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Pieszcz deutsch Peest ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern Es gehort zur Landgemeinde Postomino Pustamin im Kreis Slawno Schlawe Pieszcz Pieszcz Polen PieszczBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat SlawienskiGmina PostominoFlache 19 88 km Geographische Lage 54 27 N 16 47 O 54 4582 16 7768 Koordinaten 54 27 30 N 16 46 36 OHohe 25 30 m n p m Einwohner 507 2011 1 Postleitzahl 76 113Kfz Kennzeichen ZSLWirtschaft und VerkehrStrasse Sycewice DK 6 Palowo TynEisenbahn Bahnstrecke Stargard Szczecinski Gdansk Bahnstation Sycewice 7 km Nachster int Flughafen Flughafen DanzigVerwaltungBurgermeister Zenon Morka Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Ortsgliederung bis 1945 4 Sohne und Tochter des Ortes 5 Amtsbezirk Peest 6 Kirche 6 1 Kirchengemeinde 6 2 Pfarrkirche 6 3 Pfarrer 7 Schule 8 Verkehr 9 Literatur 10 Weblinks 11 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDie Ortschaft liegt in Hinterpommern etwa 13 Kilometer nordostlich der Stadt Schlawe Slawno Der Ort befindet sich in einer ebenen Landschaft etwa 25 bis 30 Meter uber NN Durch den Ort fliesst die Motz oder Stolper Motze Moszczeniczka 2 die bei Bruskowo Wielkie Gross Bruskow entsteht und stromaufwarts hinter Peest in die Wipper Wieprza mundet Nachbarorte sind im Norden Mozdzanowo Mutzenow und im Osten Swolowo Schwolow und Gac Gatz elle bereits in der Woiwodschaft Pommern liegend Im Suden grenzt Pieszcz an Palowo Alt Paalow Nosalin Nitzlin sowie Staniewice Stemnitz und im Westen an Tyn Thyn und Postomino Pustamin Geschichte Bearbeiten nbsp Peest sudwestlich von Stolpmunde an der Ostsee linke Bildhalfte durch Anklicken vergrosserbar westlich von Stolp und nordostlich von Schlawe auf einer Landkarte von 1910 nbsp Dorfkirche bis 1945 evangelisch Das Dorf Peest fruher auch Peist war Stammsitz des pommerschen Adelsgeschlechtes von Below das dort bereits 1335 genannt ist 3 Es gab zwei Rittersitze die zwei Familien von Below besassen Durch Einheirat des Jacob Doring von Krockow 1637 ging an diesen der grossere Anteil mit zwei Drittel der Grundflache und dem gesamten Waldbestand Mit den Gutern Thyn Paalow und Nitzlin bildete der Lehenskomplex ein Erbschenkenamt das spater die Grafen von Krockow innehatten Gut Peest A Von 1637 bis 1945 war dieses Gut im Besitz derer von Krockow seit 1786 Grafen von Krockow deren Familien der preussischen Armee zahlreiche Offiziere stellten Die schwierigen Bodenverhaltnisse machten kaum Ackerbau viel eher Viehzucht und Milchwirtschaft moglich Letzter Herr auf Peest A war Hans Graf von Krockow 1945 Gut Peest B Unter den Besitzern war Gerd Heinrich von Below Prasident des Hofgerichts Stargard nach dessen Tod es 1743 an seinen Bruder den Landrat Heino Friedrich von Below kam Nach dessen Tod 1750 erbten seine beiden Sohne die sich 1763 so verglichen dass Peest an den spateren Obersten Gerd Bogislav von Below allein kam Das Gut war bis 1847 in von Belowschem Besitz als es an Johann Ferdinand Zarnke verkauft wurde Infolge seiner ausserordentlich schwierigen Boden und Witterungsverhaltnisse hat es in der Folgezeit neunmal den Eigentumer gewechselt Von 1913 bis 1918 war William von Simpson Autor des Buches Die Barrings 1937 aus Georgenburg in Ostpreussen Besitzer die Erlebnisse auf einem Ritt von Peest bis nach Konstantinopel fasste er in dem 1916 erschienenen Werk Im Sattel vom Ostseestrand bis zum Bosporus zusammen und von ihm kaufte der Diplomlandwirt und Tierzuchtdirektor Joachim Deicke das Gut und wurde letzter Herr auf Peest B 1945 Im Jahre 1818 lebten in Peest 536 Einwohner Ihre Zahl stieg bis 1905 auf 859 und betrug 1939 noch 720 191 Haushaltungen Am 8 Marz 1945 erfolgte die Besetzung von Peest durch die Rote Armee Fur die Bevolkerung war eine Flucht unmoglich Peest kam in den Danziger Kessel zu liegen Ost und Westpreussische Familien waren aus ihrer Heimat hierher geflohen und wurden zum Teil mit den ortsansassigen Burgern verschleppt