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Die SOIUSA Akronym aus italienisch Suddivisione Orografica Internazionale Unificata del Sistema Alpino deutsch Internationale vereinheitlichte orographische Einteilung der Alpen IVOEA 1 ist ein System der geographischen Klassifikation der Alpen das von dem italienischen Alpenforscher Sergio Marazzi entwickelt und vorgeschlagen wurde Aufteilung der Alpen nach SOIUSA Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Ziele 2 Struktur 3 Einteilung der Alpen nach der SOIUSA 3 1 Westalpen 3 1 1 Sudliche Westalpen 3 1 2 Nordliche Westalpen 3 2 Ostalpen 3 2 1 Zentrale Ostalpen 3 2 2 Nordliche Ostalpen 3 2 3 Sudliche Ostalpen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Ziele BearbeitenDas SOIUSA System ist ein Versuch eine einheitliche Einteilung der Alpen die in allen Alpenstaaten gultig ist zu erarbeiten Bis heute beruht die Einteilung auf zwei historischen Systemen der im deutschen osterreichischen slowenischen und sudtirolischen verbreiteten Zweiteilung West und Ostalpen und der italienischen und franzosischen Dreiteilung West Zentral und Ostalpen jeweils in Ost West Richtung Die SOIUSA strebt Harmonisierung zwischen den in der Alpenliteratur verbreitetsten Gliederungen an der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen abgekurzt AVE von Franz Grassler Fassung 1984 und den vorherigen Einteilungen Moriggl Einteilung der Ostalpen von 1928 und Geographische Raumgliederung Osterreichs von Reinhard Mang verbesserte und der Partizione delle Alpi des 9 italienischen geographischen Kongresses von 1924 Die AVE Einteilung nur fur das Arbeitsgebiet des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins konzipiert erstreckt sich nur bis in die ostlichen Schweizer Alpen wodurch sie hier nie Verbreitung fand und fur den Zentralraum der Alpen auch im Deutschen keine einheitliche Benennungen etabliert wurden Die SOIUSA Einteilung vereinigt das italienisch franzosische System der Einteilung der Westalpen mit der slowenisch osterreichischen der Ostalpen Sie legt zwar auch eine grundsatzliche Zweiteilung zugrunde innerhalb des schweizerisch lombardischen Raums schliessen sich die Gruppen aber so zusammen dass auch das Dreiteilungskonzept handhabbar und ubertragbar bleibt Die SOIUSA wurde ab 2005 seit der Herausgabe von Marazzis Orografischer Atlas der Alpen SOIUSA ital Atlante Orografico delle Alpi SOIUSA international wahrgenommen und vom CAI dem italienischen Alpenverein als ein moglicher Ersatz fur das veraltete Schema positiv beurteilt 2 Mittlerweile bietet der CAI den SOIUSA Atlas auch auf seiner Website zum Vertrieb durch seine Sektionen an wie auch die diversen Tourenfuhrer 3 Bei der langjahrigen Entwicklung der SOIUSA haben die verschiedenen Alpenclubs und auch Wissenschaftler wie einige Schweizer Kartographen die internationale Bergsteigervereinigung UIAA Sitz in Bern der Autor der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen Franz Grassler in Osterreich der Geograph Josef Breu 4 der italienische Glaziologe Giuseppe Nangeroni 5 und in Frankreich der Glaziologe Claude Meyzenq 6 sowie Robert Vivian der ehemalige Direktor des Institut de geographie alpine und des CNRS Labors der Alpen mitgewirkt Struktur BearbeitenDer Aufbau der Gliederung folgt diesen System 7 nbsp Pyramide nach SOIUSA Grossgliederung italienisch raggruppamenti di grado superiore die auf morphologisch orographischen Kriterien beruht und die traditionellen Einteilungen berucksichtigt 8 2 Teile franzosisch grandes parties