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Das Schloss Genhoes niederlandisch Kasteel Genhoes limburgisch Kesjtiel Genhoes im Ortsteil Alt Valkenburg der limburgischen Gemeinde Valkenburg aan de Geul ist ein Wasserschloss das in seiner heutigen Form im 15 bis 18 Jahrhundert entstand Es steht im Tal der Gohl nur rund 390 Meter von Schloss Schaloen entfernt Schloss Genhoes Ansicht von WestenAnfanglich war die Anlage als Haus Alt Valkenburg niederlandisch Huis Oud Valkenburg bekannt Der heutige Name entstand erst spater aus dem limburgischen Gʼn Hoes deutsch das Haus Die Anlage war jahrhundertelang Sitz der Herren von Valkenburg und ihr Schicksal deshalb im Mittelalter eng mit dem Land von Valkenburg verbunden Ab wann sich am heutigen Standort ein festes Haus oder eine Burg befand ist unklar aber spatestens im 12 13 Jahrhundert stand dort ein Wohnturm von dem Reste im heutigen Kellergeschoss erhalten sind Uber die Familie von Ghoor kam die Anlage im 16 Jahrhundert an Johann von Strijthagen der die Burg zu einem Schloss aus und umbauen liess Nachdem es 1701 der geburtige Lette Georg von Tunderfelt erworben hatte liess er die Gebaude verandern und modernisieren Sein Sohn verkaufte das Anwesen Mitte des 18 Jahrhunderts an den Aachener Leonard Thimus der es um den heutigen Nordflugel erweitern und einen barocken Garten anlegen liess Von ihm kam es an seinen Schwiegersohn aus der Familie von Pelser Berensberg die das Schloss bis 1929 bewohnte 1955 von den Nachkommen der Pelser Berensberg an die Vereniging tot Behoud van Natuurmonumenten deutsch Verein zur Erhaltung von Naturdenkmalern veraussert werden das Schloss und seine Vorburg seither als Wohnungen fur mehrere Mietparteien genutzt Das Anwesen ist nicht zu besichtigen von der Strasse aber gut einsehbar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange im Mittelalter 1 2 Ausbau in der Fruhen Neuzeit 1 3 Um und Ausbauten im 18 Jahrhundert 1 4 Die Familie Pelser Berensberg als Schlossherrin 1 5 Entwicklung seit 1951 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 1 1 Hauptschloss 2 1 2 Vorburg 2 2 Innenraume 2 3 Garten 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenAnfange im Mittelalter Bearbeiten Eine Vorgangeranlage des heutigen Schlosses ist vermutlich die Wiege Valkenburgs 1 Im Jahr 1041 wurde das Land um Alt Valkenburg erstmals urkundlich erwahnt als der spatere Kaiser Heinrich III am 15 Februar dortige Guter seiner Verwandten Irmgardis schenkte unter anderem die villa Falkenberch Irmgardis Enkelin Guda heiratete Theobald von Voeren der erster namentlich bekannter Herr von Valkenburg war 2 1241 erschien der Name Alt Valkenburg erstmals in einer Urkunde in der Ritter Gerardus de Aldenvalkinburgh als Zeuge genannt wurde 1279 teilten Adam II von Haeren und Hen d ric von Birclaer die Herrschaft Alt Valkenburg unter sich auf Uber 100 Jahre lang blieb diese Teilung bestehen denn 1381 gehorte der hoff in Alt Valkenburg je zur Halfte Johann van Hulsberg und Johann van Aldenvalckenborch Sie hatten die Herrschaft als Lehen von der brabantischen Herzogin Johanna erhalten 3 Nur kurze Zeit spater brachte Johann van Aldenvalckenborch die gesamte Herrschaft in seinen Besitz 4 Zu jener Zeit bestand der hoff allerdings nicht nur aus unbefestigten Gutsgebauden sondern es gehorte auch ein Wohnturm zur Anlage 5 Ausbau in der Fruhen Neuzeit Bearbeiten nbsp