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Sozialwissenschaftliche Aspekte des Klimawandels betreffen psychosoziale Ursachen und Folgen der globalen Erwarmung Im Zentrum sozialwissenschaftlichen Interesses stehen beispielsweise Fragen in Bezug auf Risikowahrnehmung Informationsverarbeitung Einstellung Kommunikation und Konsumverhalten aber auch die psychischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels Mit diesen Fragestellungen befassen sich unter anderem die Psychologie insbesondere die Kognitionspsychologie Umweltpsychologie und die Sozialpsychologie 1 die Kommunikationswissenschaften die Soziologie und die Wirtschaftswissenschaften Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ursachen der globalen Erwarmung 2 1 Pro Kopf Konsum 2 1 1 Klassifikation des Konsumverhaltens 2 1 2 Individuelle Faktoren des Konsumverhaltens 2 1 3 Kontextfaktoren des Konsumverhaltens 2 2 Bevolkerungszahl 3 Aufrechterhaltende Faktoren 3 1 Einfluss von Wahrnehmungsprozessen auf die Risikoeinschatzung 3 2 Kommunikation uber den Klimawandel 3 3 Operante Lernprozesse 3 4 Kontrollerleben und wahrgenommene Dringlichkeit 3 5 Kosten Nutzen Einschatzungen bezuglich zukunftiger Ereignisse 3 6 Politische Orientierung 4 Psychosoziale Folgen der globalen Erwarmung 4 1 Psychosoziale Folgen der globalen Erwarmung und ihrer langerfristigen Auswirkungen 4 1 1 Hitze und Gewalt 4 1 2 Gruppenkonflikte 4 1 3 Umsiedlung 4 1 4 Reaktionen auf soziookonomische Unterschiede und soziale Ungerechtigkeit 4 1 5 Auswirkungen der Urbanisierung 4 2 Psychosoziale Folgen von personlich erlebten Klimakatastrophen 4 3 Psychische Folgen der allgemeinen Bedrohung durch die globale Erwarmung 4 3 1 Angst vs angemessene Sorge 4 3 2 Abstumpfung und Apathie 4 3 3 Schuldgefuhle 4 3 4 Positive Auswirkungen von Engagement fur den Klimaschutz 5 Anpassung an den Klimawandel 6 Psychische Barrieren die Verhaltensanderungen zur Begrenzung des Klimawandels behindern 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 2009 thematisierte der Prasident der American Psychological Association APA Alan Kazdin in seiner Presidential Address das Thema Psychologie und globale Umweltprobleme Die globale Erwarmung und verwandte Probleme wurden zu ihrer Losung multiple Strategien von verschiedenen Disziplinen benotigen Die Psychologie konne dabei einen wesentlichen Beitrag leisten 2 In diesem Kontext hatte die APA eine Arbeitsgruppe zum Thema Psychologie und Klimawandel Task Force on the Interface Between Psychology and Global Climate Change gegrundet die 2009 einen Bericht zum aktuellen Forschungsstand veroffentlichte 3 4 Beschrieben wird darin der Forschungsstand in den folgenden Bereichen Wahrnehmung und Verstandnis des Klimawandels und damit verbundener Risiken der menschliche Beitrag zum Klimawandel und seine psychischen Ursachen psychosoziale Auswirkungen des Klimawandels Anpassung an den Klimawandel psychische Barrieren die Verhaltensanderungen zur Begrenzung des Klimawandels behindern Im Jahr 2011 wurden von der APA eine Resolution zu dem Thema 5 sowie eine Sonderausgabe der Fachzeitschrift American Psychologist zum Thema Psychologie und Klimawandel Psychology and Global Climate Change veroffentlicht 6 Ursachen der globalen Erwarmung BearbeitenMenschliches Verhalten ist mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit die Hauptursache der aktuellen globalen Erwarmung Menschliche Aktivitaten wie das Verbrennen fossiler Energietrager Zementproduktion oder veranderte Landnutzung fuhren unter anderem zu einem Anstieg der Konzentration von Treibhausgasen wie z B Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphare was uber eine Veranderung des Strahlungsantriebs der Erde seit Beginn der Industrialisierung zu steigenden globalen Temperaturen fuhrte und fuhrt 7 8 Der menschliche Einfluss auf die naturliche Umwelt z B durch Treibhausgasemissionen ist verschiedenen Modellen 9 zufolge wesentlich beeinflusst durch den Pro Kopf Konsum und die Bevolkerungszahl So weisen etwa Lander mit grosserem Pro Kopf Konsum und hoherer Bevolkerungszahl hohere CO2 Emissionen auf Sowohl das Konsumverhalten als auch die Bevolkerungszahl werden wiederum durch psychologische und gesellschaftliche Faktoren beeinflusst 4 S 29 ff Klimaforscher weisen darauf hin dass es zur Vermeidung einer Entwicklung hin zu einem Treibhausklima notwendig ist sowohl die Bevolkerungszahl zu begrenzen als auch den Konsum pro Kopf nachhaltig auszugestalten und dies vor allem in denjenigen Bevolkerungsgruppen die einen hohen Verbrauch pro Kopf aufweisen 10 Pro Kopf Konsum Bearbeiten Konsum kann unterschiedlich definiert werden z B monetar okonomisch Menge des ausgegebenen Geldes oder auch in Form des Einflusses auf die Umwelt Die Task Force on the Interface Between Psychology and Global Climate Change postulierte ein Modell mit sechs Ebenen um Klimawandel relevante Pradiktoren und Konsequenzen des Konsumverhaltens darzustellen Ebene 5 Kontext Institutionell physikalische Infrastruktur z B Stadtebau Gesetze und Regeln Medien und Werbung Sozial und kulturell soziale Normen direkter sozialer Kontakt mit klimarelevanten Einflussfaktoren Strukturen von Familien Organisationen und Gemeinden Physikalisch klimarelevante Charakteristiken des Wohnortes z B Temperatur Ebene 4 Individuelle Faktoren Demographische Faktoren Alter Einkommen Grosse des Haushalts Psychologische Faktoren