www.wikidata.de-de.nina.az
53 94896 13 62202 Koordinaten 53 56 56 3 N 13 37 19 3 ONaturschutzgebiet Karlsburger und Oldenburger Holz Das Naturschutzgebiet Karlsburger und Oldenburger Holz ist ein 422 Hektar grosses Naturschutzgebiet in den Gemeinden und Karlsburg Zussow und Ranzin im Landkreis Vorpommern Greifswald in Mecklenburg Vorpommern 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Geologie 3 Fauna und Flora 4 Gebietszustand und Entwicklung 5 Offentliche Nutzung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp HochmoorDas Schutzgebiet umfasst ein strukturreiches Waldgebiet mit historischen Waldnutzungsformen feuchten Senken und Grunlandflachen Es besteht von West nach Ost aus den drei Teilflachen eine Offenlandflache sudwestlich von Oldenburg ein Ortsteil von Zussow dem sudlichen Teil des Oldenburger Holzes um den Ulanenberg und den sudostlichen Teil des Karlsburger Holzes links und rechts der Bundesstrasse 109 Innerhalb der Flachen existiert ein Hohenunterschied von 15 bis 30 Meter uber Normalnull Das Karlsburger und das Oldenburger Holz gehoren zur Landschaftseinheit Lehmplatten nordlich der Peene das die Ordnungsnummer 200 tragt Geschichte und Geologie BearbeitenDie Flachen entstanden als Grundmoranenlandschaft wahrend der Weichsel Kaltzeit Aus dieser Zeit ist im sudlichen Randbereich eine Geschiebelehmbedeckung durch oberflachliche Verwitterung des kalkhaltigen Geschiebemergels erhalten geblieben Der Gletscher taute zu dieser Zeit nach Osten hin ab und hinterliess grosse Bereiche die durch Schmelzwasser gestaltet wurden Durch Reliefumkehr entstanden dabei die im 21 Jahrhundert noch vorhandenen Hohenzuge mit Os Charakter Diese Auspragung ist beispielsweise westlich des Ulanenbergs als schmale Fortsetzung der Erhebung erkennbar Das abschmelzende Wasser hinterliess eine grosse flachenhafte Sedimentation von Sanden Auf diese Art und Weise bildeten sich geringmachtige limnisch fluvatile Sande heraus die zu einem spateren Zeitpunkt durch die Vermoorung zum Teil mit Torf und Moorerde abgedeckt wurden Die Flachen rund um das Karlsburger und Oldenburger Holz wurden uber viele Jahrhunderte als Mittel und Niederwald genutzt In den vermoorten Senken stocken alte Bestande eines Hutewaldes Diese Bewirtschaftung wurde um 1820 eingestellt In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts forsteten Experten einige dieser Hutungen mit Nadelbaumen auf Sie nutzten die vorhandenen Senken um das Gebiet in die Swinow zu entwassern Die Grunflachen wurden bis zur Unterschutzstellung am 16 November 1978 als Standweiden genutzt Im 21 Jahrhundert dienen sie als Mahdgrunland Das Schutzgebiet wurde mit Wirkung zum 20 September 1984 erweitert Der Schutzzweck ist der Erhalt eines reich strukturierten Laubwaldgebietes mit historischen Waldformen vermoorten Senken und angrenzenden feuchten Grunwaldflachen als Lebensraum des Schreiadlers 2 Seit 2004 kummert sich der Naturschutzbund Deutschland NABU um den grossten Teil des Gebietes Fauna und Flora BearbeitenDas Schutzgebiet ist Lebensraum des stark im Bestand bedrohten Schreiadlers Daneben ist aber auch der Rot und Schwarzmilan der Wespenbussard der Waldwasserlaufer der Klein und Schwarzspecht der Schlagschwirl sowie der Trauer und Zwergschnapper heimisch Im Gebiet wurden sechs Fledermausarten nachgewiesen Uber die Swinow ist der Biber eingewandert Er hat in dem Naturschutzgebiet die grosste Biberburg im Landkreis gebaut Aus der historischen Nutzung befinden sich insbesondere auf den Mineralboden noch einige teilweise mehrere hundert Jahre alte Stieleichen Rotbuchen und hainbuchenreiche Bestande im Naturschutzgebiet Grossere Flachen sind mit Larchen Fichten und Douglasien bewachsen die auf ehemaligen Hutungsflachen aufgeforstet wurden In nassen abgeschlossenen Senken wachsen die Seggenriese und die Grauweide Grossere Flachen sind mit Erlenbruchwaldern und der Sumpf Schwertlilie Rohricht und Rohrglanzgras bewachsen Am Sudrand sind alte Hudewaldformen mit Stieleichen und Rotbuchen erhalten geblieben Hier wachsen das Wiesen Kammgras sowie Rotschwingelrasen Im Unterwuchs ist der Weissdorn und die Hasel anzutreffen Gebietszustand und Entwicklung BearbeitenDer Gebietszustand wird als unbefriedigend eingeschatzt da der Wasserhaushalt der vermoorten Senken durch Entwasserungen gestort ist und zahlreiche standortsfremde Baumarten im Gebiet gepflanzt wurden Es ist das Ziel den Laubholzanteil durch Zurucknahme von Nadelholz zu vergrossern Weiterhin sollen einige Gebiete