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Rolf Glittenberg geboren am 27 Juli 1945 in Melle ist ein deutscher Buhnenbildner der in Schauspiel und Oper tatig ist Langjahrige Zusammenarbeit bestand bzw besteht mit Luc Bondy Jurgen Flimm Sven Eric Bechtolf und Uwe Eric Laufenberg Er erarbeitete auch Raume fur die Regisseure Gotz Friedrich Dieter Giesing Martin Kusej Peter Mussbach Otto Schenk und George Tabori Er war ab 1973 Ausstattungsleiter drei grosser Buhnen zuerst am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg von 1979 bis 1985 am Schauspiel Koln und von 1985 bis 2000 am Hamburger Thalia Theater Als Hochschullehrer mittlerweile emeritiert leitete er Buhnenbildabteilungen in Koln und Essen Inhaltsverzeichnis 1 Als Buhnenbildner 1 1 Luc Bondy 1 2 Mussbach Schenk Fassbinder 1 3 Jurgen Flimm 1 4 Giesing Schaaf Friedrich Tabori Duggelin 1 5 Sven Eric Bechtolf 1 6 Peymann Kusej Moretti 1 7 Uwe Eric Laufenberg 2 Als Lehrer 3 Einladungen zum Berliner Theatertreffen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Nachweise 7 WeblinksAls Buhnenbildner BearbeitenGlittenberg studierte Buhnen und Kostumbild von 1967 bis 1969 bei Teo Otto 1904 1968 und bei Wolf Jurgen Seesselberg an der Kunstakademie Dusseldorf danach bei Wilfried Minks 1930 2018 an der Hochschule fur bildende Kunste in Hamburg Er lernte seine spatere Frau kennen eine Germanistikstudentin an der Universitat Freiburg i Br Anfangs konzentrierte er sich auf das Sprechtheater und arbeitete in Nurnberg Munchen Bochum Er versuchte sich mit verschiedenen Regisseuren und verschiedenen Kostumbildnerinnen Nachdem sein Lehrer Wilfried Minks Skizzen seiner Frau Marianne Glittenberg gesehen hatte engagierte er sie als Kostumbildnerin Sie ubernahm diese Aufgabe erstmals 1976 fur die Minks Inszenierung von Genets Der Balkon am Schauspielhaus Bochum Minks zeichnete auch fur das Buhnenbild verantwortlich Die kunstlerische Zusammenarbeit des Ehepaares Glittenberg begann zwei Jahre spater bei Lulu an der Hamburgischen Staatsoper inszeniert von Luc Bondy dirigiert von Christoph von Dohnanyi Die Premiere fand am 3 Juni 1978 statt Luc Bondy Bearbeiten Glittenberg arbeitete 27 Jahre lang mit Luc Bondy 1948 2015 zusammen beginnend 1972 mit Ionescos Stuhlen in Nurnberg Dies war das erste eigenstandige Buhnenbild Glittenbergs und die dritte oder vierte Inszenierung von Luc Bondy Regisseur und Buhnenbildner gelang im November 1973 mit der folgenden gemeinsamen Arbeit Edward Bonds Die See am Residenztheater Munchen der Durchbruch 1 Es spielten unter anderem Siegfried Lowitz und Walter Schmidinger Die Inszenierung wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen 2 Schon in den fruhen Arbeiten des jungen Regisseurs werde deutlich dass sich das Theater des Luc Bondy vor allem in der Zusammenarbeit mit starken Buhnenbildnern besonders eindrucksvoll entfaltet so Manfred Brauneck in seiner Europaischen Theatergeschichte 3 Er nannte drei Buhnenbildner mit denen Bondy zusammenarbeitete Rolf Glittenberg Karl Ernst Herrmann Erich Wonder Glittenberg ging 1972 in sein erstes Festengagement am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und arbeitete dort mit unterschiedlichen Regisseuren Mit Bondy erarbeitete er in Hamburg 1974 Horvaths Glaube Liebe Hoffnung und 1977 Ibsens Gespenster mit Ernst Wendt Heiner Mullers Die Schlacht und in Wien die Urauffuhrung von Thomas Bernhards Der Prasident mit Ulrich Heising die Zwangsvorstellungen von Karl Valentin sowie mit Rainer