italienisch parti slowenisch dela Westalpen und Ostalpen 5 Sektoren franzosisch grands secteurs italienisch grande settore alpino slowenisch velikih sektorjev Die Westalpen sind aufgeteilt in die 2 Unterteile sudliche Westalpen und nordliche Westalpen Die Ostalpen sind aufgeteilt in die 3 Sektoren Zentrale Ostalpen nordliche Ostalpen und sudliche Ostalpen 36 Abschnitte franzosisch sections italienisch sezioni slowenisch sekcij 132 Unterabschnitte franzosisch sous sections italienisch sottosezioni slowenisch podsekcij Kleingliederung italienisch raggruppamenti di grado inferiore die eine alpinistische Gliederung darstellt 9 333 Obergruppen franzosisch super groupes italienisch supergruppi slowenisch nadgrupa 870 Gruppen franzosisch groupes italienisch gruppi slowenisch skupine 1625 Untergruppen franzosisch sous groupes italienisch sottogruppi slowenisch podskupine Ein Beispiel ist folgendes Ebene Beispiel Nummer ErklarungTeil Westalpen I westlicher Teil der Alpen einer von 2 TeilenSektor Nordliche Westalpen I B nordostlicher Sektor der Westalpen einer von 2 SektorenAbschnitt Lepontinische Alpen 10 einer von 14 Abschnitten der WestalpenUnterabschnitt Adula Alpen 10 III eine von 3 Unterabschnitten der Lepontinischen AlpenObergruppe Adula Gruppe i a S 10 III B umfasst die Gruppen des Rheinwaldhorns des Guferhorns des Zapporthorns und des FracionGruppe Gruppe des Rheinwaldhorns Adula Gruppe i e S 10 III 3 umfasst die Zentralgruppe des Rheinwaldhorns und die Nebenkamme des Pinaderio und Gana BiancaUntergruppe Rheinwaldhorn Zentralgruppe Adula Zentralkette 10 III 3 a Hauptkamm der Adula mit Gipfeln wie Grauhorn Rheinwaldhorn Vogelberg RheinquellhornDie Abschnitte sind uber alle Teile und Sektoren ubergreifend von 1 bis 36 durchnummeriert daher ist ab dieser Ebene die Angabe von Teil und Sektor nicht mehr notwendig Ebenso sind alle Gruppen innerhalb eines Unterabschnittes durchnummeriert aus diesem Grund entfallt ab dieser Ebene die Angabe der Obergruppe Der Begriff des Sektors umfasst neben den 5 Grosssektoren der Alpen ST PT auch weitere unsystematische Zwischengruppierungen verschiedener Ebenen die meist der Kompatibilitat mit anderen Systemen und der Einbettung ortsublicher Gruppennamen dienen Sie werden mit in den oberen Ebenen mit Grossbuchstaben in den unteren Ebenen mit Kleinbuchstaben angegeben Definiert sind fur den ganzen Alpenraum 31 Sektoren von Abschnitten italienisch Settore di sezion SR SZ 30 Sektoren von Unterabschnitten italienisch Settore di sottosezione SR STS 18 Sektoren von Obergruppen italienisch Settore di Supergruppi SR SPG 0 7 Sektoren von Gruppen italienisch Settore di Gruppi SR GR Beispiel Zentralschweizerische Voralpen I B 14 B Die beiden Sektoren B reprasentieren hier die alternative Einteilung der Schweizer Alpen nach dem Schweizer Alpen Club der dem grundlegenden Abschnitt I Westalpen der SOIUSA nachgestellte Sektor B bezeichnet die Nordlichen Westalpen fur die Schweiz damit sie in das dort ubliche Dreiteiungsschema der Alpen passen West Zentral Ostalpen der dem Abschnitt 14 Schweizer Voralpen nachgestellte Sektor B das System des SAC wo die Gruppe mit A 2 A Schweizer Voralpen gefuhrt wird der andere Teil ware dann I B 14 A Westschweizerische Voralpen SAC A 1 Ausserdem dienen die Sektoren von Untergruppen italienisch Settore di sottogruppo SR STG der Feingliederung der untersten Ebene Diese Sektoren werden mit beigefugtem Kleinbuchstaben notiert Insgesamt gibt es 409 solcher Untergruppen Sektoren sie sind nicht fur alle Codepunkte