von der Entwasserung abgekoppelt werden Der NABU plant weiterhin trockengelegte Waldmoore und Feuchtwiesen wieder zu vernassen und so ein typisches Artenspektrum einzufuhren Offentliche Nutzung BearbeitenMehrere Wege fuhren durch das Gebiet 3 Sie wurden ab 1975 von Horst Zilm gemeinsam mit Patienten aus dem Diabetes Institut Karlsburg beschildert Ein Wanderweg ist mit einem grunen Balken auf einem weissen Grund markiert und fuhrt durch das mittlere Naturschutzgebiet In seinem nordlichen Teil befindet sich der Siebrechtsweg der nach dem Waldarbeiter Dieter Siebrecht benannt ist Er starb am 19 Februar 1998 bei einem Holzeinschlag im Wald Ihm zu Ehren pflanzte die Gemeinde den Baum des Jahres 1998 eine Wildbirne an die Unfallstelle und stellte dort eine Gedenktafel auf In westlicher Richtung steht eine fast vollstandige Baumreihe mit den Baumen des Jahres von 1990 bis 2008 Hinter der als Eulenbrucke benannten Uberquerung einer Senke beginnt ein Naturlehrpfad mit Schautafeln der typischen Lebensgemeinschaften im Hochmoor Des Weiteren befindet sich in dem Gebiet ein Duellstein mit der Aufschrift F v H 4 8 1846 Der historische Hintergrund konnte bislang nicht genau beleuchtet werden Experten vermuten dass er an den Gutsherren Friedrich von Homeyer erinnert dessen Gut Ranzin in der Nahe des Naturschutzgebietes lag Die uberwiegende Anzahl der Wege fuhrt auf einen zentralen Platz die so genannte Spinne zu nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Zentraler Platz Spinne im NaturschutzgebietLiteratur BearbeitenUmweltministerium Mecklenburg Vorpommern Hrsg Karlsburger und Oldenburger Holz 127 in Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg Vorpommern Demmler Verlag Schwerin 2003 S 220 f Rilke S Schwill S Bericht zur Erstinventarisierung und Erstellung eines umfassenden Schutz und Entwicklungskonzeptes fur das NSG Karlsburger und Oldenburger Holz PDF 2 1 MB 2006 S 65 abgerufen am 18 November 2009 Rilke S Bericht zur Umsetzung des Entwicklungskonzeptes M 1002 U Waldumbau und Wiesenpflege fur das NSG Karlsburger und Oldenburger Holz PDF 1 1 MB 2008 S 7 abgerufen am 18 November 2009 Malkolmes N Geobotanische Untersuchungen im Naturschutzgebiet Karlsburger und Oldenburger Holz PDF 5 5 MB 2008 S 3 abgerufen am 18 November 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Karlsburger und Oldenburger Holz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kartenportal Umwelt des Landesamtes fur Umwelt Naturschutz und Geologie Mecklenburg Vorpommern Hinweise mit Geodaten Informationen auf der Seite des NABU KV GreifswaldEinzelnachweise Bearbeiten NSG 127 Karlsburger und Oldenburger Holz Webseite des Landkreises Vorpommern Greifswald abgerufen am 28 August 2015 Umweltministerium Mecklenburg Vorpommern Hrsg Karlsburger und Oldenburger Holz 127 in Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg Vorpommern Demmler Verlag Schwerin 2003 S 220 f Gebietsbetreuer im Karlsburger und Oldenburger Holz Memento des Originals vom 4 April 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot mecklenburg vorpommern nabu deNaturschutzgebiete im Landkreis Vorpommern Greifswald nbsp Naturschutzgebiet nbsp Wappen Landkreis Vorpommern GreifswaldAhlbecker Seegrund Altwarper Binnendunen Neuwarper See und Riether Werder Anklamer Stadtbruch Buddenhagener Moor Burgwall Rothemuhl Darschkower See Eldena Erweiterung Galenbecker See Erweiterung Naturschutzgebiet Peenemunder Haken Struck und Ruden Galenbecker See Golm Gorinsee Insel Gormitz Gothensee und Thurbruch Gottesheide mit Schlosssee und Lenzener See Greifswalder Oie Grosser Koblentzer See Grosser Wotig Grunzer Berge Halbinsel Cosim Halbinsel Fahrenbrink Insel Koos Kooser See und Wampener Riff Inseln Bohmke und Werder Karlsburger und Oldenburger Holz Kiesbergwiesen bei Bergholz Kieshofer Moor Kleiner Krebssee Klepelshagen Kronwald Ladebower Moor Lanken Lauenhagener See Mellenthiner Os Mummelkensee Peenemunder Haken Struck und Ruden Peenemunder Haken Struck und Ruden Gebietsteil B Peenetal von Jarmen bis Anklam Peenetal von Salem bis Jarmen Peenetal westlich des Gutzkower Fahrdammes ehemals Peenewiesen bei Gutzkow ehemals Plowensches Seebruch Putzarer See Schanzberge bei Brietzig Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow Streckelsberg Sudspitze Gnitz Unteres Peenetal Peenetalmoor Waldhof Wildes Moor bei Borken Wocknin See Zerninsee Senke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naturschutzgebiet Karlsburger und Oldenburger Holz amp oldid 188175788