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Der Rheingaukreis war bis zum 31 Dezember 1976 ein Landkreis in Hessen Er war am 22 Februar 1867 im Regierungsbezirk Wiesbaden der preussischen Provinz Hessen Nassau gegrundet worden Kreisstadt war Rudesheim am Rhein Wappen Deutschlandkarte49 979027777778 7 9234027777778 Koordinaten 49 59 N 7 55 OBasisdaten Stand 1976 Bestandszeitraum 1867 1976Bundesland HessenRegierungsbezirk DarmstadtVerwaltungssitz Rudesheim am RheinFlache 271 72 km2Einwohner 61 100 30 Jun 1976 Bevolkerungsdichte 225 Einwohner je km2Kfz Kennzeichen RUDKreisschlussel 06 1 50Kreisgliederung 16 GemeindenLandrat Klaus Dinse CDU Lage vom Rheingaukreis in HessenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarkreise 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Landrate 3 2 Wappen 4 Gemeinden 5 Kfz Kennzeichen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Rheingaukreis erstreckte sich ursprunglich uber die Region am rechten Rheinufer zwischen Wiesbaden und Oberlahnstein Nach der Kreisreform von 1886 verlief die Kreisgrenze im Suden in der Fahrrinne des Rheins von Wiesbaden uber das Rheinknie am Binger Loch bis nach Lorchhausen und von dort durch den Taunus unter Einschluss von Ransel Wollmerschied und Espenschied sowie des Hinterlandswaldes im Norden zum Hof Mappen und dann uber die Hohen des Rheingaugebirges zum Walluftal wo er wieder an die Stadtgrenze Wiesbadens stiess Die Landgrenze des Rheingaukreises folgte im Wesentlichen dem Verlauf des Rheingauer Gebucks das dem Rheingau zur Zeit des Kurfurstentums Mainz im Mittelalter als Landwehr Schutz gab Nachbarkreise Bearbeiten Der Landkreis grenzte Ende 1976 im Nordwesten beginnend im Uhrzeigersinn an den Untertaunuskreis und an die kreisfreie Stadt Wiesbaden in Hessen sowie an den Landkreis Mainz Bingen und den Rhein Lahn Kreis in Rheinland Pfalz Geschichte Bearbeiten nbsp Kartenausschnitt mit dem Rheingaukreis 1905 Nach der Okkupation des Herzogtums Nassau durch Preussen im Deutschen Krieg Juli 1866 Verkundung der Annexion am 4 August wurde der neue Regierungsbezirk Wiesbaden bestehend aus Nassau und der ebenfalls einverleibten Freien Stadt Frankfurt nebst einigen Hessen Darmstadtischen Gebieten in 12 Kreise eingeteilt 1 Die bisherigen nassauischen Amter Rudesheim Eltville St Goarshausen und Braubach bildeten den Rheingaukreis Sitz des Landratsamts wurde das in diesem Kreisgebiet zentral gelegene Rudesheim am Rhein 2 Am 1 April 1886 trat die neue Kreisordnung der Provinz Hessen Nassau in Kraft Es wurden neue kleinere Kreise geschaffen Auch der Rheingaukreis wurde geteilt Die Amter Rudesheim und Eltville verblieben beim Rheingaukreis Rudesheim blieb Kreisstadt die Amter St Goarshausen und Braubach bildeten mit dem westlichen Teil des Amtes Nastatten ehemals Unterlahnkreis den neuen Kreis Sankt Goarshausen 3 In diesen Grenzen war der Rheingaukreis identisch mit dem Rheingau zu kurmainzischer Zeit und hatte eine Flache von 274 67 km 4 In der Folgezeit gab es nur eine kleine Anderung des Gebietsstandes und zwar offenbar im Zusammenhang mit der Zusammenlegung von Schlangenbad und Georgenborn im Jahr 1939 Bis dahin verlief die Grenze des Rheingaukreises am Warmen Bach entlang bis zur Walluf und