Alt Valkenburg auf der Karte von Jacob van DeventerIm Jahr 1444 war Alt Valkenburg im Besitz von Jan von Zievel Dessen Erbtochter Johanna aus der Ehe mit Maria von Weismes heiratete Heinrich I von Ghoor Herrn von Eys und brachte ihm den Besitz zu Sein Sohn Johann trat 1475 seine Nachfolge an Nach dessen Tod im Jahr 1506 folgten Johanns Bruder Gerhard und Wilhelm als Herren von Alt Valkenburg 3 Mit Wilhelms Tod 1534 erbte sein Neffe Hermann ein Sohn Johann von Ghoors die Herrschaft samt Gut Er ubertrug sie 1535 an Johann I von Strijthagen den Ehemann seiner Schwester Maria Die Anlage die zu jener Zeit den Mittelpunkt der Herrschaft bildete ist auf einer von Jacob van Deventer zwischen 1535 und 1546 angefertigten Karte abgebildet Sie zeigt ein grosses Haus mit mindestens zwei Turmen die auf einer viereckigen von einem breiten Wassergraben umgebenen Insel stehen Sie waren uber eine Bogenbrucke erreichbar Diese Anlage liess Johann von Strijthagen zwischen 1545 und 1560 zu einem Schloss umbauen Auch die dazugehorenden Wirtschaftsgebaude wurden unter ihm verandert In einem spater angelegten Einnahmen und Ausgabenregister ist vermerkt dass allein die Bauarbeiten an der Vorburg 46 000 Gulden gekostet haben Im Jahr 1556 kaufte Johann von Strijthagen Konig Philipp II als seinem Lehnsherrn das letzte noch bei ihm verbliebene Herrschaftsrecht die hohe Gerichtsbarkeit ab und loste Alt Valkenburg somit aus der Lehnsabhangigkeit vom spanischen Konigshaus Alt Valkenburg gehorte damals zum Gebiet der Spanischen Niederlande 6 Nach Johanns Tod im Jahr 1560 folgte ihm sein Sohn Johann II als Schlossherr nach Als er 1571 starb erbte seine Schwester Maria den Besitz die in erster Ehe mit Nicolaus von Breyll verheiratet war Wahrend ihrer Zeit als Schlossherrin hatte Alt Valkenburg unter dem Achtzigjahrigen Krieg zu leiden Spanische Truppen plunderten die Anlage und legten ein Feuer das Schloss und Vorburg schwer beschadigte 7 Maria und ihr Mann begannen aber nach Kriegsende mit Wiederaufbauarbeiten fur die sie 1700 Gulden 6 investierten Nach Nicolausʼ Tod heiratete Maria von Strijthagen in zweiter Ehe 1593 Melchior von Zievel Der durch ihn angelegten Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben Alt Valkenburgs ist zu verdanken dass uberliefert ist wer Bauherr des damaligen Schlosses war Den Anlass fur die Aufstellung gab ein Rechtsstreit mit den Nachkommen des Hermann von Ghoor die gegen die Besitzubertragung aus dem Jahr 1535 geklagt hatten und schliesslich auch Recht bekamen 1592 verfugte ein Urteil dass die Familie von Strijthagen Alt Valkenburg an Hermann von Ghoors Sohn Henrik zuruckgeben musste 6 Er blieb bis 1605 Eigentumer des immer noch reparaturbedurftigen Schlosses das Ende des 17 Jahrhunderts aus der restlichen Herrlichkeit herausgelost wurde 6 8 Um und Ausbauten im 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Schloss Schaloen links und Schloss Genhoes rechts auf der Ferraris Karte aus den 1770er Jahren1608 erwarb Ulrich von Hoensbroech der Erbmarschall von Gelderland und Zutphen das Schloss Genhoes und baute es wieder auf Bei seinem Tod 1631 vererbte er es an Daniel einen Sohn aus seiner zweiten Ehe mit Catharina Spies von Bullesheim Bei dessen Tod erbte seine Tochter Gertrude den Besitz und brachte in an ihren Mann Charles de Haudion de Gibrechies 3 Ihr gemeinsamer Sohn Ulrich Hermengilde verkaufte das Anwesen 