Werner Fassbinder Auch wahrend Glittenbergs Kolner Jahren setzte sich die Zusammenarbeit mit Luc Bondy fort so in den Auffuhrungen 1980 Gluckliche Tage von Samuel Beckett und Yvonne die Burgunderprinzessin von Witold Gombrowicz beide Inszenierungen ebenfalls zum Berliner Theatertreffen eingeladen 1982 Thomas Bernhards Am Ziel und William Shakespeares Macbeth 4 Das Konigspaar nach dem Mord die beiden zarten irren Mensehen fur ewig um ihren Schlaf gebracht Rolf Glittenberg hat fur diese Szene das kuhnste seiner Buhnenbilder erfunden einen hohen Schlossraum nur zwei armliche Stahlrohrbetten darin die Wande aber wie durchsichtig mit einem dunstigen Himmel wie von Magritte gemalt Benjamin Henrichs Das Leben ein Alptraum der Tod ein Beamter Die Zeit Hamburg 12 Februar 1982 Mussbach Schenk Fassbinder Bearbeiten Die 1970er Jahre waren Glittenbergs wilde Jahre Eine grossere Spannweite als die zwischen Otto Schenk einerseits Peter Mussbach und Rainer Werner Fassbinder andererseits ist kaum vorstellbar Hier der Held des Bildungsburgertums der die Konvention zur Norm erklart dort Skandalverursacher und Burgerschreck Die Mussbach Interpretation der Gotterdammerung in der Szenerie von Glittenberg geriet im Marz 1975 zu einem handfesten Skandal Der Schluss der Oper wurde am starksten angegriffen ein erstarrtes Orchester wie von der Hand George Segals entworfen spielte dort dem verendeten Siegfried die Trauermusik und zur transzendentalen Vereinigung der ebenfalls gestorbenen Brunnhilde mit ihrem Helden gleisste kaltes Licht aus einem total leeren weissen Raum und signalisierte das totale Nichts die totale Vernichtung die absolute Tabula rasa als Quintessenz des Stucks Die Szene war nicht auszuhalten es entlud sich ein Orkan an Pfiffen und Buhs des Publikums es folgten gnadenlose Verrisse in der burgerlichen Presse Dies war zugleich nach der ersten Premiere das Ende des Ring Projekts in Frankfurt denn Gesprache uber eine Neufassung endeten in einem Rechtsstreit an dessen Ende der Oper Frankfurt mit richterlicher Anordnung die Abanderung der Mussbach Inszenierung untersagt wurde unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 500 000 Mark das ware damals ein Vielfaches der Produktionskosten gewesen Daraufhin wurde die Inszenierung uberhaupt nicht mehr gezeigt wurde 5 Ganz anders die Reaktion des Wiener Publikums als Publikumsliebling Otti Schenk am Wiener Akademietheater Tschechow inszenierte Premiere der Drei Schwestern war im Juni 1976 Als der Vorhang sich hob gab es Szenenapplaus fur Glittenbergs Buhnenbild Auch die Kostume von Silvia Strahammer wurden goutiert selbstredend auch die schauspielerischen Leistungen der Burgschauspieler 6 Drei Jahre spater lud Otto Schenk den Buhnenbildner erneut nach Wien ein nunmehr an die Staatsoper um fur das Trittico von Giacomo Puccini ansprechende Szenenbilder zu bauen 1981 folgte noch Umberto Giordanos Andrea Chenier ebenfalls an der Staatsoper Kurz nach dem Wiener Tschechow hatte im September 1976 die Fassbinder sche Camp Produktion von Frauen in New York Premiere in Hamburg gespielt von Christa Berndl Margit Carstensen Barbara Sukowa und einer Reihe weiterer Frauen aus dem Fassbinder Tross Die Kostume fur diese Produktion entwarf Frida Parmeggiani Es war die letzte Arbeit Fassbinders fur die Buhne sie wurde 1977 vom NDR als Fernsehspiel aufgezeichnet An der Hamburgischen Staatsoper gestaltete Rolf Glittenberg 1978 die Buhnenbilder fur Luc Bondys erste Operninszenierung Lulu von Wedekind und Berg