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Der Kreis Konigstein war ein wahrend der Alliierten Rheinlandbesetzung eingerichteter Kreis im Regierungsbezirk Wiesbaden der seinerzeit Teil der preussischen Provinz Hessen Nassau war und vom 31 Januar 1919 bis zum 30 September 1928 bestand Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksAllgemeines BearbeitenDer Kreis Konigstein bestand aus den zwei Stadten Konigstein im Taunus und Kronberg im Taunus 20 Gemeinden des Obertaunuskreises Altenhain Ehlhalten Eppenhain Eppstein Falkenstein Fischbach Glashutten Hornau Kelkheim Mammolshain Neuenhain Niederhochstadt Oberhochstadt Ruppertshain Schlossborn Schneidhain Schonberg Schwalbach Stierstadt und Weisskirchen sowie sechs Gemeinden des Landkreises Usingen Niederems Oberems Niederreifenberg Oberreifenberg Seelenberg und Wustems Er entsprach geographisch weitgehend dem vor der Grundung des Obertaunuskreises bestehenden nassauischen Amt Konigstein Kreisstadt war Konigstein Geschichte Bearbeiten nbsp Notgeld Kreis Konigstein nbsp Abzug der Besatzungstruppen aus KonigsteinAm 11 November 1918 am Ende des Ersten Weltkrieges wurde im Waffenstillstandsabkommen von Compiegne vereinbart dass die linksrheinischen Gebiete sowie die rechtsrheinischen Gebiete in einem 30 km Radius um strategische Bruckenkopfe hier der Bruckenkopf Mainz durch franzosische Truppen besetzt werden sollten Im Friedensvertrag von Versailles vom 28 Juni 1919 wurde diese Besetzung im Artikel 428 auf eine Dauer von 15 Jahren festgeschrieben Am 14 Dezember 1918 wurde Konigstein und das Gebiet des kunftigen Notkreises durch franzosische Truppen besetzt Besatzungstruppe war das franzosische 287 Infanterie Regiment 287e regiment d infanterie mit 1800 Mann und 250 Pferden zum Vergleich Konigstein hatte 2900 Einwohner Von diesen wurde ein Bataillon in Falkenstein eines in Kronberg und der Rest in Konigstein selbst stationiert Die besetzte Zone reichte im Nordosten bis Oberreifenberg und schloss weite Teile des Obertaunuskreises ein Da die Abgrenzung des Gebietes nach militarischen Erwagungen und ohne Berucksichtigung der Verwaltungsgrenzen erfolgt war ergab sich eine faktische Trennung der Verwaltung innerhalb der besetzten Zone und ausserhalb Dem trug die Grundung des Kreises Konigstein durch die Verordnung vom 23 Dezember 1918 Rechnung Aufgrund der Befristung der Besetzung war der Kreis bewusst als vorlaufig angelegt Er wird in der historischen Fachliteratur auch als Hilfskreis Konigstein bezeichnet Landrat des Kreises Konigstein war seit 1918 Anton Jacobs zunachst provisorisch und im Juni 1922 definitiv der Burgermeister von Konigstein von 1908 bis 1919 die Amtsgeschafte in Konigstein fuhrte der 1 Beigeordnete Ludwig Bruhl bis 1923 kommissarisch danach wurde Dr Bruno Beyer Burgermeister Die eigentliche Macht im Kreis lag aber nicht beim Landrat sondern bei der franzosischen Kreisdelegation Kreisdelegierter war zunachst Rittmeister Clouet des Pesrouches dann Hauptmann Cabanier Oberst de St Julien und 1921 bis 1925 Oberst Romieu Auch wurde in Konigstein das Militargericht Konigstein eingerichtet Dieses behandelte bis zu seiner Auflosung 594 Strafverfahren aus dem Gebiet des Notkreises fur Zivilverfahren bestand weiter das Amtsgericht Konigstein im Taunus Der Kreis Konigstein war in seiner okonomischen Entwicklung durch die Besetzung spurbar eingeschrankt Seine Grenze zu den Nachbarkreisen bildete die Zollgrenze des besetzten Gebietes Zusatzlich trug der Kreis die Lasten der Besetzung Dies betraf insbesondere die Stadt Konigstein als Garnisonsstadt Der Kreis blieb aber Teil des deutschen Wirtschaftsgebietes In der Inflation 1923 war daher auch der Kreisausschuss des Kreises Konigstein gezwungen Notgeld auszugeben Der Kurbetrieb in Konigstein war weitgehend zusammengebrochen da die wichtigsten Hotels fur die Besatzungstruppen beschlagnahmt worden waren Dies betraf das Offiziersgenesungsheim in Falkenstein die Hotels Bender Prokasky Taunusblick Parkhotel das fruhere Hotel Pfaff Pension Haus Adolph und die Billtalhohe Die Villa Borgnis wurde als Offizierskasino genutzt Auch der Bau der Kasernen gegenuber dem Hotel Konigsteiner Hof dem fruheren Grand Hotel schreckte potentielle Gaste ab Am 15 Mai 1919 besuchte Marschall Foch den Kreis und nahm eine Parade in Konigstein ab Nach dem Abschluss des Friedensvertrages wurden die Besatzungstruppen schrittweise reduziert 1920 bis 1923 waren es etwa 400 Mann Danach stieg die Zahl der Besatzungssoldaten wieder auf 500 Mann um bis 1925 auf etwa 250 zu sinken Am 22 Oktober 1923 reisten separatistische Anhanger einer Rheinischen Republik aus dem ganzen Rheinland nach Wiesbaden wo am Folgetag eine Grossdemonstration mit 2500 Teilnehmern stattfand In den Folgetagen zogen die Separatisten nach Kronberg und Soden ohne dort auf grossere Unterstutzung zu stossen Am 29 Oktober besetzten sie in der Kreisstadt Konigstein Landratsamt Rathaus und Post plunderten die Kassen und riefen die Rheinische Republik aus Auch hier erhielten sie keine Unterstutzung aus der Bevolkerung Lediglich die Besetzungsmacht unterstutzte sie mit Essen und Munition Am 2 November mussten sie Konigstein verlassen Im Rahmen der Neuordnung der Kreise im Rhein Main Gebiet wurde der Kreis am 1 Oktober 1928 aufgelost und auf den Main Taunus Kreis sowie den Obertaunuskreis aufgeteilt Siehe auch BearbeitenKreisreformen in PreussenLiteratur BearbeitenBeate Grossmann Hofmann Und wieder einmal Franzosen in Konigstein Leben unter franzosischer Besatzung 1918 bis 1925 In Jahrbuch Hochtaunus 2015 ISBN 978 3 95542 110 6 S 87 92 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alliierte Rheinlandbesetzung in Konigstein im Taunus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tabellarische Geschichte des Kreises Konigstein Waffenstillstandsabkommen FriedensvertragEhemalige Landkreise im Regierungsbezirk Wiesbaden Die Landkreise im Regierungsbezirk Wiesbaden der preussischen Provinz Hessen NassauBiedenkopf Dillkreis Limburg Oberlahnkreis Obertaunuskreis Oberwesterwaldkreis 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