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Slawsko deutsch Alt Schlawe fruher auch Altenschlawe ist ein Dorf in der Landgemeinde Slawno Schlawe im Kreis Slawno der polnischen Woiwodschaft Westpommern Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsname 3 Geschichte 3 1 Demographie 4 Ortsgliederung bis 1945 5 Amtsbezirk Alt Schlawe 6 Kirche 6 1 Kirchspiel Pfarrei 6 2 Pfarrkirche 6 3 Pfarrer 7 Schule 8 Verkehr 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Bauerndorf liegt in Hinterpommern am linken Ufer der Wipper Wieprza drei Kilometer nordostlich der Kreisstadt Slawno Schlawe Nachbarorte sind im Westen und Norden Slawno Radoslaw Coccejendorf Tokary Deutschrode und Staniewice Stemnitz im Osten und Suden Wrzesnica Freetz und Warszkowo Alt Warschow Im Suden des Dorfes erstreckt sich ein Wiesengelande entlang der Wipper mit etwa 15 Metern uber NN im Norden und Westen Ackerland etwa 30 Meter uber NN und im Osten Heidelandschaft Kurz nach dem Ortsausgang in Richtung Staniewice befindet sich der fruher so genannte Alt Schlawer See nbsp Kirchdorf Alt Schlawe Alten Schlawe mit dem Worbel Schlossberg am linken Ufer der Wipper 1 ostlich von Rugenwalde und nordostlich von Schlawe auf einer Landkarte von 1793 nbsp Flussabschnitt der Wipper zwischen Schlawe und Alt Schlawe in dem sich die Burg Schlawe im 15 Jahrhundert befunden hatte auf einer Landkarte des 19 Jahrhunderts Bei Alt Warschow ist der Rest eines ehemaligen Flussverlaufs eingezeichnet Nach der Landkarte von 1793 durfte sich hier in der Nahe der Worbel Schlossberg befunden haben nbsp Dorfkirche von Alt SchlaweOrtsname BearbeitenDer Ortsname leitet sich her von der Burg Schlawe die 1186 am linken Ufer der Wipper zwischen der Stadt Schlawe und dem Dorf Alt Schlawe auf einer Bodenerhohung angelegt wurde dem Schlossberg im Volksmund in der Neuzeit der Worbel genannt 1 Namensformen sind Zlavinia 1186 und Sclawena 1265 dann auch Alten Schlawe oder Alten Schlage Bis 1317 bezeichnet der Name Schlawe stets die Burg erst danach die neu gegrundete Stadt Schlawe Geschichte BearbeitenDas Dorf Alt Schlawe wurde an der Statte der einstigen Burg Schlawe errichtet die 1186 als Burg Zlavinia zuerst erwahnt wurde Sie war Sitz der Nachkommen des Herzogs Ratibor I von Pommern 1271 wurde Detlev von Schlezen erster Vogt auf der Burg und 1273 nahm Herzog Mestwin II von Pommerellen die Burgen im Lande Stolp und Schlawe vom Markgrafen von Brandenburg zu Lehen Seit Anfang des 13 Jahrhunderts gab es ausser der Burg ein Ordenshaus der Johanniter Die Komturei der Johanniter hatte ihren Sitz auf der Burg 2 1402 wurde das Schloss von Schlawer Burgern zerstort und der Name Alt Schlawe Olden Slawe von Herzog Bogislaw VIII erwahnt Als Relikte der ehemaligen Burganlage sollen am Schlossberg gegen Ende des 18 Jahrhunderts noch ein halber Wall und ein Wassergraben vorhanden gewesen sein 1 Demnach durfte sich die Burgstelle auf einer von Uberschwemmungen weitgehend verschonten niedrigen Anhohe in unmittelbarer Nahe der Wipper befunden haben Ob die Burgstelle noch heute am linken Ufer der Wipper zu suchen ist steht in Frage da sich der Verlauf des Flussbetts zwischen Schlawe und Alt Schlawe spater verandert haben konnte Der Wall und der Ringgraben sollen Ende des 19 Jahrhunderts eingeebnet worden sein Die altesten Hofe des Dorfes waren seit dem 16 Jahrhundert in Familienbesitz Um 1780 war Altenschlawe ein sogenanntes ritterfreies