damals noch in der unvollstandigen zweiaktigen Version aus dem Nachlass des Komponisten Ebendort folgte 1981 die andere Alban Berg Oper der Wozzeck 7 Jurgen Flimm Bearbeiten Ende der 1970er Jahre begann auch die langjahrige Zusammenarbeit mit Jurgen Flimm mit der Dramatisierung von Heinrich Manns Der Untertan an zwei Abenden realisiert 1978 am Schauspielhaus Bochum Flimm stand damals knapp vor Ubernahme der Intendanz am Schauspielhauses der Stadt Koln und verpflichtete Rolf Glittenberg als Ausstattungsleiter nach Koln Diese Funktion sollte er spater auch wahrend der Flimm Intendanz am Hamburger Thalia Theaters 1985 2000 ubernehmen Eroffnungspremiere der Intendanz Flimm in Koln im Oktober 1979 war Heinrich von Kleists Kathchen von Heilbronn mit Katharina Thalbach in der Titelrolle Flimm inszenierte ein turbulentes Ritterspektakel in dem blechbewehrte Herren mit gewaltigen Schwertern aufeinander eindroschen 8 Besonders beeindruckte Katharina Thalbach sowohl Publikum als auch Presse Die Inszenierung passt das Kathchen der Gegenwart nicht an Flimm zeigt dass sie in unserer Welt ein Fremdkorper ist so Georg Hensel in der Frankfurter Allgemeinen 9 Glittenberg hatte zwei Boote konstruiert auf welchen Baume wuchsen eines davon inmitten des Zuschauerraumes das andere im hinteren Teil der Buhne und dazwischen eine riesige leere Spielflache mit viel Platz fur die Kleist sche Sprache die Kampfe und das Gerichtsverfahren Die Produktion wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen landauf landab entdeckten danach viele Buhnen das lange vergessene Kleist Stuck und spielten es nach Einen veritablen Skandal entfesselte eine Operninszenierung von Jurgen Flimm 1982 an der Hamburgischen Staatsoper Offenbachs Hoffmanns Erzahlungen ausgestattet von den Glittenbergs Die Leute haben geschrien waren ausser sich Diese vornehmen Hamburger die zeigten die italienische Leck mich am Arsch Geste rollten die Programmhefte zusammen zu Verstarkern fur ihre Buhs so Flimm retrospektiv Anlass fur die Erregung war die Darstellung des Hoffmann als Saufbold und Womanizer aus dessen Bett ein junges Madchen steigt bekleidet nur mit einem T Shirt 10 Fur Jurgen Flimm schuf Glittenberg auch die Raume zweier weiterer legendarer Frauenfiguren der deutschen Klassik Minna von Barnhelm mit Marina Wandruszka im Oktober 1982 am Zurcher Schauspielhaus und Die Jungfrau von Orleans mit Therese Affolter im April 1985 in Koln beides epochale wegweisende Inszenierungen die Minna auch zum Berliner Theatertreffen eingeladen Dazwischen Das alte Land Klaus Pohls Aufarbeitung der Vertriebenenfrage in der unmittelbaren Nachkriegszeit Deutschlands kurz nach der Urauffuhrung am Wiener Burgtheater von Flimm im Mai 1984 in Koln vorgestellt Flimm ging nicht nur in Zurich fremd inszenieren sondern nach Ubernahme der Thalia Intendanz auch bei den Salzburger Festspielen wiederum gemeinsam mit den Glittenbergs in Verantwortung fur Buhne und Kostume Das inzwischen gut eingespielte Trio prasentierte dort 1987 Ferdinand Raimunds Der Bauer als Millionar und 1989 Johann Nestroys Das Madl aus der Vorstadt Das Wagnis drei Norddeutschen zwei Wiener Volkskomodien anzuvertrauen gelang nicht nur weil Otto Schenk zuerst den Fortunatus Wurzel dann den Schnoferl spielte Hellmuth Karasek schrieb im Der Spiegel nach der ersten Premiere Flimms Buhnen und Kostumbildnerpaar Rolf und Marianne Glittenberg hatte verschwenderisch und wunderschon gezaubert ohne die Kinder und Marchenwelt des Theaters zu