1701 an den in osterreichischen Diensten stehenden General Georg von Tunderfelt Im selben Jahr kaufte dieser auch das Schloss Haeren in Voerendaal Gemeinsam mit seiner Frau Anna Barbara von Lamberts zu Cortenbach liess Tunderfelt kurz nach dem Kauf an zwei Gebaudeflugeln Veranderungen vornehmen So stammen zum Beispiel die zweiflugelige Eingangstur des Osttrakts und die heutigen Fensterformen aus seiner Zeit als Schlossherr Das Innere des Schlosses liess er modernisieren und im Geschmack der Zeit verandern Viele Raume erhielten neue Stuckdecken und Tunderfelt liess eine monumentale Balustertreppe installieren Nach seinem Tod 1743 ubernahm sein Sohn Hermann Georg die Anlage und verausserte sie 1749 an den Aachener Tuchfabrikanten Leonard Thimus auch Thymus geschrieben Der neue Eigentumer liess Genhoes ab 1751 9 durchgreifend verandern Wahrscheinlich wurde unter ihm niedergelegt was zu jener Zeit in ruinosem Zustand war so zum Beispiel ein Vierecksturm an der Sudost Ecke und womoglich auch ein damals noch stehender Ostflugel 10 11 Zudem liess Thimus den spatgotischen Westflugel instand setzen und modernisieren unter anderem indem er neue Fenster installieren ein neues Dach aufsetzen und im Inneren neues Parkett verlegen sowie Tafelungen mit geschnitzten Verzierungen anbringen liess Zeitgleich entstand auf alteren Fundamenten der heutige Nordflugel fur den wahrscheinlich der Aachener Baumeister Johann Joseph Couven die Plane lieferte Einen handfesten Beweis fur Couvens Urheberschaft gibt es nicht die Zuordnung erfolgt bisher anhand von stilistischen Ubereinstimmungen mit anderen gesicherten Couven Projekten sowie aufgrund der Verwendung gleicher Materialien 12 Ausserdem arbeitete der Aachener nachweislich zur selben Zeit an der benachbarten Pfarrkirche von Alt Valkenburg und es sind einige Entwurfszeichnungen fur Pfeiler von ihm erhalten wie sie in Genhoes errichtet worden sind Das umgebaute Schloss liess Thimus durch die Anlage eines Barockgartens zwischen Innen und Aussengraben komplettieren Auch dieser soll von Couven geplant worden sein 13 Die Familie Pelser Berensberg als Schlossherrin Bearbeiten nbsp Abbildung des Schlosses auf einem Aquarell von J Lefebure ca 1840Nach Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 1754 ubertrug Thimus das Anwesen an seinen Schwiegersohn Johann Friedrich Pelser auch Peltzer geschrieben der mit Thimusʼ Tochter Katharina Theresia verheiratet war 14 Er besass seit 1747 auch das Schloss Berensberg im heutigen Herzogenrather Ortsteil Kohlscheid und wurde 1766 durch Kaiser Joseph II in den Reichsadelsstand erhoben Er liess die alten Vorburggebaude grundlegend erneuern ehe der Besitz nach seinem Tod 1771 an den Sohn Leonard von Pelser Berensberg ging Er liess 1824 den heutigen Sudgarten mit Baumen bepflanzen jedoch nicht im Stil der damals beliebten englischen Landschaftsgarten sondern im Boskettstil 15 Nach dem fruhen Tod von Leonards Sohn Johann im Jahr 1834 erbte der Enkel Hubert Maria Felix von Pelser Berensberg das Schloss als er erst zehn Jahre alt war 16 Er hinterliess es bei seinem Tod 1907 seinen vier Tochtern von denen es die beiden unverheirateten Constanze und Maria bis 1922 bzw 1929 als Wohnsitz nutzten 17 Anschliessend diente es bis 1940 nur noch als Sommerdomizil der Familien von Hubert Maria Felixʼ beiden anderen Tochtern Eugenie verheiratete von Liebergen und