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Moorkolonisierung oder Moorkolonisation bezeichnet die Urbarmachung des Landes und Ansiedlung von Menschen in Moorgebieten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fehnsiedlungen 3 Kolonisierte Moorgebiete 3 1 Teufelsmoor bei Bremen 3 2 Grosses Moor bei Bremervorde 3 3 Grosses Moor bei Gifhorn 3 4 Emsland 3 5 Ammerland 3 6 Cloppenburg 3 7 Oldenburg Landkreis 3 8 Ostfriesland 3 9 Schleswig Holstein 3 10 Oderbruch 4 Ehemals besiedeltes Moorgebiet 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn verschiedenen Perioden der Menschheitsgeschichte wurden moorige Feuchtbodengebiete fur Siedlung und Landwirtschaft erschlossen In diesem Sinne konnten viele Siedlungsausgriffe in die Seeuferrandbereiche des Alpenvorlandes wahrend des Neolithikums und der Bronzezeit sog Feuchtbodensiedlungen bzw Pfahlbauten ebenso als Moorkolonisierung bezeichnet werden wie etwa auch die Trockenlegung des Forum Romanum durch die Cloaca Maxima in Rom hier befand sich vordem ein Sumpf in dem Tote bestattet wurden Ebenso der legendare Lacus Curtius eine Erdspalte in die Marcus Curtius sich sturzte um gemass einem Orakelspruch Unheil von Rom abzuwenden Bis ins Mittelalter wurden Moorgebiete meist nur in den Randgebieten landwirtschaftlich genutzt Ab der Mitte des 18 Jahrhunderts begann der Trend zur Kolonisierung der bisher ungenutzten und damals als nutzlos angesehenen Moorflachen hauptsachlich um dem Staat durch die sogenannte Peuplierung weitere Einnahmen und die Unabhangigkeit von anderen Staaten zu bringen Friderizianische Kolonisation Die neu im Moor angesiedelten Bauern meist einfache Knechte und Magde die sich mit der Aussicht auf eigenes Eigentum und Befreiung von Steuern und Militardienst bewarben hatten es dagegen schwer Der niederdeutsche Spruch Den Eersten sien Dod den Tweeten sien Not den Drutten sien Brod Des Ersten Tod des Zweiten Not und des Dritten Brot galt wohl in allen Moorgebieten Viele Kolonisierungsbestrebungen scheiterten bereits in ihren Anfangen an den uberschatzten Erwartungen der Landesherren und am Unvermogen der eingesetzten Siedler die fur die aufwandige Urbarmachung der Moore weder die technischen und finanziellen Mittel noch die erforderlichen Fachkenntnisse mitbrachten Aus der Not heraus sahen sich viele Siedler gezwungen den Torf zu stechen und als Brennmaterial zu verkaufen statt wie von der Obrigkeit gefordert die Moorflachen zu Weide und Ackerland umzubauen Zudem standen viele Neusiedler in direkter Konkurrenz zu den Interessen der umliegenden Bauern die ebenfalls auf die Ressourcen der Moore zuruckgriffen Andere Neusiedler gaben die Kolonisation endgultig auf und zogen weg 1 Fehnsiedlungen Bearbeiten nbsp Kanal in GrossefehnDie Fehnkultur kann als eine Form der Binnenkolonisierung gelten da sie bis dahin unbewohnte und unbewohnbare Gebiete fur eine relativ intensive Besiedlung erschlossen hat Sie hangt mit Kanalbau und Torfstechen zusammen und wurde in den Niederlanden entwickelt wo die alteste Kolonie das im Jahr 1599 gegrundete Oude Pekela ist 2 Das Fehlen des typischen Namenelements veen Fehn teilt diese niederlandische Moorsiedlung mit Papenburg der altesten und zugleich grossten deutschen im Jahr 1630 gegrundeten Fehnkolonie im Landkreis Emsland die den Namen der ehemaligen nordlichen Grenzburg des Bistums Munster bewahrt 3 Andererseits sind beispielsweise Hatzumerfehn