damit mitten durch die heutige Ortslage von Schlangenbad Um mit Georgenborn ein zusammenhangendes Gemeindegebiet zu schaffen war es erforderlich aus der Gemarkung Rauenthal einen Streifen im Nordosten abzutrennen und an Schlangenbad abzutreten Seitdem wird die Flache des Rheingaukreises mit 272 km angegeben Das Staatliche Gesundheitsamt Rudesheim besonders dessen Leiter setzte sich wahrend der NS Diktatur fur die Zwangssterilisation von psychisch Kranken sowie Homosexuellen ein 5 Vom Jugendamt des Kreises wurden 1935 sogenannte Rheinlandbastarde Kinder die einen schwarzafrikanischen Elternteil hatten zur Sterilisation gezwungen 6 Nachdem 1939 Eibingen nach Rudesheim eingemeindet worden war umfasste der Rheingaukreis 24 Gemeinden darunter die vier Stadte Eltville Geisenheim Lorch und Rudesheim 7 Der Rheingaukreis lag nach dem Zweiten Weltkrieg als westlichster Zipfel in der Amerikanischen Besatzungszone verblieb beim Regierungsbezirk Wiesbaden und wurde somit Teil des Landes Hessen Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde die Zahl der Gemeinden des Landkreises durch eine Reihe von Zusammenschlussen bis Ende 1976 auf 16 verringert 8 Nach 110 jahrigem Bestehen verlor der Rheingaukreis seine Selbststandigkeit und wurde am 1 Januar 1977 mit dem Untertaunuskreis zum Rheingau Taunus Kreis zusammengeschlossen 9 Die Kreisstadt des bisherigen Untertaunuskreises Bad Schwalbach wurde Sitz der neuen Kreisverwaltung wegen ihrer zentralen Lage im Kreisgebiet Gleichzeitig wurden am 1 Januar 1977 auch noch weitere Gemeinden zusammengeschlossen Einwohnerentwicklung Bearbeiten Durch die preussische Kreisreform von 1886 wurde der Rheingaukreis deutlich verkleinert Jahr Einwohner Quelle1871 55 951 10 1900 36 691 7 1910 39 428 7 1925 39 673 7 1933 41 516 7 1939 40 697 7 1950 56 223 7 1960 58 100 7 1970 61 200 11 1976 61 100 12 Politik BearbeitenLandrate Bearbeiten 1867 1884 Anton Fonck 1884 1891 Kurt von Dewitz 1891 1920 Alfred Wagner 1920 1933 Julius Mulhens 1933 1937 Josef Kremmer 1937 1945 Otto Thone 13 1945 9999 Leopold Bausinger 1945 1946 Peter Paul Nahm 1901 1981 Landrat vom 18 Juni 1945 bis 30 Juni 1946 spater Staatssekretar im Bundesvertriebenenministerium 1946 1950 Hans Wagner Landrat vom 1 Juli 1946 bis 1 November 1950 vormals Burgermeister von Johannisberg 1950 1965 Leopold Bausinger 1899 1973 Landrat vom 2 November 1950 bis 1 Juli 1965 1965 1976 Klaus Dinse 1912 1994 Landrat vom 2 Juli 1965 bis 31 Dezember 1976 zuvor Burgermeister der Kreisstadt Rudesheim 14 Wappen Bearbeiten Im Dezember 1950 wurde dem Rheingaukreis durch das Hessische Staatsministerium das Recht zur Fuhrung eines Wappens verliehen 15 Gemeinden BearbeitenDie folgende Liste enthalt alle Gemeinden die dem Rheingaukreis nach 1886 angehorten sowie die Daten aller Eingemeindungen 7 8 Gemeinde eingemeindetnach Datum derEingemeindungAssmannshausen Rudesheim am Rhein 1 Januar 1977Aulhausen Assmannshausen 1 Oktober 1970Eibingen Rudesheim am Rhein 1 April 1939Eltville am Rhein StadtErbach Eltville am Rhein 1 Januar 1977Espenschied Lorch 1 Januar 1977Geisenheim StadtHallgarten Oestrich Winkel 1 Januar 1977Hattenheim Eltville am Rhein 1 Juli 1972Johannisberg Geisenheim 31 Dezember 1971KiedrichLorch StadtLorchhausen