Pauline verheiratete Michiels Nach notigen Instandsetzungen bezogen Nachkommen der beiden Schwestern aus den Familien Dankelmann und Huygen das Schloss und bewohnten es bis 1951 Entwicklung seit 1951 Bearbeiten nbsp Schloss Genhoes im Juli 1950Ab 1951 mieteten die Bruder Krijnen aus Utrecht das Schlossgebaude und betrieben darin bis 1965 einen Antiquitatenhandel sowie ein Museum 1955 erwarb die Vereniging tot Behoud van Natuurmonumenten die 88 Hektar grosse Anlage fur 440 000 Gulden und vermietet seither die Vorburggebaude als Wohnungen 18 Im Hauptschloss folgte den Brudern Krijnen als Pachter der Maler William Halewein Nach seinem Auszug im Jahr 1975 stand das Schloss einige Jahre leer ehe 1979 Laurens Bisscheroux einzog und es ebenfalls als Malatelier nutzte Nachdem er 1985 ausgezogen war stand die Anlage wieder einige Jahre leer ehe im August 1988 der Maler August Leenert van Dijk und seine Frau einzogen 19 Sie liessen ab 1997 das derweil vollig verwilderte Gartenparterre ostlich des Schlosses wiederherstellen und einen Teil des allmahlich verlandeten oder zugeschutteten ausseren Wassergrabens rekonstruieren 20 Der erhaltene Teil des Wassergrabens wurde 1998 ausgebaggert Dabei kamen zahlreiche Fundstucke aus dem 16 bis 19 Jahrhundert zum Vorschein darunter Sohlen von Lederschuhen 16 und 17 Jahrhundert Besteckteile 18 und 19 Jahrhundert eine Zunderdose aus Messing ca 1850 und eine Dochtschere aus der Zeit zwischen 1580 und 1650 21 Bei den Ausschachtungsarbeiten wurden auch die Fundamente des ehemaligen Sudost Turms gefunden der wahrscheinlich unter Leonard Thimus bis unter die Wasserkante des Grabens abgetragen worden war 2007 wurden die Wirtschaftsgebaude der Vorburg umfassend renoviert Anlasslich dieser Arbeiten fand im November 2007 eine begleitende archaologische Untersuchung auf dem Vorburggelande statt Dabei wurden unter den heutigen Gebauden aus dem 18 Jahrhundert Fundamente alterer Bauten und eine Schicht Holzkohle sowie gebrannter Ton gefunden was auf ein Feuer hindeutet Die Kohleruckstande konnten mit Hilfe der C14 Analyse in die Zeit zwischen 1430 und 1630 datiert werden 22 was auf die uberlieferte Brandstiftung wahrend des Achtzigjahrigen Krieges hindeutet Weitere Funden waren geschmiedete Nagel und Eisenobjekte ein Lutticher Liard aus der Zeit zwischen 1694 und 1723 sowie diverse Tonscherben aus dem 17 bis 18 Jahrhundert 23 Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten Hauptschloss Bearbeiten nbsp Hauptgebaude Ansicht von NordostenDas von einem etwa 90 90 Meter 24 messenden Wassergraben umgebene Schloss ist ein zweiflugeliger Komplex dessen Trakte sich auf einem L formigen Grundriss erheben An der Nordwest Ecke des Ls steht ein wuchtiger Eckturm aus der Zeit um 1500 25 Das heutiges Aussehen der Gebaude ist das Ergebnis von Neu Aus und Umbauten vom 15 bis 18 Jahrhundert Der zweigeschossige Wohnflugel an der Westseite ist von einem schiefergedeckten Satteldach abgeschlossen und besitzt noch das originale Traufgesims mit Dreipassornamentik und Bogenfries auf Kragsteinen aus der Zeit der Spatgotik Moglicherweise stammt er aus dem spaten 15 Jahrhundert 26 Ein ahnlicher Fries findet sich auch am Schloss Rivieren das 1538 gebaut wurde Sein Mauerwerk besteht wie der angrenzende Eckturm aus Mergel und endet an der sudlichen Stirnseite in einem Stufengiebel An der Aussenseite weist es im unteren Bereich