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Das Lechquellengebirge ist eine Gebirgsgruppe der Nordlichen Kalkalpen im osterreichischen Bundesland Vorarlberg Es umfasst den Oberlauf des Lechs mit seinen Quellbachen in Hufeisenform sowie das obere Grosse Walsertal Es erreicht seinen hochsten Punkt in der Unteren Wildgrubenspitze mit 2753 m u A Durch Alpenvereinshutten ein grosses Wegenetz und mehrere Wintersportgebiete ist das Lechquellengebirge fur den Tourismus erschlossen LechquellengebirgeLage des Lechquellengebirges gelb hervorgehoben innerhalb der OstalpenLage des Lechquellengebirges gelb hervorgehoben innerhalb der OstalpenBlick auf Untere Wildgrubenspitze Roggalspitze und RhonspitzeBlick auf Untere Wildgrubenspitze Roggalspitze und RhonspitzeHochster Gipfel Untere Wildgrubenspitze 2753 m u A Lage Vorarlberg OsterreichTeil der Nordtiroler KalkalpenNordliche OstalpenEinteilung nach AVE 3aSOIUSA 21 IIKoordinaten 47 11 N 9 59 O 47 186111111111 9 985 2753 Koordinaten 47 11 N 9 59 Op5 Rote Wand Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Umgrenzung 3 Untergruppen 4 Gipfel 5 Passe und Ubergange 6 Geologie 7 Landschaft 8 Naturschutz 9 Tourismus 9 1 Erschliessung 9 2 Hutten des Alpenvereins 9 3 Fern Weitwanderwege 9 4 Klettersteige 10 Panorama 11 Literatur 12 WeblinksNamensgebung BearbeitenDie Bezeichnung Lechquellengebirge ist zutreffend Der grossere Teil der Gebirgsgruppe umfasst den jungen Lech mit seinen beiden Quellbachen Formarinbach und Spullerbach Gleichwohl handelt es sich um einen Kunstbegriff geschaffen von Walther Flaig zu einer Zeit als die bergsteigerische Erschliessung der Alpen schon weitgehend abgeschlossen war Fruher wurde die Gebirgsgruppe entweder als Klostertaler Alpen bezeichnet oder gleich zu den Lechtaler Alpen ostlich des Flexenpasses gerechnet Im Gegensatz dazu gibt es die Alpengruppen die entweder nach jahrhunderte oder gar jahrtausendealten Namen benannt wurden wie zum Beispiel den Ratikon oder das benachbarte Verwall oder es findet eine Benennung nach von alters her bekannten Talern statt wie bei den Otztaler Alpen Umgrenzung BearbeitenVon der Alpenstadt Bludenz verlauft die Grenze im Suden entlang der Alfenz im Klostertal bis zum Flexenpass Von dort verlauft sie im Osten weiter entlang des Zursbaches der in Lech in den Fluss Lech mundet bis zur Einmundung des Krumbachs Der Krumbach fuhrt die Grenze im Norden aufwarts bis zum Hochtannbergpass Von dort geht die Grenze entlang des Seebachs uber den Ort Schrocken und weiter entlang der Bregenzer Ach bis nach Au und zur Einmundung des Argenbachs dann den Argenbach aufwarts bis kurz vor Damuls und weiter entlang des Faschinabachs im Westen bis zum Faschinajoch Von dort geht es abwarts ins Grosse Walsertal und entlang der Lutz bis zur Einmundung in die Ill die zuruck bis zur Alfenzmundung in Bludenz fuhrt Der Flexenpass verbindet das Lechquellengebirge mit den Lechtaler Alpen Der Hochtannbergpass bildet die Verbindung zu den Allgauer Alpen Das Faschinajoch stellt die Verbindung zum Bregenzerwaldgebirge her Massgeblichen Einfluss auf die Definition und Umgrenzung des Lechquellengebirges hatte Walther Flaig ein bekannter Alpin und Fuhrerautor aus Vorarlberg Die von ihm geschaffene Bezeichnung und Einteilung wurde von der AVE der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen ubernommen Das Lechquellengebirge grenzt an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen Bregenzerwaldgebirge im Norden Allgauer Alpen im Nordosten Lechtaler Alpen im Osten Verwallgruppe im Suden Ratikon im Sudwesten nbsp Relief