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Das Val Ferret ist ein Seitental im Schweizer Kanton Wallis sudlich von Martigny Es ist nicht zu verwechseln mit dem sudwestlich benachbarten gleichnamigen Tal in Norditalien von dem es durch den Grand Col Ferret Col du Ferret getrennt ist Val FerretIm mittleren Teil des Tales Blick nach Suden Val FerretInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Dorfer und Weiler 4 Tourismus 5 Wolf vom Val Ferret 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Val Ferret ist ein linkes Seitental des Val d Entremont Es wird von der Dranse de Ferret durchflossen die bei dem Dorf Orsieres in die Dranse d Entremont mundet und gehort zum Einzugsgebiet der Rhone Es erstreckt sich auf 18 km in Nord Sud Richtung zwischen Orsieres im Val d Entremont und dem Berg Grand Golliat 3238 m am Alpenhauptkamm Die rechte ostliche Talseite ist ein eidgenossisches Jagdbanngebiet Schutzzone 1 Der Talbereich liegt in der Kontaktzone zwischen den helvetischen Decken Kalksteine und Mergel und dem Kristallinmassiv Granit des Mont Blanc 2 Das Tal befindet sich vollig auf dem Gebiet der Gemeinde Orsieres im Bezirk Entremont Es grenzt im Osten an das Val d Entremont im Suden an die Region Aostatal Italien und im Westen an das Montblanc Massiv Grenze zu Frankreich Der Pass Grosser St Bernhard ist ein paar Kilometer ostlich vom Tal Am oberen sudlichen Ende des Tals befindet sich auf dem Alpenhauptkamm der Col Fenetre de Ferret 3 mit dem Petit Col Ferret auf 2486 m und dem Grand Col Ferret auf 2537 m getrennt durch die Tete de Ferret auf 2713 m Jenseits des Col Ferret erstreckt sich das italienische Val Ferret das an der Sudseite des ostlichen Montblanc Massivs liegt und zum Po entwassert Ostlich des Tals liegt das kleine abgelegene Tal Combe de l A Das Tal wird von folgenden Bergen umgeben im Uhrzeigersinn im Osten anfangend Mont de la Foully 2871 m La Tsavre 2978 m Monts Telliers 2951 m Pointe de Drone 2950 m Grand Golliat 3238 m Mont Dolent 3820 m Tour Noir 3836 m Aiguille d Argentiere 3901 m Aiguille du Chardonnet 3824 m Le Portalet 3344 m und Pointe d Orny 2720 m Auf der Westseite gibt es vier grossere Gletscher Glacier du Dolent Glacier de l A Neuve Glacier de Saleina und Glacier d Orny Geschichte BearbeitenGraf Thomas von Savoyen bot am 24 Marz 1189 dem Hospiz auf dem Grossen St Bernhard das fur das Hospiz benotigte Holz Heizung und Bauholz an Die Domherren organisierten den Transport mit Pferden von den Holzschlagstellen nach Le Clou im Val Ferret wo das Holz zum Trocknen gelagert wurde und dann von Le Clou zum Hospiz uber den Ubergang Fenetre de Ferret 2695 m 4 Seit 1736 wurde das Holz aus dem Val Ferret uber den Col du Bastillon 2754 m und den Pas des Chevaux 2714 m zum Hospiz transportiert Der Weg zwischen den beiden Gebirgsubergangen wird deshalb als Chemin des Chevaux bezeichnet Das Hospiz besass diese Waldrechte im Val Ferret bis ins Jahr 1890 5 Dorfer und Weiler BearbeitenIm Val Ferret gibt es folgende Orte bachaufwarts mit Einwohnerzahl am 1 Januar 2008 6 Som la Proz Dorf am Talanfang 226 Issert 72 Les Arlaches 44 Praz de Fort 229 Branche 26 Prayon 16 La Fouly 81 Le Clou La Grange Ferret im Winter unbewohnt Tourismus BearbeitenDer Sommertourismus entwickelte sich im Val