intrapersonelle Faktoren z B Bedurfnisse Wunsche Ziele Ideologien Glaubensinhalte Einstellungen und Weltanschauungen bezuglich der Umwelt Wahrnehmung sozialer Normen Ebene 3 Okonomischer Konsum Verhalten von Organisationen Einkauf von Gutern und Dienstleistungen Investitionen in Ausrustung Produktionsstatten und Distributionslogistik Verhalten von Individuen Einkauf von Gutern und Dienstleistungen Investitionen in Wohnen und Transport Ebene 2 Auswirkungen auf die Umwelt Verhalten von Organisationen klimarelevante Charakteristiken des in Ebene 3 genannten Verhaltens Verhalten von Individuen klimarelevante Charakteristiken des in Ebene 3 genannten Verhaltens Ebene 1 Treibhausgasemissionen Kohlenstoffdioxid Methan Distickstoffmonoxid Ebene 0 Klimawandel Anderung von Temperatur und Niederschlag Meeresspiegelanstieg Extremwetterereignisse Klassifikation des Konsumverhaltens Bearbeiten Es existieren verschiedene Klassifikationen des Konsumverhaltens 4 Die Klassifikation von Kempton et al unterscheidet 11 12 a Investition in Ausstattung und Technologie b Management Umgang damit c Intensitat der Nutzung Dabei lassen sich jeweils folgende drei Bereiche unterscheiden 1 Transport 2 Heizen und Kuhlen von Gebauden 3 Haushaltsgerate und Elektronik Zudem kann unterschieden werden zwischen Verhalten mit direkter Auswirkung z B Fahrrad statt Autofahren vs Verhalten mit indirekter und vom Konsumenten nicht direkt beeinflussbarer Auswirkung auf die Umwelt z B Abgabe recyclebaren Materials Verhalten mit Auswirkung auf CO2 Emissionen vs Verhalten das die Absorption von Treibhausgas Emissionen oder und die Albedo der Erde beeinflusst z B Abholzung von Waldflachen Ob Menschen sich bezuglich o g Verhaltensweisen engagieren wird unter anderem durch die Wahrnehmung der Effektivitat der verschiedenen Massnahmen sowie die aktuellen Moglichkeiten z B finanzielle Ressourcen beeinflusst Investitionen z B Warmedammung von Gebauden erfordern meist nur eine einmalige Aktion und sparen ublicherweise mehr Energie ein als kontinuierliches Management oder Nutzungsverhalten sind jedoch mit grosseren finanziellen und anderen Hindernissen verbunden Unklar ist bislang ob das Engagement in eine Art von umweltfreundlichem Verhalten das Engagement in eine andere Art von umweltfreundlichem Verhalten steigert Individuelle Faktoren des Konsumverhaltens Bearbeiten Individuelle Faktoren des Konsumverhaltens Ebene 4 des o g Modells konnen differenziert werden in Fahigkeit beeinflusst z B durch Einkommen Wissen korperliche und geistige Gesundheit und Motivation beeinflusst z B durch finanzielle Anreize Weltanschauung Bedurfnisse Wunsche Ziele Ideologien Glaubensinhalte Aspekte der Fahigkeit als auch der Motivation sind unter anderem durch den Kontext bzw das Umfeld des Einzelnen Ebene 5 beeinflusst z B Weltanschauung durch ethnische Gruppenzugehorigkeit Einkommen durch das Geschlecht usw Kontextfaktoren des Konsumverhaltens Bearbeiten Kontextfaktoren Ebene 5 des o g Modells fur individuelles Konsumverhalten konnen unter anderem sein herrschende Klimaverhaltnisse Infrastruktur Gesetze und Regularien Marketing und Verfugbarkeit von Waren sowie soziale und kulturelle Normen insbesondere Konsumerismus Konsumerismus ist nach Zhao und Belk 2008 ein Glaubens und Wertsystem bei dem Konsum und Anschaffungs Rituale z B Einkaufen zu Quellen der Selbst Identitat und des Lebenssinns geworden sind und fur nicht funktionelle Zwecke wie Neiderregung und Statussuche eingesetzt werden und der Konsum zum Schlusselfaktor fur menschliche Beziehungen wurde anstelle der Produktion Konsumerismus kann zwar grundlegende psychologische Bedurfnisse befriedigen fuhrt aber auch zu Entscheidungen die zum Klimawandel beitragen Hierzu gibt es jedoch bislang nur wenig Forschung Die Kultur kann uber die Wahrnehmung was notwendig ist und was Luxus den Konsum beeinflussen Beispielsweise glaubten im Jahr 1996 32 der Amerikaner dass ein Mikrowellenherd notwendig sei im Jahr 2006 68 Dabei ist die wahrgenommene Notwendigkeit je nach demographischer Gruppe v a der Einkommensklasse unterschiedlich Menschen mit mehr Einkommen erachten gewohnlich mehr Dinge als notwendig wie z B einen Waschetrockner eine Klimaanlage einen Fernseher etc Wahrscheinlich spielen kulturell bedingte Bezugspunkte eine Rolle fur die Etablierung der Einschatzung was notwendig ist und was nicht Wird beispielsweise ein bestimmtes Konsumniveau als normal angesehen wird ein geringerer Konsum als ungenugend wahrgenommen Reduktionen unter diesen Bezugspunkt wurden als Verluste wahrgenommen und nicht als Zugewinn verglichen mit dem Zustand der Besitzlosigkeit Reference Prospect Theory Daruber hinaus fuhren Aufwartsvergleiche mit Menschen die viel konsumieren die Reichen und Beruhmten oft dazu dass man mehr konsumiert und sich selbst als vergleichsweise unterprivilegiert wahrnimmt Relative Deprivation Theory Die Kultur kann auch reale Bedurfnisse schaffen Produkte die fruher Luxus waren wie z B Autos sind inzwischen u a aufgrund der Entwicklung menschlicher Siedlungen fur manche Menschen zur Notwendigkeit geworden etwa um Nahrung zu beschaffen oder zur Arbeit zu kommen Eine kulturelle Eigenschaft die den Konsum beeinflusst ist zudem die Wahrnehmung von Zeit Die Zeitwahrnehmung ist unterschiedlich in verschiedenen Kulturen und beeinflusst unter anderem Normen fur menschliche Interaktionen Eine auf die zukunftige Zeit