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Ahrensdorf ist ein Ortsteil von Friesoythe im Landkreis Cloppenburg in Niedersachsen Ahrensdorf liegt beidseits des Kustenkanals im Langen Moor Die Siedlungsflache umfasst ca 1 100 ha mit 212 Einwohnern 1 Zu Ahrensdorf gehort noch das nordlich gelegene Heinfelde mit nochmals ca 50 Einwohnern AhrensdorfGemeinde FriesoytheKoordinaten 53 6 N 7 53 O 53 092222222222 7 8855555555556 8 Koordinaten 53 5 32 N 7 53 8 OHohe 8 mFlache 11 km Einwohner 212 31 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 19 Einwohner km Postleitzahl 26169Vorwahl 04497Ahrensdorf Niedersachsen Lage von Ahrensdorf in Niedersachsen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Bis zum 20 Jahrhundert 2 2 1920 1930 Torfwirtschaft und beginnende Ansiedlungen 2 3 1930 1945 Dorfentstehung Ahrensdorf 2 4 Ahrensdorf nach 1945 3 Politische Zugehorigkeit 4 Vereine und Veranstaltungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenAhrensdorf liegt am Kustenkanal Die auf der Nordseite des Ortes vorbeifuhrende B 401 von Oldenburg nach Papenburg gilt mit taglich mehr als 2 000 Autos und LKWs als vielbefahren Harkebrugge 5 km Westerscheps 4 km Edewecht 4 km Kampe 4 km nbsp Barkendorp 2 km Friesoythe 8 km Hohefeld 6 km Edewechterdamm 4 km Geschichte BearbeitenBis zum 20 Jahrhundert Bearbeiten In mehr als 5 000 Jahren ist das Lange Moor ein Streifen zwischen Papenburg und Oldenburg als Hochmoor gewachsen Das Lange Moor ist ca 9 km lang bis zu 4 km breit und wird im Norden und Suden durch ansteigende Geestflachen der Ortschaften Harkebrugge Edewecht und Altenoythe begrenzt Um das Lange Moor und weitere Moorgebiete zu erschliessen wurde 1893 der Hunte Ems Kanal fertiggestellt Er diente zur Entwasserung und als Transportweg Das erste massive Wohngebaude entstand um 1905 Gaststatte Helms Sudseite Kanal seit 1908 wurde sudlich des Kanals im sog Boswyk schen Moor auf 80 ha Torf abgebaut 1920 1930 Torfwirtschaft und beginnende Ansiedlungen Bearbeiten Seine Entstehung verdankt Ahrensdorf dem grossflachigen und industriellen Torfabbau Dieser wurde in den Jahren 1915 1918 durch das Torfwerk Oldenburg AG Wilhelm Bosselmann vorbereitet Dabei wurden zum Ausheben der erforderlichen Entwasserungsgraben auch mehrere hundert Kriegsgefangene vom Moorgut Jordanshof in Husbake eingesetzt Ab 1920 konnte das Torfwerk auf einer Flache von 220 ha Weisstorf abbauen In den Jahren 1922 1926 wurde der Hunte Ems Kanal fur 600 t Schiffe ausgebaut und 1924 die Brucke Langenmoor gebaut Diese war fur Ahrensdorf von besonderer Bedeutung da sie eine feste Verbindung zwischen dem nordlichen und sudlichen Kanalufer schuf Bis dato konnte der Kanal nur muhsam durch Boote und Fahre gequert werden die nachstliegende Strassenbrucke befand sich im benachbarten Edewechterdamm und die Brucke in Kampe wurde erst 1928 fertiggestellt Die Brucke ist heute noch Wahrzeichen von Ahrensdorf und u a auf der Fahne und im Vereinswappen des Schutzenvereins verewigt Neben den Torfwerken betrieb die Oldenburgische Moorkulturgesellschaft seit ca 1920 das landwirtschaftliche Moorgut Langenmoor mit gut 260 ha Seine Schwerpunkte waren die Grunlandwirtschaft mit Milchviehhaltung sowie Anbau von Getreide Kartoffeln und Ruben Saatgut Dungemittel u a wurden von der Kleinbahn Bad Zwischenahn Edewechterdamm uber eine betriebseigene Feldbahn herantransportiert Resttrasse heutiger Weg Zur Kleinbahn in Suddorf Sowohl Torfwerk wie auch das Moorgut zogen in den harten Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg Arbeitssuchende an die auch Wohnraum benotigten So kam es 1925 zur Einweisung von zwei Kolonisten in Barkendorp am Ostende des heutigen Ahrensdorfs Anfang 1928 wurden durch das Oldenburgische Siedlungsamt an der Nordseite des Kanals zwischen der Strasse nach Edewecht und dem Gelande des Torfwerks 50 Kolonate ausgewiesen Gleichzeitig wurde das Torfwerk verkauft 1934 1936 wurde dann auch der grosste Teil der z T massig kultivierten Landwirtschaftsflache