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Bogislaw VIII um 1364 11 Februar 1418 war Herzog von Pommern Stolp und Administrator im Bistum Cammin Siegel von Herzog Bogislaw VIII aus 1403 Nachzeichnung F A Vossberg 1854 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Haupt des Bistums Cammin 1 2 Landesherr 2 Siehe auch 3 LiteraturLeben BearbeitenBogislaw war der alteste Sohn des Herzog Bogislaw V vor 24 April 1374 aus dessen zweiter Ehe mit Adelheid Tochter des Herzogs Ernst I von Braunschweig Grubenhagen Bogislaw stand nach dem Tode des Vaters bis 1377 unter Vormundschaft seines Stiefbruders Herzogs Kasimir IV Nach dessen Tod suchte er mit seinen Brudern Wartislaw VII und Barnim V gemeinschaftlich die Regierung uber das vaterliche Erbe Wolgast jenseits der Swine Als jungerer Sohn konnte er schon fruh Kleriker geworden sein jedoch ohne die hoheren Weihen empfangen zu haben Jedenfalls verzichtete er 1391 auf ein Kanonikat und eine Prabende sowie den Archidiakonat im banni orientalis der Halberstadter Kirche Haupt des Bistums Cammin Bearbeiten Als Konig Wenzel seinen Kanzler Johann Brun zum Bischof von Cammin ernannte sah sich das Camminer Domkapitel in seiner Selbststandigkeit bedroht Das Kapitel hatte namlich bereits einen seiner Mitgeistlichen Johann Wilkins auch Johann Wilken von Koslin fur diese Stelle erwahlt Daher schlossen die Domherren am 24 August 1387 zu Cammin mit Bogislaw einen Vertrag der ihn zum erblichen Schirmvogt des Stifts machte Bogislaw erhielt dafur die Stiftsstadte und Schlosser Kolberg Koslin Korlin Massow Tarnhusen Pollnow Bublitz und Zanow und das Recht zur Einlosung der verpfandeten Stiftsguter und bis zur Erstattung des Pfandschillings auch den Niessbrauch derselben zu In einem zweiten Vertrag der am 7 Dezember 1387 zwischen dem Domkapitel und Bogislaws Brudern geschlossen wurde wurden Bogislaws Rechte gegenuber dem Kapitel definiert und er zum Administrator fur die Dauer der Abwesenheit des in Rom weilenden Bischofs eingesetzt Als Bischof Johann der die Administratorwurde Bogislaws nicht anerkannt hatte nach endlich erlangter Bestatigung seines Amtes bald nach Johanni 1394 in Rom starb wurde Bogislaw dessen Nachfolger als Bischof von Cammin Im gleichen Jahre starb auch Bogislaws alterer Bruder Wartislaw VII sodass Bogislaw nunmehr neben der Verwaltung des Stifts auch das Herzogtum regierte Die Leitung des Stifts wurde ihm durch den von einem Teil des Kapitels gewahlten Gegenbischof Johann Herzog von Oppeln streitig gemacht doch ohne Erfolg Anfang 1398 trat Bogislaw das Bistum schon wieder ab machte sich weltlich und vermahlte sich mit Sophia Tochter Herzog Heinrichs des Eisernen von Holstein Auf dem bischoflichen Stuhl folgte ihm Nikolaus von Schippenbeil bisher Bischof von Kulm Landesherr Bearbeiten Uneinigkeit mit seinem Bruder Barnim V fuhrte zu einer durch die Stande des Herzogtums Pommern Stolp 1402 vermittelten Landesteilung wonach fur jenen ein Drittel ausgeschieden wurde wahrend die ubrigen zwei Drittel Bogislaw und seinem Neffen Erich Sohn Wartislaws VII in gemeinschaftlicher Regierung verbleiben sollten Barnims baldiger Tod verhinderte aber die Umsetzung dieses Teilungsplans Jetzt sah sich Bogislaw im Besitz der ganzen Herrschaft war aber in einen sein ganzes ubriges Leben