gerichtete Perspektive wie sie in der westlichen Kultur ublich ist ist einerseits mit einer Beschaftigung mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit verbunden Andererseits baut die westliche Kultur zu einem grossen Teil darauf auf Zeit als Ressource einzusetzen die auf Kosten naturlicher Ressourcen maximiert wird Energie wird dazu eingesetzt die Effizienz zu erhohen z B Zeit einzusparen die man fur eine bestimmte Aufgabe benotigt und die Zeit auszudehnen so dass Aktivitaten rund um die Uhr moglich sind Eine Studie von Tim Kasser und Kollegen ergab dass Menschen die weniger Stunden pro Tag arbeiten und dadurch mehr Zeit zur Verfugung haben sich okologisch nachhaltiger verhalten Dieselbe Arbeitsgruppe kam zu dem Ergebnis dass Menschen die freiwillig ihren Konsum reduzierten z B durch Reparieren Wiederverwenden Teilen und eigene Herstellung z B Anbau von Gemuse glucklicher waren und okologisch nachhaltiger lebten als der amerikanische Durchschnittsburger Diese Verhaltensanderungen in relevantem Ausmass umzusetzen wird aber voraussichtlich einen kulturellen Wandel bezuglich der Bedurfniswahrnehmung der Bewertung der Zeit und deren Nutzung erfordern Bevolkerungszahl Bearbeiten Die Grosse der Weltbevolkerung ist in den vergangenen 100 Jahren exponentiell angestiegen wobei die Zuwachsrate in verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich ist mit den hochsten Zuwachsraten in Afrika Gleichzeitig hat Afrika die niedrigsten Pro Kopf CO2 Emissionen weltweit Wahrend in den USA die Anzahl der Personen pro Haushalt abnimmt verbrauchen die einzelnen Haushalte zunehmend mehr Energie Der Zusammenhang zwischen Populationszahl bzw zuwachs und CO2 Emissionen ist somit nicht linear Geburten und Sterbeziffern werden beeinflusst von individuellen und kulturell religiosen Ansichten Geschlechterrollen z B Bildung und Berufstatigkeit der Frau und Ansichten uber individuelle vs staatliche Geburtenkontrolle und Familienplanung ab welchem Alter man Kinder bekommt wie viele Kinder man haben sollte in welchem Abstand erwunschtes Geschlecht des Kindes Zudem spielen das Gesundheitssystem Kindersterblichkeit bzw die Lebenserwartung eine Rolle Studien zeigten dass Frauen oft mehr Kinder bekommen als sie mochten Dies ist beeinflusst durch Normen z B ortliche Normen bezuglich der Familiengrosse der Akzeptanz von Empfangnisverhutung und Abtreibung dem Wert der Frauenbildung Politik z B Zugang zu Empfangnisverhutungsmitteln Abtreibung und medizinischer Nachsorge und Gesetze z B Beschrankung der erlaubten Kinderzahl finanzielle Anreize bei hoherer Kinderzahl Zudem spielen gesellschaftliche Ansichten uber die Populationsgrosse eine Rolle z B Befurchtung einer ungunstigen Altersstruktur bei einer abnehmenden Zahl junger Menschen Der Nutzen des Populationszuwachses fur das Individuum bzw einzelne Lander bei gleichzeitigem Schaden fur die menschliche und okologische Gemeinschaft kann als Commons Dilemma beschrieben werden Ob ein Individuum in einem Commons Dilemma dem eigenen Nutzen oder den Kosten fur die Gruppe mehr Aufmerksamkeit schenkt hangt wiederum von vielen kulturellen und psychologischen Faktoren ab 4 Aufrechterhaltende Faktoren BearbeitenEinfluss von Wahrnehmungsprozessen auf die Risikoeinschatzung Bearbeiten Die offentliche Bereitschaft zum Klimaschutz ist stark beeinflusst von der Wahrnehmung der mit dem Klimawandel verbundenen Risiken 13 Klimatische Veranderungen konnen im Gegensatz zum Wetter durch personliche Erfahrung jedoch nur sehr schwer wahrgenommen werden Dies liegt daran dass das Klima und dessen Anderung durch statistische Durchschnittswerte und Varianzen z B von Temperatur und Niederschlagen uber einen langeren Zeitraum von mehreren Jahrzehnten ein haufiger Richtwert sind 30 Jahre beschrieben werden Menschen unterscheiden haufig nicht zwischen Klima und Wetter uberinterpretieren einzelne Wetterereignisse oder erkennen langerfristige Veranderungen nicht und Erinnerungen konnen fehlerhaft sein 14 Zudem wird die naturliche Variabilitat des Klimas etwa einhergehend mit dem El Nino Phanomen oder der Pazifische Dekaden Oszillation in der Regel starker wahrgenommen als langfristige klimatische Anderungen 15 Aufbauend auf der Evolutionstheorie entwickelten Robert Ornstein und Paul R Ehrlich 1989 16 die Hypothese dass das Gehirn des Menschen an die Gefahren des Pleistozans angepasst ist nicht aber an jetzt erstmals in der Menschheitsgeschichte auftretende globale Gefahren wie den Klimawandel 17 Forschungsergebnisse deuten darauf hin dass Risikowahrnehmungen genausosehr oder sogar starker von assoziativen bzw affektiven als von analytischen Prozessen beeinflusst sind 18 19 20 Gewohnlich laufen beide Prozesse assoziativ und analytisch parallel Stehen die beiden Prozesse Wahrnehmungen jedoch im Widerspruch setzt sich in der Regel das assoziativ affektive System durch z B bei Angststorungen 21 Dies scheint im Falle der globalen Erwarmung der Fall zu sein wobei das analytische System darauf hinweist dass eine ernsthafte Bedrohung vorliegt das affektive System jedoch kein Warnsignal sendet 22 Ein wiederholt beobachtetes Phanomen ist auch der Local Warming Effekt Demnach hangen Einschatzungen zum Klimawandel davon ab ob die lokale Tagestemperatur warmer oder kalter ist als ublich Dies kann unter anderem dadurch erklart werden dass Menschen bei der Urteilsbildung statt schwerer zuganglichen