uber dem Wasserspiegel drei Bander aus Backstein auf die sich auf allen Seiten des anschliessenden Eckturms fortsetzen Eng beieinanderliegende Schiessscharten zeugen davon dass dieser Teil des Schlosses in der Anfangszeit auch Wehrfunktion hatte nbsp Hauptschloss Ansicht von SudostenDer wuchtige Vierecksturm an der Nordwest Ecke besitzt uber seinem hohen Kellergeschoss drei weitere Geschosse die von einem abgeknickten schieferdeckten Helm abgeschlossen sind Dessen zwiebelformiger Abschluss tragt eine Wetterfahne mit der Jahreszahl 1620 und dokumentiert wohl das Jahr von Instandsetzungsarbeiten oder das Ersetzen eines damaligen Notdachs durch den heutigen Helm 27 Die Gestaltung des auffallend niedrigen Nordflugels im Stil des Barocks unterscheidet sich stark vom Rest des Schlosses Das Mauerwerk dieses Trakts ist aus Backstein errichtet wahrend die Stirnseiten aus behauenem Mergel bestehen In der Mitte seiner Aussenfassade befindet sich das korbbogige Eingangstor Es ist von der Vorburg uber eine sechsbogige Steinbrucke die spatestens im 16 Jahrhundert erbaut wurde 28 erreichbar Das Tor besitzt eine Rahmung aus Blaustein 29 daruber befindet sich ein Volutengiebel Dieser ist von zwei Vasen flankiert und von einer gleichartigen Vase bekront Sein Giebelfeld weist ein kleines Segmentbogenfenster auf daruber sieht der Betrachter ein Allianzwappen das von Akanthus umringt ist Bis zum Jahr 1830 war der Eingangsflugel streng symmetrisch gestaltet wurde dann aber nach Osten um einige Meter verlangert und damit seine Symmetrie zerstort Die Tordurchfahrt fuhrt zum rechteckigen Schlosshof Unter der Eigentumerfamilie von Pelser Berensberg war er als Garten gestaltet doch ist heute nichts von ihm erhalten Vom terrassenartigen Hof ist die zweiflugelige um 1701 eingebaute Eingangsture im Westflugel des Schlosses erreichbar Das Hofareal wird an seiner Ost und Sudseite von einer steinernen Balustrade begrenzt die etwa auf das Jahr 1700 datiert 30 In der Mitte der Ostbalustrade ist ein kleiner Balkon mit schmiedeeisernem Gitter eingelassen auf dem zwei allegorische Putten stehen Sie stellen Amerika und den Winter dar Vorburg Bearbeiten nbsp Westflugel der VorburgNordlich des Hauptschlosses stehen die Wirtschaftsgebaude der Vorburg Ihre drei weiss getunchten Flugel aus Backstein bilden einen Grundriss in U Form die zum Hauptschloss geoffnet ist Schon auf der Deventer Karte aus dem 16 Jahrhundert ist der Gebaudekomplex verzeichnet jedoch sind die heutigen Gebaude junger Der alteste Teil befindet sich im Westflugel und stammt aus der Zeit zwischen 1701 und 1748 23 Die ubrigen Gebaude sind in den Zeitraum von 1749 bis 1770 zu datieren 23 Die bei einer Ausgrabung gefundenen Fundamente von Vorgangerbauten konnten die Reste der von Johann von Strijthagen im 16 Jahrhundert errichteten Vorburg sein von der heute oberirdisch nichts mehr erhalten ist 5 Der westliche Flugel ist zweiteilig und besteht aus einem zweigeschossigen Gebaude mit Satteldach und Pfannendeckung und einem nordlich daran anschliessenden eingeschossigen Bau Der Nordflugel ist symmetrisch gestaltet und besitzt in seiner hofseitigen Mitte ein Rundbogentor Der Bereich um das Tor ist niedriger gestaltet als die sich westlich und ostlich anschliessenden Gebaudepartien mit zwei Geschossen und Mansarddachern Der ostliche Trakt der Vorburg besteht wie sein westliches Pendant aus zwei