www.wikidata.de-de.nina.az
Tychow ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu Personen siehe Kleist Wendisch Tychow Tychowo deutscher Name bis 1937 Wendisch Tychow dann Tychow ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehort zur Landgemeinde Slawno Schlawe im Kreis Slawno Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Ortsname 3 Ortsgeschichte 4 Ortsgliederung bis 1945 5 Kirche 5 1 Kirchspiel 5 2 Pfarrkirche 5 3 Pfarrer bis 1945 6 Schule 6 1 Schulhaus 6 2 Lehrer 7 Personlichkeiten 7 1 Sohne und Tochter des Ortes 7 2 Mit dem Ort verbunden 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenTychow liegt neun Kilometer sudostlich der Kreisstadt Slawno Schlawe an der Woiwodschaftsstrasse Nr 209 Slawno Warszkowo Alt Warschow Suchorze Zuckers Kolczyglowy Alt Kolziglow Bytow Butow Die nachste Bahnstation ist Slawno an den Bahnstrecken Berlin Stettin Koslin Stolp Danzig und Darlowo Rugenwalde Bytow Butow Im Ort zweigt eine Nebenstrasse uber Slonowice Gross Schlonwitz nach Slupsk Stolp ab das 25 Kilometer entfernt liegt Der ostliche Ortsrand von Tychowo ist zugleich die Grenze zwischen den Kreisen Slawno und Slupsk und den Woiwodschaften Westpommern und Pommern Am nordlichen Teil zieht sich ein leichter Hohenzug von West nach Ost dessen hochste Erhebung mit 58 Metern der Chropa Wiec Rauher Berg ist Im Sudwesten und Suden grenzt Tychowo an die Wieprza Wipper Ortsname BearbeitenDer Ortsname Tychowo beziehungsweise Wendisch Tychow entstammt dem Wendischen und bedeutet Ruhe Stille Fruher auch Tichowe und Tichow genannt dann aber Wendisch Tychow zur Unterscheidung zwischen Gross Tychow polnisch auch Tychowo und Woldisch Tychow polnisch Tychowko die beide im Kreis Belgard lagen Tychowko liegt heute im Powiat Swidwinski Schivelbein Ab 29 Dezember 1937 wurde Wendisch Tychow nur noch Tychow genannt Ortsgeschichte BearbeitenDie Gegend um Schlawe polnisch Slawno war bereits 4000 Jahre vor Christus besiedelt oder zeitweise bewohnt wie fur Tychow Urnenfunde und Grabanlagen am Rauhen Berg Chropa Wiec belegen Die erste urkundliche Erwahnung stammt aus dem Jahre 1229 als Herzog Barnim I dem Johanniterorden den Besitz von Wendisch Tychow bestatigt Nachdem der Johanniterorden seinen Besitz um Schlawe aufgegeben hatte ging das Lehen an die Familie von Bonin 1409 Hennynk Bonyn 1453 Teslaf Bonin to Tichowe Aufgrund eines Tauschvertrages zwischen Herzog Bogislaw X mit dem Kanzler Jurgen von Kleist kam der Ort 1509 in den Besitz der von Kleist und ist es bis 1945 geblieben Im Jahre 1792 suchte eine schwere Seuche den Ort heim 171 Personen erkrankten neun Kinder starben 1840 errichtete man eine Ziegelei von deren Erzeugnissen zwei Waldarbeiterhauser in Aalgaten Wodnica das Gartnerhaus der Dorfkrug zehn Landarbeiterdoppelhauser die Brennerei gebaut und der Turm der Kirche renoviert wurden 1911 brannte der sogenannte Mittelhof im Dorf ab und wurde durch zwei neue Hauser fur funf Familien ersetzt Im Jahre 1939 lebten in der 2670 5 Hektar umfassenden Gemeinde 593 Einwohner in 152 Haushaltungen Es gab in Tychow 17 bauerliche Betriebe unter und 28 Betriebe uber zehn Hektar Das Rittergut hatte eine Gesamtgrosse von 1976 Hektar Es gab im Ort einen Gasthof ein Lebensmittelgeschaft mit Backerei