aber relevanteren Informationen wie objektiven Daten zur Globalen Erwarmung eher leicht zugangliche aber weniger relevante Informationen wie die aktuelle Tagestemperatur nutzen So gibt es Hinweise darauf dass die aktuelle Temperatur verstarkt Erinnerungen an Tage mit ahnlichen Temperaturen auslost Salienz was zu einer Uberschatzung von deren Haufigkeit fuhrt 23 Kommunikation uber den Klimawandel Bearbeiten Die meisten Menschen beziehen Informationen uber den Klimawandel aus oft vereinfachenden Medienberichten politischen Debatten sowie sozialen Interaktionen mit Familienmitgliedern Freunden und Arbeitskollegen Ein haufiges Problem in der offentlichen Kommunikation zum Klimawandel stellt die Tatsache dar dass wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse naturgemass komplex sind und statistische Irrtumswahrscheinlichkeiten beinhalten Wahrend zu komplexe Darstellungen das Risiko beinhalten dass das Forschungsergebnis von Nicht Wissenschaftlern als zu unsicher interpretiert und nicht entsprechend rezipiert wird konnen zu vereinfachende Darstellungen zur Infragestellung des Ergebnisses etwa von Seiten von sog Klimaskeptikern fuhren 15 Der Wissenschaftshistorikerin Naomi Oreskes zufolge gibt es drei Hauptgrunde dafur dass es Wissenschaftlern schwerfallt der Offentlichkeit den Forschungsstand zum Klimawandel zu vermitteln Erstens seien Wissenschaftler stark an Details interessiert die teils nicht leicht zu erklaren seien auch wenn das Gesamtbild klar sei Zweitens gebe es eine vorsatzliche organisierte und oft hochgradig orchestrierte Desinformationskampagne die darauf abzielt offentliches Misstrauen bezuglich der Wissenschaft zu schaffen Drittens hatten Wissenschaftler lange gedacht dass es ausreichend sei wenn sie forschten Politikern und Wirtschaftsfuhrern die Fakten erlauterten und diese dann entsprechend handelten 24 Operante Lernprozesse Bearbeiten Zudem spielen auch Prozesse des operanten Lernens eine Rolle wonach kurzfristige Ereignisse verhaltenswirksamer sind als erst viel spater eintretende Ereignisse 25 Das ist nutzlich in einer sich schnell andernden Umgebung die sich beispielsweise mit den Jahreszeiten oder anderen Zyklen andern Seltene Ereignisse beeinflussen dabei Entscheidungen weniger als nach ihrer Auftretenswahrscheinlichkeit angemessen ware Treten seltene Ereignisse jedoch tatsachlich ein sind sie verhaltenswirksamer als es ihre Auftretenswahrscheinlichkeit nahelegt 26 Da die unmittelbar erlebbaren Folgen der globalen Erwarmung in naher Zukunft in den meisten Regionen der Welt eher gering sein werden wird auch die personliche Risikoeinschatzung der meisten Menschen eher gering ausfallen Sogar Menschen deren Lebensunterhalt vom Wetter abhangt wie z B Fischer oder Landwirte werden vermutlich nicht genugend Feedback durch ihre personliche Erfahrung erhalten um hinsichtlich der globalen Erwarmung alarmiert zu sein Umfragen in Alaska und Florida deren Bewohner zunehmend durch Extremwetterereignisse betroffen sind zeigten allerdings dass das personliche Erleben solcher Ereignisse die Bedenken und Bereitschaft zu Handeln deutlich erhoht 27 28 Da Klimawissenschaftler mehr mit dem Thema befasst sind und mehr uber die zugrundeliegenden Methoden der Informationsgewinnung wissen sind sie generell besorgter uber mogliche schwere Auswirkungen des Klimawandels als Durchschnittsburger oder Regierungsbeamte 29 Nur wenige Personen in den USA sehen den Klimawandel als unmittelbares Risiko und stufen ihn tendenziell als weniger wichtig ein als andere soziale Probleme wie z B den Terrorismus oder die Wirtschaftslage 30 31 Kontrollerleben und wahrgenommene Dringlichkeit Bearbeiten Das Gefuhl der Kontrolle uber die Situation sowie die wahrgenommene Dringlichkeit spielen eine Rolle ob eine Person handelt oder nicht Wahrgenommene hohe Kontrolle und geringe Dringlichkeit konnen zu mangelnder Angst vor der Gefahr und somit zum Nicht Handeln fuhren Andererseits kann das Gefuhl mangelnder Kontrolle uber die globale Erwarmung auch zur Verleugnung der Gefahr fuhren Kosten Nutzen Einschatzungen bezuglich zukunftiger Ereignisse Bearbeiten Die meisten Folgen der globalen Erwarmung und somit der Nutzen von Klimaschutzmassnahmen liegen viele Jahre in der Zukunft und dazu oft in geografischer Entfernung Die Kosten des Handelns z B Klimaschutzmassnahmen fallen aktuell an der Nutzen liegt jedoch weit in der Zukunft und wird somit als unsicher wahrgenommen Okonomen diskontieren gewohnlich in der Zukunft liegende Ereignisse subjektive Entscheidungen weichen jedoch oft von der rational okonomischen Diskontierung ab Trope und Liberman 2003 gehen in ihrer Construal Level Theory davon aus dass Vorstellungen von zukunftigen Ereignissen unterschiedlich konstruiert bzw reprasentiert werden je nachdem ob sie naher oder ferner in der Zukunft liegen Weiter entfernt liegende Ereignisse z B eine Uberflutung einer Kustenregion in 30 oder 50 Jahren werden abstrakt in naher Zukunft liegende Ereignisse z B ein fur den nachsten Tag vorhergesagter Sturm dagegen konkreter reprasentiert Dabei fehlt bei abstrakten Vorstellungen die emotionale Bedeutung z B Furcht die mit konkreten Vorstellungen der Folgen aktueller Ereignisse verbunden sind 32 Daraus folgen verschiedene Probleme der Selbstkontrolle wie z B Ungeduld und Impulsivitat bei nicht unmittelbar verfugbaren Belohnungen 33 34 oder das Aufschieben unangenehmer