verlassen die ihren grossten Charme ja dann entfaltet wenn sie bei all ihrer Sinnestauschung und Illusionszauberei auch zeigt dass Kulissen wackelig aus Pappe und nur mit Silberpapier beklebt sind Hellmuth Karasek Aschen und Diamant in Salzburg 11 Zuruck in Hamburg wiederum grosses klassisches Drama beispielsweise 1989 Tschechows Platonow mit Hans Christian Rudolph und Elisabeth Schwarz in tragenden Rollen Wiederum mit Einladung zum Berliner Theatertreffen Giesing Schaaf Friedrich Tabori Duggelin Bearbeiten Beginnend in den 1980er Jahren gestaltete Rolf Glittenberg fur den Realismus nahen Regisseur Dieter Giesing Buhnenbilder im ganzen deutschen Sprachraum Nach einer Feydeau Inszenierung am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg wurde die Zusammenarbeit 1984 am Wiener Burgtheater mit Damonen von Lars Noren fortgesetzt Es folgten drei Erstauffuhrungen von Stucken David Mamets 1986 Hanglage Meerblick in Stuttgart 1988 Die Gunst der Stunde an der Volksbuhne Berlin und 1995 Das Kryptogramm in Zurich Damonen und Hanglage Meerblick wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen Die 1990er Jahre begannen fur die Glittenbergs mit hochkaratigen Operninszenierungen mit Jurgen Flimm und einer Reihe neuer Regisseure Gleich im Januar 1990 hob sich in Amsterdam der Vorhang fur eine Cosi fan tutte mit Flimm und Harnoncourt von der niederlandischen Presse als prachtig beschrieben 1991 in der letzten Spielzeit des Intendanten Claus Helmut Drese an der Wiener Staatsoper prasentierten die Glittenbergs gemeinsam mit Jurgen Flimm Schrekers Der ferne Klang eine Oper die von den Nationalsozialisten nachhaltig von den Spielplanen der Opernhauser vertrieben worden war Gerd Albrecht dirigierte Es folgten bei den Salzburger Festspielen 1991 Die Zauberflote inszeniert von Johannes Schaaf und ebendort 1992 Die Frau ohne Schatten inszeniert von Gotz Friedrich Beide Produktionen wurden von Sir Georg Solti dirigiert und wurden im Ruckblick rasch als legendar bzw als Kronung klassifiziert 12 13 1993 wiederum zwei Opern mit Flimm und Harnoncourt im Mai eine fulminante Figaro Premiere in Amsterdam und im Juli die Salzburger Festspielerstauffuhrung von Monteverdis L incoronazione di Poppea auf die Buhne des Grossen Festspielhauses Es folgte wieder Schauspiel Im Juni 1994 ubernahm Rolf Glittenberg an seinem Stammhaus die Buhnenbildgestaltung fur Delirium eine Gedichtcollage von Hans Magnus Enzensberger inszeniert vom damals 80 jahrigen George Tabori Ort der Handlung im Hamburger Thalia Theater ist vielleicht die Aussichtsterrasse eines Hotels im Zauberbergischen andere wollen das Achterdeck eines in einem Fjord ankernden Narrenschiffs erkannt haben Uber gemalten Bergen liegt eisiger Nebel Rolf Glittenberg hat ein fur seine Verhaltnisse ungewohnlich konzentriertes Buhnenbild gebaut Auf den Brettern die das Irrenhaus bedeuten also die Kunst also die Welt etc bleibt den Schauspielern viel Platz zum Spielen miteinander mit weissen Stuhlen schonen Texten einem Flugel und sich selbst Robin Detje Theater schwanzen Die Zeit Hamburg 10 Juni 1994 1995 kam es zur ersten Zusammenarbeit mit Sven Eric Bechtolf Heiner Mullers Die Schlacht und zu einer bemerkenswerten Jurgen Flimm Inszenierung von Schnitzler Das weite Land beides am Thalia Theater Uber letztere schrieb die taz Die Auffuhrung ist so schon dass man unwillkurlich irgendwo an ihr kratzen mochte Allein Es gelingt nicht 14 1997 und 1998 trafen einander Dieter Giesing und Rolf Glittenberg wieder