eine Dorfschmiede drei Schneidereien eine Schuhmacherei eine Poststelle und ein Standesamt Burgermeister war zuletzt Reinhold Klatt Am 7 Marz 1945 brach der grosste Teil der Dorfbewohner auf um nach Stolpmunde polnisch Ustka zu fliehen Der Treck kam aber nur bis Thyn Tyn als er in die aus Stolp Slupsk vorruckende Rote Armee geriet und sich nur unter grossen Verlusten nach Tychow zuruckretten konnte Hier hatten die sowjetischen Truppen bereits grosse Schaden angerichtet geraubt geplundert und gemordet Tychow kam unter polnische Verwaltung und die deutsche Bevolkerung wurde aus dem Ort vertrieben Dazu gehorte am 4 Mai 1946 Ewald Graf von Kleist der noch bis zuletzt in Tychow ausharren konnte und in Ersatz fur den Pfarrer die seelsorgerlichen Belange ubernommen hatte Tychow wurde unter der Bezeichnung Tychowo ein Ortsteil der Gmina Slawno im Powiat Slawienski Ortsgliederung bis 1945 BearbeitenZu Tychow gehorten vor 1945 zehn Wohnplatze bzw Ortschaften Aalkaten polnisch Wodnica zwei Kilometer sudostwarts des Dorfes zwei Doppelhauser fur Waldarbeiter Eduardsruh Rozdalowo Vorwerk zwei Kilometer nordlich des Dorfes an der Grenze zu Neu Warschow Warszkowko benannt nach dem Erbauer Heinrich Eduard Erdmann von Kleist 1789 1856 Erdmannshof Komorze Gutsvorwerk ein Kilometer westlich des Dorfes im Grossen Kuhmoor fruher Torfstich fur Brennzwecke ebenfalls benannt nach Heinrich Eduard Erdmann von Kleist Grunhof Wrzoski Siedlung 1 5 Kilometer sudostwarts des Dorfes an der heutigen Woiwodschaftsstrasse 209 nach Zollbruck Korzybie um 1850 entstanden funf Bauernhofe Niedermuhle Maciwoda ursprunglich eine Muhle am Muhlenbach 800 Meter sudlich des Dorfes dann Gutsforsterei und Baumschule daneben Festplatz Poggenkaten Bagno sechs Bauerngehofte Scheidelbach 1865 67 an der Grenze zu Ziegnitz Sciegnica angelegter Bauernhof Seehof Klesno 1772 aus koniglichen Gnadengeldern angelegtes Vorwerk an der heutigen Woiwodschaftsstrasse 209 nach Zollbruck Korzybie an den Wipperwehren zwei Kilometer sudwestlich des Dorfes Gutschaferei Sigurdshof Waszkowo ehemaliges Muhlenvorwerk an der heutigen Woiwodschaftsstrasse 209 2 5 Kilometer sudostwarts des Dorfes ein Nebengut in dessen Gutshaus 1940 1941 das illegale Predigerseminar der Bekennenden Kirche unter Dietrich Bonhoeffer versteckt arbeitete Trift Drewno Siedlung sudlich des Dorfes zwischen Poggenkaten und Niedermuhle drei BauernstellenKirche BearbeitenKirchspiel Bearbeiten Die Kirchengemeinde von Tychow und seinen Vorwerken bildete mit der Filialgemeinde Notzkow polnisch Noskowo ein Kirchspiel Die Bevolkerung des Kirchspiels war evangelisch Zur Pfarrei gehorte ein Hof der immer verpachtet war Patron der Kirche war der jeweilige Besitzer der Guter Tychow und Notzkow zuletzt vor 1945 waren es Rittmeister a D Ewald Graf von Kleist Tychow und Grafin Zitzewitz Zitzewitz fur Noskow Das Kirchspiel zahlte im Jahre 1940 insgesamt 1430 Gemeindeglieder von denen 780 im Pfarrdorf und 650 im Filialort wohnten Bis 1945 gehorte Wendisch Tychow zum Kirchenkreis Schlawe der Kirchenprovinz Pommern in der Kirche der Altpreussischen Union Heute liegt Tychowo im Kirchspiel Koszalin Koslin der Diozese Pommern Grosspolen in der polnischen Evangelisch Augsburgischen Kirche Seit 1945 sind die