des Lechquellengebirges S mit komplettem Bregenzerwaldgebirge M und dem Westflugel der Allgauer Alpen inklusive der Allgauer Nagelfluh Schichtkamme NO nebst Haupt Naturraumgrenzen und Berghohen Legende siehe Bildbeschreibungsseite nbsp Blick auf Zurs und den Trittkopf nbsp Zursersee im Hintergrund Valluga und Roggspitze nbsp Blick uber den Spullersee und den Ratikon mit Drusenfluh Drei Turme Zimba und Schesaplana nbsp Lechquellengebirge Blick ins Lechtal nbsp Blick von der Madlochalm Richtung Oberlech nbsp Blick vom Madloch Joch zum Spullerschafberg nbsp Naturschutzgebiet Gipslocher der Biberkopf nbsp Gipslocher am Oberlech links das Karhorn im Hintergrund mittig der Biberkopf nbsp Blick von Stallehr auf die schroffe Sudseite des Lechquellengebirges mit dem 70 m hohem Mason Wasserfall und dem Roggelskopf Untergruppen BearbeitenDer Alpenvereinsfuhrer Lechquellengebirge teilt die Gebirgsgruppe in die folgenden Untergruppen auf Zitterklapfengruppe bis 2403 m mit Hochkunzelgrat bis 2397 m Die Gruppe der Braunarlspitze bis 2649 m Der Mohnenfluhgrat am Tannberg bis 2542 m Die Karhorngruppe am Hochtannberg bis 2416 m Johannesgruppe im Diesner und Gadner Schrof bis 2573 m Der Stafelvedergrat im Grosswalsertal am Breithorn 2081 m Die Klostertaler Gamsfreiheit bis 2211 m Die Formarin Schafberggruppe bis 2413 m Die Gruppe der Roten Wand am Formarinsee bis 2704 m Der Saladinagrat auf Formarin Fensterlewand 2329 m Die Gehrengratgruppe an den Lechquellen Pongertlekopf und Pfafferneck 2539 m Die Spuller Schafberggruppe bis 2679 m Die Gruppe der Wildgrubenspitzen bis 2753 m Der Erzberggrat am Klostertal Wasenspitze 2665 m Gipfel BearbeitenDie 10 hochsten Gipfel des Lechquellengebirges Untere Wildgrubenspitze 2753 m u A Rote Wand 2704 m u A Grosser Gratlisgrat 2702 m u A Mittlere Wildgrubenspitze Ostgipfel 2696 m u A Mittlere Wildgrubenspitze Mittelgipfel 2695 m u A Rote Wand Ostgipfel auch Jungferngipfel genannt 2688 m u A Nadel 2685 m u A Spuller Schafberg 2679 m u A Roggalspitze 2673 m u A Wasenspitze 2665 m u A Weitere bekannte Gipfel des Lechquellengebirges geordnet nach ihrer Hohe Grubenjochspitze 2659 m u A Braunarlspitze 2649 m u A Hochlicht 2600 m u A Westlicher Johanneskopf 2573 m u A Omeshorn 2557 m u A Mohnenfluh 2542 m u A Pongertlekopf und Pfaffeneck beide 2539 m u A Doppelkuppe Karhorn 2416 m u A Formarin Schafberg 2413 m u A westlich des Formarinsees Zitterklapfen 2403 m u A Hochkunzelspitze 2397 m u A Zuger Hochlicht 2371 m u A Fensterlewaqnd 2329 m u A Roggelskopf 2284 m u A Feuerstein 2271 m u A Warther Horn 2257 m u A Weisses Rossle 2214 m u A Gamsfreiheit 2211 m u A Breithorn 2081 m u A ostnordostlich des Frassen Breithorn 2009 m u A sudostlich des Frassen Hoher Frassen 1979 m u A Passe und Ubergange BearbeitenAusser den genannten Passen die das Lechquellengebirge mit den Nachbargruppen verbinden gibt es innerhalb des Lechquellengebirges keinen mit Pkw befahrbaren Ubergang Touristisch bedeutsame Ubergange sind unter anderem Rauhes Joch 1918 m nahe der Freiburger Hutte 1931 m u A von Osten uber Fahrweg erreichbar Uberquerung auch mit dem Mountainbike Spullersee 1827 m u A Ubergang vom Lechtal ins Klostertal Stierlochjoch 2011 m u A Zugang aus dem Lechtal zur Ravensburger Hutte Gamsboden Standort der Goppinger Hutte 2245 m u A weite Karstlandschaft Ubergang vom Lechtal ins Grosse Walsertal Geologie BearbeitenAhnlich wie die nordlichen und ostlichen Nachbargebiete zeichnet sich das Lechquellengebirge durch eine grosse geologische Vielfalt aus Die vorherrschende Gesteinsart ist Kalk Oberratkalk mit grossen