Vorwerk mit 637 Morgen Land 3 Mit 38 Feuerstellen Haushalten war das Dorf eines der grossten Dorfer des Domanenamtes Rugenwalde Nachdem der Pachtvertrag mit dem Rugenwalder Amt im Jahr 1804 ausgelaufen war wurde der Domanenpachter gegen einmalige Zahlung eines Geldbetrags in Hohe von 8010 Talern in den Erbstand versetzt 4 Bei dieser Gelegenheit wurden Bauern die im Vorwerk bisher dienstpflichtig gewesen waren ihrer Dienstpflicht entbunden 1818 lebten hier 411 Einwohner deren Zahl bis 1895 auf 1046 stieg und 1939 noch 852 betrug Anfang Marz 1945 besetzte die Rote Armee ohne Widerstand das Dorf Beim Beschuss der Stadt Schlawe gingen dann in Alt Schlawe Gehofte und die Muhle in Flammen auf Nach Kriegsende wurde Alt Schlawe zusammen mit ganz Hinterpommern von der sowjetischen Besatzungsmacht gemass dem Potsdamer Abkommen der Verwaltung der Volksrepublik Polen unterstellt Ab Juni 1945 wurden die Hauser und Hofe von polnischen und ukrainischen Zuwanderern besetzt und ubernommen die anfangs vorwiegend aus Gebieten ostlich der Curzon Linie kamen Danach begann die wilde Vertreibung der einheimischen Bevolkerung durch das kommunistische polnische Regime Viele Alt Schlawer wurden verschleppt oder gelangten erst Ende Dezember 1946 in den Westen Unter der Bezeichnung Slawsko ist das Dorf Alt Schlawe heute Teil der Gmina Slawno im Powiat Slawienski der Woiwodschaft Westpommern bis 1998 Woiwodschaft Stolp mit 860 Einwohnern Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1818 411 Kirchdorf mit Mutterkirche in koniglichem Besitz 5 1852 793 6 1864 987 am 3 Dezember auf einer Gesamtflache von 4266 Morgen 7 1867 1060 am 3 Dezember 8 1871 997 am 1 Dezember davon 996 Evangelische eine katholische Person 8 1895 10461910 887 am 1 Dezember Dorf mit Molkerei Muhle und Ziegelei 9 10 1925 844 11 1933 813 11 1939 853 11 Anzahl Einwohner nach Ende des Zweiten Weltkriegs Jahr Einwohner Anmerkungen2005 ca 860Ortsgliederung bis 1945 BearbeitenZur Gemeinde Alt Schlawe gehorten vor 1945 zwei Wohnplatze Alt Schlawe Ziegelei 1 2 Kilometer ostlich in Richtung Freetz gelegen zugehorig war das Sagewerk von Max Heining Coccejendorf Bahnhof 2 5 Kilometer nordwestlich an der Strasse nach Coccejendorf kleiner Abbauten zwei grossere Gehofte vier kleine Hofe Amtsbezirk Alt Schlawe BearbeitenMit den Gemeinden Coccejendorf Radoslaw und Neu Warschow Warszkowko bildete Alt Schlawe vor 1945 das Amt Alt Schlawe Es gehorte zum Landkreis Schlawe i Pom im Regierungsbezirk Koslin der preussischen Provinz Pommern Standesamtlich war Coccejendorf nach Alt Schlawe integriert das im Ubrigen zum Amtsgericht Schlawe rechnete Kirche BearbeitenKirchspiel Pfarrei Bearbeiten Die Bevolkerung von Alt Schlawe war vor 1945 ausnahmslos evangelischer Konfession Das Dorf war Pfarrsitz fur das gleichnamige Kirchspiel zu dem ausser der Kirchengemeinde Alt Schlawe mit Deutschrode Tokary auch die Kirchengemeinden Freetz Wrzesnica und Stemnitz Staniewice mit Wilhelmine Wilkowice gehorten Im Jahre 1940 zahlte das gesamte Kirchspiel 2904 Gemeindeglieder von denen 970 zur Kirchengemeinde Freetz und 954 zur Kirchengemeinde Stemnitz rechneten Bis 1928 gehorte das Kirchspiel zum Kirchenkreis Rugenwalde Darlowo danach zum Kirchenkreis Schlawe Slawno der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreussischen Union Seit 1945 leben in Slawsko uberwiegend romisch katholische Einwohner Die Romisch katholische Kirche in Polen errichtete hier