Gem Jemgum und verschiedene niederlandische Orte mit dem Grundwort veen zum Beispiel Aarlanderveen Waddinxveen keine Fehnsiedlungen im oben beschriebenen Sinn was schon daraus hervorgeht dass die Siedlungsnamen bereits vor dem Aufkommen der eigentlichen Fehnkultur belegt sind In Holland wurde das Niedermoor bereits seit dem spaten Mittelalter oft ohne Berucksichtigung der Uberschwemmungsgefahr abgebaut was zusammen mit den vielen Sturmfluten zur Entstehung vieler Binnenseen fuhrte In den ostlichen Provinzen namentlich Groningen Drenthe und Overijssel fing man im 16 Jahrhundert damit an das dort vorhandene Hochmoor zwecks der Torfgewinnung systematisch abzugraben Zunachst wurde ein Kanal oder wijk gegraben spater kamen Nebenkanale oder dwarswijken hinzu nbsp Getreideltes Schiff vor der Von Velen Anlage in Papenburg Splitting rechts Die ideale Fehnsiedlung besteht in den Niederlanden wie in Deutschland aus einem oder mehreren ins Moor getriebenen ursprunglich schiffbaren Kanalen an denen die Siedlerhauser wie an einer Perlenschnur aufgereiht sind Der Fehnkanal die Hauptwieke diente zunachst zur Entwasserung des Moores zum Abtransport des Torfes mit getreidelten Schiffen und zur Anfuhr von Baumaterial Dunger usw Von der Hauptwieke aus wurden haufig noch Seiten und Nebenkanale die In und Achter oder Hinterwieken angelegt Die Anlage von Kanalen passte sich dabei jeweils der Ausdehnung des zu erschliessenden Moorgebietes an Die Kanale wurden weitgehend ohne technische Hilfsmittel und grosstenteils in Handarbeit gegraben Beiderseits der Kanale errichteten die Siedler ihre einfachen einheitlich gebauten Hauser Die sich oft uber Kilometer hinziehenden Reihensiedlungen wirken trotz ihrer Gleichmassigkeit nicht eintonig Neben echten Fehnsiedlungen wurden jedoch auch solche Moorsiedlungen mit dem Grundwort Fehn belegt denen der dafur so typische Kanal fehlt Die jungste derartige Siedlung ist Hinrichsfehn die erst nach 1945 gegrundet wurde Seine hochste Verbreitungsfrequenz hat das nur in einem relativ kleinen Gebiet im aussersten Nordwesten Deutschlands gebrauchliche Siedlungsnamenselement Fehn Neutrum in Ostfriesland d h im ehemaligen Regierungsbezirk Aurich Daruber hinaus kommt Fehn auch in den angrenzenden Gebieten vor so in den Landkreisen Ammerland Augustfehn Friedrichsfehn Petersfehn wobei als Besonderheit bei den beiden letzteren Orten nie der typische zentrale Fehnkanal gebaut wurde Cloppenburg Elisabethfehn Kamperfehn Kartzfehn Emsland Fehndorf Wittefehn und Oldenburg Moslesfehn Damit durfte das gesamte deutschsprachige Verbreitungsgebiet dieses Namentyps der im Idealfall zugleich einen Siedlungstyp bezeichnet erfasst sein Als Appellativ ist es auch im Niederdeutschen nicht mehr gebrauchlich ausser zur regionalsprachlichen Bezeichnung einer bestimmten Siedlung meistens der eigenen bi uns up t Fehn Die Lebensbedingungen der ersten Siedler Fehntjer waren durchweg erbarmlich Zur Wohnung dienten zunachst nur primitivste Hutten aus Torfplacken und die Nahrungsversorgung blieb auf wenige Komponenten beschrankt Nachdem aber die erste Not uberstanden war verstanden es die Bewohner ihre Wirtschaftsgrundlage auszubauen und die Fehnsiedlungen erlebten in der Folgezeit einen merklichen Aufschwung Das geflugelte Wort Den Ersten sien Doad den Tweten sien Not den Dridden sien Broad soll aus der Zeit der Fehnbesiedelung stammen Viele Fehntjer fanden in der Neuzeit