Vorkommen an verkarsteten Flachen Daneben kommen noch Hauptdolomit sowie Fleckenmergel und Mergel des Lias vor Landschaft BearbeitenLandschaftlich wird das Lechquellengebirge gepragt vom Gegensatz zwischen dem eher sanften nach Nordosten geneigten und zur Donau entwassernden oberen Lechtal und den tiefen und zum Teil schroffen zum Rhein hin entwassernden Talern wo das Wasser in zahlreichen Wasserfallen uber Steilstufen herabsturzt Die Wasserscheide verlauft hufeisenformig um die Lechquellen herum und das grossere Gefalle zum Rhein hin fuhrt dazu dass in geologisch relativ kurzen Zeitraumen immer mehr Bache vom Rhein angezapft werden und damit die Wasserscheide laufend gegen die Lechquellen hin verschoben wird Ein ahnliches Phanomen tritt sudlich und westlich der Donauquellen durch die Wutach ein Die hufeisenformige Wasserscheide tragt zugleich die hochsten Gipfel wobei die Gipfelflur von Sudosten nach Nordwesten gegen den Bregenzer Wald abfallt Das Klima der Region ist niederschlagsreich und kuhl die Berge sind ausserordentlich schneereich und oft noch bis weit in den Hochsommer hinein schneebedeckt Deshalb gibt es hier zwei kleine Gletscher in ungewohnlich niedriger Hohenlage der Hochgletscher an der Braunarlspitze sowie der Gletscher an der Roten Wand in Hohen unter 2700 m NN Des Weiteren existieren an der Unteren Wildgrubenspitze und der Flexenspitze Eisreste ehemaliger Gletscher die zum grossen Teil im Schutt begraben sind und daher nur ausserst langsam abschmelzen Die Gegend ist im Winter ideal zum Skifahren siehe Wintersport in Lech Der Bewuchs durch Baume ist eher sparlich Es dominieren Waldkiefern Kruppelkiefern und die gegen Lawinen sehr resistenten Grun Erlen Die Waldgrenze liegt niedrig etwa bei 1 700 bis 1 800 Meter Vereinzelt wachsen die Baume bis etwa 1 900 Meter Bemerkenswert ist die sehr vielseitige Blumenpracht Die Taler wurden von Walsern besiedelt Historisch dominiert die Almwirtschaft heute der Tourismus insbesondere der Skitourismus in Lech und den kleineren Orten Zurs Stuben und Damuls Naturschutz BearbeitenDas Biospharenreservat Grosses Walsertal umfasst auch Teile des Lechquellengebirges Besonders interessant sind die Kernzonen die nach den Vorgaben der UNESCO Bestandteil eines jeden Biospharenreservats sein mussen Im Lechquellengebirge befinden sich zwei grossere Kernzonen das Gadental und das Gebiet Faludriga Nova Die Gebirgswalder in diesen Kernzonen werden seit einigen Jahren nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt Dadurch bieten diese Kernzonen bereits heute das in den Nordlichen Kalkalpen selten gewordene Bild naturnaher Gebirgs ur walder mit Baumen der unterschiedlichsten Altersklassen sowie einem hohen Totholzanteil In der Zukunft durfte der Wert dieser Gebiete fur den Naturschutz aber auch fur den Tourismus weiter zunehmen Im Lechquellengebirge gibt es die folgenden Naturschutzgebiete Gadental eingerichtet 1987 Flache 1 336 ha Gipslocher Oberlech eingerichtet 1988 21 ha Bodener Magerwiesen eingerichtet 1991 16 5 ha Faludriga Nova eingerichtet 2003Pflanzenschutzgebiet Korbersee eingerichtet 1958 451 haNatura 2000 Gebiete Bergwalder Klostertal Gadental eingerichtet 1995 Flache 1 543 8 haTourismus BearbeitenDie mautpflichtige Benutzung von Hohenstrassen erlaubt es mit dem Kraftfahrzeug in das Innere des Gebirges bis auf eine Hohe von fast 2000 Meter vorzudringen Doch gibt es auch grossere Gebiete mit ausgepragter Abgeschiedenheit Erschliessung Bearbeiten Das Lechquellengebirge ist wenig erschlossen sieht man von einigen Skiliften und Bahnen unmittelbar bei