definiert So ist beispielsweise im Dachsteinmassiv die Gjaidstein Gruppe mit 25 I 3 h codiert und der Abschnitt 3 h a ist das Gjaidstein Massiv selbst 3 h b der Nebenkamm Zwolferkogel Hirlatz Von den restlichen Untergruppen des Dachsteinsstocks 3 a bis i ist nur eine weitere ebenfalls feiner untergliedert Alle Klassen von Sektoren werden prinzipiell mit beigefugt wahrend die grundlegenden SOIUSA Codegruppen mit zusammengestellt sind Einteilung der Alpen nach der SOIUSA BearbeitenWestalpen Bearbeiten nbsp Die Westalpen nach SOIUSASudliche Westalpen Bearbeiten 6 Abschnitte 1 Ligurische Alpen Punta Marguareis 2 661 m 2 Seealpen i w S Monte Argentera 3 297 m 3 Provenzalische Alpen und Voralpen Tete de l Estrop 2 961 m 4 Cottische Alpen Monviso 3 841 m 5 Dauphine Alpen Barre des Ecrins 4 102 m 6 Dauphine Voralpen Obiou 2 790 m Nordliche Westalpen Bearbeiten Die SOIUSA Kategorisierung versucht fur die Schweizer Alpen die Einteilung nach Kantonen zu uberwinden indem orographisch zusammenhangende Gebirge zusammengefasst werden Die kantonsspezifischen Bezeichnungen nach dem Schweizer Alpen Club werden als Unterabschnitte grosstenteils beibehalten 8 Abschnitte 7 Grajische Alpen Mont Blanc 4 810 m 8 Savoyer Voralpen Haute Cime des Dents du Midi 3 257 m 9 Penninische Alpen Monte Rosa 4 634 m mit den Unterabschnitten Grand Combin Weisshorngruppe Cervino Monte Rosa Gruppe Mischabelgruppe Weissmiesgruppe 10 Lepontinische Alpen Monte Leone 3 552 m mit den Unterabschnitten Adula Alpen Monte Leone Sankt Gotthard Alpen und den Tessiner Alpen und Verbano 11 Luganer Voralpen auch Ostliche Lombardische Voralpen Pizzo di Gino 2 245 m mit den Unterabschnitten Comer Voralpen und den Vareser Voralpen 12 Berner Alpen im weiteren Sinne Finsteraarhorn 4 274 m mit den Unterabschnitten Berner Alpen im engeren Sinne den Urner Alpen und den Waadtlander Alpen 13 Glarner Alpen im weiteren Sinne Todi 3 620 m mit den Unterabschnitten Urner Glarner Alpen und den Glarner Alpen im engeren Sinne 14 Schweizer Voralpen Schilthorn 2 970 m mit den Unterabschnitten Berner Voralpen den Voralpen von Waadt und Freiburg den Luzerner und Unterwaldner Voralpen den Schwyzer und Urner Voralpen und den Appenzeller und St Galler VoralpenOstalpen Bearbeiten Der Begriff der Ostalpen entspricht dem Usus einer Zweiteilung Die SOIUSA nennt viele nach der AVE bekannte Gebirgsgruppen und bezeichnet sie als Unterabschnitte Diese Unterabschnitte fasst sie wiederum in gemeinsame Abschnitte zusammen In der Untergliederung der AVE Gruppen orientiert sie sich primar an den modernen landeskundlichen Naturraumgliederungen und anderen wissenschaftlichen Systemen nbsp Die Ostalpen nach der SOIUSA Zentrale Ostalpen Bearbeiten 6 Abschnitte 15 Westliche Ratische Alpen Piz Bernina 4 049 m mit Ratikon Silvretta Munstertaler Alpen Plessur Alpen Albula Alpen Platta Gruppe Bernina Alpen und Livigno Alpen 16 Ostliche Ratische Alpen Wildspitze 3 772 m 17 Westliche Tauernalpen Grossglockner 3 798 m Unterabschnitte sind Zillertaler Alpen die Hohen Tauern die Villgratner Berge die Kreuzeckgruppe 18 Ostliche Tauernalpen Hochgolling 2 863 m Unterabschnitte sind Radstadter Tauern Schladminger Tauern Rottenmanner und Wolzer Tauern Seckauer Tauern 19 Steirisch Karntnerische Alpen auch Norische Alpen ital Alpi Noriche Eisenhut 2 441 m 20 Steirisches Randgebirge Steirische Voralpen Ameringkogel 2 184 m das auch die Lavanttaler Alpen als Unterabschnitt enthaltNordliche Ostalpen Bearbeiten 7 Abschnitte 21 Nordtiroler Kalkalpen Parseierspitze 3 040 