oder kamen durch andere Schikanen um Im Sommer 1945 normalisierte sich das Leben allmahlich etwas Wilhelm Harder wurde Burgermeister unter russischem Kommando Zunachst blieben die Deutschen noch als Arbeiter auf den Gutern Als die Polen im Dorf Einzug hielten versuchten viele deutsche Familien zu entkommen Ein grosser Teil blieb jedoch und es gelang das Leben im Ort zu normalisieren Die Guter Peest A und B waren zunachst zusammengelegt Der russische Kommandant wohnte im Gutshaus Peest B 1952 wurden die Guter von den Polen ubernommen Die letzten deutschen Familien verliessen 1957 den Ort der inzwischen Pieszcz hiess und heute ein Ortsteil der Gmina Postomino im Powiat Slawienski in der Woiwodschaft Westpommern bis 1998 Woiwodschaft Stolp ist Ortsgliederung bis 1945 BearbeitenVor 1945 gehorten zur Gemeinde Peest sechs Ortschaften bzw Wohnplatze Hammermuhle polnisch Tluki Wassermuhle Getreide und Sagemuhle an der Motz kurz vor deren Einmundung in die Wipper 1940 abgebrannt Besitzerin Luise Grafin von Krockow gesch von Seebeck 1 Landhaus Stallungen Arbeiterhaus 1 Bauernhof 15 Hektar leichter Boden Henningswalde Ilnica 5 Bauernhofe 4 Kilometer nordlich des Dorfes Prettmin Przetmino Weidegnossenschaft 2 Kilometer nordlich des Dorfes Ziegelei Forsthaus Glinka ehemalige Ziegelei dann Gutsfortsrei des Gutes Peest A Eichenrode Chelmki Vorwerk von Gut Peest A 2 Landarbeiterhauser Louisenhof Niesiedlin Vorwerk Gutsschaferei Gut Peest ASohne und Tochter des Ortes BearbeitenGerd Bogislav von Below 1726 1786 preussischer Offizier Trager des Pour le Merite Hans Kaspar von Krockow 1700 1759 preussischer OffizierAmtsbezirk Peest BearbeitenPeest bildete vor 1945 mit den Gemeinden Alt Paalow Neu Paalow Nitzlin und Stemnitz das Amt Peest im Landkreis Schlawe i Pom im Regierungsbezirk Koslin der preussischen Provinz Pommern Der letzte Amtsvorsteher vor 1945 war Karl Bottcher Die Amtsgemeinden mit Ausnahme von Stemnitz waren auch zum Standesamt Peest miteinander verbunden Amtsgerichtsbereich war Schlawe Kirche BearbeitenKirchengemeinde Bearbeiten Die Bevolkerung von Peest war vor 1945 uberwiegend evangelisch Das Dorf bildete mit Thyn eine eigene Kirchengemeinde und zusammen mit der Filialgemeinde Paalow bestehend aus Alt Paalow Neu Paalow und Nitzlin das Kirchspiel Peest im Kirchenkreis Schlawe der Kirchenprovinz Pommern in der Kirche der Altpreussischen Union Im Jahre 1940 zahlte das Kirchspiel Peest insgesamt 2100 Gemeindeglieder Das Kirchenpatronat lag bei den beiden Rittergutsbesitzern Hans Graf Krockow Peest A und Joachim Deicke Peest B Am 12 Juni 1941 brannte das Pfarrhaus nieder Der Wiederaufbau wurde vom NSDAP Kreisleiter untersagt Auf dem stehen gebliebenen Kuchenanbau wurde ein Raum fur den Pfarrer eingerichtet in dem er sich aufhielt wenn er von der 40 Kilometer entfernten Notwohnung in Besswitz Landkreis Rummelsburg zur Peester Gemeinde kam Nach 1945 war das kirchliche Leben der evangelischen Deutschen in Peest und Umgebung noch bis 1957 lebendig Zahlreiche ehrenamtliche Frauen und Manner versahen zum Teil sogar mit Einwilligung des polnischen evangelischen Bischofs in Zoppot Dienste und Aufgaben Seit 1945 ist der grosste Teil der Einwohner von Pieszcz romisch katholisch Seitens der katholischen Kirche wurden ab 1977 in der vormals evangelischen Kirche katholische Gottesdienste gehalten Die auch heute wieder selbstandige Kirchengemeinde Pieszcz gehort mit den Kirchengemeinden Radoslaw Coccejendorf und Staniewice Stemnitz zur Pfarrei Slawsko Alt Schlawe im Dekanat Slawno im Bistum Koslin Kolberg der Katholischen Kirche in Polen Evangelische Kirchenglieder gehoren heute zum Kirchspiel Slupsk Stolp in der Diozese Pommern Grosspolen der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Pfarrkirche Bearbeiten nbsp Dorfkirche Ruckseite Die Peester Pfarrkirche und heutige Dorfkirche von Pieszcz wurde zum Ende des 15 Jahrhunderts mit Satteldach und massivem Westturm gebaut 1625 erfolgten bedeutende Umbauten An der Sudseite der Kirche war