andere Einkommensquellen zum Beispiel in der Seeschifffahrt Kolonisierte Moorgebiete BearbeitenTeufelsmoor bei Bremen Bearbeiten Die Kolonisation des Teufelsmoores bei Bremen ging vom hannoverschen Kurfursten aus 1751 wurde Jurgen Christian Findorff der Namensgeber der Findorff Siedlungen mit der Umsetzung der Moorkolonisation beauftragt und 1771 zum Moorkolonisator ernannt Zunachst wurden im Moor etliche Graben und Kanale angelegt Sie dienten der Entwasserung und sollten vor Uberschwemmungen schutzen Ausserdem entstand durch die Kanale ein gutes Verkehrsnetz denn Strassen gab es auf dem sumpfigen Land noch nicht Bau und Pflege von Wasserstrassen war oberste Pflicht fur die Kolonisten und so entstanden neben unzahligen kleinen Graben zum Beispiel der Hamme Oste Kanal 1769 1790 und der Oste Schwinge Kanal ab 1772 Auf dem entwasserten Land entstanden kleine Siedlungen Sie sollten in der Nahe von Wiesen und Grunland liegen um den Bauern Viehhaltung zu ermoglichen und an Schwarz oder Brauntorfreservoirs grenzen Findorff beschrankte die Ortschaften auf 25 30 Hofe Die Hofgrosse wurde fur eine 6 kopfige Familie errechnet und bestand aus 50 Morgen Acker und 15 Morgen Weide und Torfstichflache In den Jahren zwischen 1750 und 1782 entstanden so 36 Dorfer mit 722 Hofen und rund 3000 Bewohnern und Findorff sorgte mit dem Bau von Schulen und Kirchen auch fur die Infrastruktur der Siedlungen Die Siedler erhielten als Starthilfe Bauholz Getreide und Obstbaume aus den Herrenhauser Garten in Hannover Allerdings war das Leben der Siedler sehr entbehrungsreich Die Viehhaltung gestaltete sich sehr schwierig Um Geld zu erhalten konnte man nur den Torf verkaufen der dann per Torfkahn vor allem nach Bremen gebracht wurde und zusatzlich musste man noch die auferlegten Pflichten erfullen Bau und Instandhaltung von Graben Dammen und Brucken Obwohl der Torfhandel eigentlich nur als Ubergang gedacht war blieb er fur die meisten Moorbauern Haupterwerbsquelle Zu den Moorkolonien zahlen Worpedorf 1751 seit 1974 zu Grasberg Eickedorf 1753 seit 1974 zu Grasberg Strohe 1755 heute zu Hambergen Heudorf 1756 heute Heudorfer Strasse in Worpswede Rautendorf 1762 seit 1974 zu Grasberg Lunigsee 1763 1929 zu Westerwede 1937 zu Worphausen 1974 zu Lilienthal Luninghausen 1764 1929 zu Westerwede 1937 zu Worphausen 1974 zu Lilienthal Worphausen 1764 1974 zu Lilienthal Westerwede 1764 1937 zu Worphausen 1974 zu Lilienthal Huttendorf 1776 heute Huttendorfer Strasse in Worpswede Moorende 1778 1937 zu Worphausen 1974 zu Lilienthal Mooringen 1778 1937 zu Worphausen 1974 zu Lilienthal Iseler 1780 heute Iselersheim seit 1974 zu Bremervorde Neuendamm 1780 heute Iselersheim seit 1974 zu Bremervorde Huxfeld 1789 heute zu Grasberg Posthausen 1790 seit 1972 zu Ottersberg Adolphsdorf 1800 seit 1974 zu Grasberg Schlussdorf 1800 seit 1974 zu Worpswede Schrotersdorf 1805 heute Schrotersdorfer Weg in Lilienthal Neu Mooringen 1808 1929 zu Mooringen 1937 zu Worphausen 1974 zu Lilienthal Grosses Moor bei Bremervorde Bearbeiten Ab 1782 widmete sich Findorff der Bremervorder Gegend Im ehemaligen Grossen Moor nutzte er seine Erfahrungen der Teufelsmoor Kolonisation Viele der Siedler kamen daher auch aus dem Teufelsmoor Bei der Planung war kein Weideland vorgesehen Spater wurde auf Bitte der Moorbauern aber Weideland gekauft auf dem nach Abbrennen der obersten Moorschicht Brandkultur nur Buchweizen angebaut werden