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Walther Flaig geboren 16 August 1893 in Aalen gestorben 20 August 1972 in Bludenz Osterreich war ein deutsch osterreichischer Alpenpublizist und Bergsteiger Er machte funfzig Erstbegehungen in der Silvretta und im Ratikon Seit den 1920 er Jahren schrieb er Dutzende von Gebietsfuhrern Skitourenfuhrern und Bergbuchern Standardwerke uber Lawinen und uber Gletscher auch zusammen mit seiner osterreichischen Frau Hermine Er schuf touristische Markennamen wie Bernina Festsaal der Alpen uber die Berninagruppe und Alpenpark Montafon uber das Montafon Flaig war Nationalsozialist Er wurde 1944 von einem Schweizer Gericht in Abwesenheit zu 30 Monaten Gefangnis verurteilt und bekam ein lebenslanges Einreiseverbot Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalther Flaig wurde 1893 in Aalen geboren und wuchs in Stuttgart auf Er war Soldat im Ersten Weltkrieg und wurde schwer verletzt Nach dem Krieg schloss er 1921 das Studium zum Diplomlandwirt an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim ab seinen Beruf fand er aber in den Bergen Ab 1921 unterstutzte Flaig den Prasidenten der Sektion Austria des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins und fanatischen Antisemiten Eduard Pichl einen Arierparagraphen im gesamten Deutschen und Osterreichischen Alpenverein durchzusetzen Er heiratete 1922 die Vorarlbergerin Hermine Rudesser 1901 2000 aus Schruns sie hatten zwei Kinder Hermine Flaig 1 2 war eine gute Bergsteigerin Kletterin und Mitarbeiterin bei den Tourenbeschreibungen die Walther Flaig so nannte er sich fortan unter seinem Namen herausgab Sie wohnten zunachst in Burserberg und dann in Gargellen Die Familie Flaig zog 1929 in die Schweiz nach Klosters wo er als PR Berater fur Schweizer Tourismusorganisationen arbeitete und sich in der Schweiz einen Namen machte Zum 1 Juni 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 799 182 3 angeworben vom Leiter der Schweizer NSDAP AO Wilhelm Gustloff Nach dem Attentat auf Gustloff 1936 verlor Flaig allerdings wegen seiner offen gezeigten nationalsozialistischen Gesinnung Auftrage und zog um nach Vaduz und 1939 nach Bludenz das mit dem Anschluss Osterreichs nunmehr im Deutschen Reich lag Flaig war mit dem nationalsozialistischen Gebirgsjager und Wehrmachtsgeneral Helmut Dietl befreundet Im Jahr 1941 wurde Flaig im Rang eines Hauptmanns der Reserve eingezogen und arbeitete in der Abwehrstelle Ast Salzburg als Agentenfuhrer fur das Operationsgebiet Schweiz Als seine Agentenzelle judischen Fluchthelfern im besetzten Polen auf der Spur war denen Ausweispapiere aus der Schweiz zugespielt wurden flog diese auf Flaig wurde 1944 von einem Schweizer Militargericht in Abwesenheit zu 30 Monaten Gefangnis verurteilt und es wurde ein lebenslanges Einreiseverbot verfugt 4 Dieses wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht aufgehoben und von Flaig auch nicht gerichtlich angefochten Flaig verzeichnete funfzig Erstbegehungen in der Silvretta und im Ratikon er schrieb Dutzende von Gebietsfuhrern Skitourenfuhrern und Bergbuchern Standardwerke uber Lawinen und uber Gletscher fuhrte Ausbildungskurse durch und hielt Vortrage Er schuf touristische Markennamen wie Bernina Festsaal der Alpen mit seinem 1962 nach fast 40 jahriger Pause wiederaufgelegten Band uber die Berninagruppe und Alpenpark Montafon uber das Montafon Er starb 79 jahrig 1972 in Bludenz Sein Sohn Gunther Flaig fuhrte die Veroffentlichung der 1924 begonnenen Reihe Die Nordrhatischen Alpen Ratikon Silvretta Verwall und Saumnaun unterstutzt von Hermine Flaig die laut Vorwort bis ins hohe Alter alpin schriftstellerisch tatig war fort 5 Schriften Auswahl BearbeitenLaut Katalog der Deutschen Nationalbibliothek veroffentlichte Flaig 89 Bucher und auch 8 Karten hauptsachlich in den 20er Jahren uberwiegend Schikarten von Vorarlberg Walther Flaig Hoch uber Talern und Menschen Im Banne d Bernina Dieck amp Co Stuttgart 1 Januar 1925 1 Auflage Walther Flaig Bernina Festsaal der Alpen 1962 1 Auflage und 1967 2 Auflage Walther Flaig Lawinen Abenteuer u Erfahrung Erlebnis u Lehre 2 vollst neubearb Auflage Brockhaus Wiesbaden 1955 dnb de abgerufen am 27 August 2023 Walther Flaig Hermine Flaig Alpenpark Montafon Fuhrer und kleine Heimatkunde der Talschaft Montafon in Vorarlberg Osterreich Russ Schwarzach 1998 13 verm und verb Auflage Walther Flaig Gunther Flaig Berninagruppe Gebietsfuhrer fur Wanderer Bergsteiger und Hochalpinisten Bergverlag Rother Munchen 1997 11 verb Auflage Silvretta ein Fuhrer fur Taler Hutten und Gipfel Bergverlag Rother Munchen 1996 Bregenzerwaldgebirge ein Fuhrer fur Taler Hutten und Berge Bergverlag Rother Munchen 1977Literatur BearbeitenJurg Frischknecht Walt h er Flaig Schweizer Zeitgenosse lasst in der Schweiz spionieren In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Baden Wurttemberg Band 5 NS Belastete aus dem Bodenseeraum Gerstetten Kugelberg 2016 ISBN 978 3 945893 04 3 S 103 114Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walther Flaig im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Literatur von und uber Hermine Flaig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Edith Hessenberger Keine Frauen in der Silvretta Die Ausnahmebergsteigerin Hermine Flaig In Michael Kasper Martin Korenjak Robert Rollinger Andreas Rudigier Hrsg Alltag Albtraum Abenteuer Gebirgsuberschreitung und Gipfelsturm in der Geschichte Wien Bohlau 2015 ISBN 978 3 205 79651 0 S 273 283 doi 10 7767 9783205793960 019 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 9040212 Graubunden Walther Flaig Alpinist Schriftsteller und Spion fur die Nazi 18 Marz 2016 abgerufen am 27 August 2023 Gunther Flaig Silvretta alpin ein Fuhrer fur Taler Hutten und Gipfel verfasst nach den Richtlinien der UIAA Alpenvereinsfuhrer Ostalpen 13 uberarb Auflage Bergverl Rother Munchen 2005 ISBN 3 7633 1097 5 Normdaten Person GND 11658761X lobid OGND AKS LCCN no2003023204 VIAF 27826332 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flaig WaltherALTERNATIVNAMEN Flaig WalterKURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer AlpenpublizistGEBURTSDATUM 16 August 1893GEBURTSORT AalenSTERBEDATUM 20 August 1972STERBEORT Bludenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther Flaig amp oldid 236812771