Tatigkeiten 35 Klimaschutzmassnahmen dagegen erfordern es unmittelbare und konkrete Vorteile zugunsten langerfristiger Ziele zu opfern Die starken negativen Emotionen die mit den unmittelbaren Kosten und Opfern verbunden sind konnen dabei zu okologisch schadlichen Konsumentscheidungen und Handlungen fuhren Dieser Effekt kann jedoch dadurch beeinflusst werden wie Menschen uber ihren Konsum nachdenken Wenn Personen gefragt werden einen geplanten Konsum aufzuschieben produzieren sie gewohnlich zuerst Argumente fur den Status quo sofort konsumieren und erst danach Argumente dagegen spater konsumieren wobei die zuerst generierten Argumente die nachfolgenden beeinflussen 36 Weber et al konnten die Entscheidung sofortiger vs spaterer Konsum dadurch beeinflussen dass sie die Personen dazu brachten zuerst Argumente fur den Konsumaufschub zu produzieren und erst danach Argumente fur sofortigen Konsum 37 Typischerweise wird die Entscheidung woruber zuerst nachgedacht wird durch soziale Normen und oder positive oder negative affektive Reaktionen auf die zur Wahl stehenden Optionen beeinflusst So fanden Hardisty et al 2009 dass 65 der befragten Republikaner bereit waren eine CO2 Emissionsreduktionsgebuhr zu bezahlen wenn diese Carbon Offset CO2 Ausgleich genannt wurde Wurde diese Gebuhr dagegen als Carbon Tax CO2 Steuer betitelt waren nur noch 27 zu Zahlung bereit Diese Bezeichnung war bei dieser Gruppe mit unangenehmen korperlichen Reaktionen assoziiert und es wurden zuerst Argumente produziert die dagegen sprachen 38 Politische Orientierung Bearbeiten Der Mangel an Sorge uber die Folgen der globalen Erwarmung ist stark mit der politischen Orientierung assoziiert 29 was ein Problem fur die effektive Kommunikation uber diese Risiken darstellt 39 Psychosoziale Folgen der globalen Erwarmung BearbeitenWahrend die Folgen des Klimawandels fur die korperliche Gesundheit bereits im vierten Sachstandsbericht des IPCC berucksichtigt wurden wurden die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit in der Forschungsliteratur bislang kaum diskutiert Die meisten psychosozialen Auswirkungen werden nicht unmittelbarer sondern eher langfristiger Natur sein wie etwa die psychischen Auswirkungen von Ressourcenkonflikten oder hitzebedingter Gewalt Hinzu kommt dass die Folgen der globalen Erwarmung mit deutlich hoherer Wahrscheinlichkeit Menschen mit niedrigerem soziookonomischem Status treffen Ob es zu psychischen Folgen kommt hangt von vielen Faktoren ab unter anderem die ortliche Nahe der Klimawandel assoziierten Ereignisse die individuelle Vulnerabilitat bzw Resilienz sozialen Normen die Umweltindentitat des Betroffenen kognitive Einschatzungen z B von Risiken oder Verantwortung oder Medienberichte 4 S 42 ff Moderierenden Einfluss auf die Starke bzw Intensitat psychosozialer Auswirkungen haben z B Nahe d h das Ausmass der personlichen Betroffenheit Vulnerabilitat bzw Resilienz d h die Fahigkeit mit externen Stressoren umzugehen soziale Normen wie z B die Annahme dass sich die Gesellschaft an jegliche unangenehme Auswirkungen des Klimawandels anpassen wirdMediierenden Einfluss auf die Starke bzw Intensitat psychosozialer Auswirkungen haben z B Risikoeinschatzungen z B die Einschatzung des personlichen Risikos durch den Klimawandel mentale Modelle z B kann die mentale Einordnung von Klimafolgen als unbeeinflussbare Wetterereignisse statt als langfristige Klimaveranderung zu Hoffnungslosigkeit und Resignation fuhren Medienberichte als wichtige Informationsquelle z B kann die Art der Berichterstattung z B zu Angst oder Passivitat fuhren Angst z B kann die Angst vor Umwelteinflussen auch das korperliche Befinden beeinflussenPsychosoziale Folgen der globalen Erwarmung und ihrer langerfristigen Auswirkungen Bearbeiten Hitze und Gewalt Bearbeiten Craig Anderson kommt nach verschiedenen Studien zu dem Thema zu dem Schluss dass es eine kausale Beziehung zwischen Hitze und Gewalt gibt Feldstudien zeigten dass in den USA im Sommer die Anzahl der Morde um 2 6 ansteigt und es in heissen Sommern zu mehr Morden kommt als in kuhleren Sommern Insgesamt sind Aggressionen und Gewalttaten z B Misshandlungen spontane Krawalle Ehestreitigkeiten an heissen Tagen sowie in heissen Monaten Jahreszeiten und Jahren haufiger als in kuhleren 40 Gruppenkonflikte Bearbeiten Es ist davon auszugehen dass der Klimawandel zu Gruppenkonflikten fuhrt Abnehmende Ressourcen werden entweder dazu fuhren dass zwei Gruppen um die restlichen verfugbaren Ressourcen konkurrieren oder wenn zunehmende Umweltschaden eine Gruppe dazu zwingen das eigene Territorium zu verlassen und in das Territorium der anderen Gruppe immigrieren und dort um Recht und Besitz von Land konkurrieren Ein Einfluss des Klimawandels auf zwischenstaatliche Kriege gilt aber aktuell als eher unwahrscheinlich 41 Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und innerstaatlichen Gewaltkonflikten ist in der Forschung umstritten siehe auch Folgen der globalen Erwarmung 42 43 Im vierten Sachstandsbericht schatzte das IPCC dass im Jahr 2030 42 der Weltbevolkerung in Landern mit unzureichender Wasserversorgung fur Landwirtschaft Industrie und Haushalte leben werden Umsiedlung Bearbeiten Der mit Umsiedlung verbundene Verlust des Zugehorigkeitsgefuhls zu einem Ort kann ebenfalls zu einer Beeintrachtigung der psychischen Gesundheit fuhren unter anderem durch den Verlust ortlicher und sozialer