des Moorgutes 151 ha zur Besiedlung an den Oldenburgischen Staat verkauft 1930 1945 Dorfentstehung Ahrensdorf Bearbeiten Auf den Flachen des Moorgutes entstand 1934 das heutige Ahrensdorf zunachst als Kolonie Langenmoor 15 Vollerwerbssiedler wurden hier angesiedelt die bis zur Fertigstellung ihrer Wirtschafts und Wohngebaude in primitivsten Notunterkunften lebten 1935 wurde der nordliche Kanalweg gepflastert und der Ortsname Langenmoor in Luchtenborg nach einem SA Mann umbenannt 1936 erfolgte der Anschluss an das Stromnetz Im gleichen Jahr wurde die Schule eroffnet und auf der Sudseite des Kanals begann auf den abgetorften Boswyk schen Moor die Besiedlung mit 14 Nebenerwerbssiedlern Langenmoor Sud Die schweisstreibenden Entwasserungsarbeiten der Siedler wurden durch Arbeiter des RAD Lagers in Husbake unterstutzt sog Arbeitsmaiden halfen in den Siedlerfamilien Fur sie wurde 1938 das Lager RAD weibliche Jugend direkt in Ahrensdorf gebaut Im April 1945 wurde Ahrensdorf durch die erbitterten Kampfe um den Bruckenkopf Edewechterdamm schwer verwustet So wurde die hiesige Kanalbrucke am 14 April gesprengt die Gebaude des Moorgutes zerstort und viele Siedlerhauser durch Beschuss erheblich beschadigt Ahrensdorf nach 1945 Bearbeiten Bei Kriegsende herrschte grosse Wohnungsnot zuziehende Fluchtlinge wurden im ehemaligen RAD Lager einquartiert Hohe Bedeutung hatte zu dieser Zeit der Kustenkanal fur den Verkauf von Brenntorf nach Oldenburg oder zur Anlieferung von Baumaterial nach Ahrensdorf Fur die Ahrensdorfer war er aber zugleich Hindernis da er bis zum Neubau der zerstorten Fussgangerbrucke im Jahre 1950 nur mit einer improvisierten Fahre oder Privatbooten uberquert werden konnte Im September 1946 erfolgte auf Erlass der Militarregierung die Umbenennung von Luchtenborg in Ahrensdorf zu Ehren des Landesokonomie Amtsmannes Ahrens vom Oldenburgischen Siedlungsamt Die Wahrungsreform belebte die Bautatigkeit beidseits des Kanals durch viele Neusiedler In diesem Rahmen entstand 1957 auch die Siedlung Heinfelde auf dem Gelande des ehemaligen Torfwerkes Wirtschaftlichen Aufschwung brachte die Inbetriebnahme von zwei neuen Torfwerken der aufkommende Maschineneinsatz erleichterte die Landwirtschaft sehr Die Klinkerstrasse auf der Nordseite des Kanals wurde 1951 verbessert und zur Bundesstrasse 401 gewidmet In dieser Zeit 1952 wurde auch der ortsbildpragende Kustenkanal auf seine jetzige Grosse verbreitert 1968 wurde Ahrensdorf an das Versorgungsnetz des Oldenburgisch Ostfriesischen Wasserverbands angeschlossen wodurch auch die bis dahin problematische Versorgung durch moorwasserhaltige Hausbrunnen oder Regenwasserzisternen beendet werden konnte Heute ist die Torfindustrie erloschen die weiterhin pragende Landwirtschaft hat sich auf Grunland mit Silomaisanbau und Milchviehhaltung spezialisiert Politische Zugehorigkeit BearbeitenIn alten Flurkarten findet sich Ahrensdorf im Altenoyther Moor wurde also zur fruheren Gemeinde Altenoythe gezahlt 1974 wurde Ahrensdorf im Zuge einer Gebietsreform nach Friesoythe eingemeindet Dies stiess nicht uberall in der Bevolkerung auf Zustimmung da sich grosse Teile auch aus konfessionellen Grunden eher dem 3 km nordostlich gelegenen Edewecht zugehorig sahen Bis zum Jahr 2006 gab es in Ahrensdorf einen Bezirksvorsteher Vereine und Veranstaltungen BearbeitenIm Jahre 1952 wurde der Schutzenverein Ahrensdorf gegrundet der jahrlich ein Schutzenfest organisiert Literatur BearbeitenAutorenkollektiv Hrsg Chronik 50 Jahre Ahrensdorf 1934 1984 Eigenverlag Ahrensdorf 1984 Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Friesoythe Einwohnerstatistik Abgerufen am 16 Oktober 2022 Ortsteile von Friesoythe Ahrensdorf Altenoythe Augustendorf Edewechterdamm Ellerbrock Friesoythe Gehlenberg Heinfelde Kampe Kamperfehn Markhausen Mehrenkamp Neuscharrel Neuvrees Pehmertange Schlingshohe Schwaneburg Schwaneburgermoor Thule Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ahrensdorf bei Friesoythe amp oldid 227104199