ein Chor mit Patronatsloge derer von Krockow darunter die Gruft derer von Below und von krockow Bis zum 19 Jahrhundert bestand ein zweiter Chor der Familie von Below Das Gestuhl der Gutsfamilie Deicke stand auf der Empore an der Nordseite Nach dem Krieg wurde das evangelische Gotteshaus zugunsten der katholischen Kirche enteignet Am 25 August 1977 wurde sie neu geweiht und erhielt den Namen Podwyzszenia Krzyza Swietego Heilige Kreuzerhohung Derzeitiger Pfarrer ist Cezary Filimon Pfarrer Bearbeiten Daniel Grantz Johann Wichmann ab 1600 Nikolaus Crusius ab 1641 Peter Kirchhof 1646 1652 Christian Zulichius 1652 1658 Joachim Muller 1658 1686 Michael Pontanus 1688 1717 Johann Jakob Schmid 1718 1747 Johann Christoph Derling 1747 1791 Friedrich Daniel Haacke 1791 1822 Dr phil Karl Ballandt 1822 1830 Johann Georg Gottlieb Richter 1830 1887 Wilhelm Friedrich Gurr 1888 1903 Hugo Tschierschky 1903 1930 zuletzt auch Superintendent des Kirchenkreises Schlawe Bernhard Gensch 1934 1946Schule BearbeitenIn Peest bestand vor 1945 eine Volksschule mit zwei Klassenzimmern sowie Lehrerwohnungen mit Scheune und Stall Hier unterrichteten zwei Lehrer zuletzt Hauptlehrer Dahms und Lehrer Notzke Nach 1945 gab es fur die Kinder der gebliebenen deutschen Bewohner von Pieszcz und der Fluchtlinge aus Ost und Westpreussen speziellen Unterricht der von 1952 bis 1957 von der aus Franzen Wrzaca stammenden Lehrerin Erna Teschke gehalten wurde Verkehr BearbeitenDer Ort ist zu erreichen von der polnischen Landesstrasse 6 ehemalige Reichsstrasse 2 heute auch Europastrasse 28 Danzig Stettin auf einer Nebenstrasse die bei Sycewice Zitzewitz nach Norden abzweigt und uber Pieszcz hinaus nach Tyn Thyn an der Strasse Slawno Postomino fuhrt Bahnstation ist heute nur noch Sycewice Zitzewitz an der Bahnstrecke Stargard Szczecinski Gdansk nachdem die Bahnstation Staniewice Stemnitz an der fruheren Reichsbahnstrecke Schlawe Stolpmunde aufgrund der Demontage 1945 nicht mehr existiert Literatur BearbeitenLudwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinter Pommern Teil II Band 2 Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Konigl Landescollegien in Cosslin gehorigen Hinterpommerschen Kreise Stettin 1784 S 879 880 Absatz 45 Der Kreis Schlawe Ein pommersches Heimatbuch hrsg von Manfred Vollack 2 Bande Husum 1988 1989 Ernst Muller Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 2 Teil Stettin 1912 Weblinks BearbeitenDie Gemeinde Peest im ehemaligen Kreis Schlawe in Pommern Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Amtsbezirk Peest Rolf Jehke 2011 Fussnoten Bearbeiten Daten zu Pieszcz auf der Seite citypopulation de Wilhelm Hoffmann Encyklopadie der Erd Volker und Staatenkunde Band 2 Leipzig 1866 S 1618 Ludwig Wilhelm Bruggemann Hrsg Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinter Pommern Band 2 Stettin 1784 S 879 nbsp Commons Pieszcz Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gmina Postomino Ortsteile Bylica Schonenberg Chudaczewo Alt Kuddezow Dzierzecin Dorsenthin Gorsko Gorshagen Jaroslawiec Jershoft Jezierzany Neuenhagen Amt Kanin Kannin Karsino Karzin Korlino Korlin Krolewo Krolow Lacko Lanzig Marszewo Marsow Maslowice Masselwitz Mazow Meitzow Nacmierz Natzmershagen Nosalin Nitzlin Palowko Neu Paalow Palowo Alt Paalow Pienkowko Neu Pennekow Pienkowo Pennekow Pieszcz Peest Postomino Pustamin Rusinowo Rutzenhagen Staniewice Stemnitz Tyn Thyn Wilkowice Wilhelmine Wszedzien Scheddin Zlakowo Schlackow Weitere Ortschaften Chelmno Slowienskie Gollenberg Chudaczewko Neu Kuddezow Czarna Buda Dolek Gorka Klosnik Niederwald Krolewice Krolowstrand Krolewko Neu Krolow Lezek Lanziger Landchen Mszane Gross Waldhof Maszanka Klein Waldhof Nosalinek Neu Nitzlin Nowe Lacko Neu Lanzig Przybudowka Krolewo Korliner Landchen Radziskowo Fluchtenhagen Ronino Ronneberg Tluki Hammermuhle Wicko Morskie Vietzkerstrand Wykroty Grunhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pieszcz 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