meisten Einwohner von Tychowo romisch katholischer Konfession Das Dorf ist jetzt Filialkirchengemeinde der Parochie Parafia Slonowice Gross Schlonwitz im Dekanat Slawno im Bistum Koslin Kolberg der Katholischen Kirche in Polen Pfarrkirche Bearbeiten nbsp Kirche in TychowoDie Tychower Kirche die auf einer kleinen Erhebung mitten im Dorf liegt ist ein Backsteinbau auf einem Sockel aus Feldsteinen Sie wurde 1282 84 begonnen aber grossenteils im 14 Jahrhundert errichtet 1 Am Turm gibt es spatgotische Rhombenmuster aus dunkel glasierten Ziegelsteinen An den polygonalen Chor kam eine halbrunde Sakristei In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde an der Nordseite des Schiffs ein fur die Gutsherrschaft bestimmter Querhausarm angebaut Seit der Reformation hat die Kirche einen Kanzelaltar An den Wanden waren fruher zwei Epitaphe fur Oberst von Kleist und fur Georg Ewald von Kleist aus dem 18 Jahrhundert Nach 1945 wurde die Tychower Kirche zugunsten der katholischen Kirche enteignet Am 20 Oktober 1958 wurde sie neu geweiht und erhielt den Namen MB Krolowej Polski Gottesmutter Konigin Polens Pfarrer bis 1945 Bearbeiten Matthias Lubbecke um 1550 Georg Glaffe 1603 Petrus Kirchovius 1652 1657 Matthaus Vanselow 1658 1685 Markus Antonius Schmidt Schmieden 1687 1694 Johann Heinrich Vanselow Sohn von Matthaus Vanselow 1694 1716 Jakob Ephraim Neumann 1717 1743 Gottfried Salomon Hartsch 1744 1763 Johann Christoph Dorsch 1764 1774 Christian Friedrich Schroder 1774 1775 Bernhard Christoph Nemitz 1775 1802 Erdmann Friedrich Wegener 1803 1814 Franz Friedrich Gottlob Otto 1816 1818 Johann Ehrenfried Juhl 1819 1833 Karl Benjamin Krasting 1833 1863 Eduard Wilhelm Lindemann 1884 1902 Konrad David Harder 1903 Ademeit 1920 Richard Brunnemann 1920 1927 Riderich Mekler 1927 1936 Friedrich Bendig 1936 1945Schule BearbeitenSchulhaus Bearbeiten Mitten im Dorf stand die aus roten Ziegelsteinen in den Jahren 1885 87 erbaute Schule in der vier Klassen in zwei Raumen unterrichtet wurden Im Obergeschoss war die Wohnung des Hauptlehrers und im Dachgeschoss lagen die Zimmer des Junglehrers Die Anfange des Schulwesens in Wendisch Tychow reichen bis in das Jahr 1690 zuruck Im Jahre 1870 wurde eine Schulerzahl von 200 Kindern genannt und seit 1923 gab es eine dritte Lehrerstelle Neben der Schule stand ein Gebaude mit einem Kindergarten Lehrer Bearbeiten Moritz Luber um 1690 Johann Bewersdorf 1750 1761 Chr Friedrich Tryglaff um 1761 Christell Daniel Gottlieb bis 1812 Lenk ab 1803 Wilhelm Neumann 1837 Neubuser Malonn Albert Ernst Otto Thiess Karl Ernst 1870 Johann Lange 1870 1902 Julius Bartz 1870 1876 Wilhelm Rubow 1876 Christian Scheel 1876 1878 Franz Wilde 1878 1879 Paul Butow 1879 1880 Berthold Pagel 1880 1883 Ferdinand Nimz 1883 1887 Hermann Arndt 1887 1891 Fritz Kannenberg 1891 1892 Otto Gatzke 1892 1896 Fritz Zech 1896 1898 Reinhold Schwebke 1898 1899 Wilhelm Pasewald 1899 1903 Walter Parnicke 1902 Alwin Zietlow 1902 1909 Franz Panke 1903 1905 Erich Summich 1905 1907 Bernhard Lietz 1907 1908 Heinrich Hildebrandt 1908 1911 E Lehrke 1909 Werner Buhrke 1911 1912 Karl Witt 1909 1913 Karl Schwantz 1909 Willi Kurth 1911 1921 Paul Kuschel 1921 1930 Hermann Hintze 1923 1926 Ernst Papenfuss 1930 Johann Trenkler 1926 