unterschiedlich aussehenden Teilen Der nordliche von ihnen ist ein niedriger kurzer Bau dem sich sudlich ein wesentlich langeres und hoheres Gebaude anschliesst Dabei handelt es sich um eine ehemalige Scheune mit zwei Rundbogentoren Obwohl unterschiedlich in der Hohe besitzen beide Teile des Ostflugels zwei Geschosse Am sudlichen Ende der ehemaligen Scheune ist dieser nach Osten noch ein Wohnhaus mit zwei Geschossen angefugt Das Vorburgareal kann an der Westseite durch ein Tor aus Mergelsteinen betreten werden Es wurde etwa 1760 wohl nach Entwurfen Johann Joseph Couvens errichtet 31 32 Das Rundbogentor wird von zwei rustizierten Pfeilern mit Vasenbekronung flankiert Uber dem Gesims des Tores sitzt ein Rundbogengiebel der ebenfalls eine Vase als oberen Abschluss besitzt Der Bau ist ahnlich gestaltet wie die Toranlage des rund zwolf Kilometer entfernten Schlosses Lemiers Innenraume Bearbeiten nbsp Saal im ErdgeschossDie alteste Bausubstanz des Schlosses findet sich im tonnengewolbten Keller des Westflugels Fruher besass der dortige Bereich ein Kreuzgewolbe das jedoch nicht mehr erhalten ist Allerdings sind noch die Kragsteine in situ auf denen einst die Rippen des Gewolbe grundeten Sie stammen aus dem 12 13 Jahrhundert und sind der Rest eines romanischen Wohnturms 5 Im Inneren sind eine grosse Eichenholztreppe mit Balustergelander vom Beginn des 18 Jahrhunderts und einige Stuckdecken im Stil des Louis quatorze erhalten Der grosse Saal im Erdgeschoss des Westflugels soll nach Planen Johann Joseph Couvens gestaltet worden sein 32 Er ist mit Parkett und einer Tafelung aus Eichenholz ausgestattet Sein auffalligstes Einrichtungsstuck ist ein marmorner Prunkkamin im Louis quinze Stil dessen Abzug ein Gemalde mit der Darstellung der Gottin Diana zeigt Garten Bearbeiten Schloss Genhoes besitzt heute zwei erhaltene Garten das ostliche Gartenparterre auch Ostgarten genannt und den sudlich des Wassergrabens liegenden landschaftlich gestalteten Sudgarten Ein dritter ostlich der Vorburg liegender einstiger Nutzgarten ist nicht mehr erhalten Sein Areal ist heute mit Rasenflachen und in Form geschnittenen Hecken formal gestaltet und nimmt die ehemalige geometrische Einteilung des Gartens auf Beide erhaltenen Garten entstanden um 1750 10 vermutlich nach Planen Johann Joseph Couvens Im Laufe der Jahre war das Ostparterre allmahlich verwildert und wurde ab 1997 in seiner heutigen barocken Form rekonstruiert Es ist durch zwei gradlinige Wege in vier Partien unterteilt Am Kreuzungspunkt der beiden Wege im Mittelpunkt des Gartens stand fruher wahrscheinlich eine Herkulesstatue aus dem ersten Viertel des 18 Jahrhunderts die heute im Sudgarten zu finden ist 33 34 Sie schaute fruher wohl in Richtung einer heute nicht mehr erhaltenen Orangerie in der Nordwest Ecke des Gartens 32 Sie war etwa gleichzeitig mit dem Garten entstanden und Ende des 19 Jahrhunderts durch einen Neubau ersetzt worden Nachdem das Gebaude bereits in den 1950er Jahren ruinos war liessen die Eigentumer es in den 1960er Jahren abreissen 35 Die Nordseite des Gartens ist von einer Mauer begrenzt in deren Mitte sich in Form eines Gittertors der Eingang zum Garten befindet nbsp Herkulesbrunnen1824 legte Leonard von Pelser Berensberg den Grundstock fur den heutigen Sudgarten als er das 50 75 Meter 15 grosse Areal mit Baumen bepflanzen liess Das Jahr ist durch die Inschrift auf