durchdauernden Streit mit dem Bistum Cammin verwickelt denn Bischof Nikolaus forderte die wahrend der herzoglichen Administration durch diesen eingelosten Kirchenguter zuruck ohne vertragsmassig zuvor den Pfandschilling zahlen zu wollen Als Bogislaw dies verweigerte begab sich der Bischof personlich zur Klarung nach Rom und betraute vor der Abreise den Hochmeister des deutschen Ordens dem er selbst angehorte mit der Verwaltung und Schirmung der Stiftslande Am 14 Mai 1406 drohte er dem Herzog noch von Corlin aus mit einer papstlichen Bannbulle Als Bogislaw sich dadurch nicht schrecken liess wurde er nach Ruckkehr des Bischofs 1408 samt seinem ganzen Gebiet mit dem Interdikt belegt Der Hochmeister Ulrich von Jungingen fand es nicht in seinem Interesse scharfe Massregeln gegen Bogislaw zu ergreifen da er dessen Unterstutzung gegen Polen benotigte und ihn 1409 durch ein Darlehen dazu verpflichtete Bogislaw aber misstraute dem Orden als gefahrlichem Nachbar hielt seine Hilfe zuruck und nahm auch nicht an der Schlacht von Tannenberg am 15 Juli 1410 teil in der Polen uber den Orden siegte Dafur wurde er vom polnischen Konig Wladyslaw II Jagiello mit mehreren ehemals dem Orden gehorenden Grenzlandern belohnt in deren Besitz er jedoch nur bis zu dem am 1 Februar 1411 zwischen Polen und dem Orden in Thorn geschlossenen Frieden blieb Dagegen griff Bogislaw bald nach der Schlacht von Tannenberg den vom Orden nun nicht mehr geschutzten Bischof Nikolaus an fiel in sein Gebiet nahm durch nachtlichen Uberfall Corlin und verbrannte es so dass der Bischof nach Preussen fliehen musste und bald darauf starb Neuer Bischof von Cammin wurde im Jahre 1410 Magnus von Sachsen Lauenburg der dieselben Anspruche gegen Bogislaw erhob Er begab sich personlich zum Konzil nach Costnitz und erreichte dass Bogislaw der den scharfsten kirchlichen Zensuren Widerstand geleistet und gegen die erste Entscheidung Appellation eingereicht hatte mit dem papstlichen Bann belegt wurde zur Herausgabe der Stiftsguter sowie zur Zahlung der Verfahrenskosten in Hohe von 40 000 Gulden verurteilt wurde Vor Bekanntmachung dieses zweiten Urteils starb jedoch Bogislaw im Marz April 1418 und wurde obgleich gebannt mit kirchlichen Ehren im Dom zu Cammin begraben Bogislaw hinterliess einen Sohn Bogislaw IX der erst 1436 durch einen Vergleich den Streit mit der Kirche beilegte Siehe auch BearbeitenStammliste der Greifen Liste der Herzoge von Pommern Geschichte PommernsLiteratur BearbeitenGottfried von Bulow Bogislav VIII In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 47 f Roderich Schmidt Bogislaw VIII In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 417 Digitalisat Roderich Schmidt Bogislaw VIII In Lexikon des Mittelalters Band 2 Artemis Verlag Munchen und Zurich 1983 ISBN 3 7608 8902 6 Sp 324 325 Deutsche Biographische Enzyklopadie 2 Ausgabe Rudolf Vierhaus Hrsg Band 1 Saur Munchen 2005 S 799 F A Vossberg Siegel des Mittelalters Berlin 1854 Tafel 20Normdaten Person GND 137841264 lobid OGND AKS VIAF 86016963 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bogislaw VIII ALTERNATIVNAMEN Bogislav VIII KURZBESCHREIBUNG Herzog von PommernGEBURTSDATUM um 1364STERBEDATUM 11 Februar 1418 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bogislaw VIII amp oldid 226032380