www.wikidata.de-de.nina.az
Mertesdorf moselfrankisch Meertesdaerf ist ein Weinort im Ruwertal bei Trier und ein anerkannter Erholungsort Die Ortsgemeinde liegt im Landkreis Trier Saarburg in Rheinland Pfalz und gehort der Verbandsgemeinde Ruwer an die ihren Verwaltungssitz in Waldrach hat Wappen Deutschlandkarte49 771944444444 6 7327777777778 199 Koordinaten 49 46 N 6 44 OBasisdatenBundesland Rheinland PfalzLandkreis Trier SaarburgVerbandsgemeinde RuwerHohe 199 m u NHNFlache 6 49 km2Einwohner 1733 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 267 Einwohner je km2Postleitzahl 54318Vorwahl 0651Kfz Kennzeichen TR SABGemeindeschlussel 07 2 35 085LOCODE DE 4GHAdresse der Verbandsverwaltung Untere Kirchstrasse 154320 WaldrachWebsite mertesdorf deOrtsburgermeister Andreas Stuttgen SPD Lage der Ortsgemeinde Mertesdorf im Landkreis Trier SaarburgKarteSchloss GrunhausEingangstor Maximin Grunhauser HerrenbergEvangelische Johannes Kirche zu Grunhaus MertesdorfFreibad Unteres Ruwertal Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Gemeindegliederung 1 2 Klima 2 Geschichte 2 1 Romerzeit 2 2 Dorfgeschichte 2 3 Hexenprozesse 2 4 Neuere Geschichte 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Ortsburgermeister 3 3 Wappen 3 4 Gemeindepartnerschaften 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Weinbau 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMertesdorf liegt etwa zehn Kilometer von Trier Stadtmitte entfernt im Ruwertal Der alte Ortskern hat sich in einem Nebental der Ruwer entwickelt Diese Lage gibt dem Ort einen bemerkenswerten landschaftlichen Reiz Im Tal fliesst die Ruwer durch einen Wiesengrund in dem sich Muhlen aneinanderreihen Beiderseits der Nebentalmundung klettern Weinberge z T steil bergan und umgeben das Dorf nordlich wahrend der Sudhang von Wald begrenzt wird Im Westen erhebt sich als Wahrzeichen des unteren Ruwertals der bewaldete Gruneberg Gemeindegliederung Bearbeiten Gemeindeteile sind Eisenbahnhaltepunkt Grunhaus Mertesdorf Lorenzhof und Maximin Grunhaus 2 Nach Meyers Orts und Verkehrslexikon gehorten 1912 1913 das Forsthaus Friedrichshof Gruneberg das Rittergut Grunhaus die Grunhausermuhle Neumuhle die Karlsmuhle und die Reisenmuhle zum Dorf Mertesdorf 3 Klima Bearbeiten Der Jahresniederschlag betragt 760 mm Die Niederschlage liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte An 54 der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert Der trockenste Monat ist der April die meisten Niederschlage fallen im November Im November fallen 1 4 mal mehr Niederschlage als im April Die Niederschlage variieren nur minimal und sind extrem gleichmassig ubers Jahr verteilt An nur 1 der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert Geschichte BearbeitenRomerzeit Bearbeiten Die Geschichte des Dorfes reicht bis in die Romerzeit zuruck Die Romerstrasse von Trier nach Mainz fuhrte durch dieses Nebental auf die Hunsruckhohen Romische Baureste ein romischer Friedhof nahe der heutigen Landesstrasse 151 die nachgewiesene romische Gesteinsmuhle im Tal sowie Zeugnisse des Romerweinbaus am Gruneberg zeugen fur eine fast 2000 jahrige Geschichte Schon zur Romerzeit fand die Gegend um den Ort Eingang in die Literatur In dem 483 Versen umfassenden Gedicht Mosella beschrieb der Dichter Ausonius die Mosel und ihre Nebenflusse 4 Von der Ruwer nennt er eine technische Besonderheit die Marmorsagen die Marmorblocke zu Marmorplatten zerschnitten haben Diese wurden bei den Grossbauten der Kaiserstadt Trier als Fussbodenbelage und Wandverkleidungen gebraucht Bei Ausgrabungen an der Karlsmuhle in der Mitte des letzten Jahrhunderts wurden Fragmente gefunden welche auf eine romische Gesteinsmuhle schliessen lassen Dorfgeschichte Bearbeiten Mertesdorf wurde 893 als Matrihesdorf zum ersten Mal in einer Urkunde Konig Arnulfs erwahnt 5 Eine weitere Urkunde aus dem Jahr 966 weist bereits die Existenz einer Dorfkapelle nach Im Mittelalter gehorte Mertesdorf uber 1000 Jahre zur Abtei St Maximin in Trier einem der reichsten Kloster das erst 1802 wahrend der Franzosenzeit aufgelost wurde 6 Hexenprozesse Bearbeiten Mertesdorf war 1587 bis 1629 von Hexenverfolgung betroffen Mindestens 30 Menschen 20 Frauen und zehn Manner gerieten in einen Hexenprozess 29 Falle endeten todlich Maria Vetter Frau von Theis Vetter musste wie sechs andere Angeklagte unter der Folter gestehen den Abt von St Maximin auf