konnte 4 Die Fertigstellung des Kanalsystems dauerte bis 1822 Grosses Moor bei Gifhorn Bearbeiten Im Grossen Moor bei Gifhorn wurde Neudorf Platendorf 1796 auf Veranlassung der Regierung des damaligen Kurfurstentums Hannover als Moorkolonie gegrundet Emsland Bearbeiten Viele Siedlungsgrundungen datieren aus dem Jahre 1788 Adorf 1775 seit 1974 Gem Twist Alte Piccardie 1647 seit 1974 Gem Osterwald Altenberge Haren 29 August 1810 Breddenberg 1788 Fehndorf 1912 Fuchtenfeld 1945 Gem Wietmarschen Gehlenberg 1788 Gem Friesoythe Georgsdorf um 1750 Hebelermeer 15 Juli 1788 seit 1974 Gem Twist Hesepertwist 1784 seit 1964 Gem Twist Klausheide 27 April 1914 seit 1974 Stadt Nordhorn Lindloh Haren 29 Juli 1788 Muhlengraben Gem Wachendorf seit 1978 zu Lingen Neuborger 1788 Neulehe 1788 Neudersum 1788 Gem Dersum Neudorpen 1788 Gem Dorpen Neurhede 1788 Gem Rhede Neuringe seit 1974 Gem Twist Neusustrum 1788 Gem Sustrum Neuversen 1788 Stadt Meppen Neuvrees 1788 Gem Friesoythe Papenburg 1631 Ruhlermoor Ruhlerfeld seit 1974 Gem Twist Ruhlertwist 1788 seit 1964 Gem Twist Rutenbrock 29 Juli 1788 Schoninghsdorf 1875 seit 1968 Gem Twist Schwartenberg Haren 29 Juli 1788 Schwartenpohl 8 Dezember 1764 seit 1974 Gem Wietmarschen Ammerland Bearbeiten Augustfehn Gem Apen Augustfehn II Gem Apen Augustfehn III Gem Apen Friedrichsfehn Gem Edewecht Kleefeld Gem Edewecht Suddorf Gem Edewecht Ihausen fruher Augustfehn Nord Stadtgemeinde Westerstede Hogenset Gem Edewecht Husbake Gem Edewecht Jeddeloh II Gem Edewecht Mosleshohe Gem Edewecht 5 Wittenriede Gem Edewecht Petersfehn I Gem Bad Zwischenahn Petersfehn II Gem Bad Zwischenahn Karlshof Stadt Westerstede Cloppenburg Bearbeiten Ahrensdorf Edewechterdamm Elisabethfehn Glassdorf 6 Heinfelde Hulsberg Kamperfehn Kartzfehn Ostland OverlaheOldenburg Landkreis Bearbeiten Benthullen Harbern I Gem Wardenburg Harbern II Gem Wardenburg Moslesfehn Gem Wardenburg 5 Ostfriesland Bearbeiten In Ostfriesland gab es auf der Geest weite nicht landwirtschaftlich genutzte Flachen die erst ab dem 17 Jahrhundert in Kultur genommen wurden Die altere Form dieser Kolonisierung ist die Fehnkolonisation wie sie weiter oben ausfuhrlich beschrieben wird Einen Aufschwung nahm die Kolonisierung durch das Urbarmachungsedikt 7 In Ostfriesland gibt es folgende Kolonien mit Angabe der Grundungsdaten und der Grundernamen Bargerfehn 1772 Gem Uplengen Beningafehn 1772 Familie Lantzius Beninga Samtgemeinde Hesel Berumerfehn 1794 Gem Grossheide Boekzetelerfehn 1647 Gem Moormerland Bruckenfehn 1772 Gem Filsum Sammtgemeinde Jumme Busboomsfehn 1772 Familie Busboom Samtgemeinde Jumme Buschersfehn 1772 Familie Buscher Gem Moormerland Grossefehn 1633 selbstand Gem Hatzumerfehn Gem Jemgum keine Fehnsiedlung Hinrichsfehn nach 1945 Jan Hinrichs Stadt Wiesmoor Holterfehn 1820 Gem Ostrhauderfehn Hullenerfehn 1639 Gem Ihlow Idafehn 1893 Grossherzogin Ida von Oldenburg Gem Ostrhauderfehn Ihlowerfehn 1780 Gem Ihlow Jheringsfehn 1660 Sebastian Ihering Gem Moormerland Klosterfehn 1876 Gem Rhauderfehn Lammertsfehn 1772 1773 Familienname Lammert s Samtgemeinde Jumme Lubbertsfehn 1637 Lubbert Cornelius Gem Ihlow Lutjensfehn Samtgem Holtriem Meinersfehn 1773 Familienname Meiner ts Gem Uplengen Mittegrossefehn Gem Grossefehn Neuefehn 1660 Samtgem Hesel Neukamperfehn 1972 durch Umbenennung Samtgem Hesel Nordgeorgsfehn 1829 Georg IV von Hannover Gem Uplengen Oltmannsfehn 1813 Oltmann Leenderts