am 24 Januar 1986 eine eigene Pfarrei die dem Dekanat Slawno im Bistum Koslin Kolberg zugeordnet war Etwa 2000 Gemeindeglieder gehoren zu ihr die auf insgesamt vier Kirchengemeinde verteilt sind neben der Mutterkirche Slawsko die Filialkirchen Pieszcz Peest Radoslaw Coccejendorf und wie schon vor 1945 Staniewice Stemnitz Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehoren zum Pfarramt Koszalin Koslin bzw Slupsk Stolp in der Diozese Pommern Grosspolen der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Pfarrkirche Bearbeiten nbsp Grundriss der DorfkircheBereits im 14 Jahrhundert wurde die schlichte Backsteinkirche als dreischiffige Hallenkirche mit grossem massiven Westturm auf einer Anhohe errichtet 1489 wurde sie nachdem der Ort an Bedeutung verloren hatte in einfacher Form fertiggestellt 12 Einzelne Teile wie Fenster Turm Giebel und Sudeingang wurden erneuert Der grosse Satteldachturm weist einige sich nach innen erweiternde Unterbrechungen auf die auf eine Benutzung des Turms fur Verteidigungszwecke schliessen lassen Eindrucksvoll war vor 1945 der dreiteilige Renaissance Altaraufbau der Taufstein aus Granit und die Messing Taufschlae mit Reliefdarstellungen aus dem Jahr 1697 Seit mehr als vierhundert Jahren als evangelisches Gotteshaus genutzt wurde die Alt Schlawer Kirche nach 1945 zugunsten der katholischen Kirche enteignet Am 22 Juli 1947 wurde sie neu geweiht und als Kosciol sw Piotra i Pawla dem Patrozinium St Peter und Paul unterstellt Pfarrer Bearbeiten Bis 1656 wohnten die Geistlichen in Schlawe erst Pfarrer Schuzius baute sich in Alt Schlawe eine Wohnung zum Pfarrhaus aus Vor 1945 amtierten hier 17 deutsche evangelische Geistliche nach 1945 bisher 8 polnische katholische Amtstrager Matthias Lubbecke 1568 Matthias Venzcke bis 1594 Johann Hilzimer seit 1595 Martin Miscius Miscke seit 1606 Henning Schuzius 1656 1673 Georg Nazius 1674 1704 Andreas Wilde 1705 1722 Michael Johann Vaternahm 1723 1728 Johann Ehrenreich Linck 1729 1751 Jakob Lorenz Fabricius 1752 1804 Franz Ferdinand Mansuetus Buchholtz 1805 1845 Otto Julius Eduard Dennert 1846 1850 Ernst Ludwig Ferdinand Dreist 1851 1864 Georg Albert Comolle 1865 1904 Hugo Adolf Albert Kersten seit 1904 Ernst Braun Paul Hollatz 1927 1945Katholische Pfarrer seit 1945Teofil Olowek 1963 1969 Jacek Kamzela 1969 1971 Stefan Olow 1971 1973 Wladyslaw Milewski 1982 1991 Miroslaw Kosior 1991 1999 Jan Jasinski 1999 2003 Cezary Filimon seit 2003Schule BearbeitenDie Alt Schlawer Schule bestand aus zwei Gebauden mit drei Klassenzimmern und drei Lehrerwohnungen Jeweils zwei bis drei Jahrgange wurden in einem Klassenraum unterrichtet Die letzten Hauptlehrer vor 1945 waren Hermann Papenfuss und Ewald Wiese Verkehr BearbeitenEs besteht Anschluss an eine Nebenstrasse die von Slawno uber Staniewice Stemnitz nach Postomino Pustamin und als Woiwodschaftsstrasse 203 weiter nach Ustka Stolpmunde fuhrt Im Ort zweigt eine Strasse nordwestwarts nach Radoslaw Coccejendorf ab die beim Bahnhof Radoslaw Slawienski der schon fruher als Bahnhof Coccejendorf in der Gemarkung Slawsko lag die fruhere und heute stillgelegte Reichsbahnstrecke Schlawe Stolpmunde uberquert Bahnstationen fur Slawsko sind heute Slawno bzw Wrzesnica Freetz an der Staatsbahnstrecke 202 Danzig Stargard Pommern Literatur BearbeitenAlt Schlawe an der Wipper Kreis Schlawe Pommern in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Alt Schlawe meyersgaz org Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinter Pommern II Teil 2 Band S 461 1120 Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Konigl Landescollegien in Cosslin gehorigen Hinterpommerschen Kreise Stettin 1784 S 851 Ziffer 1 Altenschlawe oder Altenschlage Ludwig Bottger Die Bau und Kunstdenkmaler des Regierungs Bezirks Koslin Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Band I Heft III Kreis Schlawe Stettin 1892 S 117 120 Digitalisat Der Kreis Schlawe Ein pommersches Heimatbuch hrsg von Manfred Vollack 2 Bande Husum 1988 1989 Johannes Hinz Pommern Wegweiser durch ein unvergessenes Land Augsburg 1996 Ernst Muller Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart Teil 2 Stettin 1912Weblinks BearbeitenAlt Schlawe im Heimatkreis SchlaweEinzelnachweise Bearbeiten a b c Christian Friedrich Wutstrack Kurze historisch geographisch statistische Beschreibung von dem koniglich preussischen Herzogthume Vor und Hinter Pommern Stettin 1793 S 674 Christian Friedrich Wutstrack Nachtrag zur Kurzen historisch geographisch statistischen Beschreibung von dem koniglich preussischen Herzogtum Vor und Hinterpommern Stettin 1795 S 239 Ludwig Wilhelm Bruggemann Hrsg Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Kgl Preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern II Teil 2 Band Stettin 1784 S 862 Nr 1 Leopold Krug Das Amt Rugenwalde Bruchstuck aus der zu erwartenden Geschichte der staatswirthschaftlichen Gesetzgebung im preussischen Staate in Annalen der Ackerbaues Band 6 Berlin 1807 S 430 450 insbesondere S 440 Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 4 P S Halle 1823 S 244 Ziffer 1789 Topographisch statistisches Handbuch des Preussischen Staats Kraatz Hrsg Berlin 1856 S 548 Preussisches Finanzministerium Die Ergebnisse der Grund und Gebaudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Koslin 9 Kreis Schlawe Berlin 1866 S 2 9 Ziffer 3 a b Preussisches Statistisches Landesamt Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung VIII Kreis Schlawe Berlin 1873 S 132 133 Ziffer 7 Alt Schlawe Kreis Schlawe in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer alten Landkarte der Umgebung von Alt Schlawe Kreis Schlawe gemeindeverzeichnis de U Schubert 2021 a b c Michael Rademacher Schlawe Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Ludwig Bottger Die Bau und Kunstdenkmaler des Regierungs Bezirks Koslin Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Band I Heft III Kreis Schlawe Stettin 1892 S 118 54 393888888889 16 7075 Koordinaten 54 24 N 16 42 O Gmina Slawno Powiat Slawienski Schulzenamter Bobrowice Alt Bewersdorf Bobrowiczki Neu Bewersdorf Boleszewo Rotzenhagen Brzescie Hohenzollerndorf Gwiazdowo Quasdow Janiewice Jannewitz Kwasowo Quatzow Letowo Lantow Noskowo Notzkow Pomilowo Marienthal Radoslaw Coccejendorf Rzyszczewo Ristow Slawsko Alt Schlawe Smardzewo Schmarsow Stary Krakow Alt Krakow Tokary Deutschrode Tychowo Wendisch Tychow Warszkowo Alt Warschow Warszkowko Neu Warschow Wrzesnica Freetz Zabno Segenberg Zukowo Suckow Weitere Dorfer Boleszewo Kolonia Kolonie Rotzenhagen Chomiec Klarenwerder Gwiazdowko Klein Quasdow Lany Grunheide Przemyslawiec Wilhelmshorst Rzyszczewko Neu Ristow Ugacie Ujatzthal Warszkowo Kolonia Kolonie Alt Warschow Zukowko Neu Suckow Normdaten Geografikum GND 4716911 4 lobid OGND AKS VIAF 246299272 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slawsko amp oldid 229914199