Ferret seit dem Anfang des 20 Jahrhunderts Die Gaste kamen zur Sommerfrische zum Wandern und fur hochalpine Bergtouren im Montblanc Massiv Im Tal befinden sich drei SAC Hutten Cabane du Trient Cabane de Saleinaz und Cabane de l A Neuve Das Val Ferret liegt am Tour du Mont Blanc GR TMB einem beliebten Weitwanderweg rund um die Mont Blanc Gruppe Auch der Fernwanderweg Nr 6 Alpenpasse Weg von Schweizer Wanderwege fuhrt durch das Tal 7 Der Wintertourismus entwickelte sich besonders nach 1965 seitdem die Strasse nach La Fouly im Winter geraumt wird La Fouly hat eine kleine Skistation 8 Wolf vom Val Ferret BearbeitenZwischen 1994 und 1996 wurden zahlreiche auf Alpen weidende Schafe von Wildtieren getotet Wegen der Zeugenberichte von einem Wolf oder einem grossen Hund sprach man bald von la Bete du Val Ferret auf Deutsch etwa das Biest vom Val Ferret die besonders in der Welschschweiz sehr starke Medienprasenz genoss weil zu dieser Zeit aus Italien kommende Wolfe erste Erscheinungen in der Schweiz machten 9 Im Herbst 1994 wurden an zwei Alpen im Val Ferret unterhalb des Petit Col de Ferret und sudostlich des Weilers Prayon jeweils sechs Schafe getotet 1995 wurden von Juli bis Dezember 108 Schafe getotet fast alle auf zwei Alpgebieten eins im Sudosten des Val Ferret Arpalle und Plan de la Chaux zwischen den Gipfeln La Tsavre und Pointe de Drone und eins im Nachbartal Val d Entremont nordostlich von Bourg Saint Pierre Le Tsapi Im Mai 1996 wurden dann zuletzt 11 Lammer in der Nahe von Orsieres getotet 10 Am meisten Verluste gab es im August 1995 mit 76 Tieren Obwohl auch zwei wildernde Hunde wahrend der Zeit gefunden wurden deuten die Verletzungsarten und zahlreiche Augenzeugenberichte von Wildhutern Jagern und Hundebesitzern auf einen oder mehrere Wolfe hin Die genetischen Analysen von zwei Kotproben bestatigten die Prasenz von zwei Wolfen die mit den Wolfsbestanden im Mercantour und in Norditalien verwandt sind 10 Es wurde kein Raubtier gefangen oder getotet trotz zahlreichen bewaffneten Wachen und aufgestellten Luchsfallen aber wahrscheinlich wurde ein Wolf im Februar 1996 verletzt Nach Mai 1996 gab es keine Schaden oder Beobachtungsberichte mehr und es wird angenommen dass die Wolfe wieder nach Italien gewandert sind Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Val Ferret Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Val Ferret Schweiz auf der Plattform ETHoramaEinzelnachweise Bearbeiten Verordnung vom 30 September 1991 uber die eidgenossischen Jagdbanngebiete VEJ Marcel Burri Erkenne die Natur im Wallis Bd 1 Die Gesteine Martigny 1992 S 30 Col Fenetre de Ferret auf ETHorama Fronton de la maison du Grand St Bernard au Clou Ferret SAC Pas des Chevaux 2714 m Einwohnerzahlen nach Homepage der Gemeinde Stand 21 Juni 2008 Alpenpasse Weg Auf Wanderland Schweiz Skigebiet Val Ferret La Fouly Auf bergfex ch Dokumentation Wolf erstellt im Auftrag des Bundesamts fur Umwelt Wald und Landschaft BUWAL KORA Muri bei Bern 2005 PDF Datei 193 kB a b Jean Marc Landry La Bete du Val Ferret KORA Bericht Nr 1 Muri bei Bern 1997 ISSN 1422 5123 franzosisch PDF Datei 75 kB 45 943047 7 090504 Koordinaten 45 57 N 7 5 O CH1903 573000 88000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Val Ferret Schweiz amp oldid 228056644