zauberische Weise toten zu wollen Ihr Mann wurde mit ihr hingerichtet Sie wurde am 7 Juni 1594 verbrannt 7 Neuere Geschichte Bearbeiten Auf dem Wiener Kongress 1815 kam die gesamte Region nach der Niederlage Napoleons an das Konigreich Preussen und war ab 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz Nach dem Ersten Weltkrieg gehorte das gesamte Gebiet zum franzosischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mertesdorf innerhalb der franzosischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland Pfalz Die in den Jahren 1855 1856 erbaute Kirche St Martin wurde 1976 durch einen Neubau ersetzt 8 Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Ortsgemeinderat in Mertesdorf besteht aus 16 Ratsmitgliedern die bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in einer personalisierten Verhaltniswahl gewahlt wurden und dem ehrenamtlichen Ortsburgermeister als Vorsitzendem Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat Wahl SPD CDU Gesamt2019 9 9 7 16 Sitze2014 10 9 7 16 Sitze2009 11 7 9 16 Sitze2004 12 6 10 16 SitzeOrtsburgermeister Bearbeiten Andreas Stuttgen SPD wurde am 18 Juni 2019 Ortsburgermeister von Mertesdorf 13 Bei der Direktwahl am 26 Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 59 47 fur funf Jahre gewahlt worden 14 Stuttgens Vorgangerin Ruth Wilhelm CDU hatte das Amt seit 2009 ausgeubt 15 war 2019 aber nicht erneut angetreten 13 16 Vor ihr hatte Erich Griebeler CDU das Amt 16 Jahre inne 17 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Mertesdorf Blasonierung Das Wappen ist geteilt und in der unteren Halfte gespalten Oben in Gold ein doppelkopfiger schwarzer rot bewehrter und silbern nimbierter Adler Unten rechts in Silber ein diagonal schragrechts liegendes schwarzes Schwert das einen roten Mantel teilt Unten links in Grun ein goldener Hugel aus dem ein goldener Weinstock mit drei goldenen Blattern und zwei goldenen Trauben wachst Wappenbegrundung Mertesdorf gehorte seit dem fruhen Mittelalter bis Ende des 18 Jahrhunderts weitgehend zum Besitz der Reichsabtei St Maximin in Trier die einen doppelkopfigen nimbierten Reichsadler im Wappen fuhrte Das Schwert das einen Mantel teilt ist ein Symbol fur den ortlichen Kirchenpatron St Martinus der auch dem Ort den Namen gab im fruhen Mittelalter Martini villa spater Martinsdorf und zuletzt Mertesdorf Der Weinstock erinnert daran dass Mertesdorf die alteste Weinbaugemeinde im Ruwertal ist Gemeindepartnerschaften Bearbeiten Es besteht eine Gemeindepartnerschaft mit der franzosischen Gemeinde Saint Just la Pendue Departement Loire Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenMertesdorf besitzt ein grosses Sportzentrum Ruwertalhalle und ein beheiztes Freibad Gastronomie und eine Reihe von Wanderwegen Oberhalb von Mertesdorf jenseits der Landesstrasse 151 liegt die Zentraldeponie Mertesdorf und am Gruneberg befindet sich die Wehrtechnische Dienststelle 41 der Bundeswehr Bei Mertesdorf Grunhaus verlauft die Landesstrasse 149 durch das Ruwertal die einst als Bundesstrasse 52 eine Verbindung zwischen Ruwer und Turkismuhle Nahe war Bei Grunhaus befand sich auch ein Haltepunkt der ehemaligen Hochwaldbahn Trier Hermeskeil auf deren Trasse heute der Ruwer Hochwald Radweg verlauft Weinbau BearbeitenIn Mertesdorf der neben Kasel und Waldrach altesten Weinbaugemeinde im Ruwertal werden 65 Hektar Weinbauflache bewirtschaftet Durch Erfolge einiger Weinguter konnte Mertesdorf in den letzten Jahren seine Bekanntheit heben In der Weinliteratur wurde dem Mertesdorfer Rieslingwein eine Spitzenstellung zuerkannt So schrieb der englische Weinkritiker Stuart Pigott Die Weinguter in Mertesdorf gehoren zu den herausragendsten des gesamten Mosel Saar Ruwergebiets und mussen zu den besten Rieslingerzeugern in Deutschland gerechnet werden Mertesdorfer Rieslingweine zeichnen sich aus durch zartgliedrige finessereiche und pikante Frucht und durch ein schones variationsreiches Bouquet Zu den Mertesdorfer Weingutern gehoren das Weingut Maximin Grunhaus das Weingut Erben von Beulwitz oder das Weingut Karlsmuhle Die Mertesdorfer Weinlagen sind Felslay Johannisberg Mauerchen Maximin Grunhauser Herrenberg Maximin Grunhauser Abtsberg und Maximin Grunhauser Bruderberg Der Philosoph Karl Marx besass in Mertesdorf einen Weinberg im Distrikt Im Viertelberg 49 767667 6 706263 243 18 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmaler in