigen Principal 8 13 Rohrflote 4 14 Piccolo 2 15 Trompete harm 8 Tremolo Pedal C 16 Echobass 16 17 Subbass 16 18 Violonbass 16 19 Oktavbass 8 Koppeln II I Normal Sub und Superoktavkoppeln I P II P Spielhilfen Automatische Pedalumschaltung freie Kombination Ausschalter Echokasten fur das 2 Manual Registerschweller mit Anzeiger sowie Piano Mezzoforte Forte und Tutti Zuge Glocken BearbeitenDurchaus ungewohnlich ist das Glockengelaut und seine Geschichte Nachdem der Turm anfangs die beiden kleineren Bronze Glocken der Vorgangerkirche aufgenommen hatte musste die Kirchengemeinde sie im Jahr 1917 als Rohstoff zur Herstellung von Waffen an das Kriegsministerium abgeben Glocken aus Bronze waren wahrend der beiden Weltkriege begehrtes Rustungsmaterial Drei schwerere Gussstahlglocken die man vom Bochumer Verein fur 2 545 Mark hatte giessen lassen ersetzten sie danach Der Erlos aus dem Verkauf des alten Gelautes wurde fur die Anschaffung der neuen Glocken mit verwendet Den neuen Glocken blieb da sie nicht aus Bronze bestanden das gleiche Schicksal wahrend des Zweiten Weltkrieges erspart Immerhin hatte man sie schon vom Turm herunter geholt und dann erst festgestellt dass sie nicht aus Bronze sondern aus Stahl bestanden und daher fur die Rustungsindustrie uninteressant waren So zog man sie umgehend wieder hoch an ihren Platz im Glockenstuhl wo sie bis heute ihren Dienst versehen Die drei Gussstahlglocken wiegen 586 kg 336 kg und 283 kg und sind auf die Tonhohen Gis H und Cis gestimmt Ein Gutachter der bei der Abnahme die Tonprufung vornahm bemangelte dass die grosse Glocke einige Schwingungen tiefer als Gis klinge wahrend die beiden kleineren die Tone H und Cis rein hielten Die kleine Abweichung des Tones Gis nach unten verschwinde aber fast ganz was dem Wohlklingen keinen Abbruch tue wie er abschliessend bemerkte Die grosste Glocke tragt die Aufschrift St Aper ora pro nobis esto bonus pastor hujus parochiae Wasserliesch 1917 St Aper bitte fur uns sei deiner Pfarrei Wasserliesch ein guter Hirte die Aufschrift auf der mittleren Glocke lautet S Maria regina pacis ora pro nobis Hl Maria Konigin des Friedens bitte fur uns und schliesslich die Aufschrift auf der kleinen Glocke H Johannes bitte fur uns Kriegsjahr 1917 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Aper Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen BearbeitenPfarrarchiv der Pfarrei St Aper Wasserliesch Chronik Wasserliesch Gemeinde Wasserliesch 1975 Druckerei Wagner OHG Trier Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 12 1 Krs Trier Saarburg Wernersche Verlags Gesellschaft Worms 49 708975 6 539439 Koordinaten 49 42 32 3 N 6 32 22 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Aper Wasserliesch amp oldid 223403590