in Zurich fur Robert Musils selten gespielte Schwarmer und fur Ingmar Bergmans Buhnenversionen der Szenen einer Ehe Die Bergman Inszenierung wurde spater von der Schaubuhne am Lehniner Platz in Berlin ubernommen Ebenfalls 1998 ebenfalls in Zurich kam es zur einzigen Zusammenarbeit mit Werner Duggelin Zur 150 Jahr Feier der Schweizer Verfassung wurde Thomas Hurlimanns Lied der Heimat uraufgefuhrt Die Inszenierung wurde zu den Mulheimer Theatertagen eingeladen Verdis Macbeth war die letzte gemeinsame Arbeit von Rolf Glittenberg mit Luc Bondy 1999 als Originalproduktion der Scottish Opera fur das Edinburgh International Festival entstanden und anschliessend auch bei den Wiener Festwochen gezeigt am Grand Theatre de Bordeaux und an De Nationale Opera von Amsterdam Sven Eric Bechtolf Bearbeiten Die Arbeit der Glittenbergs mit dem Schauspieler Regisseur Sven Eric Bechtolf erstreckte sich uber zwei Jahrzehnte und lasst sich im Wesentlichen in drei Phasen gliedern 2000 2012 wahrend der Intendanz Pereira am Opernhaus Zurich 2006 bis 2014 wahrend der Intendanzen Holender und Meyer an der Wiener Staatsoper und 2012 bis 2014 bei den Salzburger Festspielen Daruber hinaus arbeiteten Regisseur Buhnenbildner und Kostumbildnerin auch im Schauspiel zusammen in Hamburg und Wien Weiters entstand 2002 eine Neuproduktion von Offenbachs Les Contes d Hoffmann an der Deutschen Oper in Berlin Die erste Operninszenierung von Sven Eric Bechtolf war im Jahr 2000 Wedekind Bergs Lulu am Opernhaus Zurich Laura Aikin sang die Titelpartie Der Kritiker schrieb Nicht knisternde Erotik herrscht hier sondern ein Klima mehr oder weniger latenter Gewalt Schon der von Rolf Glittenberg entworfene Einheitsraum ein grossburgerliches Wohnzimmer im Stil der Moderne der dreissiger Jahre verstromt eine aggressive Kalte 15 Diese Inszenierung wurde fur das Fernsehen aufgezeichnet und mehrfach auf 3sat gezeigt In Zurich folgten Otello 2001 Die tote Stadt 2003 Der Rosenkavalier und Pelleas et Melisande beide 2004 zwischen 2006 und 2009 die drei Da Ponte Opern Mozarts dirigiert von Franz Welser Most Salome 2010 und schliesslich Don Carlos 2012 Eine exemplarische und hochst erfolgreiche Arabella von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss eroffnete 2006 die gemeinsame Arbeit von Bechtolf mit den Glittenbergs und Franz Welser Most am Pult an der Wiener Staatsoper Ab 2007 folgte der gesamte Ring des Nibelungen von Richard Wagner 2010 eine expressionistische Interpretation von Hindemiths Cardillac Im November 2012 wurden Buhnenbild und Kostume der Ariadne auf Naxos Inszenierung der Salzburger Festspiele ubernommen allerdings nicht fur die Urfassung sondern fur die durchkomponierte Version Am Haus am Ring erarbeiteten Bechtolf und die Glittenbergs im Januar 2013 auch noch eine beschwingte Cenerentola angesiedelt in den 1930er Jahren Es dirigierte Jesus Lopez Cobos 2014 folgte Rusalka Es dirigierte Jiri Belohlavek 2012 ubernahm Alexander Pereira die Intendanz der Salzburger Festspiele Bechtolf wurde Schauspieldirektor Gemeinsam mit Rolf und Marianne Glittenberg erarbeitete er 2012 die Urfassung von Hofmannsthal Strauss Ariadne auf Naxos im Haus fur Mozart mit Daniel Harding am Pult und zu dritt begannen sie 2013 einen neuen Da Ponte Zyklus diesmal mit Christoph Eschenbach als Dirigenten nachdem Franz Welser Most seine Mitwirkung abgesagt hatte Das gemeinsame Projekt stand unter keinem guten Stern und wurde nach Cosi fan tutte 2013 und Don Giovanni 2014 abgebrochen Peymann