einer Steinplatte uberliefert Die Mehrheit der heute dort noch wachsenden Baume stammen von dieser Bepflanzung 15 die auf einem geometrischen Design des 18 Jahrhunderts basierte Zu finden sind dort unter anderem Rotbuchen Flugelnusse Scheinbuchen Platanen und Ahorn Die dort ebenfalls wachsenden Rosskastanien sind jungeren Alters In der Sichtachse die in der Tordurchfahrt des Nordflugels beginnt liegt im Sudgarten ein rundes Wasserbecken aus Mergel dessen Umrandung nur knapp uber Bodenniveau endet Es stammt aus dem 18 Jahrhundert und damit aus der Zeit der Erstanlage des Gartens In der Mitte des nicht mehr mit Wasser gefullten Bassins steht auf einem viereckigen Sockel im Regence Stil eine Herkulesstatue aus Terrakotta die vermutlich einmal im Ostparterre stand Fruher umstanden acht Linden den Herkulesbrunnen von ihnen sind heute nur noch zwei erhalten Ahnliches gilt fur vier Eiben die von einem zweiten Beflanzungsring um das Wasserbecken ubrig blieben Am Nordrand des Sudgartens steht ein grosstenteils rekonstruierter Eiskeller dessen Fundament aus Feldbrandziegeln aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts stammt Er besitzt die Form eines Iglus und ist zwecks Isolierung mit einer Schicht Erde bedeckt Dem Kuppelbau ist eine Fassade aus behauenen Mergelsteinen vorgesetzt Ein weiteres Gebaude steht in der Nordwest Ecke des Sudgartens Dabei handelt es sich um einen Gartenpavillon aus Backstein Der Bau aus dem 18 Jahrhundert besitzt heute ein Geschoss das von einem Mansarddach bedeckt ist Fruher hatte der Pavillon ein Geschoss mehr und war innen verputzt 36 Literatur BearbeitenMarcel Bauer u a Unterwegs auf Couvens Spuren Grenz Echo Verlag Eupen 2005 ISBN 90 5433 187 9 S 239 241 M Th van Dijk Franx Genhoes en de Tuin der Hesperiden In Stichting Historische en Heemkundige Studies Hrsg Historische en heemkundige studies in en rond het Geuldal Jaarboek Band 15 Valkenburg aan de Geul 2005 ISBN 90 74428 15 0 S 31 66 M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg In Stichting Historische en Heemkundige Studies Hrsg Historische en heemkundige studies in en rond het Geuldal Jaarboek Band 16 Valkenburg aan de Geul 2006 ISBN 90 74428 16 9 S 177 191 Wim Hupperetz Ronald Rommes Ben Olde Meierink Hrsg Kastelen in Limburg Burchten en landhuizen 1000 1800 Matrijs Utrecht 2005 ISBN 90 5345 269 9 S 380 382 B J Moonen J A M Roymans Renovatie Kasteelhoeve Genhoes In Heemkundvereniging Schin op Geul Nr 34 November 2008 S 1 10 PDF 480 kB Manfred Nimax Wasserschlosser und Adelssitze in Niederlandisch Sudlimburg zwischen Aachen und Maastricht Nimax Aachen 2008 ISBN 978 3 936342 71 0 S 34 39 Ronald Stenvert Chris Kolman Saskia van Ginkel Meester Sabine Broekhoven Elisabeth Stades Vischer Monumenten in Nederland Limburg Uitgeverij Waanders Zwolle 2003 ISBN 90 400 9623 6 S 287 288 online Frans Vanmeulebrouk Genhoes In Heemkundvereniging Schin op Geul Nr 25 Mai 2004 S 15 21 PDF 328 KB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Genhoes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag des Denkmalensembles in der nationalen Denkmalliste der Niederlande niederlandisch Schloss Genhoes im Index fur niederlandische Burgen und Schlosser niederlandisch Fussnoten Bearbeiten Marcel Bauer u a Unterwegs auf Couvens Spuren 2005 S 239 Wim Hupperetz Ronald Rommes Ben Olde Meierink Hrsg Kastelen in Limburg Burchten en landhuizen 