Lech und Zurs ab In die Taler fuhren schmale Mautstrassen von Lech besteht im Sommer ein Pendelbusverkehr an die Lechquellen Dagegen ist die Erschliessung fur Wanderer ideal durch ein System von Hutten die durch einen Hohenweg verbunden sind Er folgt dem gesamten Hufeisen der Gipfel setzt aber zumindest bis zum Beginn des Hochsommers einige alpine Erfahrung voraus Dem Sudrand des Lechquellengebirges folgt die Westrampe der Arlbergbahn Deren Strom wird mit Wasserkraft aus dem uberstauten Spullersee gewonnen der 700 Meter hoch uber dem Klostertal im sudlichen Teil des Lechquellengebirges liegt Hutten des Alpenvereins Bearbeiten nbsp Freiburger HutteIm Lechquellengebirge gibt es funf Alpenvereinshutten Biberacher Hutte 1846 m u A Frassenhutte 1725 m u A Freiburger Hutte 1931 m u A Goppinger Hutte 2245 m u A Ravensburger Hutte 1948 m u A Diese Hutten sind mit Ausnahme der Frassenhutte Bestandteil der Lechquellenrunde Fern Weitwanderwege Bearbeiten nbsp Beginn des Lechwegs nbsp Blick von Sudwesten vom Amatschonjoch auf das Lechquellengebirge Links der Mitte dominant die Rote Wand Der Nordalpenweg Osterreichischer Weitwanderweg 01 durchquert das Lechquellengebirge wie folgt Die Teilstrecke 17 verlauft von Zurs nach Damuls uber das Madlochjoch die Ravensburger Hutte die Freiburger Hutte die Goppinger Hutte und die Biberacher Hutte Der letzte Abschnitt vom Faschinajoch nach Damuls befindet sich bereits im Bregenzerwaldgebirge Die Via Alpina ein grenzuberschreitender Weitwanderweg mit funf Teilwegen durch die ganzen Alpen verlauft auch durch das Lechquellengebirge Der Rote Weg der Via Alpina verlauft mit drei Etappen durch das Lechquellengebirge wie folgt Etappe R52 von der Mindelheimer Hutte nach Schrocken zum grosseren Teil in den Allgauer Alpen gelegen zwischen dem Hochtannbergpass und Schrocken vorbei am Kalbelesee und Korbersee verlauft der Weg jedoch bereits durch das Lechquellengebirge Etappe R53 von Schrocken nach Buchboden uber den Schadonapass Biberacher Hutte Etappe R54 von Buchboden nach St Gerold der zweite Teil dieser Etappe befindet sich bereits im Bregenzerwaldgebirge Der Lechweg beginnt am Formarinsee und fuhrt uber 125 km zum Lechfall nach Fussen Die Lechquellenrunde geht von der Biberacher Hutte zur Ravensburger Hutte optional zur Stuttgarter Hutte Klettersteige Bearbeiten Klettersteig am Karhorn 2416 m Panorama Klettersteig Francesco Tarmann Klettersteig Ludesch Panorama Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp 360 Gipfelpanorama vom Zitterklapfen 2 403 m Literatur BearbeitenDieter Seibert Bregenzerwald und Lechquellengebirge Alpenvereinsfuhrer alpin 1 Auflage Bergverlag Rother Munchen 2008 ISBN 978 3 7633 1095 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lechquellengebirge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alpen Panorama vom Formarin Seekopf 2084 mGebirgsgruppen der Nordlichen Ostalpen nach AVE Allgauer Alpen Ammergauer Alpen Bayerische Voralpen Berchtesgadener Alpen Brandenberger Alpen Bregenzerwaldgebirge Chiemgauer Alpen Dachsteingebirge Ennstaler Alpen Gutensteiner Alpen Hochschwabgruppe Kaisergebirge Karwendel Lechquellengebirge Lechtaler Alpen Loferer und Leoganger Steinberge Murzsteger Alpen Oberosterreichische Voralpen Rax Schneeberg Gruppe Salzburger Schieferalpen Salzkammergut Berge Tennengebirge Totes Gebirge Turnitzer Alpen Wettersteingebirge und Mieminger Kette Wienerwald Ybbstaler Alpen Normdaten Geografikum GND 4034957 3 lobid OGND AKS VIAF 241421331 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lechquellengebirge amp oldid 237658113