Kusej Moretti Bearbeiten Parallel zur intensiven Arbeit mit Bechtolf entstanden auch eine Reihe von interessanten Projekten mit anderen Regisseuren 2002 wurde Rolf Glittenberg von Claus Peymann dem langjahrigen Direktor des Burgtheaters und des Berliner Ensembles eingeladen bei den Salzburger Festspielen das Buhnenbild fur eine Peter Turrini Urauffuhrung zu gestalten Da Ponte in Santa Fe Am Zurcher Opernhaus ubernahm der Buhnenbildner eine Reihe weiterer Aufgaben 2003 arbeitete er erstmals mit Martin Kusej zusammen fur die Strauss sche Elektra dirigiert von Christoph von Dohnanyi Es folgten vier Arbeiten mit Nikolaus Harnoncourt am Pult 2004 ein exemplarischer Fidelio inszeniert von Jurgen Flimm 2006 Mozarts Fruhwerk La finta giardiniera in der Regie von Tobias Moretti 2007 und 2008 zwei weitere Kusej Inszenierungen Die Zauberflote und Genoveva Uwe Eric Laufenberg Bearbeiten 2015 waren die Glittenbergs gemeinsam mit dem Regisseur Uwe Eric Laufenberg fur eine Neuproduktion der Elektra von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss an der Wiener Staatsoper verantwortlich Der Paternoster mit den Leichen von Klytamnestra und Aegisth provozierte das konservative Publikum der Wiener Oper Diese Produktion fuhrte aber auch zu einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit dem Hessischen Staatstheater in Wiesbaden als deren Intendant Laufenberg seit 2014 fungiert Rolf Glittenberg gestaltete die Buhnenbilder fur mehrere Laufenberg Inszenierungen in Folge fur Wagners Tannhauser und der Sangerkrieg auf Wartburg 2017 Mozarts Idomeneo und dessen Titus 2019 in der Oper sowie im Schauspiel fur Kleists Zerbrochner Krug 2019 und die Beckett Trilogie Gluckliche Tage Warten auf Godot Endspiel Laufenbergs Antwort auf den Shutdown des Kulturlebens in Europa in Folge der COVID 19 Pandemie In den meisten Produktionen war seine Frau als Kostumbildnerin tatig Fur Herbst 2020 ist Shakespeares Konig Lear angekundigt In Wiesbaden begann auch die Zusammenarbeit mit Philipp M Krenn dem jungen Hausregisseur des Hessischen Staatstheaters fur die Schauspielfassung von Takis Wurgers Der Club fur Brittens Peter Grimes und fur Verdis Trovatore dessen Premiere COVID 19 bedingt verschoben werden musste Als Lehrer BearbeitenRolf Glittenberg lehrte an zwei Kunsthochschulen 1979 wurde er als Professor fur Buhnenbild an die Werkkunstschulen Koln berufen die spater in die Technische Hochschule Koln eingegliedert wurden Dort waren unter anderem Florian Etti Gisbert Jakel und Kaspar Zwimpfer seine Schuler 16 17 18 weiters die heutige Malerin Gabriele Heider Alexander Muller Elmau und Tony Strnad der heute als Designmanager TV Produktionsleiter und freischaffender Kunstler arbeitet Spater war er als Professor fur Buhnenbild an der Folkwang Universitat der Kunste in Essen verpflichtet Aus dem Kreis seiner fruheren Assistenten sind heute Kaspar Glarner Siegfried E Mayer Elke Scheuermann und Katrin Lea Tag als Buhnenbildner tatig Einladungen zum Berliner Theatertreffen BearbeitenFolgende Inszenierungen fur welche Rolf Glittenberg das Buhnenbild gestaltete wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen das Jahr steht fur die Premiere der jeweiligen Produktion 19 1973 Die See von Edward Bond am Munchner Residenztheater Regie Luc Bondy 1975 Die Schlacht von Heiner Muller am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg Regie Ernst Wendt 1975 Zwangsvorstellungen von Karl Valentin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg Regie Ulrich Heising 1977 Gespenster von Henrik Ibsen am Deutschen Schauspielhaus Hamburg Regie Luc Bondy 1979 Das Kathchen von Heilbronn von Heinrich von Kleist am Schauspiel Koln Regie Jurgen Flimm 1980 Gluckliche Tage von Samuel Beckett am Schauspiel Koln Regie Luc Bondy 1980 Yvonne die Burgunderprinzessin von Witold Gombrowicz am Schauspiel Koln Regie Luc Bondy 1982 Minna von Barnhelm von Gotthold Ephraim Lessing am Schauspielhaus Zurich Regie Jurgen Flimm 1984 Damonen von Lars Noren am Burgtheater Wien Regie Dieter Giesing 1986 Hanglage Meerblick von David Mamet am Schauspiel Stuttgart Regie Dieter Giesing 1989 Platonow von Anton Tschechow am Thalia Theater Hamburg Regie Jurgen Flimm 1995 Der Streit von Pierre Carlet de Marivaux am Thalia Theater Hamburg Regie Sven Eric BechtolfSiehe auch BearbeitenOpernbesetzungen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden ab 2014Literatur BearbeitenKurzbiographienGunter Meissner Hg Allgemeines Kunstlerlexikon S 178 Daniel Meyer Dinkgrafe Hg Who s Who in Contemporary World Theatre S 102InterviewsMarianne Zelger Vogt Wie klingende Raume entstehen NZZ 8 November 2004Nachweise Bearbeiten Theaterregisseur Luc Bondy gestorben In derstandard at Der Standard 28 November 2015 abgerufen am 5 Juni 2020 Peter von Becker Wie ein spater Sommergast Die Zeit 30 November 2015 Manfred Brauneck Die Welt als Buhne Geschichte des europaischen Theaters Funfter Band 2 Halfte des 20 Jahrhunderts Springer 2016 S 365 Die Zeit Hamburg Das Leben ein Alptraum der Tod ein Beamter Theater Macbeth in Koln Hamlet in Freiburg Kritik von Benjamin Henrichs 12 Februar 1982 Heinz Josef Herbort Was darf ein Regisseur Die Zeit Hamburg 22 August 1975 Daniela Elena Trummer Die Rezeption russischer Dramen am Wiener Burgtheater von 1955 bis 2005 Diplomarbeit an der Universitat Wien Oktober 2008 S 92 Hamburger Abendblatt Wie von Kindern erzahlt 21 Marz 1981 Dirk Grathoff Kleist Geschichte Politik Sprache Aufsatze zu Leben und Werk Heinrich von Kleists Springer 2013 S 149 Hier zit nach William C Reeve Kleist on Stage 1804 1987 McGill Queen s Press 1993 S 129 Nikolaus Merck Bernd Noack Theaterskandale Salzburg 2008 In www nachtkritik de Abgerufen im 1 Januar 1 Hellmuth Karasek Aschen und Diamant in Salzburg Der Spiegel Hamburg 17 August 1987 Frankfurter Allgemeine Zeitung Als Zeuge eines historischen Moments Kritik der zwanzig Jahre spater stattfindenden Neuinszenierung durch Christof Loy von Julia Spinola 1 August 2011 Der Standard Wien Deutscher Regisseur Johannes Schaaf gestorben 3 November 2019 taz Geplauder und zwei Tote Besprechung von Dirk Knipphals 9 Oktober 1995 Neue Zurcher Zeitung Der Mann die Frau Bergs Lulu zweiaktig im Opernhaus Zurich 10 Juli 2000 Bayerische Staatsoper Munchen FLORIAN ETTI abgerufen am 5 Juni 2020 Landestheater Linz Kurzbiographie Gisbert Jakel abgerufen am 5 Juni 2020 Kaspar Zwimpfer offizielle Website abgerufen am 5 Juni 2020 Berliner Theatertreffen Erweiterte Suche Rolf Glittenberg abgerufen am 7 Juni 2020Weblinks BearbeitenSalzburger Festspiele Kurzbiographie Stand Juli 2016 OperaBase Verzeichnis einiger Produktionen Rolf Glittenberg in der Internet Movie Database englisch Normdaten Person GND 108424182X lobid OGND AKS LCCN no2006112891 VIAF 66783010 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Glittenberg RolfKURZBESCHREIBUNG deutscher BuhnenbildnerGEBURTSDATUM 27 Juli 1945GEBURTSORT Melle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolf Glittenberg amp oldid 238252244