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Die Caudron G III war ein franzosisches Militarflugzeug im Ersten Weltkrieg Caudron G IIITyp Aufklarer BomberEntwurfsland Frankreich FrankreichHersteller Aeroplanes CaudronErstflug Dezember 1913Indienststellung 1914Produktionszeit 1914 1916Stuckzahl ca 2850 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Vorkriegseinsatze 3 Kriegseinsatz 4 Nachkriegsverbleib 5 Technische Daten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDer Anderthalbdecker Caudron G III besass anfangs noch eine Flugelverwindung zur Steuerung um die Langsachse die aber bald durch Querruder ersetzt wurde Der Pilot und der Beobachter sassen hintereinander in offenen Cockpits einer hinten gekappten Rumpfgondel in deren Nase der Motor eingebaut war Doppelte Seitenflossen und ruder waren an vier Heckauslegern montiert deren unteres Paar zugleich als Kufen fur das aus zwei Radpaaren bestehende Fahrwerk fungierten Vorkriegseinsatze BearbeitenDie Gebruder Rene und Gaston Caudron produzierten mit ihrer Firma Societe des aeroplanes Caudron in Issy les Moulineaux seit 1909 Flugzeuge Im Dezember 1913 flog die G III erstmals einen Looping im Mai 1914 uberbot eine Caudron G III in Le Crotoy mit 16 Stunden und 28 Minuten den bisher von deutschen Flugzeug gehaltenen Dauerflugrekord Das Konzept beruhte unmittelbar auf der 1913 aus der Type B entwickelten G II Ihr waren rund zwanzig verschiedene Typen vorausgegangen von denen insgesamt etwa 150 Exemplare gebaut wurden Kriegseinsatz Bearbeiten nbsp Von deutschen Truppen erbeutete CaudronNoch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges war die Escadrille C 11 in Montmedy bereits mit G III ausgerustet worden und mehrere Flugzeuge waren nach Danemark und China exportiert worden 1 Nun wurde die Grossserienproduktion der G III aufgenommen Auch die Escadrilles C 17 C 18 und C 30 wurden nun mit ihr ausgestattet Das Muster fand zunachst Verbreitung als G IIIA 2 also als zweisitziger Aufklarer sowie Artilleriebeobachter und erwies sich als sehr robust In der Version G IIIB 2 kam die Caudron auch als Bomber zum Einsatz G III flogen Einsatze an der Westfront in Russland und in Mittleren Osten Wegen ihrer geringen Bewaffnung und Geschwindigkeit wurde sie ab Mitte 1916 aus den Frontverbanden der franzosischen Fliegertruppe zuruckgezogen Die italienische Luftwaffe setzte die G III bis 1917 als Aufklarer ein Britische G III blieben als Kampfbomber bis Oktober 1917 im Einsatz Nach dem Abzug aus den Fronteinheiten wurde die G III in der Version E 2 oder D 2 als Schulflugzeug oder Fortgeschrittenentrainer verwendet Etwa 17 000 Piloten sollen auf der Caudron G III geschult worden sein Die franzosische Produktion belief sich auf 2 450 G III davon allein 1 423 bei Caudron selbst der Rest bei franzosischen Lizenznehmern Die Caudron Tochterfirma British Caudron in Grossbritannien baute 233 weitere Maschinen von denen 124 an das Royal Flying Corps RFC und 109 an den Royal Naval Air Service RNAS gingen wo sie bis Ende 1916 bzw 1917 in Dienst standen Die italienische Firma A E R baute weitere 166 G III als G III 12 in Lizenz mit 100 PS Anzani 10 Motor In Deutschland baute Gotha Kopien der G III unter den Werksbezeichnungen LD 3 Land Doppeldecker und LD 4 Neben der Aeronautique Militaire verwendeten die belgische die italienische die russische die serbische die US amerikanische Fliegertruppe die britischen Heeres und Marineflieger die finnische die polnische und zahlreiche andere Luftwaffen die Caudron G III Das Flugzeug wurde in 21 Landern der Welt geflogen 2 Nachkriegsverbleib BearbeitenEinige Caudron wurden noch nach 1918 in den kriegerischen Auseinandersetzungen in China und der Mandschurei eingesetzt uber ihren Verbleib ist nichts bekannt Am 19 Januar 1919 landete der Pilot Jules Vedrines mit seiner G III auf der nur 28 m langen Dachterrasse der Galeries Lafayette in Paris Er gewann damit einen Wettbewerb den das Kaufhaus noch vor dem Ersten Weltkrieg ausgeschrieben hatte und bekam das Preisgeld von 25 000 Francs Allerdings wurde sein Flugzeug dabei beschadigt und er musste eine Strafe fur das unerlaubte Uberfliegen der Hauptstadt zahlen 3 Das Ereignis ist in einem kurzen Film uberliefert 4 Die Fliegerin de la Roche stellte mit einer G III den Hohenflugrekord der Frauen mit 3900 m auf und Adrienne Bolland uberquerte am 1 April 1921 mit einer solchen Maschine die Anden Am 30 Juli 1921 landete Francois Durafour mit einer Caudron G III am 4303 m hohen Dome du Gouter einem Nebengipfel des Mont Blanc Heute gehoren G III zum Bestand des RAF Museum in Hendon des Musee de l air et de l espace in Paris des Royal Army and Military History Museum in Brussel des Museu Aeroespacia in Rio de Janeiro und des Hallinportti Aviation Museum in Finnland Technische Daten Bearbeiten nbsp Dreiseitenriss Caudron G IIIKenngrosse DatenBesatzung 2Lange 6 40 mSpannweite 13 40 mHohe 2 50 mFlugelflache 27 00 m Leermasse 447 kgStartmasse 735 kgStandardtriebwerk ein luftgekuhlter Umlaufmotor Clerget oder Gnome RhoneStartleistung 59 kW 80 PS Hochstgeschwindigkeit 115 km hMarschgeschwindigkeit 105 km hMindestgeschwindigkeit 50 km hSteiggeschwindigkeit auf 2000 m 20 minGipfelhohe 3500 mReichweite 360 kmBewaffnung 1 MG 7 7 mmSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenMunson Kenneth Bomber 1914 1918 Orell Fussli Verlag Zurich Nowarra Heinz Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Munchen 1959Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Societe des avions Caudron Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Caudron G 3 Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 12 Februar 2020 englisch abgerufen am 19 Mai 2023 No 8922 Caudron G 3 c n 6656 French Air Force In http 1000aircraftphotos com 31 Mai 2009 abgerufen am 12 Februar 2020 englisch ina fr Jules Vedrines un pilote sur les Galeries Lafayette youtube Jules Vedrines 1881 1919 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caudron G III amp oldid 236247751