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Pluwig moselfrankisch Pluwisch an der Ruwer ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier Saarburg in Rheinland Pfalz Sie gehort der Verbandsgemeinde Ruwer an die ihren Verwaltungssitz in Waldrach hat Wappen Deutschlandkarte49 690555555556 6 71 310 Koordinaten 49 41 N 6 43 OBasisdatenBundesland Rheinland PfalzLandkreis Trier SaarburgVerbandsgemeinde RuwerHohe 310 m u NHNFlache 4 85 km2Einwohner 1695 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 349 Einwohner je km2Postleitzahl 54316Vorwahl 06588Kfz Kennzeichen TR SABGemeindeschlussel 07 2 35 107LOCODE DE 2PRAdresse der Verbandsverwaltung Untere Kirchstrasse 154320 WaldrachWebsite www pluwig deOrtsburgermeisterin Annelie Scherf WG Scherf Lage der Ortsgemeinde Pluwig im Landkreis Trier SaarburgKartePluwig und Willmerich Wilzenburg Luftaufnahme 2016 Wilzenburg Willmerich und Pluwig im Hintergrund Luftaufnahme 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Romische Besiedlung erste urkundliche Erwahnung 2 2 Mittelalter fruhe Neuzeit 2 3 18 und 19 Jahrhundert 2 4 20 Jahrhundert 2 5 Bevolkerungsentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Ortsburgermeister 3 3 Wappen 4 Kultur 5 Wirtschaft und Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Gemeinde Pluwig liegt an den Auslaufern des Osburger Hochwaldes zwischen unbewaldeten Hugeln an einer Hangterrasse entlang der Kreisstrasse 63 Ortsteile sind Pluwig Wilzenburg Willmerich Geizenburg und Pluwigerhammer mit dem ehemaligen Bahnhof Pluwig 2 Fliessgewasser im Gemeindegebiet sind die linken Zuflusse der Ruwer der Gusterather Waschbach der Wilzenburger Waschbach sowie der Geizenburger Waschbach Geschichte BearbeitenRomische Besiedlung erste urkundliche Erwahnung Bearbeiten Dass Pluwig zumindest eine romische Ansiedlung war bezeugen romische Namen im Ortsbereich So steckt im Flurnamen Auf Kastert das romische Wort castrum Heerlager Des Weiteren sind an mehreren Stellen in Pluwig romische Siedlungsreste gefunden worden etwa auf dem jetzigen Friedhof und im Ortsteil Willmerich Dort wo heute der Pluwiger Friedhof liegt befand sich der urkundlich erwahnte Hof Pluvei Der Bethstein bei Pluwig konnte eine vorkeltische Bedeutung haben siehe Die drei Beten Die erste urkundliche Erwahnung stammt aus dem Jahre 981 in dem Pluwig als Bubiacum benannt wird Im Rahmen von Entschadigungen restituiert Konig Heinrich dem Paulinstift in Trier u a auch tres picturae drei Weinberge zu Bubiacum Mittelalter fruhe Neuzeit Bearbeiten Pluwig mit seinen heutigen Ortsteilen gehorte im Mittelalter der Familie Von der Brucken Im Jahre 1211 uberliess Friedrich von der Brucken Fredericus de Ponte Pluwig dem Trierer Domkapitel zunachst pfandweise spater erwarb das Domkapitel die Herrschaft Pluwig kauflich Die Herrschaft Pluwig auch das Pluwiger Landchen genannt blieb bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Eigentum des Domkapitels und war ein reichsunmittelbares Territorium sie gehorte weder einem Reichskreis noch der Reichsritterschaft an 3 In der Geschichte der Pfarreien der Diozese Trier findet man den Hinweis dass bereits 1250 in Pluwig eine Kapelle stand und dass das ganze Pluwiger Landge unter dem Patronats und Zehntrecht des Trierer Dompropstes stand Wahrend des gesamten Mittelalters waren die Pluwiger arme leut wie es in einem Weisthum zu Pluwig 1542 von Jacob Grimm heisst Die Pluwiger arbeiteten in Lehnsabhangigkeit vom Dompropst in der Landwirtschaft und mussten regelmassig und punktlich die Abgaben nach dem Zehntrecht abfuhren 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten 1794 besetzten franzosische Truppen unter ihrem General Jean Victor Moreau das Kurfurstentum Trier Bei ihrem Einmarsch wurde die alte Pluwiger Kirche die auf dem Gelande des jetzigen Friedhofs stand zerstort 1802 wurde Charles Mannay auf Vorschlag Napoleons Bischof des Saardepartements Trier Er loste 1804 die Pfarrei Gusterath zu der Pluwig bis dahin gehorte auf und bestimmte Pluwig als Pfarrsitz 1805 besuchte er in seiner Eigenschaft als Bischof den Ort 1805 wurde die jetzige Kirche errichtet zunachst als einschiffiges Gotteshaus Mit der Einrichtung der Pfarrei wird 1805 auch erstmals die Schule in Pluwig erwahnt 1814 nahm der preussische Oberst