Mertesdorf Liste der Naturdenkmale in MertesdorfLiteratur BearbeitenErnst Wackenroder Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 15 Abt 2 L Schwann Dusseldorf 1936 Die Kunstdenkmaler des Landkreises Trier Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook Trier 1981 S 239 241 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mertesdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Ortsgemeinde Mertesdorf Zur Ortsgemeinde Mertesdorf gibt es Eintrage in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Linkkatalog zum Thema Mertesdorf bei curlie org ehemals DMOZ Literatur uber Mertesdorf in der Rheinland Pfalzischen LandesbibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Bevolkerungsstand 2022 Kreise Gemeinden Verbandsgemeinden Hilfe dazu Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile Meyers Orts und Verkehrslexikon Avsonii Mosella In The Latin Library Abgerufen am 13 Oktober 2015 Latein Dorfchronik Erste Erwahnung Ortsgemeinde Mertesdorf abgerufen am 10 Februar 2021 Dorfchronik Zeit der maximinischen Grundherrschaft Ortsgemeinde Mertesdorf abgerufen am 10 Februar 2021 Rita Voltmer und Karl Weisenstein Bearb Das Hexenregister des Claudius Musiel Ein Verzeichnis von hingerichteten und besagten Personen aus dem Trierer Land 1586 1594 Trierer Hexenprozesse Quellen und Darstellungen Band 2 Trier 1996 S 46 53 57 f 313 381 Dorfchronik Ortsgemeinde Mertesdorf abgerufen am 10 Februar 2021 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Gemeinderatswahl 2019 Mertesdorf Abgerufen am 10 Februar 2021 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Gemeinderatswahl 2014 Mertesdorf Abgerufen am 10 Februar 2021 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Gemeinderatswahl 2009 Mertesdorf Abgerufen am 10 Februar 2021 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Gemeinderatswahl 2004 Mertesdorf Abgerufen am 10 Februar 2021 a b Einladung zur konstituierenden Sitzung des Gemeinderates Mertesdorf am 18 Juni 2019 In Amtsblatt der Verbandsgemeinde Ruwer Ausgabe 24 2019 Linus Wittich Medien GmbH abgerufen am 10 Februar 2021 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Direktwahlen 2019 Abgerufen am 10 Februar 2021 siehe Ruwer Verbandsgemeinde elfte Ergebniszeile Die Burgermeister der VG Ruwer In Trierischer Volksfreund Volksfreund Druckerei Nikolaus Koch GmbH Trier 8 Juni 2009 abgerufen am 10 Februar 2021 Nur Artikelanfang frei zuganglich Ruth Wilhelm Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Ortsburgermeister der Ortsgemeinde Mertesdorf am 26 Mai 2019 In Amtsblatt der Verbandsgemeinde Ruwer Ausgabe 23 2019 Linus Wittich Medien GmbH 28 Mai 2019 abgerufen am 10 Februar 2021 CDU Mertesdorf Ruth Wilhelm will Griebelers Nachfolgerin werden In Trierischer Volksfreund Volksfreund Druckerei Nikolaus Koch GmbH Trier 22 April 2009 abgerufen am 10 Februar 2021 Nur Artikelanfang frei zuganglich Eintrag zu Ortsgeschichte Mertesdorf in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier abgerufen am 13 Oktober 2015 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Ruwer im Landkreis Trier Saarburg Bonerath Farschweiler Gusterath Gutweiler Herl Hinzenburg Holzerath Kasel Korlingen Lorscheid Mertesdorf Morscheid Ollmuth Osburg Pluwig Riveris Schondorf Sommerau Thomm WaldrachStadte und Gemeinden im Landkreis Trier Saarburg Stadte Hermeskeil Konz Saarburg SchweichGemeinden Aach Ayl Baldringen Bekond Bescheid Beuren Hochwald Bonerath Damflos Detzem Ensch Farschweiler Fell Fisch Fohren Franzenheim Freudenburg Geisfeld Greimerath Grimburg Gusenburg Gusterath Gutweiler Heddert Hentern Herl Hinzenburg Hinzert Polert Hockweiler Holzerath Igel Irsch Kanzem Kasel Kastel Staadt Kell am See Kenn Kirf Klusserath Kordel Korlingen Kowerich Lampaden Langsur Leiwen Longen Longuich Lorscheid Mandern Mannebach Mehring Mertesdorf Merzkirchen Morscheid Naurath Eifel Naurath Wald Neuhutten Newel Nittel Oberbillig Ockfen Ollmuth Onsdorf Osburg Palzem Paschel Pellingen Pluwig Polich Ralingen Rascheid Reinsfeld Riol Riveris Schillingen Schleich Schoden Schomerich Schondorf Serrig Sommerau Taben Rodt Tawern Temmels Thomm Thornich Trassem Trierweiler Trittenheim Vierherrenborn Waldrach Waldweiler Wasserliesch Wawern Wellen Welschbillig Wiltingen Wincheringen Zemmer Zerf Zusch Normdaten Geografikum GND 2055606 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mertesdorf amp oldid 235375480