Bindungen Dies kann zu Trauer Angst und Verlustgefuhlen fuhren insbesondere bei Personen mit starker Bindung an ihren Wohnort Reaktionen auf soziookonomische Unterschiede und soziale Ungerechtigkeit Bearbeiten Das wachsende Bewusstsein dass wirtschaftlich entwickelte Lander weitaus mehr zur Umweltkrise beigetragen haben als Entwicklungslander aber weniger davon betroffen sind wird ebenfalls zu Spannungen zwischen diesen Gruppen sorgen Eine Folge des Klimawandels wird vermutlich sein dass der Unterschied zwischen Reichen und Armen insbesondere ethnische Minderheiten weiter ansteigt Auswirkungen der Urbanisierung Bearbeiten Verschiedene Studien zeigten zudem dass der Aufenthalt in der Natur eine positive Auswirkung auf die psychische Gesundheit hat Eine Studie bei Nutzern von Parkanlagen ergab dass der Erholungswert umso grosser war je grosser die Biodiversitat der Grunanlage war 44 In einer anderen Studie berichteten Eltern von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitatsstorung dass ihre Kinder nach einem Aufenthalt in der Natur weniger Symptome zeigten als nach Aktivitaten in geschlossenen Raumen Diese Ergebnisse lassen darauf schliessen dass reduzierte Moglichkeiten sich in florierenden Okosystemen aufzuhalten wie etwa in unterprivilegierten stadtischen Gegenden sich ungunstig auswirken Psychosoziale Folgen von personlich erlebten Klimakatastrophen Bearbeiten Die sichtbarsten Folgen des Klimawandels sind Naturkatastrophen wie Wirbelsturme Flutkatastrophen Feuer Durre oder Tsunamis Zu den psychischen Auswirkungen solcher regionaler Katastrophen wie auch von technologischen Katastrophen z B Atomunfalle oder Umweltgefahren z B Wohnen in der Nahe einer Giftmulldeponie gibt es einiges an Forschung Fritze et al 2008 gehen davon aus dass Katastrophen wie Extremwetterereignisse wahrscheinlich einen unmittelbaren Effekt auf die Pravalenz und Schwere psychischer Probleme und die Versorgungslage psychisch Kranker in den betroffenen Gebieten haben Vulnerable Regionen sind anhaltenden Storungen der sozialen okonomischen und Umweltbedingungen ausgesetzt die ansonsten die psychische und allgemeine Gesundheit stabilisieren Das personliche Erleben von Naturkatastrophen kann psychologische Folgen haben die mit Verlust Schadigung Umsiedlung o a zusammenhangen Dazu zahlen unter anderem eine akute oder posttraumatische Belastungsstorung oder andere stress assoziierte Probleme wie komplizierte Trauer Depression Angststorungen somatoforme Storungen Substanzmissbrauch hohere Raten von versuchtem oder vollendetem Suizid erhohte Raten von Kindesmissbrauch sowie eine erhohte Vulnerabilitat bei Menschen mit vorbestehender psychischer Erkrankung 4 S 42 ff 45 Stein amp Meyers 1999 beschrieben hinsichtlich der psychischen Reaktion auf Katastrophen verschiedene Phasen Unmittelbar nach dem Ereignis konnen unter anderem Unglaubigkeit Schock Verleugnung oder Wut auftreten aber auch altruistische Gefuhle durch das Retten von Leben oder Eigentum Emotionale Unterstutzung und Zukunftsoptimismus konnen ubergehen in Desillusionierung intrusive Gedanken und Bilder Arger und Enttauschung wenn die Langzeitfolgen der Katastrophe deutlich werden Diese Phase der Desillusionierung kann Monate bis Jahre dauern und ist meist mit einem erhohten autonomen Erregungsniveau i S einer Stressreaktion sowie korperlichen und psychischen Beschwerden assoziiert wie z B Kopfschmerzen Fatigue gastrointestinalen Symptomen Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstorung oder kardiologischen Problemen Diese Stress assoziierten Symptome die mit wahrgenommenen oder tatsachlichen Umweltbedrohungen einhergehen konnen lange anhalten Studien nach dem Unfall im Kernkraftwerk Three Mile Island zeigten dass Anwohner noch eineinhalb Jahre nach dem Unfall erhohte Werte des Stresshormons Noradrenalin sowie eine gewisse kognitive Beeintrachtigung aufwiesen Der indirekte Stress infolge der Schadigung der Gemeinschaft bzw sozialer Unterstutzungs Netzwerke kann fur Jahre oder Jahrzehnte anhalten Psychische Folgen der allgemeinen Bedrohung durch die globale Erwarmung Bearbeiten Zudem kann der Klimawandel als globale Umweltbedrohung zu emotionalem Stress und Zukunftsangsten fuhren Emotionale Reaktionen sind ein wesentlicher Bestandteil der Informationsverarbeitung und haben einen direkten Einfluss auf die psychische und korperliche Gesundheit Es wird angenommen dass bestimmte starke emotionale Reaktionen wie Angst Verzweiflung oder das Gefuhl des Uberwaltigtseins oder der Machtlosigkeit das Denken und Handeln beeintrachtigen konnen So fuhren gut gemeinte Versuche ein Gefuhl der Dringlichkeit durch Angst vor Katastrophen etc zu erzeugen haufig zu Verleugnung Lahmung Apathie oder zu Handlungen die mehr schaden als nutzen Um dem entgegenzuwirken ist es von Bedeutung Menschen Handlungsmoglichkeiten aufzuzeigen 46 Angst vs angemessene Sorge Bearbeiten Hinsichtlich Angst und Sorge als Reaktion auf die globale Bedrohung muss unterschieden werden zwischen pathologischen Angsten bzw Sorgen und normalen angemessenen Sorgen In der Umweltmedizin wird Umweltangst engl environmental anxiety beschrieben als zwanghafte und potentiell behindernde Sorge die sich auf Risiken bezieht die nicht wirklich bedrohlich sind im Vergleich zu anerkannten Bedrohungen wie Autounfallen oder Rauchen In Bezug auf den Klimawandel war bislang noch nicht eindeutig geklart