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Die Mont Blanc Gruppe ist eine Gebirgsgruppe der Westalpen im Dreilandereck zwischen Frankreich Italien und der Schweiz Mit dem Mont Blanc 4810 m weist sie den hochsten Berg der gesamten Alpen auf Mont Blanc GruppeDie Mont Blanc Gruppe von Westen dahinter die Walliser AlpenDie Mont Blanc Gruppe von Westen dahinter die Walliser AlpenHochster Gipfel Mont Blanc 4810 m Lage Frankreich Italien SchweizTeil der Grajische Alpen WestalpenEinteilung nach AVE 84Koordinaten CH 45 50 N 6 52 O 555356 75815 45 8325 6 8641666666667 4810 Koordinaten 45 50 N 6 52 O CH1903 555356 75815Gestein hauptsachlich GranitFlache 1696 Massiv 645 km Nachfolgend wird hauptsachlich das Mont Blanc Massiv beschrieben welches den nordostlichen und hoheren Teil betrifft den sudwestlichen Teil bildet das Beaufortain Massiv kurz Beaufortain in dem die Gemeinde Beaufort liegt Inhaltsverzeichnis 1 Topographie 2 Geologie 3 Klima 4 Flora und Fauna 5 Erschliessungsgeschichte 6 Erschliessung 7 Hutten 8 Einzelgipfel des Mont Blanc Massivs 9 Sonstiges 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseTopographie BearbeitenDie Mont Blanc Gruppe liegt in den Westalpen im franzosischen Departement Haute Savoie der italienischen Region Aostatal und dem Schweizer Kanton Wallis Fur die Abgrenzungen der Gebirgsgruppen in den Westalpen gibt es keine verbindliche Ubereinkunft haufig wird die Mont Blanc Gruppe jedoch den Grajischen Alpen zugeordnet alternativ wird sie auch als Bestandteil der Savoyer Alpen bezeichnet Im Westen wird das Massiv vom Val Montjoie im Nordwesten vom Tal der Arve begrenzt Hier liegt mit Chamonix einer der wichtigsten Talorte der Gebirgsgruppe Nach Norden hin verlauft die Grenze uber den Pass Col des Montets zum Walliser Ort Martigny nach Nordosten und Osten hin durch das Schweizer Val Ferret und das gleichnamige Val Ferret in Italien Sudlich von Courmayeur wird die Mont Blanc Gruppe vom Val Veny begrenzt Insgesamt umfasst sie ungefahr 645 km Obwohl das Massiv den hochsten Alpengipfel aufweist uberragen ansonsten nur verhaltnismassig wenige Gipfel der kleinen und kompakten Gruppe die Viertausendergrenze Der relative Hohenunterschied zu den Talern ist in dieser Gruppe der hochste der Alpen 1 Geologie Bearbeiten Hauptartikel Geologie des Montblanc Massivs Vereinfachte geologische Karte der Alpen Das Mont Blanc Massiv M B ist nur eines aus einer ganzen Reihe variszischer Grundgebirgsmassive dunkelgrun innerhalb der helvetischen Zone dunklere Gruntone Die sudwest nordost streichende Mont Blanc Gruppe wird in geologischem Zusammenhang meist als Mont Blanc Massiv bezeichnet Das Mont Blanc Massiv ist Teil des Helvetikums des nordlichsten der vier geologischen Grosskomplexe der Alpen Das Massiv ist uberwiegend aus variszischem kristallinen Grundgebirge Altkristallin aufgebaut und umfasst zu einem geringen Teil auch dessen mesozoische Deckschichten In der Endphase der variszischen Gebirgsbildung sind im spaten Karbon in jenem Teil der Erdkruste der heute durch die Mont Blanc Gruppe reprasentiert wird kristalline Gesteine herausgehoben und bis ins folgende Perm hinein erodiert worden Auf diesem kristallinen Sockel der ab der Wende vom Perm zur Trias absank und das Grundgebirge des sogenannten helvetischen Schelfs am Sudrand Ur Europas bildete lagerten sich im Verlauf des Mesozoikums und noch wahrend des fruhen Palaogens verschiedene Sedimente ab Im Oligozan erfasste die Alpenbildung auch die heutige Mont Blanc Region wobei nicht nur die Sedimentschichten sondern auch der variszische Sockel