Graf Henkel von Donnersmark das Gebiet von Trier im Namen des Konigs von Preussen in Besitz Beginn und Mitte des 19 Jahrhunderts waren in Pluwig durch zwei Entwicklungen gepragt Einerseits verliessen viele Pluwiger ihre Heimat weil die karge Landwirtschaft sie nicht mehr ernahren konnte Ab 1855 erfasste die erste grosse Amerika Auswanderungswelle das Pluwiger Landchen In den Auswanderungsregistern finden sich alteingesessene Pluwiger Familiennamen Kimmlinger Annen Philippi Josten Treinen oder Klopp Andererseits waren mit dem Ausbau der Strassen und Bahnverbindungen im Pluwiger Landchen die Voraussetzungen fur eine Industrialisierung gegeben Ein erster Industriekomplex lag am Pluwiger Hammer unmittelbar an der Bahnstation Pluwig Hier entstand eine Eisenschmelze mit Hammer Schneide und Walzwerk Ein zweiter Industriestandort lag in Gusterath Tal ebenfalls an einer Bahnstation Hier wurde von 1889 bis 1891 eine Erzwasche gebaut Das Erz das in der Waasch in Gusterath Tal aufbereitet wurde stammte aus einem Bergbaubetrieb in Hockweiler Dort wurden vor allem silberhaltige Blei Zinn und Kupfererze sowie Schwefelkies gefordert 1890 baute man eine 5 Kilometer lange Drahtseilbahn von der Hockweiler Grube quer uber den Bergrucken Richtung Gusterath bis zur Erzwasche an die Ruwer in Gusterath Tal Die Industrieansiedlungen waren allerdings hinsichtlich ihrer Rentabilitat ziemlich anfallig Schon 1893 wurden sowohl im Hockweiler Bergwerk als auch in der Gusterather Erzwasche nahezu alle Arbeiter entlassen und die Produktion eingestellt Auch das Pluwiger Eisenhammerwerk wurde im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts stillgelegt 1921 wurde in Gusterath die Schuhfabrik Romika eroffnet 20 Jahrhundert Bearbeiten In der Weimarer Republik wahlen die Pluwiger fast ausschliesslich die katholische Zentrumspartei Sozialdemokraten Kommunisten und Nationalsozialisten wurden dagegen kaum gewahlt Nach 1933 bestimmten Ortsgruppenleiter und Ortsbauernfuhrer in Verbindung mit den verschiedenen Parteiorganisationen der NSDAP HJ BDM RAD die Geschicke der Gemeinde Im Zweiten Weltkrieg blieb der Ort selbst vor schweren Zerstorungen verschont Mit dem Einmarsch der Amerikaner im Februar Marz 1945 endete fur Pluwig der Krieg Die Bahnverbindung zwischen Trier und Hermeskeil wurde 1949 wieder in Betrieb genommen mit ihr die Bahnstation Pluwiger Hammer Wahrend sich die Pluwiger nach dem Krieg vor allem von der Landwirtschaft ernahrten wurden viele bereits ab den 1950er Jahren zu Nebenerwerbslandwirten und bestritten ihr Einkommen uberwiegend aus ihrer Tatigkeit bei Romika 1969 wurden die Neubaugebiete Auf Grawert Im Hargarten und Im Kellert erschlossen 1999 folgte das Neubaugebiet Auf Steinisch Im Laufe der Zeit anderte sich die Bevolkerungs und Dorfstruktur Facharbeiter und Ingenieure Beamte Lehrer und Professoren Angestellte und Selbststandige zogen nach Pluwig und arbeiten vielfach in Trier Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Pluwig die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszahlungen 4 1 Jahr Einwohner1815 2501835 3701871 4091905 4411939 6031950 657 Jahr Einwohner1961 6931970 7791987 1 1151997 1 1922005 1 2652022 1 695Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Ortsgemeinderat in Pluwig besteht aus 16 Ratsmitgliedern die bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in einer personalisierten Verhaltniswahl gewahlt wurden und der ehrenamtlichen Ortsburgermeisterin als Vorsitzender Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat Wahl SPD CDU FWG WGR Gesamt2019 5 7 9 16 Sitze2014 6 7 9 16 Sitze2009 11 5 16 Sitze2004 1 10 5 16 SitzeFWG Freie Wahlergruppe Pluwig e V Ortsburgermeister Bearbeiten 1999 bis 2014 Wolfgang Annen CDU spater Burgermeister der Gemeinde Ostbevern in Nordrhein Westfalen seit 2014 Annelie Scherf CDU Bei der Direktwahl am 26 Mai 2019 wurde Annelie Scherf mit einem Stimmenanteil von 70 25 fur weitere funf Jahre in ihrem Amt bestatigt 7 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Pluwig Blasonierung Im geteilten und oben gespaltenen Schild vorn in Rot ein silbernes Vortragekreuz hinten in Silber ein schwarzer Hammer mit Schlegel unten in Silber ein schwarzer rot bewehrter Adlerkopf Wappenbegrundung Ortspatron von Pluwig ist seit alters her der