1934 Alfreed Drawz 1930 1934 Kopke 1934 1935 Kruger 1934 1936 Otto Witt 1935 1941 Heinz Luckow 1936 1940 Heilke 1941 1942 aus Besow Ewald Wetzel 1942 1944 aus Alt Warschow Lau 1944 6 Marz 1945 aus Schlawe Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Werner Heinrich von Kleist 1703 1765 preussischer Generalmajor zuletzt Kommandeur des Fusilierregiments Markgraf Heinrich Ewald Heinrich Erdmann Bogislaff von Kleist 1821 1892 preussischer Vice OberzeremonienmeisterMit dem Ort verbunden Bearbeiten Eduard Erdmann Heinrich von Kleist 1789 1856 Gutsbesitzer unter seiner Gutsherrschaft wurde der sieben Kilometer lange Wipper Kanal gebaut auch fuhrte er die Merinoschafzucht in Pommern ein und betrieb die Intensivierung der Anbaumethoden und Nutzung der Erzeugnisse erster Prasident der Pommerschen Okonomischen Gesellschaft Friedrich Wilhelm von Kleist 1851 1936 Diplomat und Gutsbesitzer ihm verdankte das Tychower Herrenhaus eine wertvolle Ausstattung mit antiken Mobeln aus Portugal Schweden und Suddeutschland Ewald Graf von Kleist 1882 1953 Gutsbesitzer stellvertretender Landrat des Kreises Schlawe und Mitglied des Pommerschen Provinzial Landtages in seiner Zeit erhielten die Turn und Sportvereine eine besondere Forderung Diether Dennies von Kleist 1890 1971 Offizier und Prahistoriker er war Verfasser der Urgeschichte des Kreises Schlawe und fuhrte Ausgrabungen zur Vor und Fruhgeschichte im gesamten Kreisgebiet durch Ewald Wetzel 1903 1945 Lehrer und engagierter Heimatforscher veroffentlichte Beitrage und Schriften zur Orts und KreisgeschichteLiteratur BearbeitenManfred Vollack Hrsg Die Stadte und Landgemeinden Husum Druck und Verlags Gesellschaft Husum 1989 ISBN 3 88042 337 7 Der Kreis Schlawe Ein pommersches Heimatbuch Band 2 Ernst Muller Der Regierungsbezirk Koslin Stettin 1912 Die evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 2 Teil Diether Dennies von Kleist Urgeschichte des Kreises Schlawe 1932 Ewald Wetzel Die Schule in Wendisch Tychow im Wandel der Zeiten 1932 Ortrun Radloff Hrsg Das Kirchspiel Wendisch Tychow Notzkow im Kreise Schlawe Pommern Selbstverlag Radloff Plath 1996Einzelnachweise Bearbeiten Polnische Denkmalbehorde NID Denkmalverzeichnis fur Westpommern PDF auf Polnisch S 101 woj zachodniopomorskie pow slawienski TychowoGmina Slawno Powiat Slawienski Schulzenamter Bobrowice Alt Bewersdorf Bobrowiczki Neu Bewersdorf Boleszewo Rotzenhagen Brzescie Hohenzollerndorf Gwiazdowo Quasdow Janiewice Jannewitz Kwasowo Quatzow Letowo Lantow Noskowo Notzkow Pomilowo Marienthal Radoslaw Coccejendorf Rzyszczewo Ristow Slawsko Alt Schlawe Smardzewo Schmarsow Stary Krakow Alt Krakow Tokary Deutschrode Tychowo Wendisch Tychow Warszkowo Alt Warschow Warszkowko Neu Warschow Wrzesnica Freetz Zabno Segenberg Zukowo Suckow Weitere Dorfer Boleszewo Kolonia Kolonie Rotzenhagen Chomiec Klarenwerder Gwiazdowko Klein Quasdow Lany Grunheide Przemyslawiec Wilhelmshorst Rzyszczewko Neu Ristow Ugacie Ujatzthal Warszkowo Kolonia Kolonie Alt Warschow Zukowko Neu Suckow 54 353055555556 16 786388888889 Koordinaten 54 21 N 16 47 O Normdaten Geografikum GND 121903150X lobid OGND AKS VIAF 1806160245384552640006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tychowo Slawno amp oldid 222054568