bestehend aus Granit und Gneisen in die Faltungsprozesse einbezogen wurden Das variszische Kristallin baut heute den uberwiegenden Teil des Mont Blanc Massivs einschliesslich des Mont Blanc auf wahrend die jungeren Sedimentgesteine an dessen Randern zutage treten Wahrend des Quartars war die geologische Entwicklung des Massivs vor allem durch die Tatigkeit der Gletscher der pleistozanen Kaltzeiten bestimmt 2 Da die Kristallingesteine sehr erosionsresistent sind bilden sie die Hochlagen des Mont Blanc Massivs Das hierbei am haufigsten auftretende Gestein ist Biotitgranit An der Nordwestflanke des Massivs sind auch Orthogneise Glimmerschiefer Amphibolite und Marmore zu finden In Tallagen etwa im Arvetal oder um Courmayeur finden sich die erosionsanfalligeren schwach bis unmetamorphen Sedimentgesteine des Mesozoikums Nordwestlich des Arvetals liegt das Schwestermassiv des Mont Blanc Massivs das Aiguilles Rouges Massiv das aber hauptsachlich aus Metamorphiten und kaum aus Granit besteht Durch die anhaltende Hebung der Alpen wachsen die Berge der Gruppe heute noch um ca 2 mm pro Jahr 3 Klima Bearbeiten Die stark vergletscherte Nordseite des Mont Blanc Mont Blanc uber Chamonix Mont BlancDurch ihre exponierte Lage am westlichen Ende des Alpenbogens ist die Mont Blanc Gruppe stark den haufigen Weststromungen ausgesetzt gegen die die deutlich niedrigeren vorgelagerten Savoyer Voralpen kaum einen Schutz bilden Das fuhrt neben starkem Wind besonders auf der Nordwestseite auch zu haufigem Auftreten heftiger Wettersturze Im Falle von Fohnlagen konnen aber auch starke Winde von der Sudseite her auftreten Die besondere Exposition des Gebirges kann zur Folge haben dass die hoheren Gipfel des Massivs bereits in Fohnwolken gehullt sind in denen Schneesturme auftreten wahrend ringsherum noch sonniges und warmes Wetter herrscht Diese charakteristischen Wolken werden hier wegen ihrer Form als L ane Der Esel bezeichnet Das Wallis und das Aostatal sind von mediterranem Klima gepragt 4 Die Staulagen haben grosse Niederschlagsmengen insbesondere an der Nordseite zur Folge was zu einem hohen Grad an Vergletscherung fuhrt Ungefahr ein Drittel des gesamten Massivs ist von Eis bedeckt Hier liegen auch besonders grosse Gletscher wie das Mer de Glace und mit dem Glacier des Bossons einer der tiefst gelegenen Gletscher der Alpen Durch die grosse Steilheit und die hohe Fliessgeschwindigkeit bis zu 50 cm pro Tag der Gletscher bilden sich besonders viele Spalten und Seracs 3 Die Eishohe erreichte in diesem Gebiet wahrend der Eiszeiten bis zu 1000 Meter oberhalb der Talsohle von Chamonix nur wenige Gipfel ragten als Nunataks aus dem Eis Die letzten grossen Eisvorstosse waren im Zuge der Kleinen Eiszeit im 16 und 17 Jahrhundert zu beobachten und mit grossen Zerstorungen verbunden Wie nahezu alle Alpengletscher sind auch die Gletscher der Mont Blanc Gruppe im Rahmen der globalen Erwarmung von umfassendem Schwund betroffen so verkurzte sich bspw der Trientgletscher am Nordhang zwischen 1900 und 2017 um knapp 1400 Meter 5 Der Bossongletscher erreichte zuletzt in den Jahren 1818 1854 und 1892 das Tal Durch den Gletscherschwund sind heute Ruckgange der Gletscherzungen um 7 bis 14 Meter jahrlich zu beobachten 3 2 Flora und Fauna BearbeitenIm milden Klima des Aostatals liegt die Waldgrenze bei etwa 2300 m durchgehender Bewuchs in Form alpiner Matten ist bis 3400 m zu finden bis in die Gletscherregion hinauf wachst beispielsweise der Gletscherhahnenfuss In den Tallagen wird hier Wein angebaut sogar Kakteen und Palmen sind zu finden Die Nordwestseite