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Intervenierende Variable ist ein Begriff der ursprunglich von Edward Tolman in die Methodenlehre der empirischen Psychologie eingefuhrt wurde 1 Inhaltsverzeichnis 1 Psychologie 2 Statistik 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 LiteraturPsychologie BearbeitenAls Behaviorist wollte Edward Tolman mit diesem rein operational definierten Konstrukt erreichen dass in seiner Theorie auf nicht beobachtbare Grossen wie Personlichkeitseigenschaften Bewusstseinsinhalte Wunsche Einstellungen usw verzichtet werden kann Die Einzelbeobachtungen dass sich jemand in vergleichbaren Situationen immer in ahnlicher Weise verhalt lassen sich durch Einfuhrung einer intervenierenden Variable auf eine Regel reduzieren Beispiel Man bildet eine Klasse von Situationen in denen eine Person dem Urteil einer Gruppe ausgesetzt ist eine Rede halten Musik oder Theaterdarbietung Unterrichten Elfmeterschiessen usw und stellt fest dass eine Person darauf immer mit erhohtem Puls und Blutdruck Schwitzen usw reagiert Etikettiert man die Situationen Klasse mit Leistung vor Publikum und die Reaktionen Klasse mit Stressreaktion so erhalt man die Abhangigkeitsfunktion Leistung vor Publikum intervenierende Variable X Stressreaktion Aus personistischer Sicht hingegen wurde diese Variable X als Personlichkeitseigenschaft interpretiert wie Schuchternheit oder mangelndes Selbstvertrauen diese Begriffe haben jedoch eine grossere Extension als durch die Beobachtungen abgedeckt ist Bedeutungsuberschuss englisch surplus meaning Die Unterscheidung zwischen hypothetischem Konstrukt und intervenierender Variable geht auf Paul E Meehl und Kenneth MacCorquodale zuruck Anders als dem Konstrukt wird der intervenierenden Variable keine kausale Wirkung zugeschrieben Beispiel Das Uber Ich als Art und Weise uber Verhaltenshemmung zu sprechen hat selbst keinen Einfluss auf das Verhalten Intervenierende Variablen sind nur Notationshilfen die nicht verdinglicht werden durfen 2 Statistik BearbeitenEine intervenierende Variable oder auch Mediator vermittelt die Beziehung zwischen zwei oder mehr Variablen Man unterscheidet zwischen vollstandiger Mediation und teilweiser Mediation Die vollstandige Mediation beschreibt den Fall in dem der scheinbare Einfluss einer Variable auf eine andere verschwindet wenn die Mediatorvariable kontrolliert wird Drittvariablenkontrolle Teilweise oder partielle Mediation beschreibt den Fall in dem der Zusammenhang zweier Variablen reduziert wird wenn die Mediatorvariable eingefuhrt wird Werden gemeinsame Ursachen der Mediatorvariable und des Outcomes jedoch bei der Mediationsanalyse nicht miteinbezogen kann dies eine Korrelation d h einen nichtkausalen rein statistischen Zusammenhang zwischen den beiden interessierenden Variablen hervorrufen 3 Siehe auch BearbeitenModeratorvariable StorfaktorEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Dorsch Psychologisches Worterbuch Verlag Hans Huber 1994 A Kaplan 1964 The Conduct of Inquiry Methodology for Behavioral Science Chandler S 61 F Elwert und C Winship 2014 Endogenous Selection Bias The Problem of Conditioning on a Collider Variable In Annual Review of Sociology 40 S 31 53 doi 10 1146 annurev soc 071913 043455 Literatur BearbeitenKenneth MacCorquodale Paul E Meehl On a distinction between hypothetical constructs and intervening variables In Psychological Review 55 Jahrgang Nr 2 1948 S 95 107 doi 10 1037 h0056029 yorku ca Reuben M Baron David A Kenny Moderator Mediator Variable Distinction in Social Psychological Research Conceptual Strategic and Statistical Considerations In Journal of Personality and Social Psychology 51 Jahrgang Nr 6 1986 S 1173 1182 doi 10 1037 0022 3514 51 6 1173 asu edu PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Intervenierende Variable amp oldid 233532498