Gem Uplengen Ostgrossefehn Gem Grossefehn Ostrhauderfehn 1769 selbstand Gem Priemelsfehn ca 1895 Robert Priemel Gem Friedeburg Rammsfehn 1929 1930 Staatssekretar Ramm Stadt Wiesmoor Rhauderfehn 1769 selbstand Gem Spetzerfehn 1746 Gem Grossefehn Steenfelderfehn 1780 1790 Gem Westoverledingen Stiekelkamperfehn 1660 Samtgem Hesel Sudgeorgsfehn 1829 Georg IV von Hannover Gem Uplengen Upschort um 1800 Gem Friedeburg Veenhusen Gem Moormerland Vollenerfehn 1649 Gem Westoverledingen Vollenerkonigsfehn 1800 Gem Westoverledingen Vossbarg 1787 Stadt Wiesmoor Wagnersfehn 1771 J G Wagner Samtgem Esens Warsingsfehn 1736 Gerhard Warsing Gem Moormerland Westgrossefehn Gem Grossefehn Westrhauderfehn Gem Rhauderfehn Wiesederfehn 1797 Stadt Wiesmoor Wilhelmsfehn 1878 1879 Kaiser Wilhelm I Stadt Wiesmoor Zinskenfehn 1772 Rufname Zinske Gem Uplengen Viele Ortsbezeichnungen sind jedoch durch Namenswechsel in Vergessenheit geraten oder heute ungebrauchlich Apennarsfehn Neufirrel Gem Uplengen Aurich Oldendorfer Fehn nordl Teil von Ostgrossefehn Gem Grossefehn Bietzerfehn Neufirrel Gem Uplengen Coldeborgerfehn Balkhaus Gem Jemgum Falkenfehn wohl bei Falkenhutten Gem Ihlow Fiebings Fehn Fiebing Gem Grossefehn Jobusfehn Neuefehn Samtgem Hesel Hagerfehn sudwestl Teil von Berumerfehn Hooksterfehn Jheringsfehn Gem Moormerland Horstenfehn Sudermoor Samtgem Hesel Konigsfehn Gravenburg Gem Westoverledingen Lehmhuttenfehn Hinrichsfehn Stadt Wiesmoor Louwermanns Vehn Beningafehn Samtgem Hesel Mitlingerfehn nordl Teil von Vollenerfehn Gem Westoverledingen Neues Timmeler Fehn Neuefehn Samtgem Hesel Norderfehn Berumerfehn Gem Grossheide Ostersander Vehn Lubbertsfehn Gem Grossefehn Poggenfehn bei Muggenkrug Stadt Lkr Wittmund Pottsvehn Hullenerfehn Gem Ihlow Rauder Oster Fehn Gem Ostrhauderfehn Rauder Wester Fehn Westrhauderfehn Gem Rhauderfehn Rorichmohrmervehn Warsingsfehn Gem Moormerland Timmeler Grosses Fehn Grossefehn Gem Grossefehn Westersander Vehn Hullenerfehn Erwahnenswert sind ausserdem inoffizielle Namen wie Tuitjersfehn bei Boen Samtgem Bunde B E Siebs Das Rheiderland Kiel 1930 27 Busemannsfehn fur einen Teil von Warsingsfehnpolder Gem Moormerland wo die Familie Busemann Grundbesitz hatte wozu es sicher noch Erganzungen gibt Schleswig Holstein Bearbeiten Die Kolonisation der jutischen Heiden war in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts bereits dreimal im kleinen Stil versucht worden Ein vierter Versuch begann 1759 doch scheiterte grundlich Von ursprunglich 4 000 geplanten Siedlerstellen wurden nur 600 geschaffen lediglich 500 blieben dauerhaft bestehen 8 Der danische Konig Friedrich V und sein Kanzler Johann Hartwig Ernst von Bernstorff hatten versucht Siedler aus Suddeutschland anzuwerben die die Heide und Moorlandschaft im Amt Gottorf und im Amt Flensburg urbar machen und damit die Einnahme der Krone steigern sollten Den Kolonisten wurde ein Haus mit der notwendigen Erstausstattung sowie Geld versprochen Die meisten der in der Pfalz Baden Wurttemberg und Hessen Geworbenen fanden jedoch bei ihrer Ankunft nichts vor Viele reisten trotz Verbots sofort wieder ab Die Ubrigen bemerkten bald dass das Land nicht kultivierbar und viel zu knapp bemessen war als dass seine Ertrage eine Familie ernahren konnten Dabei war ihnen nicht einmal Dunger zur Verfugung gestellt worden Die Hauser mit den in Schleswig Holstein ublichen offenen Feuerstellen von denen die ersten