ist von kuhlerem Klima gepragt hier liegt die Waldgrenze haufig unterhalb von 2000 Metern Almwirtschaft ist nur in einem kleinen Teil des Gebiets moglich Von der Tierwelt sind besonders die wiedereingeburgerten Steinbocke und Bartgeier zu erwahnen 6 Erschliessungsgeschichte BearbeitenDie Erstbesteigung des Mont Blanc durch Jacques Balmat und Michel Gabriel Paccard 1786 war ein Hohepunkt des fruhen Alpinismus Die erste Winterbegehung gelang Isabella Straton die Ende Januar 1876 auf dem Gipfel stand Im 19 Jahrhundert machten sich dann besonders Michel Croz und Edward Whymper um die Erschliessung der anderen Berge des Massivs verdient Im 20 Jahrhundert wurden das Bergsteigen und der Skilauf zum Breitensport und damit zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor 7 Erschliessung Bearbeiten Die Telepherique de l Aiguille du Midi ist eine der hochsten Seilbahnen der AlpenDas Mont Blanc Massiv wird durch das Chamonix Tal und das Aostatal mit Strassen erschlossen auf italienischer Seite durch eine Autobahn A5 Der Mont Blanc Tunnel verbindet die Stadte Chamonix und Courmayeur Die bekannteste Seilbahn der Mont Blanc Gruppe ist die Telepherique de l Aiguille du Midi die von Chamonix aus auf die 3842 m hohe Aiguille du Midi fuhrt und eine der hochsten Seilbahnen der Alpen ist Von dort aus fuhrt die Kleinkabinenbahn Vallee Blanche zur Pointe Helbronner 3462 m die wiederum von Courmayeur aus per Seilbahn erreichbar ist Somit kann das gesamte Massiv mit Hilfe von Seilbahnen uberquert werden Mehrere weitere Seilbahnen erschliessen das Gebiet hauptsachlich von der franzosischen Seite aus Des Weiteren fuhren Zahnradbahnen zu den Aussichtspunkten Montenvers und Nid d Aigle 8 In einem Tunnel unter dem Gebirge befindet sich das solcherart vor kosmischer Strahlung geschutzte Mont Blanc Laboratory Hutten BearbeitenDas Gebiet ist mit vielen bewirtschafteten alpinen Schutzhutten der alpinen Vereine Club Alpin Francais Club Alpino Italiano und Schweizer Alpen Club erschlossen Bekannte Hutten sind Refuge du Gouter 3817 m Refuge des Cosmiques 3613 m Cabane du Trient 3170 m Refuge de Tete Rousse 3167 m Refuge des Grands Mulets 3051 m Refuge d Argentiere 2771 m Refuge des Conscrits 2602 m Daruber hinaus gibt es mehrere Biwakschachteln und unbewirtschaftete Hutten deren hochste das Refuge Vallot auf einer Hohe von 4362 m ist 9 Einzelgipfel des Mont Blanc Massivs Bearbeiten Die zentrale Mont Blanc Gruppe von Norden Die vier hochsten Gipfel der Gruppe im Alpengluhen von der Rue des Alpes im 70 Kilometer entfernten Genf aus gesehen Direkt vor dem Mont Blanc der Dome du Gouter links davon der Mont Maudit und rechts von der Hausfassade halb verdeckt der Mont Blanc du Tacul Mont Blanc Monte Bianco 4810 m Mont Maudit 4465 m Dome du Gouter 4304 m Mont Blanc du Tacul 4248 m Grandes Jorasses 4208 m Aiguille Verte 4122 m Aiguille Blanche de Peuterey 4112 m Aiguille de Bionnassay 4052 m Dome de Rochefort 4015 m Dent du Geant Dente del Gigante 4013 m Les Droites 4000 m Mont Mallet 3989 m Aiguille de Trelatete 3930 m Aiguille d Argentiere 3901 m Aiguille du Midi 3842 m Grand Capucin 3838 m Mont Dolent 3823 m Aiguilles des Glaciers 3817 m Aiguille Noire de Peuterey 3773 m Aiguille du Dru 3754 m Aiguille de l A Neuve 3753 m Domes de Miage 3673 m Aiguille de Blaitiere 3522 m Sonstiges BearbeitenAm 30 Juli 1921 landete der schweizerisch franzosische Aviatikpionier Francois Durafour mit seiner Caudron G III auf dem Dome du Gouter im Montblanc Massiv 10 Im Mont Blanc Massiv ereigneten sich Mitte des 20 Jahrhunderts zwei schwere Flugunfalle Am 3 