was ein angemessenes Ausmass an Sorge darstellt In klinischer Hinsicht ist Angst ein auf die Zukunft bezogener emotionaler Zustand verbunden mit korperlicher Erregung und einer Reihe kognitiver Reaktionen unter anderem Hypervigilanz fur mogliche Bedrohungen und ein hohes Mass an Angst und Panik Sorge dagegen wird generell als ein normaler adaptiver Vorgang beschrieben dessen Hauptfunktion ist sich auf den Umgang mit kunftigen Bedrohungen vorzubereiten Sorge kann jedoch auch pathologisch werden wenn sie durch Angst beeinflusst ist und als unangemessen beeintrachtigend und oder unkontrollierbar erlebt wird 4 Eine Untersuchung von Verplanken und Roy 2013 ergab dass habituelle okologische Besorgtheit nicht mit pathologischen Sorgen assoziiert ist 47 Die Diskussionen uber die Folgen der globalen Erwarmung fuhren zu grundlegenden Fragen uber die Nachhaltigkeit bzw Dauer menschlichen Lebens und des bestehenden Okosystems auf der Erde Die Beschaftigung mit diesen Fragen kann nach Fritze et al 2008 sowohl Gefuhle der Verzweiflung als auch der Hoffnung in Hinsicht auf zukunftige Generationen hervorrufen sowie das Erleben individueller oder kollektiver Bedeutung fur die jetzt lebenden Menschen Kidner 2007 beschrieb ein Verlust des Sicherheitsgefuhls die Zukunft betreffend erzeugt durch die Ungewissheit uber das Wohlergehen und den Fortbestand der umfassenderen naturlichen Umwelt Der Einfluss dieser Gefuhle werde bisher unterschatzt aufgrund der mangelnden Anerkennung subjektiver umweltbezogener Gefuhle im traditionellen Forschungs und Wirtschaftskontext 48 Macy und Brown 1998 postulierten verschiedene typische Barrieren die Individuen davon abhalten Gefuhle und Bedenken im Zusammenhang mit Umweltzerstorung auszudrucken Hierzu zahlen zum Beispiel Angste als krank unpatriotisch oder unwissend zu erscheinen 49 Langford 2002 identifizierte verschiedene Reaktionen auf das Risiko des Klimawandels 50 aktive Verleugnung verbunden mit einer deutlichen Bevorzugung von Rationalitat gegenuber Emotionen sowie Intoleranz gegenuber der Unsicherheit wissenschaftlicher Aussagen Desinteresse verbunden mit externen Kontrolluberzeugungen und Fatalismus Engagement verbunden mit einer Vorliebe fur Emotionen und Intuition um Meinungen und Handlungen zu rechtfertigen einem Gefuhl von Empowerment und personlicher Verantwortung und dem Glauben an die Wirksamkeit gemeinschaftlichen Vorgehens Maiteny 2002 beschrieb drei Reaktionen auf chronische Angst die sich auf okologische und soziale Probleme bezieht 51 eine unbewusste Verleugnungsreaktion bei der Individuen Angst abwehren indem sie durch anhaltendes bzw gesteigertes materielles Konsumverhalten Belohnung suchen ein grunes Konsumverhalten das eine grossere Sorge um die Umwelt umfasst jedoch keine grosseren Veranderungen im Lebensstil ein erhohtes Bewusstsein und Gefuhle der Verbundenheit mit umfassenderen okologischen und sozialen Prozessen was dazu fuhrt dass das Individuum seinen Lebensstil andert sowie Veranderungen und Bewusstheit bei anderen anregt Abstumpfung und Apathie Bearbeiten Als Reaktion auf Umweltprobleme spielen zudem Abstumpfung und Apathie eine Rolle Nach Moser 2007 52 ist Abstumpfung eine sekundare Reaktion d h eine Folge der Realisierung des Umfangs der Bedrohung durch den Klimawandel und die wahrgenommene Unfahigkeit etwas dagegen zu tun Apathie dagegen sei eine primare emotionale Reaktion die verhindert dass Individuen mehr uber die Bedrohung lernen und informierter reagieren Apathie entstehe moglicherweise durch das Trommelfeuer an Neuigkeiten uber verschiedene uberwaltigende Umwelt und soziale Probleme sowie die Anforderungen des taglichen Lebens Nach Lertzman 2008 53 ist aus psychoanalytischer Sicht die offensichtliche Apathie der Offentlichkeit den Klimawandel betreffend tatsachlich eine Lahmung angesichts der Grosse des Problems Abwehrmechanismen wie Verleugnung und Spaltung wurden eine Rolle spielen Dabei konnte eine Apathie gegenuber Umweltthemen auch eine Funktion der Anpassung an existierende Bedingungen sein Peter Kahn pragte 1999 den Begriff Environmental Generational Amnesia dt etwa Umwelt Generationen Amnesie Demnach tendieren Menschen dazu ihre eigene Erfahrung als Vergleichswert fur das Wohlergehen der Umwelt zu nehmen und erkennen dabei nicht dass der Zustand der Umwelt sich uber Jahre bzw Generationen verschlechtert hat Schuldgefuhle Bearbeiten Schuldgefuhle das eigene mangelnde Umweltschutzverhalten betreffend wurden in den Medien verschiedentlich als Eco Guilt Oko Schuld bezeichnet Versuche Menschen durch das Hervorrufen von Schuldgefuhlen zu umweltrelevantem Handeln zu bewegen konnen ineffektiv sein wenn dies zu Rationalisierung des eigenen Verhaltens Ablehnung und Verargerung uber die versuchte Manipulation fuhrt Dennoch ist es moglich dass dem Betroffenen die Nachrichten die Schuldgefuhle hervorrufen zwar nicht gefallen diese Nachrichten aber dennoch einen Effekt zeigen Positive Auswirkungen von Engagement fur den Klimaschutz Bearbeiten Auch hat sich gezeigt dass das Engagement fur den Klimaschutz positive psychische Folgen haben kann wie zum Beispiel einer Zunahme an positiven Coping Erfahrungen Sinnerleben und Zufriedenheit 4 Anpassung an den Klimawandel BearbeitenDie Adaptation oder Anpassung an die globale Erwarmung kann sowohl geplante als auch spontane Reaktionen auf tatsachliche oder erwartete klimatische Veranderungen