hl Johannes der Taufer Er fuhrt als Symbol ein Kreuz hier als Hinweis auf ihn als Vortragekreuz aufgenommen Die ehemalige Wirtschaftsstruktur rund um den Abbau von Erz ist durch die Aufnahme von Hammer und Schlagel gekennzeichnet Bis um die Wende zum 20 Jahrhundert wurde im Raum Pluwig Erz gegraben Bis heute hat sich die weithin bekannte Bezeichnung Pluwiger Hammer fur einen Teil der Gemarkung erhalten wo das Erz zerkleinert wurde Pluwig galt als Reichsherrschaft Der Adler galt seit Kaiser Konrad II als Symbol der Reichsgewalt Diese geschichtliche Besonderheit von Pluwig ist im unteren Schild symbolisiert Kultur Bearbeiten nbsp Pluwig St Johannes der TauferPluwig ist bekannt fur die Veranstaltungen des Pluwiger Sommers und die Karl May Festspiele im ehemaligen Steinbruchgelande 8 Siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in PluwigWirtschaft und Verkehr BearbeitenPluwig liegt an den Landesstrassen 139 143 und 146 Auf der Trasse der ehemaligen Hochwaldbahn verlauft heute der Ruwer Hochwald Radweg Zahlreiche kleinere und mittelstandische Unternehmen sind im Ort ansassig Seit August 2013 befindet sich ein Seniorenzentrum in Pluwig Pluwig verfugt uber ein Burgerhaus eine Sportanlage sowie eine Kindertagesstatte und liegt am Romika Weg Personlichkeiten Bearbeiten2017 wurde Eugenie Muller der Vorsitzenden des Landesverbands Rheinland Pfalz der Unternehmerfrauen im Handwerk UFH das Bundesverdienstkreuz verliehen Literatur BearbeitenErnst Wackenroder Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 15 Abt 2 L Schwann Dusseldorf 1936 Die Kunstdenkmaler des Landkreises Trier Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook Trier 1981 S 317 319 Peter Kuhn Pluwig Eine kleine Chronik des Pluwiger Landchens Pluwig 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pluwig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Ortsgemeinde Pluwig Website uber Pluwig Linkkatalog zum Thema Pluwig bei curlie org ehemals DMOZ Literatur uber Pluwig in der Rheinland Pfalzischen LandesbibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Bevolkerungsstand 2022 Kreise Gemeinden Verbandsgemeinden Hilfe dazu Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile Stand Januar 2020 Version 2022 liegt vor S 114 f PDF 1 MB Georg Barsch Beschreibung des Regierungs Bezirks Trier Band 1 Lintz 1849 S 59 Online bei Google Books Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Regionaldaten Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Gemeinderatswahl 2019 Pluwig Abgerufen am 10 Februar 2021 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Kommunalwahl 2014 Stadt und Gemeinderatswahlen Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Direktwahlen 2019 Abgerufen am 10 Februar 2021 siehe Ruwer Verbandsgemeinde 15 Ergebniszeile Am Anfang war ein Traum Die Geschichte der Karl May Freunde e V auf der Homepage des Vereins Karl May Freunde Pluwig pdf Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Ruwer im Landkreis Trier Saarburg Bonerath Farschweiler Gusterath Gutweiler Herl Hinzenburg Holzerath Kasel Korlingen Lorscheid Mertesdorf Morscheid Ollmuth Osburg Pluwig Riveris Schondorf Sommerau Thomm Waldrach Stadte und Gemeinden im Landkreis Trier Saarburg Stadte Hermeskeil Konz Saarburg SchweichGemeinden Aach Ayl Baldringen Bekond Bescheid Beuren Hochwald Bonerath Damflos Detzem Ensch Farschweiler Fell Fisch Fohren Franzenheim Freudenburg Geisfeld Greimerath Grimburg Gusenburg Gusterath Gutweiler Heddert Hentern Herl Hinzenburg Hinzert Polert Hockweiler Holzerath Igel Irsch Kanzem Kasel Kastel Staadt Kell am See Kenn Kirf Klusserath Kordel Korlingen Kowerich Lampaden Langsur Leiwen Longen Longuich Lorscheid Mandern Mannebach Mehring Mertesdorf Merzkirchen Morscheid Naurath Eifel Naurath Wald Neuhutten Newel Nittel Oberbillig Ockfen Ollmuth Onsdorf Osburg Palzem Paschel Pellingen Pluwig Polich Ralingen Rascheid Reinsfeld Riol Riveris Schillingen Schleich Schoden Schomerich Schondorf Serrig Sommerau Taben Rodt Tawern Temmels Thomm Thornich Trassem Trierweiler Trittenheim Vierherrenborn Waldrach Waldweiler Wasserliesch Wawern Wellen Welschbillig Wiltingen Wincheringen Zemmer Zerf Zusch Normdaten Geografikum GND 4712341 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pluwig amp oldid 221461986