Lorch 1 Oktober 1971Martinsthal Eltville am Rhein 1 Januar 1977Mittelheim Oestrich Winkel 1 Juli 1972Niederwalluf Walluf 1 Oktober 1971Oberwalluf Walluf 1 Oktober 1971Oestrich Oestrich Winkel 1 Juli 1972Oestrich Winkel 1Presberg Rudesheim am Rhein 1 Januar 1977Ransel Lorch 1 Januar 1977Rauenthal Eltville am Rhein 1 Januar 1977Rudesheim am Rhein StadtStephanshausen Geisenheim 1 Januar 1977Walluf 2Winkel Oestrich Winkel 1 Juli 1972Wollmerschied Lorch 1 Januar 19771 Am 1 Juli 1972 gegrundet 2 Am 1 Oktober 1971 gegrundetKfz Kennzeichen BearbeitenAm 1 Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einfuhrung der bis heute gultigen Kfz Kennzeichen das Unterscheidungszeichen RUD zugewiesen Es leitet sich von der ehemaligen Kreisstadt Rudesheim am Rhein ab Es wird im Rheingau Taunus Kreis durchgangig bis heute ausgegeben Im Rheingau Taunus Kreis konnen sich Autofahrer seit Sommer 2013 zwischen einem Nummernschild mit RUD oder SWA entscheiden Weblinks BearbeitenKreisfeuerwehrverband Rheingau Die Geschichte des RheingaukreisesEinzelnachweise Bearbeiten GenWiki Regierungsbezirk Wiesbaden Karl Rolf Seufert Arbeitskreis 1000 Jahre Rheingau Hrsg ist ein feins Landlein Eine Kulturgeschichte des Rheingaus von den Anfangen bis zur Gegenwart Eltville am Rhein 1983 S 136 ff Kreisordnung fur die Provinz Hessen Nassau 1886 Digitalisat Staats und Kommunal Adress Handbuch fur den Regierungsbezirk Wiesbaden fur 192 13 Ubersicht auf Seite 28 Rudesheim Staatliches Gesundheitsamt Topografie des Nationalsozialismus in Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Rudesheim Jugendamt Kreis Rheingau Topografie des Nationalsozialismus in Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b c d e f g h i Michael Rademacher Rheingau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b Rheingau Taunus Kreis Historisches Ortslexikon In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 376 Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen Nassau und ihre Bevolkerung 1871 Statistisches Jahrbuch fur die Bundesrepublik Deutschland 1972 Statistisches Jahrbuch fur die Bundesrepublik Deutschland 1977 preussische Landrate Gesellschaft fur Geschichte des Weines Dinse Klaus Verleihung des Rechts zur Fuhrung eines Kreiswappens an den Rheingaukreis Regierungsbezirk Wiesbaden vom 7 Dezember 1950 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1950 Nr 51 S 530 Punkt 972 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 945 kB Ehemalige Landkreise im Regierungsbezirk Wiesbaden Die Landkreise im Regierungsbezirk Wiesbaden der preussischen Provinz Hessen NassauBiedenkopf Dillkreis Limburg Oberlahnkreis Obertaunuskreis Oberwesterwaldkreis Rheingaukreis Sankt Goarshausen Unterlahnkreis Untertaunuskreis Unterwesterwaldkreis Usingen Wetzlar1886 aufgelost Mainkreis 1910 aufgelost Frankfurt 1928 aufgelost Hochst Konigstein Wiesbaden 1933 aufgelost WesterburgEhemalige Landkreise im Land Hessen 1972 aufgelost Landkreis Alsfeld Landkreis Budingen Kreis Erbach Landkreis Friedberg Landkreis Hersfeld Landkreis Hofgeismar Landkreis Hunfeld Landkreis Lauterbach Obertaunuskreis Landkreis Rotenburg Landkreis Usingen Landkreis Wolfhagen 1973 aufgelost Landkreis 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