erst 1761 fertiggestellt waren entsprachen nicht den Wunschen der neuen Siedler die gemauerte Kamine gewohnt waren Um wenigstens einige der Neusiedler zu halten liess die Regierung Rauchabzuge einbauen Ein solches Kolonistenhaus ist im Freilichtmuseum Molfsee zu sehen Da sich die Kolonisation als aufwandiger darstellte als geplant beschloss der Danische Staat 1765 die Investitionen in die Kolonisation zu beenden und stellte die versprochenen Zahlungen an die Kolonisten ein Die sich selbst uberlassenen Siedler mussten aus ihrer Not Torf als Brennmaterial verkaufen statt die Moorflachen zu Weide und Ackerland umzubauen 1 Etliche in Jutland gescheiterte Siedler folgten dem Aufruf der russischen Kaiserin Katharina II und siedelten sich ab 1764 an der Wolga am Schwarzen Meer oder auch in der Kolonie Hirschenhof in Lettland an Die damals gegrundeten Orte wurden haufig nach dem Konig benannt wie Friedrichsholm und Friedrichsau oder nach seinem Sohn Prinzenmoor Christiansholm teilweise aber auch schlicht Neuborm Westscheide oder einfach Kolonie wie ein heutiger Ortsteil von Handewitt Oderbruch Bearbeiten Hauptartikel Oderbruch Trockenlegung und Besiedlung des Niederbruchs ab 1747Ehemals besiedeltes Moorgebiet BearbeitenDas Zickentaler Moor mit 42 ha grosstes Moor in Pannonien und Osterreich ist ein mind 10 000 Jahre altes Niedermoor zwischen den Orten Eisenhuttl sic Heugraben und Rohr im Burgenland Um Rohr wurde Besiedlung in der Jungsteinzeit und in der Zeit um 5000 v Chr nachgewiesen Seit 1991 sind die Auwiesen Zickenbachtal Naturschutzgebiet des Burgenlands 9 Siehe auch BearbeitenFriedlander Grosse Wiese Internationaler Naturpark Bourtanger Moor BargerveenLiteratur BearbeitenFerdinand von Bodungen Ueber Moorwirtschaft und Fehncolonien F Brecke Verlag 1861 Digitalisat Jurgen Bunstorf Die ostfriesische Fehnsiedlung als regionaler Siedlungsform Typus und Trager sozialfunktioneller Berufstradition in Gottinger Geographische Abhandlung Heft 37 Gottingen 1966 Eilert Ommen Die ostfriesischen Fehntjer Eine regionale Studie Gottingen 1992 Richard Ahlrichs Das Lied der Moore Eine Heimatkunde fur dich und mich 2 Aufl Leer 1993 Johanna Linder Andreas Marschner Moorker in Muffrika Perspektiven und Prozesse landlichen Lebens in Geest und Moor des Niederstifts Munster im ausgehenden 18 Jahrhundert Historisches Seminar Hannover Lernwerkstatt Geschichte 2000 Jurgen Meyer Die ostfriesischen Fehne Ein wichtiger Beitrag zur norddeutschen Wirtschafts und Siedlungsgeschichte Parchim 2004 Florian Sepp Claudius Stein Trockenlegung des Erdinger Mooses in Historisches Lexikon Bayerns Karl Ernst Behre Ostfriesland Die Geschichte seiner Landschaft und ihrer Besiedlung Wilhelmshaven 2014 S 140 ff Karl Ernst Bungenstab Axel Heinze Moorweg vom ehemaligen Klosterland zur modernen Gemeinde Esens 2016 Hermann Mansholt Matthias Blazek Die Moorsiedlung Beningafehn Ein Beitrag zur Moorkolonisation in Ostfriesland Forschungsarbeit von 2002 GRIN Verlag Munchen 2020 ISBN 978 3 346 19916 4 Peter Reinkemeier Moore in Schleswig holstein Moorkultivierung Moorkolonisation und Torfabbau In Dominik Collet Manfred Jakubowski Tiessen Hrsg Schauplatze der Umweltgeschichte in Schleswig Holstein Universitatsverlag Gottingen 2013 ISBN 978 3 86395 041 5 S 165 179 Weblinks BearbeitenEmsland Moormuseum Moormuseum Moordorf Moor und Fehnmuseum Elisabethfehn Torf und Siedlungsmuseum Wiesmoor Die Moorkultivierung