m mit den Unterabschnitten Lechtaler Alpen Lechquellengebirge Wettersteingebirge Karwendel Brandenberger Alpen und Kaisergebirge 22 Bayerische Alpen Grosser Krottenkopf 2 657 m mit den Unterabschnitten Bregenzerwaldgebirge Allgauer Alpen Ammergauer Alpen Wallgauer Alpen Mangfallgebirge Chiemgauer Alpen 23 Tiroler Schieferalpen Lizumer Reckner 2 884 m 24 Salzburger Nordalpen Hochkonig 2 941 m unter anderem mit den Berchtesgadener Alpen 25 Oberosterreichisch Salzkammerguter Alpen Hoher Dachstein 2 993 m 26 Steirische Nordalpen Hochtor 2 369 m mit den Unterabschnitten Ennstaler Alpen und nordostliche Berge der Steiermark die wiederum in Hochschwab Murzsteger Alpen und Rax Schneeberg Gruppe weiter aufgeteilt werden 27 Niederosterreichische Voralpen Hochstadl 1 919 m mit Unterabschnitten Turnitzer Alpen Ybbstaler Alpen und Gutensteiner Alpen WienerwaldSudliche Ostalpen Bearbeiten 9 Abschnitte 28 Sudliche Ratische Alpen Ortler 3 905 m 29 Bergamasker Alpen und Voralpen auch Zentrale Lombardische Voralpen Pizzo di Coca 3 052 m 30 Brescianer und Gardasee Voralpen auch Ostliche Lombardische Voralpen Monte Baldo 2 218 m 31 Dolomiten Marmolata 3 342 m 32 Venetische Voralpen Vizentiner und Belluneser Voralpen Col Nudo 2 472 m 33 Karnische Alpen i w S Karnische und Gailtaler Alpen Hohe Warte ital Monte Coglians 2 780 m 34 Julische Alpen i w S Julische Hochalpen und Julische Friulaner Voralpen Triglav 2 863 m 35 Karntnerisch Slowenische Alpen Grintovec 2 558 m mit u a den Karawanken und Steiner Alpen 36 Slowenische Voralpen Porezen 1 630 m mit dem BachergebirgeLiteratur BearbeitenSergio Marazzi Die orographischen Einteilungen der Alpen und die IVOEA Internationale vereinheitlichte orographische Einteilung der Alpen Ein konkreter Vorschlag fur die Standardisierung In P Grimm C R Mattmuller Hrsg Die Gebirgsgruppen der Alpen Ansichten Systematiken und Methoden zur Einteilung der Alpen Wissenschaftliche Alpenvereinshefte Nr 39 Munchen 2004 S 69 96 Sergio Marazzi Atlante orografico delle Alpi SOIUSA Suddivisione orografica internazionale unificata del Sistema Alpino 1 Auflage Priuli amp Verlucca Scarmagno 2005 ISBN 88 8068 273 3 italienisch fioridimontagna it PDF 1 6 MB abgerufen am 26 Dezember 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SOIUSA Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten nach Marazzi franzosisch Subdivision Orographique Internationale Unifiee du Systeme Alpin SOIUSA slowenisch Enotna Mednarodna Orografska Razdelitev Alp EMORA englisch International Standardized Mountain Subdivision of the Alps ISMSA Lo Scarpone 9 2005 La Rivista 10 2005 beide C A I Vittorio Serafin SOIUSA cos e Nicht mehr online verfugbar Club Alpino Italiano di Vittorio Veneto Januar 2006 archiviert vom Original am 8 Mai 2006 abgerufen am 18 Dezember 2009 italienisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www caivv it SOIUSA auf der Website des Club Alpino Italiano Prasident der Geographischen Gesellschaft Spezialgebiete Sudosteuropa geographische Namenforschung 1 2 Vorlage Toter Link www3 unicatt it Universita Cattolica di Milano Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Claude Meyzenq Pays de transition entre Alpes du Nord et Alpes du Sud Marazzi La Suddivisione S 2 suddivisi con un criterio morfologico altimetrico tenendo conto delle regioni storico geografiche alpine Marazzi La Suddivisione S 2 Sp 2 suddivisi con un criterio alpinistico Marazzi La Suddivisione S 2 Sp 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SOIUSA amp oldid 222584827