November 1950 kollidierte bei Air India Flug 245 eine Lockheed L 749 Constellation die den Namen Malabar Princess trug mit dem Montblanc Vorgipfel Rochers de la Tournette Alle 48 Passagiere starben Uber 15 Jahre spater prallte am 24 Januar 1966 eine Boeing 707 erneut der Air India bei Flug 101 knapp unterhalb des Gipfels gegen das Gebirgsmassiv Alle 106 Passagiere an Bord unter ihnen der indische Kernphysiker Homi Jehangir Bhabha sowie die 11 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben Auch Jahrzehnte nach diesen Unfallen werden am Glacier des Bossons immer noch Funde gemacht die von diesen beiden Unglucksfallen stammen fur Details siehe dort Daruber hinaus hat insbesondere der Flugunfall von 1950 immer wieder mediale Rezeption erfahren Der Roman Der Berg der Versuchung von Henri Troyat der wiederum Grundlage fur den US amerikanischen Spielfilm Der Berg der Versuchung aus dem Jahr 1956 mit Spencer Tracy und Robert Wagner wurde basiert auf den Ereignissen dieses Absturzes Im Film Die fabelhafte Welt der Amelie aus dem Jahr 2001 liest die Titelfigur Amelie einen Zeitungsbericht uber Bergsteiger die zufallig auf dem Mont Blanc einen Postsack entdecken und dabei feststellen dass er von dem Flugunfall der Malabar Princess vor uber 40 Jahren stammt Diese Schlagzeile bewegt sie die einsame Concierge ihres Hauses durch einen gefalschten Liebesbrief ihres verschollenen Ehemannes glucklich zu machen der sich angeblich in diesem Postsack befunden habe und ihr somit erst jetzt nach mehr als vier Jahrzehnten zugestellt werden konnte Der franzosische Spielfilm Malabar Princess aus dem Jahr 2004 handelt von einem Jungen dessen Mutter auf der Suche nach dem Flugzeugwrack der Malabar Princess in den franzosischen Alpen verschwunden ist und der sich funf Jahre spater auf die Suche nach ihr macht 11 12 Literatur BearbeitenHartmut Eberlein Alpenvereinsfuhrer Mont Blanc Gruppe 7 Auflage Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1991 ISBN 3 7633 2412 7 Jurgen F von Raumer Francois Bussy Mont Blanc and Aiguilles Rouges Geology of their polymetamorphic Basement External Massifs Western Alps France Switzerland In Memoirs de Geologie Lausanne Nr 42 2004 S 1 210 online inkl separat downloadbarer farbiger geologischer Karten Weblinks Bearbeiten Commons Mont Blanc Gruppe Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Mont Blanc Gruppe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mont Blanc Gruppe auf alpenvereinaktiv com Montblanc Gruppe unter outdooractive Mont Blanc Gruppe auf deine berge deEinzelnachweise Bearbeiten Alpenvereinsfuhrer S 15 16 a b Gaston Rebuffat Montblanc BLV Munchen 1975 ISBN 3 405 11485 3 S 9 12 a b c Alpenvereinsfuhrer S 16 19 Francois Damilano Mont Blanc 5 Routes to the Summit JMEditions Chamonix 2004 ISBN 2 9521881 0 6 S 14 17 Wie schnell die Schweizer Gletscher dahinschmelzen 31 Januar 2019 abgerufen am 31 Januar 2019 Schweizer Hochdeutsch Thomas Rettstatt Mont Blanc Hrsg Kompass Karten Rum 2005 ISBN 3 85491 774 0 S 6 8 Alpenvereinsfuhrer S 19 21 Alpenvereinsfuhrer S 49 51 Alpenvereinsfuhrer S 52 70 Jean Claude Cailliez Francois Durafour pionnier de l aviation le manuscrit retrouve Cabedita Divonne les Bains 2012 ISBN 978 2 88295 627 9 Malabar Princess 2004 IMDb com abgerufen am 7 August 2014 englisch Malabar Princess Tout savoir sur Malabar Princess Warner Bros Frankreich archiviert vom Original am 8 August 2014 abgerufen am 16 Februar 2016 franzosisch Normdaten Geografikum GND 4040150 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mont Blanc Gruppe amp oldid 229046189