oder deren Folgen umfassen Forschung zur Adaptation bezieht sich meist auf strukturelle Veranderungen z B Bauvorhaben Plane zur Trinkwasserversorgung die psychologische Anpassung an den Klimawandel wurde bislang noch kaum untersucht Die Evolutionare Psychologie versteht unter Adaptation Eigenschaften die menschliches Uberleben und Fortpflanzung sicherstellen z B Eigenschaften die die Partnerwahl beeinflussen Daruber hinaus bezieht sich Adaptation auf spezifische psychologische Reaktionen z B die Habituation an verschiedene Reize z B Larm oder spezielle Arten von Bewaltigungsreaktionen bei der Anpassung an die physikalische Umwelt einschliesslich Naturkatastrophen Adaptation im psychologischen Sinne bezieht sich hierbei vor allem auf intrapsychische z B die Einschatzung von Situationen affektive Reaktionen und Motivationen und soziale Prozesse z B Sinnfindung soziale Vergleiche soziale Konstruktbildung und soziale Verstarkung der Risikowahrnehmung die beeinflussen wie Menschen und Gemeinschaften auf herausfordernde Umstande reagieren z B kognitive Neueinschatzung Ruckzug Emotionsmanagement 4 S 52 ff Die APA Task Force on the Interface Between Psychology and Global Climate Change postulierte ein Modell zur psychologischen Anpassung an den Klimawandel das auf verschiedenen psychologischen Modellen beruht unter anderem den Stress Bewaltigungs Modellen der Gesundheitspsychologie z B dem Stressmodell von Lazarus und dem Health Belief Modell Das Modell umfasst folgende Komponenten Ausloser des Adaptationsprozesses Stressoren Direkte indirekte oder mediierte Erfahrungen mit den Folgen des Klimawandels Reaktionen auf diese Erfahrungen Bedrohungseinschatzung Primary Appraisal nach Lazarus z B Wahrnehmung von Risikowahrscheinlichkeit Schwere Vulnerabilitat und Resilienz Bewaltigungseinschatzung Secondary Appraisal nach Lazarus z B Selbstwirksamkeitserwartung Ergebniserwartung Kosten und Nutzen situationale Einschrankungen Starke der Gemeinschaft Attributionen Affektive Reaktionen z B Angst Hoffnung Motivationale Prozesse z B Selbstschutz Unsicherheitsreduktion Bewaltigungsreaktionen Coping Intra psychische Reaktionen z B Abstumpfung kognitive Neueinschatzung etwa des Risikos Emotionsregulation Verhaltensreaktionen z B Informationssuche Suche nach sozialer Unterstutzung Kompensationsverhalten etwa Anderung der Struktur des Lebensraums Klimaschutz Beteiligung an gemeinschaftlichen Aktionen Auswirkungen auf Individuum und GesellschaftPsychische Barrieren die Verhaltensanderungen zur Begrenzung des Klimawandels behindern BearbeitenIn einer Studie unter Beteiligung des Potsdam Institutes fur Klimafolgenforschung wurden folgende Grunde erwahnt die bei Inaktivitat in Bezug auf die globale Erwarmung eine Rolle spielen konnten 54 Unwille personlichen Komfort und Lebensstil spezifischen Konsum aufzugeben comfort interpretation Verweis auf die Allgemeinheit tragedy of the commons interpretation z B dass die Handlung eines Einzelnen nicht viel bewirkt oder dass andere auch nichts tun Annahme dass eine hohere Instanz Regierung etc sich darum kummern wird managerial fix interpretation Misstrauen gegenuber der Regierung governance distrust interpretation z B dass man selbst nicht viel tun kann solange die Wirtschaft so machtig istEine Zusammenfassung psychischer Barrieren die einer Verhaltensanderung in Richtung Klimaschutz entgegenstehen konnen liefert auch Robert Gifford Psychologe an der University of Victoria Er beschrieb hierbei auf der Grundlage der Fachliteratur zu dem Thema sieben Barrieren die sich in unterschiedlicher Form manifestieren konnen 55 begrenzte kognitive Fahigkeiten Schwierigkeit des antiken menschlichen Gehirns mit raumlich und zeitlich entfernten und komplexen Sachverhalten umzugehen Unwissenheit okologische Unempfindsamkeit Unsicherheit Unterschatzung zukunftiger Risiken Neigung zum Optimismus mangelnde wahrgenommene Verhaltenskontrolle Selbstwirksamkeit Ideologien kapitalistische Weltsicht Glaube an ubernaturliche Krafte Technikglaube Rechtfertigung des bestehenden Systems Vergleiche mit Anderen sozialer Vergleich soziale Normen und Netzwerke wahrgenommene Ungleichheit Abwagen der Investition finanziell Verhaltensanderungen Konflikte mit Werten und Zielen mangelnde Bindung an einen Ort Abwertung Misstrauen politische Ziele werden als unangemessen wahrgenommen Verleugnung Reaktanz wahrgenommene Risiken bzw Risikowahrnehmung funktional korperlich finanziell sozial psychisch verlorene Zeit Verhalten Tokenism leichter umsetzbare Verhaltensanderungen werden zuungunsten effektiverer Massnahmen bevorzugt Rebound Effekt z B vermehrtes Autofahren mit benzinsparendem Auto Siehe auch BearbeitenAnthropozan Kiribati Bedrohung durch den KlimawandelLiteratur BearbeitenAmerican Psychological Association Psychology and Global Climate Change Addressing a Multi faceted Phenomenon and Set of Challenges Report of the American Psychological Association Task Force on the Interface Between Psychology and Global Climate Change 2009 Baruch Fischhoff Lity Furby Psychological dimensions of climatic change In Robert S Chen Elise Boulding Stephen H Schneider Hrsg Social Science research and climate change An interdisciplinary appraisal Dordrecht Reidel 1983 ISBN 978 94 009 7003 8 S 177 203 doi 10 1007 978 94 009 7001 4 10 Katharina Beyerl Der Klimawandel in der 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