in Ostfriesland Die Moorkultivierung in Nordwestdeutschland Deutsche Fehnroute Fehnmuseumeiland de Einzelnachweise Bearbeiten a b Peter Reinkemeier Moore in Schleswig Holstein Moorkultivierung Moorkolonisation und Torfabbau In Dominik Collet Manfred Jakubowski Tiessen Hrsg Schauplatze der Umweltgeschichte in Schleswig Holstein Universitatsverlag Gottingen 2013 ISBN 978 3 86395 041 5 S 165 179 G van Berkel K Samplonius Nederlandse Plaatsnamen Utrecht 1995 S 180 D Berger Geographische Namen in Deutschland Mannheim 1993 S 209 Freilichtmuseum Jan vom Moor a b Benannt nach dem oldenburgischen Minister Johann Ludwig Mosle 2 Januar 1794 24 Oktober 1877 der 1844 den fur die Moorkolonisierung des Vehnemoores entscheidenden Hunte Ems Kanal propagierte Benannt nach dem oldenburgischen Landesokonomierat Robert Johannes Glass 6 November 1867 23 Dezember 1944 der Ende des 19 Jahrhunderts der stagnierenden Moorkolonisierung durch staatliche Vorleistungen neuen Auftrieb gab Die Fehnkultur aus den Niederlanden bereits bekannt wurde im 30 jahrigen Krieg 1618 1648 in Ostfriesland umgesetzt Die Torflieferungen aus Holland blieben in dieser Zeit aus und die waldarmen Gegenden Ostfrieslands konnten nicht fur genugend Brennmaterial sorgen Der Torfpreis stieg stark an Beguterte Emder Burger schlossen sich nun zu Kompagnien zusammen und leiteten die Verfehnung der Moore ein 1633 erhielten geschaftstuchtige Emder Burger 200 Hektar grosse Moorflachen des Timmeler oder Grossen Fehns und grundeten somit das erste und grosste Fehn dieser Provinz Bei diesen Unternehmungen der Emder Burger standen nicht die landwirtschaftlichen Interessen im Vordergrund sondern allein der Gewinn von Brenntorf Das Verfehnungsprinzip beruht auf der Anlage einer systematischen grosszugigen Entwasserung des Moores durch den Bau von Kanalen Der Hauptkanal hatte immer einen Anschluss an einen Fluss damit ein naturlicher Ablauf des Wassers gegeben war Dieser Kanal wurde als erstes gegraben danach entstanden die kleineren Seitenkanale die Wieken Diese Entwasserungsform schuf in den unwegsamen Moorgegenden die Moglichkeit des Abtransportes des Torfes durch Schiffe Entlang der Kanale entstanden die einzelnen Kolonate Mit der Ubernahme Ostfrieslands durch Preussen entstand am 22 Juli 1765 das Urbarmachungsedikt Friedrich des Grossen Durch die geklarten Eigentumsverhaltnisse alle Moorflachen gehorten nun dem Staat und wurden in Erbpacht vergeben entwickelten sich die Fehngebiete Diese staatliche Forderung der Besiedlung wurde angenommen es entstanden nach 1765 80 Moorkolonien u a Vossbarg Wiesederfehn Zwischenbergen und andere Da die Kolonisten auf ihren recht kleinen Flachen nicht existenzfahig waren mussten sie sich Nebentatigkeiten suchen Viele Kolonisten waren gleichzeitig in der Schifffahrt tatig Die Moorbrandkultur schien schnelleren Erfolg zu erzielen Der Boden war sofort nutzbar Langfristig gesehen fuhrte jedoch die Fehnkultur zu besseren Ergebnissen Text der Infotafel Fehnkultur um Wiesmoor am Torf und Siedlungsmuseum Wiesmoor siehe Infotafel am Torfmuseum in Wiesmoor Heide und Moorkolonisation in Schleswig Holstein Memento des Originals vom 22 Juni 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geschichte s h de Naturschutzgebiet Auwiesen Zickenbachtal suedburgenland info abgerufen am 18 November 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moorkolonisierung amp oldid 237424378