1000 1800 2005 S 380 381 a b c M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 188 Angabe nach Wim Hupperetz Ronald Rommes Ben Olde Meierink Hrsg Kastelen in Limburg Burchten en landhuizen 1000 1800 2005 S 381 Gemass Frans Vanmeulebrouks Artikel uber Genhoes vereinte erst Jan vonZievel die Herrschaft 1444 wieder in einer Hand Vgl Frans Vanmeulebrouk Genhoes 2004 S 16 a b c B J Moonen J A M Roymans Renovatie Kasteelhoeve Genhoes 2008 S 8 a b c d Wim Hupperetz Ronald Rommes Ben Olde Meierink Hrsg Kastelen in Limburg Burchten en landhuizen 1000 1800 2005 S 381 Die Angaben zum genauen Zeitpunkt des Brandes schwanken zwischen 1575 und 1579 Dabei sind die Jahre 1578 und 1579 die wahrscheinlichsten denn in jener Zeit zogen spanische Truppen unter der Fuhrung des Herzogs von Parma durch Limburg Vgl B J Moonen J A M Roymans Renovatie Kasteelhoeve Genhoes 2008 S 9 Frans Vanmeulebrouk Genhoes 2004 S 16 A G Schulte Johann Joseph Couven in Sud Limburg Geschatzt und erwahnt erwahlt und erwunscht In Museumsverein Aachen Hrsg Aachener Kunstblatter Band 63 Koln DuMont 2006 ISBN 3 8321 7747 7 S 55 68 hier S 58 a b M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 47 M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 186 A G Schulte Johann Joseph Couven in Sud Limburg Geschatzt und erwahnt erwahlt und erwunscht In Museumsverein Aachen Hrsg Aachener Kunstblatter Band 63 Koln DuMont 2006 ISBN 3 8321 7747 7 S 55 68 hier S 58 59 M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 31 Frans Vanmeulebrouk Genhoes 2004 S 18 a b c M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 53 M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 189 Frans Vanmeulebrouk Genhoes 2004 S 19 Frans Vanmeulebrouk Genhoes 2004 S 20 Frans Vanmeulebrouk Genhoes 2004 S 21 M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 61 62 Doeke Krikke L Emmen Archeologische vondsten uit de gracht van kasteel Genhoes te Oud Valkenburg In Historische en Heemkundige Studies in en rond het Geuldal Jaarboek 2006 Band 16 Stichting Historische en Heemkundige Studies Valkenburg aan de Geul 2006 S 192 208 B J Moonen J A M Roymans Renovatie Kasteelhoeve Genhoes 2008 S 3 10 a b c B J Moonen J A M Roymans Renovatie Kasteelhoeve Genhoes 2008 S 7 Schloss Genhoes im Index fur niederlandische Burgen und Schlosser Zugriff am 22 Januar 2020 Eintrag des Schloss in der nationalen Denkmalliste der Niederlande Zugriff am 22 Januar 2020 Ronald Stenvert u a Monumenten in Nederland Limburg 2003 S 287 Wim Hupperetz Ronald Rommes Ben Olde Meierink Hrsg Kastelen in Limburg Burchten en landhuizen 1000 1800 2005 S 382 Eintrag des Schlossbrucke in der nationalen Denkmalliste der Niederlande Zugriff am 22 Januar 2020 Marcel Bauer u a Unterwegs auf Couvens Spuren 2005 S 240 M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 37 Ronald Stenvert u a Monumenten in Nederland Limburg 2003 S 288 a b c Marcel Bauer u a Unterwegs auf Couvens Spuren 2005 S 241 Eintrag des Gartenschmucks in der nationalen Denkmalliste der Niederlande Zugriff am 22 Januar 2020 M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 42 M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 45 M Th van Dijk Franx Het middeleeuws kasteel Genhoes te Oud Valkenburg 2006 S 56 50 85548592 5 85619512 Koordinaten 50 51 19 7 N 5 51 22 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Genhoes amp oldid 238581913